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Semantische Rollen auch thematische Rollen genannt sind ein Konzept der Linguistik mit dem die Bedeutungseigenschaften erfasst werden sollen die den Erganzungen eines Pradikats dadurch zukommen dass sie in Verbindung mit diesem Pradikat interpretiert werden Der am meisten betrachtete Fall sind Verben die Ereignisse bezeichnen Dann bezeichnen z B Subjekt und Objekt des Verbs Teilnehmer dieses Ereignisses die dabei verschiedene Rollen einnehmen Beispielsweise kann in dem Satz Die Katze frass die Maus das Subjekt die Katze als Teilnehmer charakterisiert werden der das Ereignis verursacht ein sogenanntes Agens und das Objekt die Maus als der Teilnehmer der in dem Ereignis eine Veranderung erfahrt Patiens oder Thema genannt Bedeutsam ist das Konzept der semantischen Rollen durch Versuche aus solchen Bedeutungseigenschaften grammatische Eigenschaften von Satzteilen zu erklaren z B die Zuordnung von Verberganzungen zu den syntaktischen Funktionen Subjekt und Objekt oder Variation in der Zuweisung von Kasus etc Die so hergeleitete Besetzung von Subjekt und Objektpositionen stellt dann den Normalzustand im Satz dar also den Aktiv Satz Dieser kann aber in einem zusatzlichen Schritt noch durch grammatische Prozesse wie Passiv und andere Diathesen abgewandelt werden Das Konzept der semantischen Rollen bezieht sich also auf eine tieferliegende Ebene in der Analyse des Satzes so dass auch Bedeutungsaspekte und grammatische Eigenschaften von Satzteilen analytisch getrennt werden Aufgrund des Ruckgriffs auf Bedeutungseigenschaften wird in klassischen Theorieansatzen sogar erwartet dass sich hiermit Bedingungen formulieren lassen die Universalien darstellen also unabhangig von der Grammatik einer Einzelsprache sind Semantische Rollen nehmen insbesondere in vielen funktionalistischen sprachvergleichend orientierten Theorien der Grammatik eine zentrale Rolle ein sind aber andererseits auch dafur kritisiert worden dass sie nicht prazise definierbar seien und kein konsistentes System ergaben das grammatische Muster vollstandig vorhersagen kann Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Begriffs 1 1 Die 1960er Jahre und Fillmores Kasusgrammatik 1 2 Chomskys Theta Rollen 1 3 Semantische Rollen als Problem fur die Semantik 2 Grundlagen Pradikate und Argumente 3 Ansatze zur Definition von semantischen Rollen 3 1 Individuelle semantische Rollen 3 2 Semantische Rollentypen 3 3 Proto Rollen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte des Begriffs BearbeitenDie 1960er Jahre und Fillmores Kasusgrammatik Bearbeiten Das Konzept der Semantischen Rollen gewann etwa seit Ende der 1960er Jahre Beachtung Die linguistische Diskussion war in dieser Zeit stark durch die Rezeption und die Auseinandersetzung mit der Syntaxtheorie von Noam Chomsky bestimmt Chomsky hatte 1965 mit Aspects of the Theory of Syntax eine Version der Generativen Transformationsgrammatik vorgelegt die zwar bestimmte semantische Aspekte berucksichtigte die jedoch nach wie vor der Syntax die zentrale Rolle in der Sprachbeschreibung einraumte Viele Linguisten bemuhten sich in der Zeit nach 1965 die Semantik mehr in den Mittelpunkt der linguistischen Theorie zu rucken Neben der sogenannten Generativen Semantik George Lakoff James D McCawley 1938 1999 galt vor allem der Ansatz der Kasusgrammatik als ein wichtiger Versuch zur Integration der Semantik in eine generative Sprachbeschreibung Als einflussreichster Beitrag in dieser Anfangsphase kann der 1968 von Charles J Fillmore verfasste Aufsatz The Case for Case gelten Er unterschied zwischen grammatischen Oberflachenkasus Nominativ Akkusativ 1 Genitiv Dativ 2 und