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Die Schleswig Holsteinische Marschbahn Gesellschaft war eine Eisenbahn Gesellschaft in Schleswig Holstein Die als Gluckstadt Elmshorner Eisenbahn Gesellschaft gegrundete Gesellschaft erbaute 1844 ihre Stammstrecke aus der die heutige Marschbahn entstand Ab 1 Januar 1879 firmierte sie als Holsteinische Marschbahn Gesellschaft und schliesslich ab 1 Januar 1888 als Schleswig Holsteinische Marschbahn Gesellschaft Siegelmarke der Schleswig Holsteinische Marschbahn GesellschaftInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bau der Stammstrecke Elmshorn Gluckstadt 1 2 Nach dem Weiterbau bis Itzehoe 1 3 Weiterbau bis Heide 1 4 Fortsetzung nach Norden 1 5 Verstaatlichung 2 Literatur 3 Einzelnachweise 4 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Verlauf 1899Bau der Stammstrecke Elmshorn Gluckstadt Bearbeiten nbsp Karte von 1850Als 1844 Elmshorn einen Eisenbahnanschluss erhalten hatte wunschten sich das 14 km entfernte Gluckstadt eine Stichbahn Die Regierung in Schleswig unterstutzte die Bemuhungen des Magistrats mit einem am 2 Mai 1844 erstellten Vermessungsauftrag Bereits am 26 Dezember 1843 hatte sich ein Komitee gebildet das am 29 Marz 1844 die Gluckstadt Elmshornsche Eisenbahngesellschaft grundete und nach Abschluss der Vorbereitungsarbeiten mit Geldbeschaffung am 26 Juli 1844 die Konzession zum Bau und Betrieb erhielt 1 Die nordlich des ersten Elmshorner Bahnhofs der Bahnstrecke Hamburg Altona Kiel abzweigende Stichstrecke zum ersten dreigleisigen Bahnhof Gluckstadt ausserhalb des 1815 aufgegebenen Festungsringes wurde am 23 Juni 1845 der Altona Kieler Eisenbahn Gesellschaft AKE zum Betrieb ubergeben Das Gelande fur den ersten Bahnhof sudlich des Rhin wurde durch Aufschuttung gewonnen und ein Empfangsgebaude in Form einer 35 m langen 16 m breiten offenen Bahnsteighalle erstellt Vor dem Gebaude lag eine Drehscheibe von der die drei 115 m langen Gleise zu einer zweiten Drehscheibe fuhrten von der sich 1847 die mit Pferden betriebene Hafenbahn uber eine Brucke uber den Rhin anschloss Diese Brucke diente als Publikumszugang von der Stadt zum Bahnhof An den beiden ausseren Gleisen lagen einen Meter hohe Perrons von denen anfangs Fahrgaste und Equipagen auf und von den Zugen wechselten Bessergestellte Fahrgaste nahmen ihr Gefahrt mit auf die Reise 2 Der Bahnhofslageplan weist ausserdem zwei Stumpfgleise auf an denen ein Maschinenhaus Arbeitsgruben und ein Wasserkran 1845 bis 1863 zur Versorgung der Dampflokomotiven dienten Hieraus entstanden spater die ersten Anlagen des Ausbesserungswerk Gluckstadt Aus dieser Zeit datiert eine Verfugung uber Stroh und Reetdacher in der Nahe von Eisenbahnen die im Abstand bis 14 m von der Bahnanlage durch feuerfeste Bedachungen zu ersetzen waren und Neubauten mit solchen Dacheindeckungen innerhalb 50 m untersagten Weitere konigliche Verordnungen gleichen Datums verbieten das Betreten und Beschadigen von Bahnanlagen 3 Im damals danischen Holstein bildeten sich mehrere Comitees insbesondere in Itzehoe und Heide die einen Eisenbahnanschluss nach Hamburg oder an die Ostsee anstrebten 1848 hatte die Holsteinische Westbahngesellschaft von der danischen Regierung eine Zusage uber einen Zuschuss von 300 000 Talern fur einen fertig ausgearbeiteten Trassenvorschlag von Gluckstadt nach Heide erhalten der wegen der herrschenden politischen Wirren von 1848 bis 