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Siegfried Brie 21 Januar 1838 in Hamburg 3 oder 6 1 Dezember 1931 in Breslau war ein deutscher Staatsrechtler protestantischen Glaubens judischer Herkunft Er hatte eine ordentliche Professur in Breslau inne Brie verfasste unter vielen Buchern 1899 ein heute noch wichtiges Werk zur Geschichte des Begriffs des Gewohnheitsrechtes 2 Siegfried Brie Universitat Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werdegang 2 Familie 2 1 Maria Dedo Brie 2 2 Gerhard Brie 2 3 Friedrich Brie 2 4 Cacilie Brie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Werdegang BearbeitenBries Eltern waren das zum Protestantismus konvertierte judischstammige Hamburger Kaufmannsehepaar Samuel Isaac Brie und Jeanette geb Bromberg 3 Brie studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg Leipzig und Berlin 1861 wurde er an der Friedrich Wilhelms Universitat Berlin mit der Dissertationsschrift De legibus juribusque Imperii Germanici interiter commutatis zum Dr iur utr promoviert Von 1862 bis 1864 arbeitete er als Redakteur der Berliner Allgemeinen Zeitung 1866 habilitierte er sich an der Ruprecht Karls Universitat Heidelberg mit einer Arbeit uber Die Legitimation einer usurpierten Staatsgewalt 1869 wurde er zum ausserordentlichen Professor der Heidelberger Universitat ernannt Ab 1874 war er ordentlicher Professor an der Universitat Rostock ab 1878 Geheimer Justizrat und ordentlicher Professor fur Rechtswissenschaft an der Schlesischen Friedrich Wilhelms Universitat Breslau Fur das akademische Jahr 1890 91 wurde er zum Rektor gewahlt In seiner Rektoratsrede am 1 Oktober 1890 befasste er sich mit den Fortschritten des Volkerrechts seit dem Wiener Congress 4 Im Jahre 1921 erfolgte seine Emeritierung Familie BearbeitenSiegfried Brie heiratete Sophie Schenkel die nichtjudische Tochter des Heidelberger Theologen Daniel Schenkel Mit ihr hatte er zwei Tochter und zwei Sohne Maria Gerhard Friedrich Brie und Cacilie Maria Dedo Brie Bearbeiten Seine Tochter Maria 1877 1960 wurde Autorin Gerhard Brie Bearbeiten Sein Sohn Gerhard 30 Oktober 1879 in Breslau besuchte das heimische Johannesgymnasium studierte nach dem Abitur 1896 in Breslau Heidelberg und Leipzig legte im Januar 1900 das Erste Staatsexamen ab und wurde im Folgemonat in Breslau promoviert Das Zweite Staatsexamen folgte 1904 Ab Marz 1909 war Gerhard Landrichter in Glatz stieg im April 1919 zum Landgerichtsrat auf und befand sich ab November 1924 in einer Aufruckstelle Er hatte vier Kinder 1912 1914 1920 1923 Im April 1933 wurde Gerhard Brie nach den Bestimmungen des rassistischen Gesetzes zu Wiederherstellung des Berufsbeamtentum BBG als Halbjude zwangsweise beurlaubt Er gehorte aber als Altbeamter unter eine Ausnahmeregelungen und hatte so der Text im Gesetz im Justizdienst verbleiben konnen Da es ihm gesundheitlich nicht gut ging beantragte er eine Versetzung in den Ruhestand nach 38 der 2 SparVerordnung 1931 eine Versetzung Sein Antrag wurde nicht akzeptiert da er noch nicht aus 60 Jahre alt sei Zum Januar 1934 wurde Gerhard nach 6 BBG ohne Angaben von Grunden in den Ruhestand versetzt Im Mai 1939 lebte er mit seiner Familie in Breslau und galt spater als unbekannt abgewandert Sein weiteres Schicksal ist unbekannt 5 Aus dem Jahre 1944 sind zwei Briefe erhalten die Gerhard Brie aus Breslau an Konrad Guenther schickte 6 Friedrich Brie Bearbeiten Siegfrieds Bries Sohn Friedrich Brie 1880 1948 wurde Professor fur Anglistik in Freiburg 7 und ehelichte Lothar Erdmanns Schwester Kathe Friedrich Brie durfte bis 1937 seinen Beruf als Professor ausuben 1937 wurde er entlassen Wahrend der Reichspogromnacht am 9 November wurde Friedrich Brie verhaftet und fur einige Tage im KZ Dachau interniert Danach konnte Friedrich Brie dank starker Unterstutzung von unbekannter Seite noch weiter publizieren Cacilie Brie Bearbeiten Seine Tochter Cacilie 6 Januar 1884 in Breslau 1984 in Villa Gesell Argentinien war Schauspielerin und