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San Nicola di Casole wenige Kilometer sudlich von Otranto gelegen war ein Kloster mit griechischem Ritus der im Salento bis ins 15 Jahrhundert verbreitet war Es wurde 1480 bei der Eroberung von Otranto durch turkische Truppen zerstort seine Besitzungen wurden jedoch weiterhin als Kommende vergeben Die sparlichen Ruinen liegen in einer Masseria in privatem Besitz Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenUrsprung BearbeitenNach dem Bericht in den 1160 aufgezeichneten Speise und Fastenregeln fur die Monche die in einer Turiner Handschrift die auch das Typikon des Klosters enthalt uberliefert sind wurde tῶn kasoylwn 1098 1099 von dem ersten Abt Joseph gegrundet Obwohl das Archiv des Klosters vernichtet wurde kann eine Schenkung Bohemunds von Tarent aus den Jahren 1104 1111 nachgewiesen werden mit der er dem Kloster das Casale Casole ubertrug und es sowie alle anderen Besitzungen von allen Abgaben befreite 1 Archaologische Forschungen zeigen dass der Ort bereits seit dem 8 oder 9 Jahrhundert genutzt wurde Auch die normannischen Nachfolger Bohemunds durften das Kloster gefordert haben da die Kaiserin Konstanze in allgemeiner Form Schenkungen ihrer Vorganger bestatigt 2 und in der liturgischen Memoria von San Nicola sind neben Bohemund seiner Gattin Constanze und seinem Sohn Bohemund II auch Roger II seine erste Gattin Elvira und seine Sohne Roger und Wilhelm I verzeichnet 3 Friedrich II bestatigte das Privileg seiner Mutter und gewahrte Befreiung von verschiedenen Abgaben etwa bei Kauf und Verkauf von Sachen fur die Versorgung des Klosters 4 Schliesslich bestatigte Karl II von Anjou 1305 die ihm vorgelegten Urkunden Bohemunds Konstanzes und Friedrichs 5 Gefordert wurde das Kloster auch von den Papsten Wir wissen zwar nicht welcher Papst die Romfreiheit Exemption verliehen hat aber in den Nachtragen zum Liber censuum des Kammerers Cencius ist San Nicola vermerkt und 1233 hat das Kloster ruckstandige Zahlungen fur 18 Jahre beglichen 6 In den vatikanischen Registern sind ausserdem Urkunden von Honorius III aus dem Jahr 1218 und Innozenz IV von 1254 uberliefert 7 Wahrend seiner Legation zur Neuordnung der kirchlichen Verhaltnisse im Konigreich Sizilien nach dem Tod Konig Manfreds 1266 weihte der Kardinalbischof Radulf von Albano die Klosterkirche neu transferierte den Hegumenos Basilius von Casole nach San Vito del Pizzo und setzte in San Nicola einen Jacobus 1266 1275 als Abt ein 8 San Nicola hatte auch eine Reihe von Metochien das Typikon nennt Vaste Policastro Trulazzo Melendugno Alessano Castro und Minervino 9 In der Besitzliste des Privilegs Honorius III ist auch ein Kloster in Monopoli genannt 10 Das Kloster beherbergte zu Beginn des 13 Jahrhunderts einen Kreis von griechischen Dichtern unter der Leitung von Abt Nektarios zu dem neben ihm auch Georgios von Gallipoli und Johannes von Otranto Johannes Grassus gehorten Im Kloster bestand eine umfangreiche Bibliothek mit zahlreichen griechischen und lateinischen Handschriften Dass der als Schopfer im Bodenmosaik in der Kathedrale von Otranto genannte Pantaleo aus San Nicola kam ist nicht beweisbar und in der neueren Forschung umstritten 11 Auch die Bibliothek wurde 1480 zerstort aber dank dem griechischen Humanisten Sergio Stiso und dem Kardinal Bessarion dem ehemaligen Erzbischof von Nikaia der oft griechisch byzantinische Manuskripte aus den Klostern und Bibliotheken die er besuchte entnahm konnte etwas gerettet werden Beschreibung BearbeitenDie Ruinen befinden sich in der Nahe eines Bauernhofs entlang der Kustenstrasse in Richtung Santa Cesarea Terme Der rechteckige Grundriss ist gut erkennbar wobei Teile der Umfassungsmauern und der Apsis fast vollstandig erhalten sind Die Beruhrungspunkte zwischen den Seiten waren in den Winkeln durch typische gotische Rippen fein verziert Die Apsis ist halbkreisformig Es blieb ein kleines Fresko ubrig das eine bartige Gestalt darstellt die ihre Hande zum Himmel erhebt Literatur BearbeitenPasquale Corsi Giovanni Lunardi Otranto LE S Nicola di Casole In Monasticon Italiae III Puglia e Basilicata a cura di Giovanni Lunardi Hubert Houben Giovanni Spinelli Prefazione di Cosimo Damiano Fonseca Cesena 1986 Monasticon Italiae Repertorio topo bibliografico dei monasteri italiani 3 S 90 Nr 255 mit umfangreichen Quellen und Literaturangaben Charles Diehl Le monastere de S Nicolas di Casole pres d Otrante d apres un manuscrit inedit In Melanges d Archeologie et d Histoire de l Ecole francaise de Rome Bd 6 1886 S 173 188 Digitalisat auf Persee Walther Holtzmann Italia Pontificia IX Samnium Apulia Lucania Berlin 1962 S 412 413 Vera von Falkenhausen Casole In Oxford Dictionary of Byzantium New York 1991 Band 1 S 387 Theo Kolzer Zur Geschichte des Klosters S Nicola di Casole In Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 65 1985 S 418 26 Digitalisat Timothy Miller 43 Kasoulon Rule of Nicholas for the Monastery of St Nicholas of Kasoulon near Otranto In Byzantine Monastic Foundation Documents Dumbarton Oaks Research Library and Collection Washington D C 2000 S 1319 1330 Weblinks BearbeitenVeroffentlichungen zu Nicola di Casole im Opac der Regesta Imperii Otranto S Nicola di Casole Comune Otranto abgerufen im 1 Januar 1 italienisch Anmerkungen Bearbeiten Kolzer Zur Geschichte S 424 Kolzer Zur Geschichte S 425 Miller Kasoulon S 1319 Kolzer Zur Geschichte S 425 Kolzer Zur Geschichte S 425 Holtzmann Italia Pontificia S 413 Kolzer Zur Geschichte S 419 Holtzmann Italia Pontificia S 413 Miller Kasoulon S 1320 Diehl Le monastere de S Nicolas di Casole S 186 Miller Kasoulon S 1319 Kolzer Zur Geschichte S 423f mit Anm 19 Manuel Castineiras Pantaleone In Raffaele Romanelli Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 81 Pansini Pazienza Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2014 Normdaten Korperschaft GND 4432861 8 lobid OGND AKS VIAF 243846159 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title San Nicola di Casole amp oldid 215442306