andererseits semantisch charakterisierten Tiefenkasus Agentiv Instrumental Dativ Faktiv Lokativ und Objektiv Diese Tiefenkasus charakterisieren die semantischen Beziehungen der verschiedenen Nominalphrasen die hauptsachlich durch ein Verb vorgegeben sind In dem Satz 1 1 John offnet die Tur mit dem Schlussel ist der Oberflachenkasus von Schlussel der Dativ in dem Satz 2 2 Der Schlussel offnet die Tur steht Schlussel im Nominativ Nach Fillmores Konzept des Tiefenkasus ist Schlussel von seiner semantischen Rolle her aber in beiden Fallen Instrumental auch als Subjekt Das Subjekt in 1 John ist hingegen Agentiv Neben Fillmores Arbeiten spielen auch die Ansatze von Jeffrey S Gruber 1967 und Ray Jackendoff 1972 in dieser Anfangsphase eine Rolle Sie sprechen nicht von Tiefenkasus sondern von Kasusrollen Chomskys Theta Rollen Bearbeiten Diese Ansatze wurden vielfach rezipiert und in eine ganze Reihe von Grammatikmodellen integriert In der besonders einflussreichen Version der Generativen Grammatik von Chomsky aus dem Jahre 1981 dem GB Modell Lectures on government and binding fand das Konzept dann ebenfalls einen indirekten Niederschlag in dem Begriff der Theta Rolle Theta Rollen dienen in dieser Theorie dazu die Identitat einer Verberganzung im Lauf einer transformationellen Ableitung festzuhalten und zwischen interpretierbaren und nicht interpretierbaren Ausdrucken wie z B einem Expletivum zu unterscheiden Chomsky legte sich dabei nicht auf einen bestimmten semantischen Gehalt seiner Theta Rollen fest sondern benutzte sie als rein grammatischen Mechanismus Daher ist Chomskys Begriff der Theta Rolle von dem der semantischen Rolle zu unterscheiden Semantische Rollen als Problem fur die Semantik Bearbeiten Wahrend Grammatiktheorien seither in unterschiedlichem Ausmass semantische Rollen benutzen hat die semantische Forschung erst relativ spat begonnen das Konzept der semantischen Rollen aufzugreifen und zu analysieren In Arbeiten von David Dowty wurde eine Definition versucht die den Begriff der semantischen Rolle auf Folgerungen aus einer Pradikatsbedeutung zuruckfuhrt siehe unten Ansatze zur Definition von semantischen Rollen Dowty beurteilte die Durchfuhrbarkeit des herkommlichen Konzepts der semantischen Rollen aber sehr skeptisch und ersetzte es durch ein Modell das die Menge semantischer Rollen auf zwei prototypische Kategorien reduziert d h Proto Agens bzw Patiens Grundlagen Pradikate und Argumente BearbeitenSemantische Rollen thematische Rollen werden den Argumenten eines Pradikats zugeschrieben In einer logischen Darstellung konnen die Argumente als geordnete Folge von Variablen zu einem Pradikat notiert werden z B hat das transitive Verb toten zwei Argumente die in der Reihenfolge dargestellt werden konnen die der Hierarchie Subjekt Objekt in der Grammatik entspricht toten x y Im Beispiel Die Katze totete die Maus entsteht die Belegung x die Katze y die Maus Es wird eine geordnete Folge benotigt da eine Vertauschung der Belegung im obigen Beispiel eine vollig andere Bedeutung ergeben wurde Die Frage entsteht aber wodurch solch eine festgelegte Ordnung entsteht Der Begriff der semantischen Rolle besagt nun dass inhaltliche Beschreibungen fur die Funktion von x und y gegeben werden konnen die dann auch die Ordnung der Argumente festlegen Ansatze zur Definition von semantischen Rollen Bearbeiten Individuelle semantische Rollen Bearbeiten Ein Versuch eine prazise logische Definition semantischer Rollen zu geben findet sich erstmals in Arbeiten von David Dowty die in den Jahren um 1990 erschienen 3 Hier wird die thematische Rolle eines Arguments definiert als diejenige Menge von Folgerungen die aus der Wortbedeutung