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SS N 12 Sandbox ist der NATO Code fur einen seegestutzten Seezielflugkorper aus sowjetischer Produktion Die Systembezeichnung in den russischen Streitkraften lautet P 500 Basalt und P 1000 Wulkan Der GRAU Index lautet 4K80 SS N 12 SandboxAllgemeine AngabenTyp SeezielflugkorperHeimische Bezeichnung 4K80 P 500 Basalt P 1000 WulkanNATO Bezeichnung SS N 12 SandboxHerkunftsland Sowjetunion 1955 Sowjetunion Russland RusslandHersteller OKB 52 TschelomeiEntwicklung 1963Indienststellung 1975Einsatzzeit im DienstTechnische DatenLange 11 70 mDurchmesser 884 mmGefechtsgewicht 4 800 kgSpannweite 2 600 mmAntrieb Erste StufeZweite Stufe 2 Feststoffbooster1 Turbojet KR 17 300Geschwindigkeit P 500 Mach 2 6P 1000 Mach uber 3Reichweite P 500 550 kmP 1000 700 kmAusstattungLenkung Inertiales Navigationssystem DatenlinkZielortung Aktive oder passive RadarzielsucheGefechtskopf P 500 1 000 kg Hohlladung oder Nukleargefechtskopf 350 ktP 1000 500 kg hochexplosiv panzerbrechend mit BrandwirkungZunder Radar Annaherungzunder AufschlagzunderWaffenplattformen Schiffe und U BooteListen zum Thema Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Technik 3 Varianten 4 Status 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDie P 500 Basalt wurde als Nachfolgesystem der SS N 3 Shaddock entwickelt Gegenuber der SS N 3 sollte die neue Rakete uber eine hohere Fluggeschwindigkeit sowie uber eine verbesserte Uberlebensfahigkeit verfugen Die neue Lenkwaffe wurde zur Bekampfung von strategischen Seezielen wie Flugzeugtragern Kreuzern und amphibischen Angriffsschiffen konzipiert Die Marinefuhrung verlangte eine Lenkwaffe mit einer Reichweite von mindestens 500 km sodass die Rakete ausserhalb des Einsatzradius der damaligen Tragerflugzeuge gestartet werden konnte 1 Die Entwicklung im Konstruktionsburo OKB 52 Tschelomei spater NPO Maschinostrojenija begann 1963 Der Entwurf der SS N 12 basiert auf der P 6 P 35 Progress Die Entwicklungsversion trug die Bezeichnung P 350 Basalt 4K77 Aufgrund verschiedener Schwierigkeiten und weil diese Version die geforderte Reichweite von 500 km nicht erreichte wurde das Projekt abgebrochen Basierend auf diesem Entwurf entstand die P 500 Basalt 4K80 Die ersten Startversuche wurden 1969 durchgefuhrt Nach weiteren Modifikationen wurde das System 1975 bei der sowjetischen Marine eingefuhrt 2 Die P 500 bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 12 Sandbox mod 1 Die Entwicklung der zweiten Serienversion P 1000 Wulkan begann 1979 Gegenuber dem Vorgangermodell verfugt die P 1000 uber einen neuen Suchkopf neue Elektronik ein verbessertes Triebwerk sowie Bauteile aus Titan 3 Sie wurde schliesslich 1987 bei den sowjetischen Marinestreitkraften eingefuhrt und bekam von der NATO die Bezeichnung SS N 12 Sandbox mod 2 Folgende Einheiten wurden mit der SS N 12 ausgerustet 4 Flugzeugtrager der Kiew Klasse mit je acht beziehungsweise zwolf Lenkwaffen Baku plus acht in Reserve Kreuzer der Slawa Klasse mit je 16 Lenkwaffen U Boote der Echo II Klasse mit je sechs Lenkwaffen U Boote der Juliett Klasse mit je vier LenkwaffenTechnik BearbeitenPrimar dient die SS N 12 zur Bekampfung von Schiffszielen In einer sekundaren Rolle konnen auch Landziele bekampft werden Die SS N 12 kann von Schiffen und U Booten aus gestartet werden Die U Boote mussen fur den Lenkwaffenstart auftauchen Die Lenkwaffen sind in zylinderformigen Behaltern untergebracht und werden direkt aus diesen abgefeuert Vor dem Start zundet das KR 17 300 Turbojet Marschtriebwerk 5 Innerhalb 20 30 Sekunden erreicht es die maximale statische Schubkraft Dann befordern zwei 4L44 Raketenbooster die Lenkwaffe aus dem Behalter Unmittelbar nach dem Verlassen des Startbehalters entfalten sich die Flugel Nach 2 3 Sekunden sind die Raketenbooster ausgebrannt und werden abgeworfen Danach fliegt die Rakete mit dem Marschtriebwerk weiter und nimmt die vorprogrammierte Flugbahn ein Der Salvenstart kann in Abstanden von minimal 8 Sekunden durchgefuhrt werden Die Basisversion P 500 fliegt auf einer Marschflughohe von 5 km mit einer Geschwindigkeit von 830 m s rund Mach 2 6 Bei der modernisierten Version P 1000 Wulkan wurde die Marschflughohe von 5 auf 7 km erhoht wodurch sich die Fluggeschwindigkeit auf rund 1000 m s vergrossert Im Tiefflug erreicht die P 500 eine Geschwindigkeit von rund Mach 2 660 680 m s Der Waffenkomplex P 500 Basalt