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Die Schnappkieferameisen Odontomachus sind eine Gattung der Ameisen Formicidae aus der Unterfamilie der Urameisen Ponerinae SchnappkieferameisenAmeise der Gattung OdontomachusSystematikUnterordnung Taillenwespen Apocrita Teilordnung Stechimmen Aculeata Uberfamilie VespoideaFamilie Ameisen Formicidae Unterfamilie Urameisen Ponerinae Gattung SchnappkieferameisenWissenschaftlicher NameOdontomachusLatreille 1804 O haematodus LarveInhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Bau der Mandibeln 1 2 Funktion des Zuschnappens 1 3 Ahnliche Gattungen 2 Verbreitung 3 Lebensweise 4 Systematik 4 1 Synonyme 5 Quellen 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Ameisen zeichnen sich durch stark ausgepragte Mandibeln aus Die Mandibeln sind gerade kaum gekrummt und haben an der Spitze nur zwei oder drei Zahne Im Gegensatz zu anderen Urameisen fehlt die typische Einschnurung zwischen erstem und zweitem Gaster Segment Das Petiolarstigma ist zu einer nach oben gerichteten Spitze ausgebildet Die Stirnrinne ist stark ausgepragt und oft sehr tief 1 Bau der Mandibeln Bearbeiten nbsp Schematische Darstellung des Kopfes von O hastatus Wheeler 1900 Die Tiere verfugen uber einen schnellen Schnappmechanismus Dieser beruht darauf dass die notwendige Energie zuvor in einem starken sich im Kopf befindenden Schliessmuskel wie in einem Bogen elastisch gespeichert wird Der Kiefer ist in dieser offenen Stellung blockiert Die Mandibeln haben erst die Moglichkeit zusammen zu schnappen wenn der Kiefer durch einen weiteren Muskel ausgerastet werden Der Oberkiefer von O bauri entwickelt beim Auslosen des Mechanismus eine Kraft die dem 300 fachen der Korpergewichtskraft der Ameise entspricht Die Bewegung der zuschnappenden Kiefer ist mit 64 Metern pro Sekunde die schnellste gemessene im Tierreich Das Insekt benotigt nur 0 13 Millisekunden fur das Zuschnappen der Mundwerkzeuge 2 Funktion des Zuschnappens Bearbeiten Die Schnappkieferameisen nutzen ihre Mandibeln sowohl zum Beute machen als auch zur Verteidigung und zur Flucht Der schnelle Vorgang des Zuschnappens wird hierbei als Sprungmechanismus verwendet Um sich gegen Eindringlinge wie andere Ameisen zu schutzen fuhren die Ameisen einen bis zu 40 cm durchschnittlich 22 cm weiten Weitsprung aus Vor diesem wird der Gegner zunachst mit den Mandibeln attackiert Anschliessend katapultiert sich das Insekt vom Eindringling weg wobei dieser auch nach hinten geschleudert wird Wahrend des Sprunges kann es passieren dass die Ameise mehrere Salti macht 2 Ahnliche Gattungen Bearbeiten nbsp Schnappkieferameisen Strumigenys Daceton Odontomachus Anochetus MyrmoterasOdontomachus sind den nahe verwandten Anochetus sehr ahnlich Diese sind allerdings kleiner und haben die fur Urameisen typische Gastereinschnurung Ausserdem ist bei Anochetus das Stielchenglied oben abgerundet und hat manchmal zwei Dornen ist aber nie zu einer einzelnen Spitze ausgebildet 1 Bei den Schnappkiefermechanismen der Gattungen Anochetus Odontomachus beide Unterfamilie Ponerinae Myrmoteras Unterfamilie Formicinae Strumigenys und Daceton beide Unterfamilie Myrmicinae handelt es sich um das Ergebnis konvergenter Evolution 3 Verbreitung BearbeitenDiese Ameisen sind weltweit in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet Es sind 74 rezente plus drei fossile verschiedene Arten bekannt 4 Lebensweise BearbeitenDie Arbeiterinnen jagen einzelgangerisch sowohl tagaktiv als auch in der Nacht Uberwiegend erbeuten sie kleine Gliederfusser auf der Erdoberflache oder auf Baumen wobei sie als Waffe ihre Mandibeln einsetzen Die unterirdischen Nester werden bevorzugt im offenen Feld aber auch im Schutz von Steinen und Felsen angelegt Manchmal wird auch liegendes Totholz besiedelt 1 Systematik BearbeitenUnter anderen gehoren folgende Arten zur Gattung Odontomachus Auswahl nbsp O paleomyagraOdontomachus bauri Emery 1892 Odontomachus brunneus Patton 1894 Odontomachus clarus Roger 1861 Odontomachus haematodus Linnaeus 1758 syn O haematoda Typus Spezies Odontomachus hastatus Fabricius 1804 Odontomachus insularis Guerin Meneville 1844 Odontomachus paleomyagra Wappler Dlussky Engel Prokop amp Knor 2014 5 Odontomachus ruginodis Smith 1937Synonyme Bearbeiten Folgende Namen sind Synonyme fur die Gattung Odontomachus 6 Champsomyrmex Emery 1891 Myrtoteras Matsumura 1912 Pedetes Bernstein 1861Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Bert Holldobler Edward O Wilson Ameisen Die Entdeckung einer faszinierenden Welt Birkhauser Verlag Basel Boston Berlin 1995 ISBN 3 7643 5152 7Einzelnachweise Bearbeiten a b c Genus Odontomachus Australian Ants Online archiviert vom Original am 6 Dezember 2008 abgerufen am 20 Juli 2013 a b Multifunctionality and mechanical origins Ballistic jaw propulsion in trap jaw ants Proceedings of the National Academy of Sciences abgerufen am 5 Juni 2008 Martin Vieweg Skurriler Schnappmechanismus entschlusselt Auf wissenschaft de vom 31 August 2017 abgerufen am 9 September 2019 Odontomachus Latreille 1804 AntCat an Online Catalog of the Ants of the World by Barry Bolton abgerufen am 4 September 2020 An Online Catalog of the Ants of the World O paleomyagra Holldobler and Wilson The Ants Springer 1990 ISBN 3 540 52092 9Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnappkieferameisen Album mit Bildern Videos und Audiodateien AntWeb Bilder verschiedener Odontomachus Arten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnappkieferameisen amp oldid 216008412