von 1909 bis 1920 in erster Ehe mit ihrem halbjudischen Kollegen Paul Henckels verheiratet Aus dieser Ehe stammen drei Kinder Sohn Timm spater Timoteo genannt 1914 1993 Argentinien und die Tochter Hanna und Anneliese 8 In zweiter Ehe war sie von 1920 bis 1954 mit dem Maler Eberhard Viegener verheiratet und hatte mit ihm zwei Sohne Felix auch Tobias genannt und Vincent und eine Tochter Amanda 9 Schriften Auswahl BearbeitenDe legibus juribusque Imperii Germanici interiter commutatis Dissertation Berlin 1861 Die Legitimation einer usurpirten Staatsgewalt Erste Abtheilung Habilitationsschrift Emmerling Heidelberg 1866 Der Bundesstaat Eine historisch dogmatische Untersuchung I Abtheilung Geschichte der Lehre vom Bundesstaate W Engelmann Leipzig 1874 Die gegenwartige Verfassung Frankreichs Schletter Breslau 1888 Die Fortschritte des Volkerrechts seit dem Wiener Congress Rede bei Antritt des Rektorats Schletter Breslau 1890 Theorie der Staatenverbindungen Grass Barth und Company Breslau 1886 Die Lehre vom Gewohnheitsrecht Eine historisch dogmatische Untersuchung M amp H Marcus Breslau 1899 Neuauflage Minerva Frankfurt a M 1968 Die Stellung der deutschen Rechtsgelehrten der Rezeptionszeit zum Gewohnheitsrechts Beitrag in Felix Dahn zu seinem 50 jahrigen Doktorjubilaum M amp H Marcus Breslau 1905 Der Volksgeist bei Hegel und in der historischen Rechtsschule W Rothschild Berlin 1909 zusammen mit Otto Fischer und Max Fleischmann Zwangsvollstreckung gegen fremde Sachen und Kompetenzkonflikt Im Anschluss an den Fall Hellfeld Gutachten M amp H Marcus Breslau 1910 Reihe Abhandlungen aus dem Staats und Verwaltungsrecht Heft 23 Herausgeber zusammen mit Gerhard Sehling und Max Fleischmann Die preussischen Wassergenossenschaften Zugleich ein Beitrag zur Lehre von der offentlichen Genossenschaft Abhandlungen aus dem Staats und Verwaltungsrecht Heft 28 Breslau 1912 Literatur BearbeitenOtto Fischer Rudolf Leonhard Herbert Meyer Hrsg Festgabe der Breslauer Juristenfakultat fur Siegfried Brie zum funfzigjahrigen Doktorjubilaum am 13 Dezember 1911 Breslau 1911 Kurzbiographie in Klaus Peter Schroeder Eine Universitat fur Juristen und von Juristen Die Heidelberger Juristische Fakultat im 19 und 20 Jahrhundert Heidelberger Rechtswissenschaftliche Abhandlungen Band 1 Heidelberg 2010 S 329 331 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Siegfried Brie im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Siegfried Brie im Catalogus Professorum Rostochiensium Siegfried Brie in den Digital Collections des Center of Jewish History Brie Siegfried in der Deutschen BiographieEinzelnachweise Bearbeiten degruyter com Helmut Heinrichs Harald Franzki Klaus Schmalz Michael Stolleis Hrsg Deutsche Juristen judischer Herkunft Munchen 1993 ISBN 3 406 36960 X S 171 Kurzbiographie Friedrich Brie in Frank Rutger Hausmann Anglistik und Amerikanistik im Dritten Reich Vittorio Klostermann Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 465 03230 6 S 446 447 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rektoratsreden HKM Hans Bergemann Simone Ladwig Winters Richter und Staatsanwalte judischer Herkunft in Preussen im Nationalsozialismus S 149 kalliope verbund info Ernst Theodor Sehrt Brie Friedrich Daniel Wilhelm In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 610 f Digitalisat Ulrich Sackstedt Amigo Timoteo Vom Schauspielersohn zum Rinderzuchter in Weites Grunes Land Auswanderergeschichten aus Argentinien OutdoorHandbuch Conrad Stein Verlag GmbH Welver 2006 ISBN 978 3 86686 193 0 Elisabeth Erdmann Macke Begegnungen 2009 S 354Normdaten Person GND 116507942 lobid OGND AKS LCCN n88001659 VIAF 35210126 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Brie SiegfriedKURZBESCHREIBUNG deutscher Rechtsgelehrter Hochschullehrer und RektorGEBURTSDATUM 21 Januar 1838GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 3 Dezember 1931STERBEORT Breslau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Brie amp oldid 225317812