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Die Echte Sagopalme Metroxylon sagu ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Palmengewachse Arecaceae aus der Palmsago gewonnen wird SagopalmeSagopalmen Metroxylon sagu in Papua Neuguinea SystematikMonokotyledonenCommelinidenOrdnung Palmenartige Arecales Familie Palmengewachse Arecaceae Gattung MetroxylonArt SagopalmeWissenschaftlicher NameMetroxylon saguRottb Synonyme sind Metroxylon laeve Mart und Metroxylon rumphii Willd Mart Der englische Name sago palm wird auch fur Cycas revoluta verwendet Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Weitere Arten mit gleicher Nutzung 3 Standort 4 Verbreitung 5 Inhaltsstoffe 6 Anbau und Verwendung 7 Volkskunde und Namensherkunft 8 Siehe auch 9 Literatur 10 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Arten der Gattung Metroxylon gehoren zu den so genannten Echten Sagopalmen Sie erreichen ein Alter von etwa 15 Jahren Junge Sagopalmen wachsen strauchartig und haben dornenreiche Blatter Sagopalmen erreichen Wuchshohen von bis zu 20 m und 60 cm Stammdurchmesser Die mit oft stacheligen Blattscheiden bedeckte Rinde ist etwa 6 cm dick Die nach innen folgende Gefassbundelschicht umschliesst ein bis 50 cm dickes starkehaltiges Mark aus dem das Sago gewonnen wird An der Sprossspitze tragen sie eine Rosette mit bis 12 m langen Fiederblattern mit schenkelstarken Stielen An der Stammbasis sind auslauferartige Schosslinge ausgebildet die Wurzeln austreiben Diese Schosslinge dienen der vegetativen Vermehrung Die Sagopalmen sind hapaxanth d h sie bluhen nur einmal am Ende ihres Lebens mit einem endstandigen armleuchterartigen rispigen Blutenstand mit zahlreichen Bluten Werden sie nicht genutzt und damit gefallt bildet diese Art pflaumengrosse Fruchte Weitere Arten mit gleicher Nutzung BearbeitenNeben Metroxylon sagu gibt es weitere Sagopalmen aus denen Starke gewonnen wird die jedoch geringere Qualitat aufweist Brennpalme Caryota urens L Aus Ostasien Die Art hat lokale Bedeutung als Nutzpflanze in Indien und auf Ceylon Neben Starke liefert sie auch Zucker und Blattstielfasern Nepalesische Zwerg Dattelpalme Phoenix acaulis Buch Ham wird auch als Zierpflanze genutzt Zuckerpalme Arenga pinnata Wurmb Merr Ostasien Karibische Konigspalme Roystonea oleracea Jacq O F Cook Mittel und westliches Sudamerika Brasilien Zwei Arten von Palmfarnen die nicht mit den echten Sagopalmen verwandt sind werden ebenfalls genutzt Falscher Sago Cycas circinalis L Sudindien Ceylon westliches Malaysia Taiwan Philippinen Japanischer Palmfarn Cycas revoluta Thunb Ostasien Japan Standort BearbeitenSagopalmen wachsen in sumpfigem Gelande besonders im Kustenbereich und landeinwarts an Flusslaufen bis zu 700 m uber dem Meeresspiegel Feuchtwarmes Klima mit gleichmassig hoher Warme und Luftfeuchtigkeit sind ebenso kennzeichnend fur den Standort wie ihr hoher Lichtbedarf Sie stehen deshalb relativ frei Plantagen sind selten Verbreitung BearbeitenDie Gattung Metroxylon hat ihre Heimat im indomalayischen Gebiet Ihr Vorkommen beschrankt sich streng auf die Tropen und erstreckt sich auf einen Gurtel von 10 nordlicher und sudlicher Breite im sudostasiatischen Raum Inhaltsstoffe BearbeitenPalmsago enthalt 13 16 Wasser 80 85 Starke 0 6 Eiweiss und 0 6 Fett Anbau und Verwendung Bearbeiten nbsp Sagopfannkuchen nur aus Sagomark und Wasser gemacht Grundnahrungsmittel u a in grossen Teilen NeuguineasDie