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Die R 5 NATO Codename SS 3 Shyster GRAU Index 8K51 war eine Mittelstreckenrakete mit Flussigtreibstoffantrieb der UdSSR Ihre Entwicklung hatte ursprunglich eine strategische Rakete mit einer Reichweite von 3 000 km zum Ziel was theoretisch moglich gewesen ware praktisch jedoch ineffizient war So wurde eine reduzierte Reichweite von 1 200 km in Kauf genommen und 1953 mit den Flugtests begonnen Ursprunglich war die R 5 nur fur eine Reichweite von 800 km konzipiert die spater durch eine Veranderung des verwendeten Treibstoffgemisches erhoht wurde Die Rakete hatte im Unterschied zu den Vorgangermodellen R 1 und R 2 die sich noch stark an die deutsche A4 anlehnten Tanks aus Aluminium und Magnesiumlegierungen und war in einer Monocoque Bauweise gefertigt wodurch grosse Gewichtseinsparungen erzielt werden konnten Das Raketentriebwerk RD 103 wurde von Walentin Gluschko im OKB 456 entwickelt und beruhte auf einer Weiterentwicklung des A4 Triebwerks mit nahezu verdoppeltem Schub unter Verwendung von Brennstoff mit 92 Alkoholgehalt A4 mit 75 Im Vergleich zu den genannten Vorgangermodellen wurde die Kuhlung nachhaltig verbessert und flexible Treibstoffzuleitungen eingesetzt In den ersten Jahren wurde nur die erste Version der R 5 hergestellt die nukleare Variante R 5M mit einem atomaren Gefechtskopf ging erst nach weiteren Tests 1956 in Produktion 1 217 224R 5 Rakete R 5 vor dem Kosmonautik Museum in SchytomyrAllgemeine AngabenTyp MittelstreckenraketeHeimische Bezeichnung R 5 8K51 8A67NATO Bezeichnung SS 3 ShysterHerkunftsland Sowjetunion 1955 SowjetunionHersteller KB KoroljowEntwicklung 1953Indienststellung 1956Einsatzzeit 1956 1967Technische DatenLange 20 80 mDurchmesser 1 650 mmGefechtsgewicht 28 610 kgSpannweite 3 452 mmAntrieb Erste Stufe Flussigkeitsraketentriebwerk RD 103Reichweite 1 200 kmAusstattungLenkung INS plus FunkkommandolenkungGefechtskopf 1 Nukleargefechtskopf 30 oder 80 kt oder 1 500 kg SplittergefechtskopfWaffenplattformen Mobil auf Sattelschlepper Start ab StarttischListen zum ThemaR 5Triebwerk RD 103Durch ihre nachtraglich erhohte Reichweite war die R 5 die erste wirklich strategisch nutzbare Rakete da sie Ziele in Mitteleuropa erreichen konnte Es wurde eine Treffergenauigkeit CEP von 1 200 bis 2 000 Meter erreicht je nach Schussdistanz Eine einzelne R 5 brauchte etwa 2 5 bis 5 Stunden fur die Startvorbereitung und konnte aufgrund des tiefgekuhlten Flussigsauerstoffs nicht langer als einen Tag auf der Startrampe verbleiben Somit konnte die R 5 nicht standig in Gefechtsbereitschaft gehalten werden Die R 5M wurde ab Mai 1956 stationiert und 1967 ausgemustert Bei der Militarparade zum 40 Jahrestag der Oktoberrevolution am 7 November 1957 in Moskau wurde sie erstmals der Weltoffentlichkeit als reales atomares Drohpotential prasentiert 1 220 223 Mit nuklearen Gefechtskopfen bestuckte R 5M wurden wahrend der Berlin Krise im Mai 1959 erstmals ausserhalb der UdSSR in der DDR in Vogelsang und Furstenberg Havel stationiert Potentielle Ziele waren Luftwaffenbasen und Hafen in der Bundesrepublik den Niederlanden Belgien und US amerikanische Raketenstellungen in Grossbritannien Nach geheimen Verhandlungen mit den USA und einigen Zugestandnissen wurden die Raketen im August 1959 wieder abgezogen 1 236 245Die Volksrepublik China erhielt dank sowjetischer Militarhilfe bis 1959 die R 5 und konnte diese mit dem Aufstieg zur Atommacht 1964 mit einem nuklearen Gefechtskopf bestucken Die Rakete diente als Grundlage fur die spatere R 12 mit verlangerter Reichweite und schwererem Gefechtskopf Vor dem Kosmonautik Museum zu Ehren von Sergei Pawlowitsch Koroljow in Schytomyr ist eine R 5 ausgestellt Siehe auch BearbeitenListe von nuklearen Boden Boden RaketenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons R 5 Rakete Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien R 5 in der Encyclopedia Astronautica englisch Rocket R 5 S P Korolev RSC Energia archiviert vom Original am 23 Oktober 2021 abgerufen am 10 November 2023 englisch https www russianspaceweb com r5 html englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c Matthias Uhl Stalins V 2 Der Technologietransfer der deutschen Fernlenkwaffentechnik in die UdSSR und der Aufbau der sowjetischen Raketenindustrie 1945 bis 1959 Dissertationsschrift Bernard amp Graefe Verlag Bonn 2001 ISBN 978 3 7637 6214 9 304 S mit Reproduktionen vieler Originaldokumente Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R 5 Rakete amp oldid 238991733