1851 nicht in Anspruch genommen wurde Als Folge des Deutsch Danischen Krieges loste sich die Westbahngesellschaft auf Die nimmermuden Itzehoer wandten sich an die AKE um Unterstutzung und bemuhten sich um einen Anschluss an deren Strecke bei Horst Die Gluckstadter Gesellschaft betrachtete die Verlangerung ihrer Strecke als Lebensfrage da sie mit 50 bis 60 000 Reisenden und 400 000 Zentnern Guter in den ersten Betriebsjahren zu wenig verdiente um Dividenden auszuschutten Sie beschloss 1855 ihre Strecke nach Itzehoe zu verlangern und erwarb am 4 Juni 1856 von der danischen Regierung die Erlaubnis zum Bau der weiterfuhrenden Strecke mit einer koniglichen Garantie zum Ausschluss konkurrierender Projekte Die Grundbeschaffung und Aktienzeichnung fur die 16 km lange Strecke nach Itzehoe konnte innerhalb der gesetzten Frist von zwei Jahren bewaltigt werden Die beauftragten Baudirektoren Reimers und Knoop schufen einen grosszugigeren Bahnhof im Osten der Stadt mit Guterschuppen Laderampen Rangiergleisen und Gleiswaage Ein erworbener Pavillon diente als Empfangsgebaude Am 6 August 1857 konnte die Fortsetzung der Marschbahn nach Itzehoe feierlich in Betrieb genommen werden 4 Nach dem Weiterbau bis Itzehoe Bearbeiten Die Fortsetzung der Stammstrecke bis Itzehoe verbesserte die Ertragslage der Gesellschaft erheblich so dass Stammaktien 2 5 Vorzugsaktien mit 4 5 Dividende die Rentabilitat der Gesellschaft zeigen konnten Am 1 Januar 1863 ubernahm die Gesellschaft die Betriebsfuhrung ihrer bisherigen Strecken selbst und konnte ihre Verwaltung in Gluckstadt noch unter danischer Oberhoheit neu organisieren Ein Reservefonds fur neue Streckenbauten wurde ebenfalls angelegt Mit der Verbindungsbahn Altona und der Eisenbahnverbindung nach dem hannoverschen Harburg 1872 hatte sich die Verbindung in den Suden erheblich verbessert und im Norden hatten am 8 August 1869 in Heide Vertreter der Landkreise von Itzehoe bis Tondern verhandelt wie zukunftige Eisenbahnverbindungen aussehen konnten Eine Deutsche Reichs und Continental Eisenbahn Baugesellschaft hatte ein Gesuch um eine Westkusteneisenbahn bis nach Tondern eingereicht Nach dem fur die Gluckstadter erfolgreiche Wintersaison mit zugefrorener Elbe ermutigte 1871 dazu ein eigenes Konzessionsgesuch fur die Weiterfuhrung bis nach Heide einzureichen Dort fehlte das Geld weil sich der Kreis Norderdithmarschen bei der Westholsteinischen Eisenbahn fur die Verbindung Bahnstrecke Neumunster Karolinenkoog finanziell stark engagiert hatte Es wurden in Neumunster und von dem von Karolinenkoog mit einer Eiderfahre angeschlossenen Tonning Eisenbahnanschlusse erhofft Da die Gluckstadter Gesellschaft in ihrer Konzession einen Konkurrenzausschluss erhalten hatte fiel die preussische Entscheidung zugunsten ihrer Konzession fur den Weiterbau nach Heide die am 2 September 1879 erteilt wurde 5 Weiterbau bis Heide Bearbeiten Nun erhielt Itzehoe jenseits der Stor seinen zweiten Bahnhof und die Strecke der Marschbahn wurde uber Wilster St Michaelisdonn und Meldorf nach Heide verlangert Am 1 November 1878 ging diese Strecke in Betrieb Am 25 Oktober 1878 hatte ein von Neumunster uber Heide gefuhrter geschmuckter Zug die Verbindung feierlich eingeweiht Die betrieblichen Anforderungen konnte die Bahngesellschaft erst nach Beschaffung fabrikneuer Lokomotiven erfullen Vom neuen Unterwegsbahnhof St Michaelisdonn nutzte die Marschbahngesellschaft