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Die ehemalige Prioratskirche Saint Sulpice im sudwestfranzosischen Ort Marignac im Departement Charente Maritime in der Region Nouvelle Aquitaine gehort zu den architektonisch bedeutsamsten Kirchen der Romanik in der Saintonge Bereits seit dem Jahr 1896 ist die Kirche als Monument historique anerkannt 1 Ehemalige Prioratskirche Saint Sulpice von MarignacInhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Architektur 2 1 Chorhaupt 2 2 Vierungsturm 2 3 Langhaus 2 4 Fassade 2 5 Kirchenschiff 3 Dekor 3 1 Ranken und Figurenfries 3 2 Ausmalung 4 Fotogalerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenDer Kirchenbau entstand im 12 Jahrhundert in dieser Zeit besass die etwa 100 Kilometer nordostlich gelegene Abtei Charroux ein Priorat in Marignac Im 14 Jahrhundert vielleicht im Verlauf des Hundertjahrigen Kriegs 1337 1453 wurde die Westseite der Prioratskirche erneuert wobei der ehemals wohl vorhandene romanische Portalschmuck weitgehend verlorenging Architektur BearbeitenChorhaupt Bearbeiten Der Bauteil von herausragender Bedeutung ist der dreiapsidiale Chorbereich der Kirche dessen Mittelapsis durch ein Chorjoch ein wenig nach Osten verlangert ist Die Aussengliederung der drei Apsiden ist annahernd gleich Vorgelegte Halbsaulen bilden die vertikale Gliederung die durch dazwischen gespannte Rundbogenfriese optisch etwas aufgelockert ist Unterhalb der Dachtraufe bilden Kapitelle Konsolen und Metopenfelder ein uberaus reich gestaltetes Dekorband das von umlaufenden Diamant oder Sternstaben uberhoht wird Die Dacher der drei Apsiden sind von Steinschindeln lauze pierre bedeckt Die Apsiden verfugen uber jeweils ein kleines Mittelfenster das Chorjoch der Mittelapsis empfangt durch zwei weitere Fenster zusatzliches Licht Vierungsturm Bearbeiten Auf quadratischem Grundriss entwickelt sich im Zentrum der drei Apsiden der Vierungsturm dessen Untergeschoss vollkommen dekorlos ist wohingegen das leicht zuruckgestufte Glockengeschoss durch vorgelegte Eck und Mittelsaulen zwischen denen sich insgesamt acht Schalloffnungen befinden vertikal gegliedert ist Unter den Dachtraufen des Turmes befinden sich weitere Konsolenfriese nbsp FassadeLanghaus Bearbeiten Die unterschiedlich grossen Fenster lassen erahnen dass das ostliche Langhausjoch alter ist als die beiden westlichen Joche Die ansonsten ungegliederten Aussenwande sind durch im unteren Teil angeschragte Strebepfeiler stabilisiert Fassade Bearbeiten Das funffach zuruckgestufte und von Wandteilen wie von eingestellten Saulen getragene Archivoltenportal der Westfassade zeigt noch Reste des ursprunglichen Dekors Daruber befindet sich ein Konsolenfries der den Ubergang zu einer daruber befindlichen Arkadenzone bildet deren mittlerer Bogen gegenuber den anderen geringfugig erhoht ist und eine schlanke Fensteroffnung enthalt Ein weiterer Konsolenfries und das schmucklose Giebelfeld schliessen die Westfassade nach oben hin ab Kirchenschiff Bearbeiten Das etwa 4 50 Meter breite und von einem offenen Dachstuhl uberspannte Langhaus der Kirche ist einschiffig und von grossen Blendarkaden gesaumt zwischen diesen befinden sich Pilaster mit aufgelegten Halbsaulen die erahnen lassen dass die Kirche ehemals gewolbt war worauf auch der Rundbogen oberhalb des Portals hindeutet Auf der Sudseite im Ubergang vom Langhaus zur Vierung befindet sich ein nur von innen zuganglicher Treppenturm Die Vierung wird von einer in den Ecken auf Trompen ruhenden und in der Mitte durch einen Okulus geoffneten Kuppel uberspannt hochst ungewohnliche sind die beiden gerippten sowie die seitlichen von Doppelsaulen getragenen Gurtbogen Dekor BearbeitenRanken und Figurenfries Bearbeiten In Hohe der Kapitell und Kampferzone umzieht ein aussergewohnlich reich gestalteter Ranken und Figurenfries das Innere der drei Apsiden Fotos Weblinks Bei genauerem Hinsehen wirken die von Rankenwerk umschlossenen Menschen und Tierfiguren beinahe spielerisch Auf jeden Fall tritt die ursprunglich mahnende belehrende und nicht selten fratzenhaft erschreckende und damonische Dimension derartiger Motive gegenuber einer grossen dekorativen Leichtigkeit deutlich zuruck Ausmalung Bearbeiten Wahrscheinlich wurden Teile der Apsiden und des Figurenfrieses schon kurz nach ihrer Fertigstellung farbig gefasst Diese Bemalung ist jedoch in der Barockzeit erneuert und vielleicht auch auf ursprunglich nicht bemalte Teile ausgedehnt worden Das insgesamt eher zusammengestuckelt wirkende Langhaus blieb jedoch undekoriert Fotogalerie Bearbeiten nbsp Mittelschiff nbsp Altar und Apsis nbsp Nordliche Apsis nbsp Sudliche Apsis nbsp Romanisches Kapitell nbsp Steinschindeldach auf den ApsidenLiteratur BearbeitenThorsten Droste Das Poitou Westfrankreich zwischen Poitiers und Angouleme die Atlantikkuste von der Loire bis zur Gironde DuMont Koln 1999 S 222 ISBN 3 7701 4456 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Sulpice Marignac Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Marignac Kirche Fotos Grundrisse Infos franz Marignac Kirche Fotos Infos franz Marignac Kirche Fotos Infos franz Marignac Kirche Fotos Marignac Kirche Figuren und Rankenfries FotosEinzelnachweise Bearbeiten Eglise Saint Sulpice Marignac in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch 45 521972222222 0 47641666666667 Koordinaten 45 31 19 1 N 0 28 35 1 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Sulpice Marignac amp oldid 207794315