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Siegfried Hermann Walther Berger 20 Dezember 1891 in Merseburg 27 Marz 1946 in Halle Saale war ein deutscher Schriftsteller und Landespolitiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSiegfried Berger wurde als zweiter Sohn des Mittelschullehrers Hermann Berger 1863 1923 der zugleich als Gesangslehrer am Domgymnasium Merseburg als Domkantor und Leiter des von ihm gegrundeten Merseburger Bachvereins wirkte und seiner Ehefrau Hermine geb Block geboren Er besuchte das Domgymnasium Merseburg von dem er sich 1911 mit einer selbstbewussten Abiturienten Rede verabschiedete und studierte anschliessend in Tubingen Berlin Halle Saale und Marburg Philosophie Germanistik Geschichte und Theologie Mit seiner Dissertation Uber eine unveroffentlichte Wissenschaftslehre J G Fichtes wurde er 1918 zum Dr phil in Marburg promoviert Am 1 April 1922 wurde Siegfried Berger schliesslich Redakteur dann Chefredakteur beim Merseburger Korrespondenten Er verfasste dabei z T unter den Pseudonymen Chronos und Montanus nicht nur Artikel uber historische Personlichkeiten landschaftsgebundene Kulturbetrachtungen und zu kulturpolitischen Tagesthemen sondern trat auch mit eigenen Erzahlungen und Schilderungen hervor und setzte sich humorvoll fur die heimische Mundart ein Merscheborcher Babeleien von Baul von dr Saole Daruber hinaus forderte er junge Talente wie den jungen Walter Bauer 1904 1976 Bereits fruhzeitig knupfte Berger freundschaftliche Kontakte zu Erhard Hubener als Mitglied der Deutschen Demokratischen Partei DDP der spater erster Ministerprasident des Landes Sachsen Anhalt wurde 1 Hubener berief als Landeshauptmann der preussischen Provinz Sachsen am 1 Mai 1927 Siegfried Berger in den Staatsdienst Zunachst war Berger sein wissenschaftlicher Hilfsarbeiter um Hubener publizistisch bei der Entwicklung des Sachsen Anhalt Planes als Kernstuck der Uberwindung der staatlichen Zersplitterung Mitteldeutschlands zu unterstutzen Dabei arbeitete er sich als Seiteneinsteiger in einem solchen Masse in die Verwaltung ein dass er im Februar 1928 dann vom 43 Landtag der Provinz Sachsen fur 12 Jahre zum Landesrat gewahlt wurde Zu seinen Aufgaben zahlten das Pressewesen die Fursorge fur das Blinden und das Taubstummenwesen die Betreuung des Hilfsdezernats fur Finanzen und die Kulturpflege In dieser Funktion war Berger als Delegierter des Landeshauptmanns in zahlreichen Gremien fur die landschaftliche Kulturpflege tatig Ihm ist beispielsweise der Erhalt des Goethe Theaters in Bad Lauchstadt in den 1930er Jahren wesentlich mit zu verdanken 2 Nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1933 wurden einige seiner politischen Schriften verboten Aufgrund seiner herausragenden Verwaltungskenntnisse konnte er trotz seiner demokratischen Gesinnung im Staatsdienst verbleiben Es gelang ihm sich in der Hauptsache dem Gebiet der Kulturpflege zu widmen Bereits im Juli 1933 wurde er zum Mitglied des Programmbeirats des Mitteldeutschen Rundfunks ernannt 3 Ferner gab er 1938 mit geschickt erworbener Forderung des Landeshauptmanns Kurt Otto die Schrift Aus der Provinz Sachsen von Louise von Francois mit einem kundigen Nachwort und 1939 die bibliophile Ausgabe Die Merseburger Zauberspruche heraus widmete sich Leopold von Ranke und blieb selbst schriftstellerisch tatig Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges war er an der Grundung des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands beteiligt und wurde dessen erster Vorsitzender in Sachsen Anhalt Berger zahlte zu dieser Zeit zu den am meisten gelesenen zeitgenossischen Schriftstellern in