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Der Seestichling Spinachia spinachia ist ein ausschliesslich im Salzwasser vorkommender Vertreter der Stichlinge SeestichlingSeestichling Spinachia spinachia am Nest deutlich zu erkennen die Faden aus Nierensekret zur NestbefestigungSystematikOrdnung Barschartige Perciformes Unterordnung CottoideiTeilordnung Stichlingsartige Gasterosteales Familie Stichlinge Gasterosteidae Gattung SpinachiaArt SeestichlingWissenschaftlicher Name der GattungSpinachiaCuvier 1816Wissenschaftlicher Name der ArtSpinachia spinachia Linnaeus 1758 Seestichling Nahaufnahmen Die Gattung Spinachia ist monotypisch das heisst der Seestichling ist die einzig vertretene Art Ursprunglich noch von Linnaeus der Gattung Gasterosteus zugeordnet wurde der Seestichling spater von Cuvier in den Rang einer eigenen Gattung erhoben Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung und Lebensraum 2 Merkmale 3 Verhalten und Lebensweise 4 Literatur 5 WeblinksVerbreitung und Lebensraum BearbeitenDer Seestichling bewohnt die europaischen Kustengebiete vom Nordkap bis zum Golf von Biskaya In der Ostsee ostlich von Bornholm und im Wattenmeer der Nordsee tritt er nur vereinzelt auf Bevorzugter Lebensraum sind Tang und Seegrasregionen bis in etwa zehn Meter Tiefe Merkmale BearbeitenInnerhalb der Familie Gasterosteidae ist der Seestichling die grosste Art er erreicht eine Standardlange von 14 bis 20 Zentimeter Weibliche Tiere sind in der Regel grosser als ihre mannlichen Artgenossen Der Korper ist auffallend dunn und langgestreckt Funf Kanten verlaufen uber der Ruckenmitte den Seiten und seitlich am Bauch und sorgen fur einen funfeckigen Querschnitt Die gestreckte Gestalt wird durch einen langen Schwanzstiel und einen gleichfalls langen Kopf mit einer nahezu rohrenformigen Schnauze betont Die Schnauzenlange enthalt fast zweieinhalbmal den Augendurchmesser Das Maul ist sehr klein und leicht oberstandig Die Korperseiten sind mit jeweils einer Reihe von etwa 40 bis 42 sehr kleinen Knochenschilden bedeckt Der Schwanzstiel ist vollstandig gepanzert und daher verhaltnismassig steif Vor der weichstrahligen Ruckenflosse tragt der Seestichling 14 bis 17 meist 15 kleine einklappbare Stacheln Zuweilen sind die aufeinanderfolgenden Stacheln alternierend nach rechts und links angeordnet Die Bauchstacheln sind ebenfalls sehr kurz Die Rucken und die Afterflosse sind annahernd dreieckig geformt Familientypisch ist die Farbung recht variabel sie wird ausserdem durch das bewohnte Habitat beeinflusst In vegetationsreicher Umgebung herrscht eine olive bis braunliche Grundfarbung vor mit dunklerem Rucken und hellerem gelegentlich fast silbernem Bauch In pflanzenarmen Bereichen ist eine gelbraunliche Grundfarbung vorherrschend Die Seiten tragen entlang der Seitenlinie ein breites braunliches Band das an der Schnauze beginnt waagerecht das Auge durchzieht und bis zur Basis der Schwanzflosse reicht Die etwas erhabenen Mittelpartien der Seitenschilde heben sich davor als heller Streifen ab Adulte Mannchen wirken durch helle Flecken in der Langsbinde etwas heller als die Weibchen sie tragen aber im Gegensatz zum Dreistachligem Stichling Gasterosteus aculetus und dem Neunstachligem Stichling Pungitius pungitius keine ausgepragte Hochzeitstracht Flossenformel Dorsale 1 XV XIII XVII Dorsale 2 6 7 Anale I 6 7 Caudale 13 Pectorale 10 Ventrale I 1 2Verhalten und Lebensweise BearbeitenDer adult meist einzeln lebende Seestichling ernahrt sich von benthischen Kleinkrebsen und anderen Wirbellosen Zooplankton spielt nur in der Ernahrung heranwachsender Jungfische eine Rolle da erwachsene Tiere das Freiwasser in der Regel meiden Sein kugelformiges etwa funf bis acht Zentimeter durchmessendes Nest aus Pflanzenteilen befestigt er wahrend der von Mai bis Juni dauernden Laichzeit zwischen Algen in einer Tiefe von 50 Zentimeter bis maximal 1 Meter unter der Wasseroberflache Obwohl Brutgebiete bevorzugt werden die auch wahrend der Ebbe uber einen hinreichenden Wasserstand verfugen uberstehen die Gelege auch ein zeitweiliges Trockenfallen Die Vatertiere kehren bei steigendem Wasser wieder zu ihren Nestern zuruck Der Nachwuchs ist sehr schnellwuchsig und bereits im folgenden Fruhjahr fortpflanzungsfahig Der Fortpflanzungsverhalten des Seestichlings ist archaischer als das seiner Verwandten aus den Gattungen Gasterosteus und Pungitius Das Nest ist von einfacherer Struktur und erfahrt wahrend der Brut keine weiteren Umbauten wie es bei anderen Stichlingsarten beobachtbar ist Auch die Balz ist weniger komplex und wird anscheinend noch durch das beiden Geschlechtern fehlende Brautkleid erschwert da potentielle Paarungspartner schwieriger zu erkennen sind Ihr Brutrevier bewachende Mannchen attackieren zunachst alle sich nahernden Artgenossen laichwillige Weibchen verharren daraufhin aber passiv und werden wahrscheinlich so als potentielle Partnerin erkannt Die Annaherung an das Nest erfolgt zugig und ohne aufwendige Rituale Dort angekommen deutet das mannliche Tier mit seiner Schnauze auf den Zugang Befindet sich das Weibchen dann im Nest lost das Mannchen durch Bisse in den herausragenden Schwanzstiel die Eiablage aus Diese Bisse sind bei den anderen Stichlingsarten deutlich reduziert und werden nur noch als harmlose Stubser ausgefuhrt Im Vergleich zu anderen Stichlingsarten ist der Seestichling weniger gut erforscht unter anderem weil er im Aquarium deutlich schwieriger zu vermehren ist Die Art ist wahrscheinlich recht kurzlebig und soll ein Alter von zwei Jahren erreichen Literatur BearbeitenHans Joachim Paepke Die Stichlinge Gasterosteidae 2 uberarb und erg Aufl Westarp Wissenschaften Magdeburg 1996 ISBN 3 89432 492 9 S 33ff Horst Muller Fische Europas Neumann Verlag Leipzig Radebeul 1983 ISBN 3 7402 0044 8 S 285ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Seestichling Album mit Bildern Videos und Audiodateien Seestichling auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seestichling amp oldid 179104993