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Die Kirche Santiago del Arrabal in der ehemaligen spanischen Hauptstadt Toledo gehort zu den weniger bekannten Sehenswurdigkeiten der Stadt Sie ist dem Apostel Jakobus dem Alteren geweiht und befindet sich im nordlich des Zentrums gelegenen Stadtteil Arrabal wortlich Vorort unweit der Puerta de Bisagra Die im Mudejar Stil erbaute Kirche ist Teil der Altstadt von Toledo die in ihrer Gesamtheit von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt wurde 1 Iglesia de Santiago del Arrabal ToledoInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 2 1 Steinmaterial 2 2 Aussenbau 2 2 1 Chorbereich 2 2 2 Turm 2 2 3 Westfassade 2 3 Inneres 3 Ausstattung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenIn mittelalterlichen Chroniken wird erwahnt dass bereits Konig Alfons VI von Leon nach der Einnahme Toledos im Jahr 1085 eine bereits an diesem Platz stehende Moschee in eine Santiago dem geistigen Anfuhrer der Reconquista gewidmete christliche Kirche umweihen liess Den Auftrag zum Abriss und Neubau dieser Kirche erteilte der sich im Jahr 1247 im Exil in Toledo aufhaltende portugiesische Konig Sancho II der jedoch bereits am 4 Januar des Folgejahrs verstarb Die Arbeiten der wohl uberwiegend maurischen Handwerker stockten bis in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts der Santiagoorden sich des Bauwerks annahm das um 1265 vollendet wurde denn aus diesem Jahr stammt der alteste Grabstein im Innern der Kirche Architektur BearbeitenSteinmaterial Bearbeiten Aufgrund des verwendeten Steinmaterials Ziegelsteine und Bruchsteine sowie des Apsis und Fassadendekors ist anzunehmen dass maurische Handwerker mudejares die Kirche errichteten oder zumindest entscheidend an ihrer Errichtung beteiligt waren denn die gotischen Spitzbogen im Innern und die fur spanische Kirchen der damaligen Zeit enorme innere Hohe des Bauwerks von etwa 14 Metern waren in Al Andalus unbekannt und zeigen deutliche mitteleuropaische Einflusse Aussenbau Bearbeiten Chorbereich Bearbeiten nbsp Querhaus Apsiden und TurmDie drei an ein Querhaus anschliessenden Apsiden sind aus Ziegelsteinen gemauert und zeigen ein durchgehendes und weitgehend identisches Dekor bestehend aus ubereinander gestaffelten zumeist fensterlosen Spitzbogenarkaden Bei genauerem Hinsehen zeigen sich jedoch kleinere Unterschiede so werden die beiden unteren Ebenen der Mittelapsis durch drei schlanke und hohe Fenster zusammengebunden und einige Bogen der Nordapsis sind als Zacken oder Vielpassbogen ausgebildet Die Geschossgliederung der Apsiden setzt sich am Querhaus fort Wie altere Fotos zeigen wurde die Mittelapsis im 16 Jahrhundert wegen des Einbaus eines grosseren Altarretabels um ein ausserlich vollig schmuckloses Geschoss erhoht welches aber im 20 Jahrhundert wieder entfernt wurde Turm Bearbeiten Der untere Teil des Turms wird dem 11 oder 12 Jahrhundert zugeschrieben und stammt somit von einem Vorgangerbau er ist allseitig geschlossen und wird nur von kleinen Rundfenstern im Untergeschoss und Zwillingsfenstern ajimez in der Mitte durchbrochen die Bogen der letzteren werden von einem Rechteckrahmen alfiz gerahmt Das Obergeschoss ist hingegen durch deutlich breitere und hohere Zwillingsfenster geoffnet nbsp WestfassadeWestfassade Bearbeiten An der uberwiegend aus Bruchsteinen bestehenden aber von gemauerten Eckeinfassungen aus Ziegelstein gerahmten und stabilisierten Westfassade sind weder dominierende horizontale noch vertikale Gliederungen Gesimse Friese Saulen Lisenen etc zu erkennen Der Mittelteil ist allerdings durch Dekorelemente optisch etwas hervorgehoben Er besteht wie auch die seitlichen Fensterrahmungen ausschliesslich aus Ziegelsteinen und zeigt Felder mit sich potentiell endlos uberschneidenden Blendbogen Das Portal besteht aus einem inneren Hufeisenbogen und einem rahmenden Vielpass Blendbogen der wiederum von einem rechteckigen Rahmen alfiz eingefasst wird Der Giebel ist abgetreppt und wiederholt sich in ahnlicher Form uber dem Querhaus Inneres Bearbeiten Das dreischiffige Innere der Kirche ist gepragt von schlanken hohen Spitzbogenarkaden und von offenen holzernen Dachstuhlen an einigen Balken der letzteren finden sich noch Reste von Inschriften mit arabischen Schriftzeichen Die Aussenwande bestehen aus Bruchsteinen welche in regelmassigen Abstanden von Ziegelsteinlagen die der Stabilisierung dienen unterbrochen werden die Pfeiler sind ausschliesslich aus Ziegelsteinen gemauert Kapitelle gibt es in der Mudejar Architektur ublicherweise nicht stattdessen finden sich Kampferplatten am oberen Ende der Pfeiler im Ubergang zu den Bogen der Arkaden Das Innere der Kirche war jahrhundertelang verputzt und wurde erst im 20 Jahrhundert in den ursprunglich steinsichtigen Zustand zuruckversetzt Ausstattung BearbeitenZur Ausstattung gehoren ein romanisches Taufbecken eine mit verschiedenen abstrakt kurvilinearen Dekorelementen uberzogene Kanzel aus dem 14 Jahrhundert das Altarretabel aus dem 16 Jahrhundert sowie mehrere Grabplatten Siehe auch BearbeitenSantiago del Arrabal Salamanca Literatur BearbeitenGanz Toledo Editorial Escudo de Oro Barcelona 1988 S 46 ISBN 84 378 0479 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Santiago del Arrabal Toledo Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Iglesia de Santiago del Arrabal historische und aktuelle Fotos Kurzinfos spanisch Iglesia de Santiago del Arrabal Fotos Kurzinfos spanisch Iglesia de Santiago del Arrabal Foto Iglesia de Santiago del Arrabal FotoEinzelnachweise Bearbeiten Toledo Eintrag in die Welterbeliste englisch 39 862 4 0253888888889 Koordinaten 39 51 43 2 N 4 1 31 4 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Santiago del Arrabal Toledo amp oldid 225310567