Sachsen Anhalt der sich auch wahrend der NS Zeit auf seinen loyalen Verlagsbuchhandler Helmut Schoepke Friedrich Stollberg Verlagsbuchhandlung in Merseburg verlassen konnte 4 1945 wurde Siegfried Berger in der Provinz Halle Merseburg zum Prasidenten des Verwaltungsbezirks Merseburg ernannt Bei dem Wiederaufbau der uberortlichen Verwaltungsorganisation und eines kulturellen Neubeginns ruinierte er seine bereits beeintrachtigte Gesundheit und starb erst 54 jahrig am 27 Marz 1946 Unter uberwaltigender Anteilnahme fand im Dom zu Merseburg die Trauerfeier statt 5 6 Ehrungen BearbeitenErnennung zum Domherrn am 1 August 1945 und zum Mitglied des Domkapitels Merseburg durch den Prasidenten der Provinz Sachsen Benennung der Hauptschule in Merseburg Benennung einer Strasse in Lutherstadt Eisleben Benennung einer Strasse in Merseburg Benennung einer Strasse im Berliner Bezirk Kopenick Benennung eines Saales im Merseburger StandehausWerke BearbeitenDas Probejahr Eine heitere Kandidaten und Kleinstadtgeschichte Merseburg 1924 Der Traum des Magisters Zum 550 Jubilaum des Domgymnasiums zu Merseburg 27 Juni 1925 Merseburg 1925 Das Silberpaar Eine ergotzliche Geschichte aus Kaffeesachsen Bad Pyrmont u a 1925 Feuersbrunst Geschichtliche Erzahlung Merseburg 1925 Heilige Opfer Bad Pyrmont u a 1926 Professor Dr Wilhelm Bithorn Bad Pyrmont u a 1927 Uta und der Blinde Merseburg 1931 Schlossgeschichten Bad Pyrmont 1932 Glanz uber einer kleinen Stadt Eine Geschichte von Husaren Kleinburgern und Grossfursten Merseburg 1934 Die tapferen Fusse Novellen Merseburg 1935 Schlote wachsen im Land Merseburg 1938 Die Glocknerfahrt Erzahlung Merseburg 1941 Der Konig und die Sangerin 1942 Regine und die Ahnherren Leipzig 1943 Der unhofliche Rabe Merseburg 1946 Die erlauchten Gebeine Gutersloh 1946Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Siegfried Berger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Siegfried Berger in Merseburg Erinnerung an einen grossen Sohn der Stadt Mitteldeutsche Zeitung 29 Marz 2016 Siegfried Berger StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Erhard Hubener Lebenskreise Lehr und Wanderjahre eines Ministerprasidenten Hrsg Thomas Klein Bohlau Verlag Koln und Wien 1984 ISBN 3 412 05483 6 Rene Schmidt Euphrosyne und Lauchstadt Siegfried Berger und Goethes Theater In Sachsen Anhalt Journal Ausgabe 4 2017 Landesheimatbund Sachsen Anhalt e V 11 Dezember 2017 abgerufen am 6 Februar 2020 Neuer Programmbeirat bei der Mitteldeutschen Rundfunk GmbH In Der Freiheitskampfer vom 28 Juli 1933 S 4 Jurgen Goydke Saale Unstrut Jahrbuch 2008 Hrsg v Saale Unstrut Verein fur Kulturgeschichte und Naturkunde e V Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2008 ISBN 978 3 89812 556 7 Hans Martin Plesske Das Ja zum Leben ist der Inhalt aller Kunst Ein Siegfried Berger Lesebuch Hrsg Literaturburo Sachsen Anhalt e V i V m d Landesheimatbund Sachsen Anhalt e V projekte verlag 188 Halle Saale 2000 ISBN 3 931950 26 3 Mathias Tullner Heimgekehrt bin ich aus fernen Weiten Siegfried Berger 1891 1946 Politiker und Schriftsteller Hrsg Siegfried Berger Stiftung Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2023 ISBN 978 3 96311 789 3Normdaten Person GND 11944206X lobid OGND AKS VIAF 54958126 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Berger SiegfriedALTERNATIVNAMEN Berger Siegfried Hermann Walther vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Schriftsteller und LokalpolitikerGEBURTSDATUM 20 Dezember 1891GEBURTSORT MerseburgSTERBEDATUM 27 Marz 1946STERBEORT Halle Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siegfried Berger Schriftsteller amp oldid 239433549