eines Pradikats uber eines seiner Argumente gezogen werden konnen 4 Der Begriff Folgerung besagt hierbei dass die von der Verbbedeutung gegebene Ereignisbeschreibung allein fur die Festlegung von Rolleneigenschaften zahlt nicht etwa typische Annahmen uber die Situation oder verschiedene Perspektiven die die Darstellung des Ereignisses im Satz oder Kontext eroffnet Dowty gibt hierzu folgende Beispiele hier ins Deutsche ubertragen x ermordet y vs x totet yAus beiden Verben folgt y verandert sich im Ereignis von lebendig zu tot x ist Verursacher der Veranderung dd Nur aus ermorden folgt jedoch x beabsichtigt das Ereignis als solches da toten im Einzelfall absichtlich oder unabsichtlich sein kann entsteht keine zwingende Folgerung auf Absicht dd x uberredete y vs x uberzeugte yweist einen ahnlichen Kontrast auf Aus beiden Verben folgt y verandert im Ereignis seine Ansicht uber einen Gegenstand x ist Verursacher dieser Veranderung dd Nur aus uberreden folgt jedoch x beabsichtigte das Ereignis als solches da uberzeugen auch dadurch geschehen kann dass y aus dem was x sagt etwas entnimmt das seine Uberzeugungen verandert ohne dass x dies beabsichtigt haben muss also garantiert die Wortbedeutung von uberzeugen keine Folgerung auf Absichtlichkeit von x dd Es konnen fur jedes einzelne Verb und fur jedes einzelne von dessen Argumenten Listen von Folgerungen aufgestellt werden Diese bezeichnet Dowty als individuelle thematische Rollen d h fur individuelle Argumentpositionen Semantische Rollentypen Bearbeiten Individuelle Rollen sind bereits geeignet um die Argumente eines einzelnen Verbs voneinander zu unterscheiden Chomskys Mechanismus der Theta Rollen die ein bestimmtes Verb an seine syntaktischen Argumente zuweist kann ebenfalls als eine Indizierung eines Arguments mit einer individuellen Rolle gesehen werden 5 Linguistisch interessant ist jedoch hauptsachlich die Frage welche Klassen von individuellen Rollen gebildet werden konnen so dass grosse Gruppen von Verben und bestimmte grammatische Funktionen allgemein erfasst werden konnen Im obigen Beispiel ist z B zu sehen dass das jeweils erste Argument der Verben uberreden uberzeugen ermorden toten generell als Verursacher bezeichnet werden kann auch wenn sich hinsichtlich der Folgerung absichtliche Verursachung Unterschiede ergeben Es ergibt sich somit die Moglichkeit einen allgemeineren Begriff Agens zu definieren der nur die Verursachungseigenschaft enthalt Rollen wie Agens werden von Dowty genauer als Rollentypen bezeichnet sie entsprechen aber dabei dem was im allgemeinen Sprachgebrauch unter thematischer Rolle verstanden wird Wenn sich die Beobachtung verallgemeinern lasst dass alle Argumente mit der Eigenschaft Agens als erstes Argument eines Verbs auftreten dann besagt dies dass Regeln fur die Zuordnung von semantischen Rollen auf grammatische Funktionen wie Subjekt und Objekt aufgestellt werden konnen zum Beispiel dass ein Agens immer der Subjektposition zugeordnet werden muss soweit es die Verbbedeutung betrifft und bevor grammatische Regeln ansetzen die etwa bei Infinitiven oder Passivsatzen das Erscheinen eines Agens als Subjekt blockieren Solche Zuordnungen bezeichnet man als Linkingregeln Rollen werden mit syntaktischen Positionen verlinkt oder Regeln der Argumentprojektion d h Projektion aus der Semantik in die Grammatik Um eine allgemeine Theorie des Linking von Argumenten in die Syntax auf semantischen Rollentypen wie Agens etc aufzubauen ist es nun notig eine begrenzte Menge von Rollentypen festzulegen die alle Argumentpositionen aller Verben abdecken und diese in eine Hierarchie zu bringen aus der sich ablesen lasst welches von mehreren Argumenten eines