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Seleuș deutsch Grossalisch saksesch Grus Oelesch ungarisch Nagyszollos Kemenynagyszollos 2 ist ein Dorf in Siebenburgen im Kreis Mureș Rumanien Es gehort zur Gemeinde Daneș Dunesdorf Seleuș Grossalisch NagyszollosSeleuș Daneș Rumanien BasisdatenStaat Rumanien RumanienHistorische Region SiebenburgenKreis MureșGemeinde DaneșKoordinaten 46 15 N 24 42 O 46 245555555556 24 691666666667 340 Koordinaten 46 14 44 N 24 41 30 OZeitzone OEZ UTC 2 Hohe 340 mEinwohner 1 952 1 Dezember 2021 1 Postleitzahl 547202Telefonvorwahl 40 02 65Kfz Kennzeichen MSStruktur und VerwaltungGemeindeart Dorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Quellen 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Ort liegt etwa in der Mitte von Siebenburgen in einem nordlichen Seitental der Tarnava Mare Grosse Kokel circa acht Kilometer Luftlinie westlich der Stadt Schassburg Geschichte Bearbeiten nbsp Die Grossalischer Kirchenburg 1903 nbsp nbsp Grossalisch in der Josephinischen Landesaufnahme von Siebenburgen von 1769 bis 1773 nbsp Dorfansicht von Grossalisch nbsp Kirchenburg von Grossalisch nbsp Wappen der HOG GrossalischDie Grundung durch deutsche Siedler Siebenburger Sachsen wird auf den Anfang des 13 Jahrhunderts datiert Wie die umliegenden Dorfer war Grossalisch anfangs eine untertanige Besitzung auf Komitatsboden Aus einer Uberlieferung von 1348 geht hervor dass die Abtei Kolosmonostor bei Klausenburg einen Rechtsanspruch auf Grossalisch anmeldete Dieser Anspruch konnte nicht durchgesetzt werden und erlosch Der Ort blieb fortan im Verwaltungsbereich des Schassburger Stuhls auf Konigsboden Die erste urkundliche Erwahnung aus dem Jahr 1348 erfolgte unter dem Namen Scewlews In anderen Urkunden finden sich auch die Bezeichnungen Ewluesch 1393 Zewiws 1411 Ewlesch 1432 Halws um 1500 Nagy Zeuleus 1501 Ewiysz 1526 Gross alysz 1532 Szolos 1661 Gross Szolos 1804 Zur Zeit der Zugehorigkeit Siebenburgens zum Konigreich Ungarn bzw Osterreich Ungarn war der ungarische Ortsname Nagyszollos bzw Kemenynagyszollos ab der Zugehorigkeit zu Rumanien war der amtliche Name Seleușul Mare und heute Seleuș 1476 wurde die Kirche fertiggestellt Sie ist in gotischer Bauweise teils aus Stein und teils aus Ziegeln errichtet 1488 hatte Grossalisch 80 Wirte eine Muhle ein wustes leerstehendes Haus sowie drei Hirten Damit war sie eine der mittelgrossen Landgemeinden des Schassburger Stuhls Um 1500 wurde erstmals ein Schulgebaude urkundlich erwahnt 1503 wurde die Kirche in eine Wehrkirche umgebaut 1505 vernichtete ein Grossbrand die Halfte der Hauser und Wirtschaftsgebaude 1554 wurde die Gemeinde von einem grossen Viehsterben heimgesucht Anfang des 17 Jahrhunderts litt Grossalisch sehr unter kriegerischen Auseinandersetzungen General Giorgio Basta 3 Moses Szekely Stephan Bocskai Gabriel Bathory und der walachische Woiwode Michael kampften um den Besitz des Landes und richteten schwere Verwustungen an Die Zahl der Wirte sank innerhalb eines Menschenalters von einst 152 auf 29 Mitte des 17 Jahrhunderts tobten die Entscheidungskampfe zwischen dem Osmanischen Reich und dem Abendland 1662 verschanzte sich Furst Apafi ein Gunstling der Osmanen mit seinen Kampfern samt 4000 turkischen Kriegern in Schassburg gegen den von Osterreich eingesetzten Gegenfursten Johann Kemeny Bei Grossalisch