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Die Siddi andere Schreibweisen Sidi Siddhi Siddih Sheedi Hindi स द weibliche Form Sidiyani sind eine ethnische Gruppe schwarzafrikanischer Abstammung in Indien und Pakistan Sie leben hauptsachlich im indischen Bundesstaat Gujarat daneben auch in Maharashtra und Karnataka und in Pakistan in den Provinzen Belutschistan und Sindh 1 Ihre Bevolkerungszahl wird fur Indien auf 20 000 bis 30 000 geschatzt 2 Siddi Tanzer in Gujarat 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Kultur 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHerkunft und Kultur BearbeitenDie Ursprunge des Wortes Siddi sind unklar Manche Forscher wie auch Siddi sind der Ansicht dass es von der respektvollen westarabischen Anrede Sidi abgeleitet sei Einer anderen Annahme zufolge nannten sich Siddi die zum Islam konvertiert waren Sayyadi Nachkommen Mohammeds wovon diese Bezeichnung stamme Die alternative Bezeichnung Habshi oder Habashi leitet sich vom arabischen Wort fur Athiopier ab vgl Habescha 2 In Pakistan ist auch die Bezeichnung Makrani gebrauchlich die mit der Kuste des Makran zusammenhangt 3 In jungerer Zeit ist die Bezeichnung Afro Inder aufgekommen Die meisten Siddi stammen von Sklaven ab die seit dem Mittelalter von arabischen Handlern auf den indischen Subkontinent gebracht wurden Einige ihrer Vorfahren durften aber auch als freie Soldaten Seefahrer oder Handler gekommen sein Ihr Zustrom soll im 17 Jahrhundert am grossten gewesen sein als Araber sowie Portugiesen zahlreiche Sklaven nach Indien verkauften Raja Rameshwar Rao I von Wanaparthy richtete sich noch in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts eine Leibwache und eine Kavallerieeinheit von aus Somalia und Abessinien importierten Siddi Sklaven ein Diese Regimenter wurden spater als Leibgarde des Nizam ubernommen 4 Siddi wurden erstmals 1850 von Richard Francis Burton beschrieben Er unterschied sie von den athiopischen Habashi Als ihre Herkunft gab er eine Reihe afrikanischer Stammesnamen an die fast alle wie der ebenfalls erwahnte Hafen Lamu im heutigen Tansania aber keiner in Athiopien lokalisiert werden konnen 5 Die Siddi galten als gute und loyale Kampfer und waren daher als Soldner begehrt wurden aber auch als Hausdiener und Landarbeiter eingesetzt Entflohene Siddi bildeten in Waldgebieten eigenstandige Gemeinschaften In Janjira und Jafarabad entstanden kleine Siddi Konigreiche 2 Zu den Siddis gehorte auch ein Sklave des Sultans Ahmed Shah von Gujarat Sidi Sayed der im 16 Jahrhundert eine nach ihm benannte Moschee in Ahmedabad erbauen liess die heute wegen ihrer kunstvollen Jalis steinerne Fenstergitter beruhmt ist Die Siddis sind heute weitgehend an die lokale Kultur angepasst Die meisten sind Muslime daneben gibt es Hindus und Christen unter ihnen Sie sprechen die jeweiligen lokalen Sprachen Deutliche Zeichen ihrer afrikanischen Herkunft sind in Tanz und Musik erhalten ihr eigener Musikstil wird Goma genannt Bei rituellen Tanzveranstaltungen fuhren die Siddis den fast mannshohen Musikbogen malunga mit sich 6 Dabei treten sie in Rocken und mit federgeschmucktem Kopfputz auf und spielen neben dem Musikbogen die kleine Trommel dhamal die grosse Trommel madido die der afrikanischen ngoma ahnliche Trommel mugarman die Kokosnussrassel Mai Mishra der Name einer weiblichen Schutzheiligen und die Naturtrompete nafir arabische Bezeichnung fur ein Instrument das funktionell der afrikanischen kakaki entspricht Die Siddis in Karnataka spielen die Kesseltrommel ghumat die ansonsten von den Katholiken in Goa verwendet wird 7 Im Kastensystem ist ihr Status sehr niedrig ihre Lebensumstande sind armlich In Indien sind sie daher unter den Scheduled Tribes aufgelistet 2 8 Siehe auch BearbeitenMalik Ambar 1549 1626 indischer Peshwa Erster Minister athiopischer Herkunft in Ahmadnagar einem Sultanat im heutigen Bundesstaat Maharashtra Janjira und das Siddhi Furstentum Geschichte des Herrscherhauses der Siddhi von Murud Janjira das bis 1947 1956 bestandLiteratur BearbeitenHelene Basu Habshi Sklaven Sidi Fakire Muslimische Heiligenverehrung im westlichen Indien Das Arabische Buch Berlin 1995 Helene Basu Music and the Formation of Sidi Identity in Western India In History Workshop Journal Nr 65 Fruhjahr 2008 S 161 178 Shihan de S Jayasuriya Richard Pankhurst Hrsg The African Diaspora in the Indian Ocean Africa World Press Trenton NJ 2003 ISBN 978 0 86543 980 1 Ababu Minda An African Indian Community in Hyderabad Siddi Identity its Maintenance and Change Cuvillier Gottingen 2004 ISBN 978 3865372062Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Siddi Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Zaffar Abbas Pakistan s Sidi keep heritage alive BBC News 13 Marz 2002 a b c d P K Mohanty Siddis In Encyclopaedia Scheduled Tribes In India 2006 S 81f ISBN 81 8205 052 9 John B Edlefsen Khalida Shah Mohsin Farooq Makranis the Negroes of West Pakistan In Phylon Vol 21 2 Clark Atlanta University 1960 S 124 130 Shanti Sadiq Ali The African Dispersal in the Deccan From Medieval to Modern Times Orient Blackswan 1996 S 196 198 Digitalisat C E Bosworth u a Hrsg The Encyclopaedia of Islam New Edition Vol IX Brill Leiden 1997 S 535 The Sidi Malunga Project Rejuvenating the African Musical Bow in India apsara media com Carole Boyce Davies Hrsg Encyclopedia of the African Diaspora Origins Experiences and Culture ABC Clio Santa Barbara CA 2008 S 560 ISBN 978 1851097005 Andrew Whitehead The lost Africans of India BBC News 27 Oktober 2000Normdaten Sachbegriff GND 4464633 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Siddi Volk amp oldid 235432126