umfasst ein komplexes Feuerleitsystem zur Bekampfung einer Tragergruppe oder eines Seekriegsverbandes Das Feuerleitsystem wurde mit einem Softwarepaket ausgestattet um eine Raketensalve von zeitgleich acht Lenkwaffen gegen einen Schiffsverband zu steuern und zu koordinieren Vor dem Raketenstart mussen im Feuerleitsystem die ungefahre Position sowie der Kurs der Ziele erfasst werden Diese werden mittels Sonar Radar oder ELINT von der Startplattform aus ermittelt Ebenso konnen die Zieldaten auch von Tu 95R Bear D oder Ka 25 Hormone B Aufklarungsplattformen stammen Der Komplex P 1000 verfugt zusatzlich uber das Legenda Zielsystem Mit diesem konnen auch Satellitendaten z B von RORSAT empfangen werden 6 Vier Lenkwaffen werden auf das Primarziel Flugzeugtrager programmiert wahrend die anderen vier Lenkwaffen auf andere Schiffe des Verbandes programmiert werden Die acht Lenkwaffen werden in kurzer Serie gestartet Nach dem Start ubernimmt eine vorbestimmte Lenkwaffe die Fuhrung Wahrend die sieben anderen Lenkwaffen in einer Flughohe von 100 m im Tiefflug bleiben steigt der Fuhrungsflugkorper auf eine Hohe von 4 000 7 000 m um seine Auffassreichweite zu erhohen Der Marschflug in das Zielgebiet erfolgt autonom mit Hilfe der Tragheitsnavigationsplattform wobei die Lenkwaffen in einer vorprogrammierte Formation fliegen Ein Radar Hohenmesser sorgt fur den notigen Sicherheitsabstand zwischen den Lenkwaffen und der Meeresoberflache Aktualisierte Zieldaten konnen mittels eines Datenlinks von der Startplattform zur Lenkwaffe gesendet werden Wahrend des Marschfluges ermittelt der Fuhrungsflugkorper mit dem bordeigenen passiven Radarsuchkopf Zieldaten uber die aktuelle Position der Ziele Kommt die Lenkwaffensalve in das vorher errechnete Zielgebiet aktiviert der Fuhrungsflugkorper den bordeigenen aktiven Radarsuchkopf Dieser wird jeweils nur fur kurze Zeitintervalle eingeschaltet Die ermittelten Zieldaten werden mittels Datenlink an die restlichen Flugkorper der Salve sowie an die Startplattform gesendet Die anderen Flugkorper behalten weiterhin ihren niedrigen Anflugvektor bei um eine fruhzeitige Entdeckung und Gegenmassnahmen zu verhindern Wird der Fuhrungsflugkorper zerstort kann einem anderen dessen Rolle zugewiesen werden Im Zielanflug aktivieren alle Lenkwaffen den eigenen Radarsuchkopf und fliegen willkurliche Ausweichmanover Daneben wird das bordeigene aktive elektronische 4B89 Storsystem aktiviert um die Raketenabwehrsysteme der Schiffe zu storen 1 Sobald das Primarziel einer Tragergruppe zerstort ist greifen die ubrigen Flugkorper der Salve die anderen Schiffe der Tragergruppe an Zum Schutz vor Nahbereichsverteidigungssystemen z B CIWS ist der Rumpf der SS N 12 mit einer Panzerung versehen 7 Die Lenkwaffe wurde dafur konzipiert ein grosses Kriegsschiff mit einem einzelnen Treffer zu versenken oder zumindest operationsunfahig zu machen Mit der nuklearen Variante kann ein ganzer Flottenverband mit einem Schlag vernichtet werden Varianten BearbeitenP 350 Basalt 4K77 Initialversion nur Prototyp Reichweite 350 480 km P 500 Basalt 4K80 1 Serienversion Reichweite 550 km Marschgeschwindigkeit Mach 2 6 P 1000 Wulkan 3M70 2 Serienversion mit neuem Suchkopf neuem Raketenbooster neuer Elektronik und Titanpanzerung Reichweite 700 km Marschgeschwindigkeit Mach 3 2Status BearbeitenZurzeit befindet sich die SS N 12 noch auf den Kreuzern der Slawa Klasse im Einsatz Die SS N 12 wurde nie exportiert nbsp nbsp nbsp nbsp Weblinks Bearbeiten nbsp Commons SS N 12 Album mit Bildern Videos und Audiodateien Russian Soviet Sea based Anti Ship Missiles DTIG November 2005 englisch Beschreibung auf testpilot ru russisch Beschreibung auf fas org englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Russian Soviet Sea based Anti Ship Missiles DTIG Nov 2005 abgerufen am 12 August 2015 englisch Duncan Lennox Jane s Strategic Weapon Systems Jane s Information Group 2005 ISBN 0 7106 0880 2 arms expo ru Memento vom 31 Marz 2014 im Internet Archive abgerufen am 27 Marz 2014 russisch Conway s All the World s Fighting Ships 1947 1995 US Naval Institute Press ISBN 1 55750 132 7 rbase new factoria ru abgerufen am 27 Marz 2014 russisch navy ru Memento vom 9 November 2014 im Internet Archive abgerufen am 27 Marz 2014 russisch militaryrussia ru abgerufen am 27 Marz 2014 russisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title SS N 12 Sandbox amp oldid 234423548