Verbs zuerst Anspruch auf die Subjektposition hat und welches Objekt wird Dies wird in verschiedenen Grammatikmodellen versucht In der Role and Reference Grammar einem uberwiegend funktionalistischen Syntaxmodell das sich stark auf Bedeutungseigenschaften stutzt wird z B folgende Liste vorgeschlagen 6 Dabei besteht die Ubereinkunft dass die Bezeichnungen fur die semantischen Rollen gross geschrieben werden AGENS Verursacher typischerweise bewusst Subjekte von Verben wie geben toten tanzen dd EXPERIENCER Trager einer Wahrnehmung Untertyp COGNIZER Subjekte von Verben wie denken glauben Untertyp PERCEIVER Subjekte von Verben wie sehen fuhlen Untertyp EMOTER Subjekte von Verben wie lieben hassen dd RECIPIENT Empfanger Dativ Objekte von Verben wie jemandem etwas geben dd STIMULUSAkkusativ Objekte von Verben wie sehen horen mogen dd THEMA im engen Sinn s u Trager einer Lokalisierung Akkusativ Objekte von Verben wie verschieben trans Subjekte von Verben wie sich an einem Ort befinden steigen dd PATIENS Betroffener einer Einwirkung oder eines Zustandswechsels Akkusativ Objekte von Verben wie schlagen Akkusativ Objekte von Verben wie zerbrechen trans toten Subjekte von Verben wie zerbrechen intrans sterben dd Linkingregeln die sich auf der Grundlage dieser Liste formulieren lassen konnen dann lauten fur transitive Verben mit 2 Argumenten Das Argument dessen semantische Rolle sich relativ weiter oben auf der Hierarchie befindet wird Subjekt Das Argument dessen semantische Rolle sich relativ weiter unten befindet wird direktes Objekt Solche in der Literatur weit verbreitete Listen von Rollentypen sind aus methodologischen Grunden z B von Dowty kritisiert worden weil keine wohldefinierte Prozedur ersichtlich ist die entscheidet welche Zusammenfassungen getroffen werden sollen und weil nicht klar ist dass irgendeine derartige Liste je alle Verbbedeutungen mit allen ihren Argumentstellen vollstandig abdecken kann Andere Autoren nehmen in der Tat andere Einteilungen vor in einem deutschen Werk zur Satzsemantik das thematische Rollen aufgreift setzt Peter von Polenz 7 beispielsweise 19 verschiedene Rollen an Rollen die in anderen Aufstellungen oft angesetzt werden aber in der obigen Variante fehlen sind z B INSTRUMENT Unbelebte VERURSACHER wie etwa Naturkrafte oder in einem anderen Sinn logische Sachverhalte bei Verben die logische Beziehungen ausdrucken diese werden teils der Agensrolle zugeschlagen oder von ihr getrennt angesetzt LOKATION also raumliche Bezugsobjekte etwas umkreisen etc Sehr viele Rollenlisten unterscheiden andererseits nicht eigens zwischen THEMA und PATIENS Die klassische enge Definition des Themas nach J Gruber 8 besteht darin dass es ein Teilnehmer ist der lokalisiert wird oder seinen Ort verandert Von da aus wird oft auf einen Trager einer beliebigen auch nicht raumlichen Eigenschaft erweitert bzw einer entsprechenden Zustandsveranderung Zusatzlich wird manchmal auch das Patiens im Sinne der obigen Liste dazugeschlagen sodann auch erzeugte Objekte Faktitiv einen Brief schreiben Manchmal wird die Rolle Thema auch bis hin zu einer allgemeinen Restklasse ausgedehnt 9 Oft bleibt auch unklar wie Erganzungen im Inneren von Prapositionalausdrucken behandelt werden sollen Diese konnen Gegenstande bezeichnen denen man eine Rolle fur das Ereignis zuschreiben kann aber sie hangen nicht direkt vom Verb ab z B Paula reiste nach Afrika rannte vom Spielfeld Die Frage wie eine endgultige Liste von Rollen typen aussehen sollte ist in der Literatur nie abschliessend entschieden worden Proto Rollen Bearbeiten In seinem sehr einflussreichen Aufsatz aus dem Jahr 1991 beurteilte David Dowty die Moglichkeit eines Systems von