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Saranda Kolones griechisch Saranta Kolwnes 40 Saulen ist ein byzantinisches Kastell in der Nahe des Hafens von Nea Paphos auf Zypern Rekonstruierter Plan der BurgBurgruine Saranda KolonesTorbogenSeinen Namen erhielt das Kastron nach den 40 monolithischen Saulen romischer Machart die beim Bau wieder verwendet wurden Man findet sie als Unterbau des Zugangs zum ausseren Hof der Burg als Turschwellen oder in bearbeitetem Zustand als Barrieren von Futterkrippen in den Stallungen Die ursprungliche Verwendung dieser machtigen Saulen wird bei einem Rundgang uber das Gebiet der einstigen Agora sowie an den in situ stehenden Exemplaren an der Chrysopolitissa Kirche deutlich Eventuell entstand die Festung zur Zeit des Heraklios Ostromischer Kaiser von 610 bis 640 Nach der Plunderung durch die Araber und dem zwischen Justinian II und dem Kalifen Abd al Malik im Jahre 688 geschlossenen Vertrag uber die Entmilitarisierung Zyperns stand die Burg lange Zeit leer Nach der Ruckeroberung der Insel durch die Byzantiner im 10 Jahrhundert genauer nachdem Alexios I um 1100 Massnahmen zur Sicherung der Insel ergriffen hatte wurde Saranta Kolones wieder genutzt Als im Jahre 1191 die Kreuzfahrer unter Richard Lowenherz die Insel einnahmen wurde ihnen von der byzantinischen Garnison das Castellum quod dicitur Baffes ubergeben Unter frankischer Herrschaft wurden einige bauliche Veranderungen vorgenommen deren Bestand durch ein Erdbeben im Jahre 1222 ein Ende gesetzt wurde wodurch das Kastron der Verwendung als Steinbruch zufiel Ausgrabungen des Jahres 1983 lassen eine zweite Vermutung uber das Entstehungsdatum zu Danach ware das bekannte byzantinische phrourion Festung oder castellum moglicherweise an ganz anderer Stelle zu suchen Keramik und Munzfunde legen nahe dass Saranta Kolones zur Zeit des Hauses Lusignan also nach 1191 entstanden ist Gestutzt wird diese Annahme durch die Tatsache dass der Plan von Saranta Kolones in kleinerem Massstab die uber dem Jordantal gelegene Burg Belvoir aus dem spaten 12 Jahrhundert widerspiegelt Man betritt die Anlage uber die Zugangsrampe die die etwa drei Meter starke Aussenmauer sudlich des Nordwestturmes durchschneidet und gelangt man in die mit 70 m Seitenlange annahernd quadratische aussere Burg Ihr ausserer Mauerring verfugt uber acht verschieden geformte Bastionen mit Schiessscharten Der Zugang zur Mauer befand sich im mittleren Turm der Ostflanke Die Ausfalltore im ausseren Mauerring fuhrten in den Burggraben Das Schema des ausseren Mauerringes wiederholt sich bei der Innenburg Einem Quadrat von etwa 35 m Seitenlange schliessen sich an den Ecken vier machtige rechteckige Turmgrundmauern an Der Eingang zur Innenburg liegt in einem hufeisenformigen Torbau an der Ostseite Diese nach Osten gerichtete Apsis legt das Vorhandensein einer Burgkapelle in diesem Abschnitt nahe An den Torbau schliesst ein Gebaudegeviert um einen Innenhof an Im Durchgang zum Innenhof sudlich desselben sowie im jenseits des Hofes gelegenen Gebaudekomplex weisen Futterkrippen auf Stallungen Nordlich des Durchganges befinden sich Reste einer runden Pflasterung die auf eine Gopel Muhle deuten Zum Hof hin ruhte das innere Mauerngeviert auf sechs Pylonen In dreien war eine doppelte Latrine eingebaut Zwischen dem sudwestlichen und dem nachstfolgenden Pylon konnte eine Bogenwolbung rekonstruiert werden Danach verfugten die unteren Raumlichkeiten uber Tonnengewolbe die durch gurtbogenartige Vorlagen gegliedert wurden Neben dem Bogen im Innenhof befindet sich die Treppe zum nicht rekonstruierbaren Obergeschoss Auf der nordlichen Seite des Hofes sowie aus der Nordwestecke des Gebaudes fuhrt eine Treppe zu einer als Dampfbad bezeichneten Einrichtung die aber auch der Zuckergewinnung gedient haben konnte Ein in diesem Bereich gefundenes Melassegefass deutet auf Zuckerzubereitung schon vor dem Jahre 1222 hin Der Raum unter dem Westflugel wird teilweise von einer Zisterne eingenommen Eine weitere ausserhalb der Innenburg liegende Zisterne war uber eine Treppe in der Sudwestecke des Westflugels zuganglich Der Wasserversorgung dienten ausserdem mehrere Brunnenschachte Siehe auch BearbeitenListe von Burgen und Festungen auf ZypernLiteratur BearbeitenArthur H S Megaw Excavations at Saranda Kolones Paphos Preliminary Report on the 1966 67 and 1970 71 Seasons In Report of the Department of Antiquities Cyprus 1971 S 117 146 Arthur H S Megaw Supplementary Excavations on a Castle Site at Paphos Cyprus 1970 1971 In Dumbarton Oaks Papers Band 26 1972 S 322 343 Arthur H S Megaw Saranda Kolones In Report of the Department of Antiquities Cyprus 1982 S 210 216 Arthur H S Megaw Saranda Kolones Ceramic Evidence for the Construction Date In Report of the Department of Antiquities Cyprus 1984 S 333 340 Arthur H S Megaw John W Hayes Hellenistic and Roman Pottery Deposits from the Saranda Kolones Castle Site at Paphos In The Annual of the British School at Athens Band 98 2003 S 447 516 John Rosser Excavations at Saranda Kolones Paphos Cyprus 1981 1983 In Dumbarton Oaks Papers Band 39 1985 S 81 97 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Saranda Kolones Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bild34 75759 32 40969 Koordinaten 34 45 27 3 N 32 24 34 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saranda Kolones amp oldid 233304723