Ernte von Palmsago beginnt kurz bevor die Baume bluhen Dabei werden die Palmen gefallt anschliessend entblattert und in Stucke von 1 bis 2 m Lange zerlegt Spitze und Basis werden verworfen Danach spaltet man die Rinde langs auf und hebt sie vom weissen Zentralmark ab Die Rinde dient anschliessend als Unterlage fur die Gewinnung des Markes In tagelanger Arbeit zerkleinern die Einheimischen das Mark mit Meisselhammern zu einem Pulver Dieses wird dann mit Wasser ausgeknetet Die Starke die in milchiger Flussigkeit suspendiert fliesst in den kahnartigen Rindenwannen ab und setzt sich als Rohsago ab der anschliessend in Palmenblattern zu Bundeln verpackt und uber Feuer getrocknet wird Das auf diese Art gelagerte Rohsago kann uber viele Wochen aufbewahrt werden In dieser Form decken die Einheimischen ihren Eigenbedarf an Starke auch wenn deren Anteil am Rohsago nur 50 betragt Der Rest besteht aus Zellwandbestandteilen und wirkt als Ballaststoff bei der Ernahrung Rohsago wird von den Einheimischen auch als Ware getauscht Aus einem Palmenstamm konnen ca 200 kg Rohsago gewonnen werden Fur den Export wird der Rohsago mehrfach gewaschen an der Sonne getrocknet zerkleinert und zu runden Sagokornern verarbeitet In manchen Betrieben streicht man dazu den feuchten Starketeig durch Siebe bestimmter Porenweite Die durchtretenden Partikel fallen auf heisse Platten die sich standig schaukelnd bewegen und so die Partikel zu rundlichen Kornern rollen und gleichzeitig trocknen Im Handel wird zwischen mehreren Sagosorten unterschieden Palmsago aus Sagopalmen Portlandsago aus Tarostarke Tapioka oder Perlsago aus Starke von Maniok oder Batate Deutscher Sago oder Kartoffelsago aus KartoffelstarkeSagopalmen dienen auch als Baumaterial Aus den Blattstielen werden auf manchen Inseln Wande gebaut mit den Blattwedeln werden Dacher gedeckt die bis zu 5 Jahre dicht bleiben sollen Die Samen werden als Knopfe verwendet Sagopalmen eignen sich hervorragend fur den Etagenanbau Aus der Sagoplame lasst sich auch eine Faser gewinnen Volkskunde und Namensherkunft Bearbeiten nbsp Botanische Illustration der SagopalmeDer papuanische Name sago bedeutet so viel wie Brot denn die Starke dieser Palmen liefert auf vielen Inseln das Mehl fur Brot und Fladen Marco Polo brachte den ersten Sago im Jahre 1280 nach Europa Er berichtete von diesen Palmen und ihrer Bedeutung als wichtiger Volksnahrung Im 16 Jahrhundert brachten die Portugiesen Sago in den Handel Heute ist Sago vor allem fur Singapur ein wichtiger Exportartikel Der Name Metroxylon rumphii leitet sich her von Georg Eberhard Rumpf genannt Rumphius 1628 1702 der in Hanau geboren in niederlandischen Diensten unter anderem als Statthalter und Naturforscher wirkte und Metroxylon erstmals botanisch beschrieb Eine ausfuhrliche Beschreibung der Herstellung von Rohsago bietet Alfred Russel Wallace in seinem Werk The Malay Archipelago 1869 Siehe auch BearbeitenSagoLiteratur BearbeitenWolfgang Franke Nutzpflanzenkunde nutzbare Gewachse der gemassigten Breiten Subtropen und Tropen 6 Auflage Thieme Stuttgart 1997 ISBN 3 13 530406 X Vernon Hilton Heywood Blutenpflanzen der Welt Birkhauser Basel Boston Stuttgart 1982 ISBN 3 7643 1305 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sagopalme Metroxylon sagu Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Sachbegriff GND 4261877 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sagopalme amp oldid 227396145