Rollentypen das jedem syntaktischen Argument genau eine thematische Rolle aus einer eng begrenzten Liste zuweist sehr skeptisch Damit solche Systeme funktionieren in einem Ansatz in dem die Rollen Agens Thema Ziel etc eine explizite semantische Deutung erhalten musste es sich zeigen dass die Bedeutungen aller naturlichsprachlichen Pradikate von einer ganz besonderen Art sind Fur jedes Verb in der Sprache musste es moglich sein das was das Verb uber jedes seiner Argumente zu folgern erlaubt klar und definitiv irgendeiner offiziellen thematischen Rolle zuzuordnen es konnte nicht zugelassen werden dass eine Folgerung einmal uber zwei Rollen in der Schwebe bleibt oder in die Ritzen zwischen zwei Rollen fallt Und was die Verbbedeutung uber jedes Argument an Folgerungen erzeugt muss immer so distinkt sein dass zwei Argumente d h desselben Verbs niemals unter dieselbe Rollendefinition fallen Das ist eine sehr starke empirische Behauptung uber die Pradikate naturlicher Sprachen und sobald wir versuchen zu prazisieren was Agens Patiens etc genau bedeuten ist sie allzu sehr Schwierigkeiten und augenscheinlichen Gegenbeispielen ausgesetzt 10 Dowty schlagt vor den Problemen einer Systematik semantischer Rollen zu entgehen indem keine vollstandige Abdeckung aller Argumentstellen aller Pradikate durch ein einheitliches Beschreibungsraster angestrebt wird sondern die Formulierung von semantischen Rollen nur auf das Problem ausgerichtet wird welche Bedeutungsfaktoren fur die Anordnung von Subjekt und Objekt in transitiven Konstruktionen verantwortlich sind Es ergeben sich damit nur zwei Pole zwischen denen alle Folgerungen angeordnet werden konnen Dowty nennt sie Proto Agens und Proto Patiens und fasst jede dieser beiden als prototypisch organisierte Kategorien auf d h eine Schar von Merkmalen die aufgrund vielfaltiger Ahnlichkeitsbeziehungen untereinander einen Zusammenhang bilden aber fur die es kein durchgangig gemeinsames Merkmal geben muss Dowty identifiziert eine Schar von Bedeutungsmerkmalen die ein Argument subjektwurdig machen die sogenannten Proto Agens Eigenschaften 11 Willentliche Beteiligung in einem Ereignis bzw Zustand Empfindung oder Wahrnehmung Verursachung eines Ereignisses oder einer Veranderung im anderen Teilnehmer Bewegung relativ zum anderen Teilnehmer evtl auch Existenz unabhangig vom EreignisAls semantische Eigenschaften die ein Argument fur die Stelle des Objekts in der transitiven Konstruktion pradestinieren Proto Patiens Eigenschaften identifiziert er Der Teilnehmer erfahrt eine Veranderung Der Teilnehmer ist inkrementelles Thema von einer Kausalwirkung durch einen anderen Teilnehmer betroffen stationar relativ zum anderen Teilnehmer keine vom Ereignis unabhangige Existenz des Teilnehmers bzw Nichtexistenz Weder gibt es einen gemeinsamen Nenner in jeder der Kategorien noch sollen Teilnehmerrollen eindeutig genau einer solchen Eigenschaft entsprechen Die von Dowty vorgeschlagene Linkingregel besagt dass derjenige Teilnehmer als Subjekt codiert wird der relativ mehr Proto Agens bzw relativ weniger Proto Patiens Eigenschaften auf sich vereint Es werden also sehr flexibel verschiedenartige Ballungen Cluster von Merkmalen betrachtet Es gibt daneben aber auch Grenzfalle wo ein Argument nur durch genau eine der vielfaltigen Proto Agens Eigenschaften zum Subjekt bestimmt wird wobei es aber wie gesagt keine einheitliche Definition gibt unter die alle Falle passen z B Willentliche Beteiligung allein Hans ignorierte Maria Hans weigerte sich zwei Tage lang zu essen Wahrnehmung allein Hans kennt furchtet Maria Verursachung allein Einsamkeit verursacht Depressionen Relative Bewegung allein Die Sonde passierte den