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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum Roman von Salman Rushdie siehe Die satanischen Verse Satanische Verse ist die Bezeichnung fur eine Episode in der Biographie bzw Legende des Religionsstifters und islamischen Propheten Mohammed die mit der fruhmekkanischen 53 Sure Der Stern an Nadschm im Koran zusammenhangt Dort geht es in den Versen 19 bis 25 um die in der Kaaba in Mekka verehrten alten Gottheiten In den satanischen Versen werden die heidnischen polytheistischen Mekkaner gefragt ob sie es nicht sonderbar fanden dass Gott nur Tochter haben mochte wo doch Mekkaner erst nach der Geburt von Sohnen zufrieden seien 1 Nach einer Uberlieferung die der Biograph Ibn Saʿd 2 in sein Kitab aṭ Ṭabaqat sowie der Korankommentator und Historiker at Tabari in seine Chronik und seinen Korankommentar aufgenommen haben 3 erlaubte der als Gesandter eines einzigen Gottes geltende Mohammed die Gottinnen al Lat al ʿUzza und Manat um Fursprache anzurufen widerrief die entsprechenden Verse welche in einer fruheren Koranversion zwischen den heutigen Versen 53 20 und 53 21 niedergeschrieben gewesen sein konnten 4 jedoch bald worauf gelegentlich die angeblich daraufhin offenbarte Sure 22 Vers 52 f 5 bezogen wird Den Ausdruck Satanische Verse pragte William Muir in arabischen Chroniken und in Korankommentaren wird die Episode als قصة الغرانيق qiṣṣat al ġaraniq Kranichbericht oder auch als die untergeschobenen Verse bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Die Verse 2 Die innerislamische Kontroverse uber den Bericht 3 Deutungen der satanischen Verse in der Islamwissenschaft 4 Die Satanischen Verse in der Literatur 5 Literatur 6 Quellen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseDie Verse Bearbeiten Relief der arabischen Gottinnen Al Lat Manat und al Uzza aus Hatra Der Uberlieferung nach wurde die Sure in Mekka offenbart wo die drei Gottinnen al Lat in einer Statue als Frau al Uzza als Baum und die Schicksalsgottin Manat als Stein verehrt wurden Alle drei wurden neben dem Hochgott Allah und anderen Gottern wie Hubal in der Kaaba verehrt Wahrend einer Stellungnahme zu diesen drei Schicksals Gottinnen begann Mohammed 19 Habt ihr Lat und Uzza gesehen 20 und auch Manat diese andere die dritte Hier setzt die Variante ein Das sind die erhabenen Kraniche 6 Auf ihre Furbitte darf man hoffen 7 wahrend die Verse in der kanonischen Form lauten 21 Ist denn fur Euch das was mannlich ist und fur Ihn das was weiblich ist bestimmt 22 Das ware dann eine ungerechte Verteilung Jene sind nur leere Namen welche ihr und eure Vater fur die Gotzen ausdachtet wozu Allah keine Erlaubnis gegeben hat Die Uberlieferung ist eingebettet in eine Versuchungsgeschichte in der statt des Erzengels Gabriel der nach islamischer Tradition den ubrigen Koran diktiert hat Satan die anstossigen Verse diktiert habe was erst in einer spateren Offenbarung durch den Engel richtiggestellt worden sei Die innerislamische Kontroverse uber den Bericht BearbeitenZu den wenigen Gelehrten die diese Uberlieferung im Sinne einer Heimsuchung durch Satan fur authentisch hielten gehorten Ibn Taimiya Ibrahim al Kurani und Muhammad ibn ʿAbd al Wahhab 8 9 Hingegen haben sich samtliche moderne islamische Gelehrte gegen die Authentizitat des Berichtes ausgesprochen Argumente dafur finden sich unter anderem bei Muhammad Abduh im Korankommentar Im Schatten des Korans von Sayyid Qutb bei al Maududi und al Albani Deutungen der satanischen Verse in der Islamwissenschaft BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Anders als eine psychologisierende Erklarung die sich vor allem in trivialer und popularwissenschaftlicher Literatur findet geht die historisch kritische Analyse uberlieferungsgeschichtlich vor Da sich die Variante nicht in einer tatsachlichen oder vorgeblichen Polemik durch Nichtmuslime findet haben William Montgomery Watt und Alfred Guillaume fur die Ursprunglichkeit der anstossigen Variante pladiert Im Rahmen der Uberlieferungskritik ist es denkbar dass eine anstossige Variante durch Gemeindebildung einer nichtanstossigen Variante ersetzt wird nicht jedoch umgekehrt Die verbundene Versuchungslegende versucht dann die immer noch bekannten und nicht vollstandig verdrangten Verse zu erklaren Die erste schriftliche Endredaktion entstand nach dem Tode des Propheten im Jahre 11 n H 632 n Chr zur Zeit des ersten Kalifen Abu Bakr sodass bis zu diesem Zeitpunkt noch das Eindringen einer Uberlieferungsvariante moglich gewesen ware Die Satanischen Verse in der Literatur BearbeitenNeben beispielsweise dem Mekka Handel der Nacht und Himmelsreise des Propheten sind die satanischen Verse Bestandteil beinahe jedes islamischen Berichts uber das Leben Mohammeds 10 Weltweite Bekanntheit erlangten die Satanischen Verse durch den in viele Sprachen ubersetzten Roman The Satanic Verses von Salman Rushdie Das Buch erschien erstmals 1988 Rushdie wurde am 14 Februar 1989 von dem damaligen iranischen Religionsfuhrer Khomeini mit einer Fatwa belegt in der er alle Muslime zur Hinrichtung Rushdies aufrief auf dass niemand weiter den Islam zu beleiden wagt 11 Ausserdem wurde ein Kopfgeld in Hohe von einer Million US Dollar ausgesetzt das zuletzt im Februar 2012 auf 3 9 Millionen Dollar 12 erhoht wurde Auf mehrere Ubersetzer bzw Verleger von Die satanischen Verse wurden Anschlage verubt davon verlief einer todlich Literatur BearbeitenHans Jansen Mohammed Eine Biographie 2005 2007 Aus dem Niederlandischen von Marlene Muller Haas C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 56858 9 S 182 185 und 194 Quellen BearbeitenDie Koranzitate entstammen Adel Th Khoury Ubers Der Koran Gutersloher Verlagshaus mehrere Ausgaben zum Beispiel ISBN 3 579 02154 0 Die satanischen Verse wurden zitiert aus Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz Kohlhammer 1971 2005 7 Auflage ISBN 3 17 018990 5 Weblinks Bearbeiten Those Are The High Flying Claims eine quellenkritische Uberprufung der Tabari Uberlieferung in englischer SpracheEinzelnachweise Bearbeiten Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2008 S 182 f Ibn Saʿd Kitab aṭ Ṭabaqat Kairo 1968 Bd I 1 S 137 Z 8 13 Tabari Annalen I S 1192 1196 u a vgl Rudi Paret Der Koran Kommentar und Konkordanz Stuttgart Kohlhammer 1971 S 461 Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2008 S 182 Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2008 S 183 f oder Schwane tilka l ġaraniqu l ʿula wa inna safaʿatahunna la turtaǧa Shahab Ahmed Ibn Taymiyyah and the Satanic verses In Studia Islamica Band 87 1998 S 67 124 Alfred Guillaume al Lumʿat as saniya fi taḥqiq al ilqaʾ fi l umniya by Ibrahim al Kurani In Bulletin of the School for Oriental and African Studies Band 20 1957 S 291 303 Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2008 S 193 f Hans Jansen Mohammed Eine Biographie 2008 S 182 Daniel Steinvorth Vier Millionen fur einen Killer In NZZ Neue Zurcher Zeitung 24 Februar 2016 abgerufen am 26 Februar 2016 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Satanische Verse amp oldid 227735886