die Gelegenheit die von Marne erreichbaren Koge mit der Bahnstrecke St Michaelisdonn Friedrichskoog zu erschliessen deren Konzession am 24 Marz 1880 erteilt wurde und die am 15 Dezember 1880 bis Marne in Betrieb ging und sofort fur Zuckerrubentransporte zur neu errichteten Zuckerfabrik in St Michaelisdonn genutzt werden konnte 6 Fortsetzung nach Norden Bearbeiten 1879 orientierte sich die Marschbahngesellschaft nach Norden um bis zur danischen Grenze bei Ripen zu bauen Die 1883 von der Generalversammlung beschlossene Norderweiterung wurde von der Regierung in Berlin am 25 April 1884 konzessioniert Ab Marz 1885 wurde abschnittsweise gebaut Am 1 September 1886 ging der erste Abschnitt bis Lunden in Betrieb Die Uberquerung der Eider mit ihrem Niederungsgebiet erforderte Anstrengungen weil hier Frachtschiffe uber den tideabhangigen Fluss kreuzen mussten Die Losung sollte eine eisenbahnspezifische Drehbrucke bringen nachdem sich der Betrieb einer kombinierten Brucke fur Strasse und Bahn als zu kompliziert erwiesen hatte Friedrichstadt erhielt einen Bahnhof westlich der Treene der zwar naher an der Stadt liegt als der Bahnhof in Buttel an der Bahnstrecke Flensburg Tonning jedoch spater zu Klagen uber den ortsfernen Bahnhof fuhrte In Husum kreuzte die Marschbahn den englischen Bahnhof Husum querte die Husumer Au uber eine Klappbrucke und erhielt mit dem Bahnhof Husum Nord einen eigenen Marschbahnhof mit Guterzugbahnbetriebswerk und Viehverladerampen fur den damals grossten Viehmarkt der preussischen Provinz Schleswig Holstein Anders als in Husum wurde die Ankunft der Bahn in Bredstedt am 17 Oktober 1887 gross gefeiert Am 15 November 1887 wurde uber Niebull und Tondern sowie Bredebro und Scherrebek die damalige Reichsgrenze zu Danemark bei Hvidding erreicht 1888 baute die Marschbahngesellschaft eine Zweigstrecke von Bredebro nach Lugumkloster 7 Verstaatlichung Bearbeiten 1877 78 entstand in Gluckstadt ein Verwaltungsgebaude das nach der Verstaatlichung 1890 das Betriebsamt aufnehmen sollte 1884 hatte Preussen begonnen die Eisenbahngesellschaften in Schleswig Holstein zu ubernehmen Am 24 bis 27 Januar verhandelte die Marschbahn um den Verkauf ihrer mit Nebenstrecken 237 8 km Streckenanlagen 35 Lokomotiven 98 Reisezug und 512 Guterwagen und verkaufte ihre Sachwerte fur 19 570 000 Mark Mit der Ubergabe zum 1 Juli 1890 loste sich die Aktiengesellschaft auf Die Anlagen und Betriebsrechte gingen an die Preussischen Staatseisenbahnen uber Der 1863 in die Gesellschaft eingetretene zuletzt als Direktor tatige Christian Lund sorgte als Mitarbeiter der Staatsbahn fur einen reibungslosen Ubergang 8 Literatur BearbeitenHans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9Einzelnachweise Bearbeiten Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 33 Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 34ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 34ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 38ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 49ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 53ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 61ff Hans Bock Die Marschbahn von Altona nach Westerland Boyens Heide 1989 ISBN 3 8042 0458 9 S 77fWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Marschbahn Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schleswig Holsteinische Marschbahn Gesellschaft amp oldid 218804800