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Sebastian Bodinus 4 Oktober 1700 in Bittstadt Herzogtum Sachsen Gotha 19 Marz 1759 in Pforzheim war ein deutscher Komponist und Kapellmeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 2 1 Orchesterwerke 2 2 Kammermusik 3 Quellen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenSein Vater der Schulmeister Johann Nicolaus Bodinus verstarb mit 33 Jahren im Mai 1700 Die Mutter Anna Elisabeth geborene Eschner lebte nach dem Tod ihres Mannes mit drei weiteren Sohnen 1689 1692 und 1696 geboren in ihrem Elternhaus in Bittstadt Bodinus besuchte bis 1713 die Dorfschule in Bittstadt Die Schuler und Notenliste der General Sommer Visitation des Oberconsistoriums Gotha bezeugt seinen Schulbesuch und den erfolgreichen Abschluss der oberen Klasse mit sehr guten Bewertungen Am 15 Juli 1718 wurde er als Musicus und Laquay am Hof des Markgrafen Carl III Wilhelm von Baden Durlach angestellt Zunachst Oboist bevorzugte er zunehmend die Violine und wurde zum Hof Musikus ernannt Um der drohenden Versetzung als Militaroboist nach Italien zu entgehen bat er um Entlassung die ihm am 10 November 1723 gewahrt wurde Von 1724 bis 1728 war Bodinus Cammer Musicus am Hof Herzogs Eberhard Ludwig von Wurttemberg in Stuttgart und wurde dort zum Premier Violinist Konzertmeister befordert Ab 1726 veroffentlichte er im Augsburger Verlag Leopold einige seiner Kompositionen Musikalische Divertissiments Teil 1 bis 6 Solo Trio und Quartettsonaten Am 24 Marz 1728 wurde er wieder als Mitglied der Markgraflich Badischen Hofkapelle in Karlsruhe angestellt und am 20 Juli zum Konzert Meister ernannt Auch seine Frau Anna Margaretha wurde als Sangerin auf dem Theatro und bey anderen Musiquen engagiert Am 24 November 1730 wurde seine Tochter Wilhemine getauft Pate war der Kapellmeister Johann Melchior Molter Molter stammte aus Tiefenort an der Werra und war wie Bodinus 1718 in Karlsruhe angestellt worden Im Zeitraum zwischen Michaelis 1729 und Michaelis 1730 reiste Bodinus nach Bittstadt um seinen endgultige Weggang von seinem Heimatort durch Zahlung eines Abzuggeldes von 1 Gulden und 3 Groschen zu bekunden 1733 wurde die Hofkapelle aufgelost Markgraf Carl Wilhelm floh infolge des Ausbruchs des Polnischen Thronfolgekrieges ins Exil nach Basel Bodinus fand eine Anstellung in Darmstadt Am 8 Oktober 1736 wurde er wieder als Konzertmeister in Karlsruhe angenommen Der ehemalige Kapellmeister Molter war 1733 an den Hof von Sachsen Eisenach entlassen worden und kehrte erst 1742 nach Karlsruhe zuruck Bodinus versah in dieser Zeit Kapellmeisterdienste und bemuhte sich vergeblich um eine entsprechend hohere Gage Nach dem Tod des Markgrafen Carl Wilhelm im Mai 1738 wurde wiederum die Hofkapelle reduziert Bodinus wurde am 16 Oktober 1738 entlassen Zum Unterhalt seiner Familie wurde ihm noch ein Gnadenquartal gewahrt und zugesichert dass man bei Bedarf seiner gedenken werde Vom Zeitraum 1739 Mai 1747 ist nur bekannt dass Bodinus sich als Musiklehrer betatigte und dem Vernehmen nach zu Basel sich aufhalte und mit informieren in der Music sauerlich nahren soll Am 15 Marz 1747 bewarb sich Bodinus um Wiedereinstellung am Markgraflichen Hof in Karlsruhe Er verwies auf Empfehlungsschreiben von Baron Ernst Friedrich Leutrum von Ertingen Landvogt von Rotteln mit Sitz in Lorrach und Hofrat Suss bei denen er in Diensten war Am 23 Mai 1747 stellte Markgraf Carl Friedrich Bodinus wieder als Cammer Musicum und premier Violinist am Hoforchester ein Seine jahrliche Besoldung an Geld und Naturalien betrug 300 Gulden Am 24 Juli 1752 verliess Bodinus aus unbekannten Grunden seinen Dienstort