stiessen die beiden Heere aufeinander In der Schlacht sturzte Furst Kemeny vom Pferd und kam zu Tode die Kemenyschen Truppen die nicht fluchten konnten wurden niedergemacht Da die Verlierer keine Zeit zum Plundern hatten und die Turken sich mit der Kemenyschen Kriegsbeute begnugten kam das Dorf mit dem Schrecken davon Zur Erinnerung an die Schlacht wurde auf dem Schlachtfeld es ist ungewiss wann ein Turmchen errichtet 1900 wurde es renoviert und steht zwar verwittert auch heute noch 1754 baute die Gemeinde ein Offiziersquartier fur die kaiserlichen Besatzungstruppen 1902 wurde das Gebaude renoviert und als Dorfschanke eingerichtet Spater wurde es zur rumanischen Schule umfunktioniert 1820 wurde die Kirche renoviert und durch einen Anbau verlangert wodurch sie ihre heutige Gestalt erhielt 1854 wurde anstelle des alten zu klein gewordenen Schulgebaudes ein neues mit drei Klassenzimmern und einer Lehrerwohnung errichtet 1918 endete der Erste Weltkrieg mit 28 Toten und Vermissten aus der Gemeinde Im Zweiten Weltkrieg hatte Grossalisch 80 Tote und Vermisste zu beklagen 1945 wurden 139 deutsche Personen nach Russland zur Zwangsarbeit deportiert davon 89 Frauen und 50 Manner Eine Frau und zwei Manner starben wahrend der Deportation Bevolkerung BearbeitenUber mehrere Jahrhunderte bestand die Mehrzahl der Einwohnerschaft aus Siebenburger Sachsen Erst nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten diese in die Minderheit Nach der Revolution von 1989 wanderten die meisten deutschstammigen Bewohner aus Dadurch ging die Einwohnerzahl deutlich zuruck Der Ort wird heute uberwiegend von Rumanen und Roma 2002 451 bewohnt 4 Jahr Einwohner davon Deutsche1910 1415 11041920 1618 11821930 1532 10951941 1648 10971966 1667 7061977 1939 7411992 1569 1742002 1781 542011 5 1933 54Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie historische evangelische Kirche mit Kirchenburg Das Denkmal fur Furst Johann Kemeny und die Gefallenen der Schlacht von 1662 Quellen BearbeitenGustav A Schuller Rudolf Nemenz Aus dem Leben der Gemeinde Gross Alisch Festschrift herausgegeben bei Gelegenheit der Abhaltung der Jahresversammlung des Schassburger Gustav Adolf Zweig Vereins und der Einweihung der neuerbauten evangelischen Schule in Gross Alisch W Kraft Hermannstadt 1903 Walter Myss Hrsg Die Siebenburger Sachsen Lexikon Geschichte Kultur Zivilisation Wissenschaften Wirtschaft Lebensraum Siebenburgen Transsilvanien Lizenzausgabe Kraft Wurzburg 1993 ISBN 3 8083 2018 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seleuș Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Grossalisch auf Siebenbuerger de Homepage der Heimatortsgemeinschaft Gross AlischEinzelnachweise Bearbeiten Volkszahlung in Rumanien 2021 bei citypopulation de abgerufen am 10 September 2023 Man findet in manchen Quellen auch die Schreibweise des ungarischen Ortsnamens mit einfachem l Nagyszolos Kemenynagyszolos Die verarmten Bauern die ihr Vieh verloren hatten und deshalb den Pflug selber ziehen mussten nannten den menschenbespannten Pflug Bastapflug Varga E Arpad Volkszahlungen 1850 2002 in Siebenburgen bei kia hu letzte Aktualisierung 2 November 2008 PDF 1 1 MB ungarisch Varga E Arpad Volkszahlungen 1852 2011 in Rumanien bei nepszamlalas adatbank ro ungarisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seleuș Daneș amp oldid 237390583