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Siegfried Hotzel 12 Februar 1894 in Leopoldshall 1992 war ein evangelischer deutscher Wehrmachtspfarrer Gemeindepfarrer und Autor Er erwarb sich besondere Verdienste um den Wiederaufbau von Augustinerkirche und kloster in Erfurt nach dem Zweiten Weltkrieg Leben und Wirken BearbeitenGottfried Maximilian Siegfried Hotzel wurde 1894 als Sohn des Apothekenbesitzers Maximilian Hotzel in Leopoldshall geboren Er besuchte das Stadtgymnasium Halle Von 1913 bis 1920 war er aktiver Offizier und machte den Ersten Weltkrieg mit Er wurde mit beiden Klassen des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet und war zuletzt als Oberleutnant Fuhrer einer Pionierkompanie Im November 1918 wurde er verwundet in einem Reservelazarett in Erfurt behandelt Danach studierte Hotzel Nationalokonomie in Jena und wurde zum Dr rer pol promoviert 1925 heiratete er Gertrud Schatzing aus der Ehe ging Mitte der 1930er Jahre eine Tochter hervor Von 1925 bis 1927 war Hotzel Syndikus in einem Wirtschaftsverband in Weimar Dann studierte er von 1927 bis 1930 Theologie in Halle Saale Er war danach von 1931 bis 1934 Pfarrer in Glothe von 1934 bis 1936 in Leopoldshall Im November 1936 wurde Hotzel durch den Evangelischen Feldbischof der Wehrmacht als Standortseelsorger der Garnisonstadt Erfurt berufen Als Divisionspfarrer war er von 1939 bis 1944 mit in den Kampfgebieten der Division im Westen und im Osten 1944 kam Hotzel als Wehrkreispfarrer nach Wiesbaden Von dort schlug er sich im Marz 1945 mit Marschbefehl zu seiner Familie nach Erfurt durch das er am 1 April Ostersonntag erreichte In Erfurt erlebte Hotzel am 11 und 12 April den Einmarsch der US Truppen mit Hotzel bat um eine Pfarrstelle in Erfurt und erhielt diese noch im April 1945 Der Pfarrer der Augustinergemeinde war bei dem schweren britischen Bombenangriff auf das Augustinerkloster Erfurt im Februar 1945 mit 267 Toten umgekommen Hotzel ubernahm die verwaiste Pfarrstelle konnte jedoch mit seiner Frau und Tochter bis Mitte 1946 noch nicht aus seiner alten Dienstwohnung in der Blosenburgstrasse in einem jetzigen Russenviertel von Erfurt in das Augustinerpfarrhaus ziehen da dieses nach dem Angriff nicht mehr bewohnbar war Im ganzen Augustinerkloster fand sich kein unzerstorter Raum so dass die Gottesdienste der Augustiner Gemeinde in der Allerheiligenkirche stattfinden mussten Die Augustinerkirche war zum Advent 1948 wieder benutzbar im Jahre 1951 als restauriert anzusehen Der Wiederaufbau des Klosters bis auf das vollig zerstorte Bibliotheksgebaude und die Waidhauser fand unter impulsgebender und organisatorischer Leitung von Hotzel durch engagierte Architekten mit Bauhilfskraften statt Grosse Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Baumaterialien Hotzel wandte sich mit finanziellen Hilferufen an das Evangelische Hilfswerk in Stuttgart an den Lutherischen Weltbund in Genf und an verschiedene hohe kirchliche Stellen in Schweden USA und England Die Bitten um Unterstutzung blieben nicht ohne Resonanz Hotzel fuhrte auch Verhandlungen mit dem Kirchenminister der DDR Otto Nuschke mit magerem Ergebnis Hinderlich wirkten sich beim Wiederaufbau des Augustinerklosters auch die Eigentumsverhaltnisse aus je ein Drittel gehorte der Kirche dem Evangelischen Waisenhaus und der Stadt Eine Klarung zugunsten der Kirche konnte erst 1950 erreicht werden zu der der Rechtsbeistand durch den Justitiar des Evangelischen Ministeriums Selmar Buhling erheblich beigetragen hat Als dieser unter anderen Vorwurfen verhaftet werden sollte versteckte Hotzel ihn unter der entsprechenden personlichen Gefahrdung in seinem Pfarrhaus bis er nach West Berlin fluchten konnte Pfarrer Hotzel erlebte auch hautnahe den Kirchenkampf in der SBZ und fruhen DDR mit Als er dann 1960 mit Erreichen der Altersgrenze nach 15 Jahren Arbeit fur die Augustinergemeinde den Antrag auf Ubersiedlung nach Westdeutschland stellte zog sich mit Schikanen die Genehmigung bis Marz 1961 hin Im April 1961 konnte die Familie dann nach Dusslingen sudlich von Tubingen umziehen spater nach Bad Boll Hotzel schrieb viele zeitgeschichtliche Beitrage fur die Erfurter Heimatbriefe der nach Westdeutschland gegangenen Heimattreuen Erfurter deren Grunder und Vorstand sein Freund Selmar Buhling war Pfarrer Hotzel konnte noch hochbetagt die Friedliche Revolution in der DDR mitverfolgen Literatur BearbeitenPfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Band 4 2006 Dr Hotzel S 321 Siegfried Hotzel Luther im Augustinerkloster zu Erfurt 1505 1511 Evangelische Verlagsanstalt Berlin 1959 1971 Siegfried Hotzel Beitrage in Erfurter Heimatbriefen EHB Nr Seiten Jahr Das Kriegsende im April 1945 in Erfurt erlebt 13 53 58 1966 Erfurt unter amerikanischer Besetzung 14 32 36 1967 Das erste Jahr unter sowjetischer Herrschaft 15 27 33 1967 Luther im Augustinerkloster zu Erfurt 15 48 60 1967 Erfurt unter dem Ulbricht Regime 1946 61 16 19 30 1968 Zweimal Heimkehr nach Erfurt 22 56 61 1971 Der Wiederaufbau des Erfurter Augustinerklosters 23 28 41 1971 Erfurt anno 1814 23 51 59 1971 Als Militarpfarrer in Erfurt 24 31 39 1972 Uber die Beweggrunde von Marx und Engels 32 40 44 1976 Eine vierzigjahrige Freundschaft Erinnerungen an Selmar Buhling 36 4 5 1978 Aus den letzten Tagen der alten Universitat Erfurt 37 56 60 1978 Schiller in Erfurt 40 54 59 1980 Bismarck und das Erfurter Unionsparlament im Marz April 1850 44 48 52 1982 Es begann in Erfurt 46 30 39 1983 Susanne Bohm Dr Siegfried Hotzel der letzte evangelische Garnisonspfarrer in Erfurt Stadt und Geschichte Sonderheft 11 2011 S 28 29 Normdaten Person GND 1020512210 lobid OGND AKS VIAF 49697662 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hotzel SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Wehrmachtspfarrer Gemeindepfarrer und AutorGEBURTSDATUM 12 Februar 1894GEBURTSORT Leopoldshall heute Ortsteil von Stassfurt STERBEDATUM 1992 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Hotzel amp oldid 222063621