wie auch seine Familie Trotz dieses eigenmachtigen Handelns scheint Bodinus spater ordentlich um eine Entlassung nachgesucht zu haben wie aus einer Akte des Hofmarschallamtes hervorgeht Da wird Bodinus bescheinigt dass er in seinen Verrichtungen getreu fleissig und ehrlich gewesen sei und nunmehr aber auf sein geziemendes Ansuchen seine Entlassung in Gnade erhalten hat Uber seinen Verbleib in den nachsten Jahren ist nichts bekannt Am 28 September 1758 kehrte er zuruck war aber geistig verwirrt und wurde in das Pforzheimer Tollhaus eingeliefert Er starb am 19 Marz 1759 Nach seinem Tode geriet er mit seinem Schaffen in Vergessenheit Erst die jungere Musikforschung wurde wieder auf ihn aufmerksam Werke BearbeitenDas Hauptgewicht des Schaffens von Sebastian Bodinus liegt auf dem Gebiet der Kammermusik Neben den gangigen Formen von Solo und Triosonate hat er auch die weniger gebrauchliche Gattung der Quartettsonate mit einer ganzen Reihe von Werken bedacht In den vielfaltig und abwechslungsreich besetzten Sonaten mischen sich Elemente der Sonata da chiesa mit solchen des Concertos und der Suite Der Einfluss der Letzteren findet sich auch in einigen seiner Flotenkonzerte die z T eher der Kammermusik als dem Instrumentalkonzert zuzurechnen sind Die Ouverture fur Flote oder Violine und Streicher weist dagegen durch das Concerto gepragte Passagen auf Die Sinfonien sind gelungene Beispiele der fruhen Weiterentwicklung der italienischen Opernsinfonie Bemerkenswert ist die frische und einfallsreiche Melodik Trotz galanter Einschlage gehoren die Werke von Bodinus der spatbarocken Epoche an 1 Orchesterwerke Bearbeiten 5 Sinfonien in D D F A und B Ouverture fur Flote Violine und Orchester 13 Konzerte fur Flote und Orchester davon 5 in D die ubrigen e e e E G G A Konzert fur Oboe und Orchester in F 3 Konzerte fur Violine und Orchester in D e a 1 Kammermusik Bearbeiten Drucke erschienen bei Joseph Friedrich und Johann Christian Leopold in Augsburg Acroama musicum 6 Sonaten fur Violine und Basso continuo ca 1726 12 Sonaten fur Violine und Basso continuo Musicalische Divertissiments oder in das Gehor gerichteter Trio in 6 Teilen Augsburg 1726 6 Sonaten fur 2 Violinen und Basso continuo 6 Sonaten fur Flote Violine und Basso continuo 6 Sonaten fur Oboe Violine und Basso continuo 6 Sonaten fur 2 Oboen oder Violinen und Basso continuo und 6 Sonaten fur Flote Violine und Basso continuo 3 Quadri fur diverse Besetzungen 3 Quadri fur diverse Besetzungen 12 Sonaten fur diverse Besetzungen 8 Quadri fur diverse BesetzungenHandschriften 1 Sinfonie 2 Duetti 2 Menuetti 33 Sonaten 1 Quellen BearbeitenKreis und Stadtarchiv Arnstadt Bestand Bittstadt Thuringisches Staatsarchiv Gotha Akten des Oberconsistoriums Generalia Pfarrarchiv Holzhausen Generallandesarchiv Karlsruhe Akten des Hofmarschallamtes Hofmusik Hauptstaatsarchiv Stuttgart Akten des OberhofmarschallamtesEinzelnachweise Bearbeiten a b c Hafner Klaus in Die Musik in Geschichte und Gegenwart S 191 192Weblinks BearbeitenWerke von und uber Sebastian Bodinus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Sebastian Bodinus in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Sebastian Bodinus im International Music Score Library ProjectNormdaten Person GND 13197162X lobid OGND AKS LCCN no93010852 VIAF 78825909 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bodinus SebastianKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und KapellmeisterGEBURTSDATUM 4 Oktober 1700GEBURTSORT Bittstadt Herzogtum Sachsen GothaSTERBEDATUM 19 Marz 1759STERBEORT Pforzheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sebastian Bodinus amp oldid 213271845