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In der Schlacht bei Molodi fiel zwischen dem 26 Juli und dem 2 August 1572 die Entscheidung im Russisch Krimtatarischen Krieg 1570 1572 zugunsten der russischen Truppen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVorgeschichte BearbeitenBereits in der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts zahlten die russischen Chroniken 43 Einfalle der Krimtataren Die schwersten davon fanden in den Jahren 1517 1521 1536 1537 und 1552 statt 1 Zugleich konnte das Moskauer Reich in der Mitte des Jahrhunderts beachtliche Erfolge mit der Einnahme der tatarischen Khanate Kasan und Astrachan verbuchen Seit der zweiten Halfte der 1560er Jahre war von verschiedenen Seiten Druck auf den Khan der Krimtataren Devlet Giray 1512 1577 ausgeubt worden um ihn zu einem Angriff auf den russischen Zaren Iwan IV 1530 1584 zu bewegen Sultan Selim II 1524 1574 plante selbst die Einnahme von Astrachan und forderte aus diesem Grund die Unterstutzung des Krimkhanats Polen und Litauer befanden sich schon seit Jahren im Livlandischen Krieg 1558 1583 gegen das Zarentum Russland und drohten ihre Tribute an den Khan einzustellen sollte dieser sie nicht wirksam unterstutzen Bereits im Jahr 1570 begann mit dem Einfall der Krimtataren in Russland Gebiet von Rjasan der Russisch Krimtatarische Krieg Im folgenden Jahr durchbrach das Tatarenheer erneut die russischen Stellungen an der Oka und brannte vom 24 bis zum 26 Mai 1571 Moskau fast vollstandig nieder Danach verlangte der Khan Dewlet Giray die Abtretung von Kasan und Astrachan im Gegenzug fur einen Friedensschluss Iwan IV zogerte die Verhandlungen hinaus und brach sie schliesslich im Fruhjahr 1572 ganz ab nachdem er die vorherigen Monate genutzt hatte um sowohl die russischen Streitkrafte als auch die Stellungen an der Oka zu verstarken Dewlet Giray ruckte deshalb im Sommer 1572 erneut gegen Moskau vor Am 26 Juli erschien das Tatarenheer sudlich der Oka Auf dem gegenuberliegenden Ufer befand sich das russische Heer unter Michail Worotynski in umfangreichen Verschanzungen Die Russen wehrten innerhalb der nachsten 24 Stunden jeden Versuch der Tataren ab uber den Fluss zu setzen Doch in der Nacht zum 28 Juli gelang einem Grossteil der tatarischen Truppen bei Kaschira die Flussuberquerung Danach zog der Khan auf direktem Weg gegen Moskau Dem russischen Heer blieb lediglich ubrig den Tataren zu folgen Dabei kam ihnen zugute dass das Heer Dewlet Girays wegen der zahlreichen schweren Geschutze die es mit sich fuhrte nur langsam vorankam Verlauf BearbeitenBei dem kleinen Dorf Molodi 60 Kilometer vor Moskau holten die Russen die tatarische Nachhut schliesslich ein Wahrend die russischen Truppen sich hinter Wallen und Palisaden verschanzten entschloss sich Diwej Mirsa der tatarische Befehlshaber des Hauptkontingents sich bei Molodi zur Schlacht zu stellen und erst danach auf Moskau zu marschieren Zunachst kam es in den folgenden Tagen nur zu ortlichen Gefechten Bei einem dieser Zusammenstosse wurden 3 000 russische Strelitzen in einer vorgeschobenen Stellung uberrannt Bei einem anderen Gefecht fiel Diwej Mirsa vom Pferd und wurde gefangen genommen Am 2 August setzte der Khan Dewlet Giray alles auf den entscheidenden Angriff Mit uberlegenen Kraften geschatzten 40 000 bis 60 000 Mann zog er gegen die 23 000 bis 25 000 russischen Soldaten Die Tataren sturmten erfolglos gegen die russischen Palisaden an Um sie zu uberwinden mussten sie von ihren Pferden absteigen Furst Michail Worotynski umging nun mit dem Grossteil des russischen Heeres die Flanke der Tataren und tauchte uberraschend in deren Rucken auf Unter grossen Verlusten brach das Tatarenheer im russischen Kreuzfeuer zusammen Der Khan floh mit seiner Leibwache vom Schlachtfeld mit nur 20 000 Mann soll er zuruckgekehrt sein Folgen Bearbeiten nbsp Erinnerungsstein 2002 Der Sieg der russischen Truppen wurde uberall in Russland gefeiert auch im Rest Europas fand er grossere Beachtung Er verschaffte Iwan IV die Gelegenheit den Grossteil seiner Truppen im Livlandischen Krieg einzusetzen und mit nur relativ schwachen Kraften den Schutz der Sudgrenzen zu gewahrleisten Die Schlacht bei Molodi gilt als der Beginn des Niederganges des Krimkhanats Furst Michail Worotynski wurde fur seine umsichtige Fuhrung reich belohnt Gleichzeitig betrachtete ihn der Zar nunmehr als potentiellen Konkurrenten Dies fuhrte im Sommer 1573 zu Worotynskis Hinrichtung Literatur BearbeitenNikita Romanow Robert Payne Iwan der Schreckliche Konigswinter 1992 ISBN 3 87179 178 4 Einzelnachweise Bearbeiten Solovev S M Istoriya Rossii s drevnejshih vremen kniga III 1463 1584 M 2001 Weblinks BearbeitenTHE MUSCOVITE ARMY OF IVAN IV THE TERRIBLE englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Molodi amp oldid 235789848