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Schloss Bokeloh auch als Veste Bokeloh im Sinne von Festes Haus bezeichnet war eine im 13 Jahrhundert vom Mindener Bischof Ludolf erbaute Burganlage in Bokeloh in Niedersachsen Die Grafen von Schaumburg richteten in ihr im 15 Jahrhundert den Sitz des Amtes Bokeloh ein Nach der Auflosung des Amtes 1819 wurden die meisten Gebaude abgerissen BokelohSchloss BokelohSchloss BokelohStaat DeutschlandOrt BokelohEntstehungszeit 13 14 JahrhundertBurgentyp NiederungsburgErhaltungszustand Amtshaus vom Ende des 16 JahrhundertsGeographische Lage 52 25 N 9 22 O 52 410697 9 373171 Koordinaten 52 24 38 5 N 9 22 23 4 OSchloss Bokeloh Niedersachsen p3 Inhaltsverzeichnis 1 Baubeschreibung 2 Geschichte 3 Literatur 4 WeblinksBaubeschreibung BearbeitenDie fruhere Burganlage liegt als Niederungsburg am sudwestlichen Ende von Bokeloh im weitlaufigen Niederungsgebiet der Westaue Der Burgplatz sowie das Gelande der Vorburg sind leicht erhoht Beides war von Burggraben umgeben deren Vertiefungen noch erkennbar sind nbsp Schloss Bokeloh als Sitz des Amtes Bokeloh rechts der fruhere Burgturm 1681Bildliche Darstellungen der Burg in Bokeloh sind nicht uberliefert Eine Zeichnung von 1681 zeigt sie in einem Zustand als sie bereits Amtssitz war Zu dieser Zeit stellte sich die Anlage als lose Ansammlung von Gebauden mit einem einzeln stehenden Burgturm dar Die Fundamente eines viereckigen Turms wurde bei Baumassnahmen im 19 Jahrhundert gefunden Die heutigen Gebaude die zum Teil auf dem mittelalterlichen Grundmauern sowie einem Kellergewolbe stehen gehen auf das 16 Jahrhundert zuruck Eine Karte die etwa in das 17 bis 18 Jahrhundert datiert wird gibt das Schloss als eine nach Sudwesten offene Dreiflugelanlage wieder Zu den aneinander stehenden Bauten gehorten ein Brauhaus zwei Wohnhauser ein Gebaudeflugel ein Pferdestall und ein Torfschauer Bei der Auflosung des Amtes Bokeloh 1819 kam es zum Abriss von etlichen Gebauden wie dem Amtsstubenhaus dem Vorwerksgebaude dem Pferdestall dem Schweinehaus den Wagenremisen dem Darrhaus und einer Scheune Unberuhrt blieben lediglich das Amtshaus und ein Nebengebaude Im Amtshaus nahm der Oberforster seinen Dienstsitz Das Nebengebaude wurde durch in Bokeloh tatige Beamte des Amtes Blumenau und teilweise als Lagerraum fur Korn genutzt In den 1910er Jahren kam es zu Umbauten der Schlossgebaude und zu Erweiterungsbauten Heute steht es in Privatbesitz und wird zu Wohnzwecken genutzt Ob das Baumaterial des Burggebaudes wie in den schriftlichen Uberlieferungen beschrieben vom Tienberg stammt wurde 1976 uberpruft Dies erfolgte durch vergleichende Untersuchungen des markanten roten Sandsteins durch das Niedersachsischen Landesamt fur Bodenforschung Die Steine liessen sich von ihrer petrografischen Beschaffenheit her dem Mittleren Buntsandstein zurechnen Es wurde als wahrscheinlich angesehen dass die Steine vom Tienberg stammen da ahnliche Gesteine erst im Raum Bodenwerder vorhanden sind und ein Transport von dort unwahrscheinlich ist Geschichte Bearbeiten nbsp Gedenkplatte am Schlossgebaude zur Erbauung im Jahre 1242In der Forschung ist die Burg Bokeloh teilweise mit dem 1242 vom Mindener Bischof Wilhelm I an einem Ort namens Karnewinkel errichteten castrum novum identifiziert worden das aber auch bei Bordenau oder Liebenau lokalisiert bzw mit der Kranenburg im Steinhuder Meer identifiziert wird Der Mindener Bischof Wilhelm I errichtete 1242 die Burg in Bokeloh Sein Nachfolger Johann fuhrte die Befestigung der Burg weiter und liess laut den Mindener Bischofschroniken einen Burgturm errichten In den Bischofschroniken wird die Burg als Castrum Novum erwahnt und erst 1317 als castrum Boklo erstmals urkundlich genannt Die Burg spielte in der Mitte des 13 Jahrhunderts eine wichtige territoriale Rolle im Hinblick auf die Grafen von Roden im Raum Wunstorf Die Burg war keine reine Bischofsburg da auf ihr zwei Burgmannen des Grafen von Roden sassen Im Gegenzug hatte der Graf dem Mindener Bischof das Recht eingeraumt am nordlich von Bokeloh gelegenen Tienberg Steine fur den Bau der Burg zu brechen und im Wald Holz zu schlagen Es wird vermutet dass die Partnerschaft des Bischofs von Minden mit dem Grafen von Roden darauf basierte eine Koalition gegen den Grafen von Schaumburg und dessen Plane zur Rodung des Dulwaldes zu bilden Auch wird der Grund fur die Anlage der Burg in Bokeloh im Schutz der bischoflichen Besitztumer um Idensen mit der Sigwardskirche vermutet 1317 wird die Burg erstmals ausdrucklich erwahnt als die Grafen von Roden dem Mindener Bischof den Besitz der Burg zugestanden Der Mindener Bischof Ludwig gab die Burg im 14 Jahrhundert an die Herzoge von Braunschweig und Luneburg als Pfandbesitz sie wurde von ihnen weiterverpfandet Zu einem unbekannten Zeitpunkt im 15 Jahrhundert kam sie an die Grafen von Schaumburg die ebenfalls die Burg als Pfandobjekt verwendeten und zudem hier einen Amtssitz einrichteten Mit dem Aussterben der Grafen 1640 ubernahmen die Herzoge von Braunschweig Luneburg das Amt das 1819 mit dem Amt Blumenau vereinigt wurde Der Amtssitz wurde darauf zum Pachthof Literatur BearbeitenHeinrich Lathwesen Das Amt Bokeloh mit seinen Dorfern Bokeloh Idensen Mesmerode Wunstorf 1981 Joachim Homeyer Bokeloh eine Burg der Bischofe von Minden im 13 Jahrhundert castrum novum in loco qui dicitur Carnewinckl in Jahrbuch der Gesellschaft fur niedersachsische Kirchengeschichte Band 82 Hannover 1984 Hans Wilhelm Heine Schaumburger Land Burgenland in der Reihe Wegweiser zur Vor und Fruhgeschichte Niedersachsens 29 Oldenburg 2010 herausgegeben vom Niedersachsischen Landesamt fur Denkmalpflege und der Archaologischen Kommission fur Niedersachsen ISBN 978 3 89995 673 3Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Bokeloh Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag von Stefan Eismann zu Schloss Bokeloh in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts Schloss Bokeloh im Denkmalatlas Niedersachsen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Bokeloh amp oldid 236334136