Planeten Unabhangige Existenz allein Hans braucht ein neues Auto hier muss das Objekt nicht existieren Literatur BearbeitenAnthony R Davis Thematic roles In Claudia Maienborn Klaus von Heusinger Paul Portner Hrsg Semantics an international handbook of natural language meaning Vol 1 Berlin 2011 S 399 420 David Dowty Thematic proto roles and argument selection In Language 67 3 1991 S 547 619 Eva Engels Sten Vikner Satzglieder Kasus und semantische Rollen eine Einfuhrung Universitat Aarhus Danemark Tidsskrift for Sprogforskning Argang 4 Nr 1 2 2006 S 17 37 Charles Fillmore The case for case In Emmon Bach Robert T Harms Hrsg Universals in linguistic theory Holt Rinehart amp Winston London 1972 S 1 88 Jeffrey S Gruber Lexical Structures in Syntax and Semantics Studies in lexical relations North Holland Amsterdam 1976 ISBN 072040410X Publizierte Version der Dissertation von 1965 Jeffrey S Gruber Thematic relations in syntax In Mark R Baltin Chris Collins Hrsg The handbook of contemporary syntactic theory Blackwell Oxford 2000 ISBN 0 631 20507 1 S 257 298 Ray S Jackendoff Semantics and cognition Cambridge Mass 1972 Beatrice Primus Semantische Rollen Winter Heidelberg 2012 ISBN 978 3 8253 5977 5 Beatrice Primus Participant roles In Nick Riemer Hrsg The Routledge Handbook of Semantics London 2016 S 403 418 Gisa Rauh Tiefenkasus thematische Relationen und Thetarollen Die Entwicklung einer Theorie von semantischen Relationen Tubingen 1988 ISBN 3 87808 369 6 Robert Van Valin Introduction to Syntax Cambridge University Press Cambridge 2001 ISBN 0 521 63566 7Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary semantische Rolle Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenEinzelnachweise Bearbeiten in der Nicht Kasusterminologie direktes Objekt in der Nicht Kasusterminologie indirektes Objekt Dowty 1991 S 552f wo fruhere Arbeiten des Autors hierzu aufgegriffen werden From the semantic point of view the most general notion of thematic role type is A SET OF ENTAILMENTS OF A GROUP OF PREDICATES WITH RESPECT TO ONE OF THE ARGUMENTS OF EACH Thus a thematic role type is a kind of second order property a property of multiplace predicates indexed by their argument positions Dowty 1991 S 552 Dowty 1991 S 550 Van Valin 2001 S 29 Die Verweise auf mogliche Subjekte mit denselben Rollen finden sich jedoch nicht in dieser Aufstellung sondern sind hier hinzugefugt Peter von Polenz Deutsche Satzsemantik Grundbegriffe des Zwischen den Zeilen Lesens 3 Auflage Verlag Walter de Gruyter Berlin 2008 ISBN 978 3 11 020366 0 Siehe Gruber 1976 So in Terence Parsons Events in the Semantics of English MIT Press Cambridge MA 1990 Dowty 1991 S 549 Dort Originalwortlaut In order for such systems to work in an account in which the roles Agent Theme Goal etc are given explicit semantic content the meanings of all natural language predicates must turn out to be of a very particular sort for every verb in the language what the verb semantically entails about each of its arguments must permit us to assign the argument clearly and definitely to some official thematic role or other it cannot be permitted to hover over two roles or to fall in the cracks between roles and what the meaning entails about every argument must always be distinct enough that two arguments clearly do not fall under the same role definition This is a very strong empirical claim about natural language predicates and as soon as we try to be precise about exactly what Agent Patient etc mean it is all too subject to difficulties and apparent counterexamples Dowty 1991 S 572 nbsp Dieser Artikel wurde am 31 August 2005 in dieser 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