www.wikidata.de-de.nina.az
Siegfried Mampel 13 September 1913 in Halle Saale 3 Mai 2003 war ein deutscher Jurist der sich fast 50 Jahre mit dem Rechtssystem der DDR in Schriften auseinandersetzte Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Studium und Zweiter Weltkrieg 1 2 Politische Tatigkeit in der Sowjetischen Zone 1 3 Flucht nach West Berlin 1 4 Verwaltungstatigkeit und Gesamtdeutsches Institut 2 Schriften 3 Auszeichnungen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenStudium und Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Siegfried Mampel wurde als Sohn eines Guterdirektors geboren In seiner Geburtsstadt besuchte er das humanistische Gymnasium an dem er 1932 Abitur machte Anschliessend studierte er Rechtswissenschaften in Halle Rostock 1 und Berlin Er betatigte sich im Dienst als Referendar nach dem 1 juristischen Examen im Jahre 1935 Das grosse juristische Examen zum Assessor bestand er im April 1939 Mit dem Beginn seiner Soldatenzeit im August 1939 verbrachte er bis zu seiner Entlassung aus einem US amerikanischen Lager im November 1945 mehr als sechs Jahre im Kriegsdienst und in Gefangenschaft nbsp Grabstatte auf dem Friedhof ZehlendorfPolitische Tatigkeit in der Sowjetischen Zone Bearbeiten Nach der Ruckkehr in seine Heimatstadt wandte er sich der CDU zu und arbeitete von 1945 bis 1947 bei der Partei als Justitiar beim Landesverband von Sachsen Anhalt Ab 1946 bekleidete er auch den Posten des Geschaftsfuhrers der Fraktion der CDU im Landtag nach den Wahlen im Herbst 1946 In dieser Zeit beteiligte er sich an der Formulierung einer Verfassung fur das Land Sachsen Anhalt und beschaftigte sich mit kommunalen Fragestellungen Nachdem er sich auch schriftlich zu politischen Fragen geaussert hatte verbot ihm die sowjetische Besatzungsmacht 1947 jede weitere politische Tatigkeit Vor allem war man auf ihn aufmerksam geworden als er den Entwurf eines Gesetzes fur die Verwaltungsgerichtsbarkeit vorlegte Flucht nach West Berlin Bearbeiten Somit wechselte Mampel an die Landesversicherungsanstalt von Sachsen Anhalt und arbeitete dort als Sachbearbeiter fur Rechtsfragen bis zum Dezember 1950 Am 3 Juni 1950 trat er als Mitglied Nr 168 der Vereinigung Freiheitlicher Juristen der Sowjetzone dem Tragerverein des Untersuchungsausschusses Freiheitlicher Juristen UFJ bei Zu diesem Zeitpunkt lebte er in Halle Saale fluchtete jedoch kurz darauf nach West Berlin Am 1 April 1951 wurde er im Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen UFJ Abteilungsleiter fur die Bereiche Arbeitsrecht und Versicherungswesen 2 Zum Hauptabteilungsleiter fur die Abteilungen Wirtschaft und Sozialrecht beforderte man ihn 1952 In den nachsten Jahren veroffentlichte er mehrere Schriften zur DDR unter dem Pseudonym Alfred Leutwein um nicht seine Verwandten in Halle politisch zu gefahrden Im Jahr 1956 gab die Ost Berliner SED Zeitung BZ am Abend in einer Glosse Mampels richtigen Namen bekannt Bis 1972 verwendete er die Bezeichnung Mitteldeutschland neben DDR in seinen Schriften Verwaltungstatigkeit und Gesamtdeutsches Institut Bearbeiten Im Jahr 1958 wurde Mampel Stellvertreter von Walther Rosenthal dem Leiter des UFJ und gleichzeitig zum Hauptabteilungsleiter fur die Bereiche Verfassung und Verwaltung Er war Mitglied der CDU Berlin und wurde Bezirksverordneter in Berlin Steglitz An der Hochschule fur politische Wissenschaften in Munchen ubernahm er 1963 eine Vorlesung als Lehrbeauftragter Danach erlangte er 1967 die Promotion zum Dr jur An der Freien Universitat Berlin wurde er 1977 zum Honorarprofessor ernannt 3 Im Jahr 1969 ging der UFJ im Gesamtdeutschen Institut auf wo er als Stellvertreter des Leiters der Abteilung VI im Referat Recht und Verwaltung wirkte Dort ging er im Marz 1978 in Pension Am 19 April 1978 war er an der Grundung der Gesellschaft fur Deutschlandforschung beteiligt und blieb bis 1992 deren erster Vorsitzender Siegfried Mampel verstarb 89 jahrig und wurde auf dem Friedhof Zehlendorf Feld 015 209 beigesetzt Schriften BearbeitenDer Betriebskollektivvertrag in der Sowjetischen Besatzungszone Bonn 1957 mit Karl Hauck Sozialpolitik in Mitteldeutschland Stuttgart 1961 Die Verfassung der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands Frankfurt am Main 1962 Der Sowjetsektor von Berlin eine Analyse seines ausseren und inneren Status Frankfurt am Main 1963 Die volksdemokratische Ordnung in Mitteldeutschland Texte zur verfassungsrechtlichen Situation mit einer Einleitung Frankfurt am Main 1963 Das Recht in Mitteldeutschland Staats und Rechtslehre Verfassungsrecht Berlin 1966 Arbeitsverfassung und Arbeitsrecht in Mitteldeutschland Koln 1966 Herrschaftssystem und Verfassungsstruktur in Mitteldeutschland Die formelle und die materielle Rechtsverfassung der DDR Koln 1968 Die sozialistische Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik Text und Kommentar Frankfurt am Main 1972 mit Gernot Gutman Probleme systemvergleichender Betrachtung Berlin 1986 Wissenschaft und Forschung im geteilten Deutschland Berlin 1988 mit Jens Hacker Europaische Integration und deutsche Frage Berlin 1989 mit Alexander Uschakow Die Reformen in Polen und die revolutionaren Erneuerungen in der DDR Berlin 1991 Der Untergrundkampf des Ministeriums fur Staatssicherheit gegen den Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen in West Berlin Schriftenreihe des Berliner Landesbeauftragten fur die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR Bd 1 4 neubearbeitete und wesentlich erweiterte Auflage Berlin 1999 Totalitares Herrschaftssystem Normativer Charakter Definition Konstante und variable Essenzialien Instrumentarium Berlin 2001 Entfuhrungsfall Dr Walter Linse Menschenraub und Justizmord als Mittel des Staatsterrors 3 Auflage Berlin 2006 Auszeichnungen Bearbeiten1983 Grosses Bundesverdienstkreuz 4 Einzelnachweise Bearbeiten Immatrikulation von Siegfried Mampel im Rostocker Matrikelportal Gottfried Zieger Recht Wirtschaft Politik im geteilten Deutschland Koln 1983 S VI Kurschners Deutscher Gelehrten Kalender Band II Munchen 2003 S 2076 Siegfried Mampel Entfuhrungsfall Dr Walter Linse Berlin 2006 S 84 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Siegfried Mampel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachlass von Prof Dr Dr h c Siegfried MampelNormdaten Person GND 119240246 lobid OGND AKS LCCN n81091798 VIAF 219418175 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mampel SiegfriedALTERNATIVNAMEN Alfred LeutweinKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist der sich mit dem Rechtssystem der DDR auseinandersetzteGEBURTSDATUM 13 September 1913GEBURTSORT Halle Saale STERBEDATUM 3 Mai 2003 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Mampel amp oldid 235560298