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Die R 2 NATO Codename SS 2 Sibling war eine sowjetische Kurzstreckenrakete mit Flussigkeitstriebwerk die unter der Leitung des Chefkonstrukteurs Sergei Pawlowitsch Koroljow im OKB 1 in den spaten 1940er Jahren entwickelt und in den fruhen 1950er Jahren gebaut wurde Ihre Entwicklung basierte auf der deutschen A4 und nutzte Erkenntnisse die beim Bau der sowjetischen R 1 einer weitgehend baugleichen Kopie der A4 gewonnen wurden Sie war von 1953 bis 1962 im Dienst und konnte einen Gefechtskopf von 1 000 kg bis zu einer Reichweite von 600 km transportieren R 2 Rakete R 2 in Koroljow 2003 Allgemeine AngabenTyp KurzstreckenraketeHeimische Bezeichnung R 2GRAU Index 8Sh38NATO Bezeichnung SS 2 SiblingHerkunftsland Sowjetunion 1955 SowjetunionHersteller OKB 1Entwicklung 1949Indienststellung 1951Einsatzzeit 1952 53Technische DatenLange 17 65 mDurchmesser 1 650 mmGefechtsgewicht 19 632 kgSpannweite 3 6 mAntrieb Flussigkeitsraketentriebwerk RD 101Geschwindigkeit 2175 m s 1Reichweite 576 kmDienstgipfelhohe 171 kmAusstattungGefechtskopf 1 konventioneller Gefechtskopf max 1008 kg Listen zum ThemaR 2 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Verwendung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenDeutsche Spezialisten um Helmut Grottrup die 1946 im Rahmen der Aktion Ossawakim in die UdSSR zwangsverpflichtet wurden lieferten mit dem parallelen Skizzenprojekt G 1 R 10 1 wichtige Ideen abtrennbarer Gefechtskopf die Ausfuhrung des Brennstofftanks als tragende Struktur und hohere Zielgenauigkeit 2 Die R 2 hatte als erste ihrer Art einen von der Antriebsstufe getrennten Gefechtskopf der vor dem Wiedereintritt in die Erdatmosphare vom Rumpf der Rakete gelost wurde Damit entfielen die Nachteile der aerodynamischen Belastungen der Tragerstufe wahrend des Wiedereintritts die Zuverlassigkeit und Prazision beeintrachtigten und eine massivere Struktur erforderten Ihre Zielgenauigkeit wurde durch ein Funklenksystem zur Seitenkorrektur auf einen Streukreisradius von 1250 m verbessert Das Triebwerk RD 101 mit 340 kN Schub war eine Weiterentwicklung des auf dem A4 Triebwerks basierenden RD 100 von Walentin Gluschkos OKB 456 Als Brennstoff diente Ethanol mit 8 Wassergehalt und als Oxydator wurde weiterhin tiefgekuhlter flussiger Sauerstoff LOX verwendet Die Tanks wurden gegenuber der R 1 verlangert und der Brennstofftank wurde erstmals als tragendes Bauteil fur die Rakete ausgefuhrt wodurch sich die Reichweite der Rakete wesentlich erhohte 3 172 189Der erste Testflug fand im Oktober 1950 statt jedoch versagten die ersten 12 Starts bis Dezember 1950 durch Probleme der Steuerung oder durch die Zerstorung des abgetrennten Gefechtskopfs aufgrund der Hitzeeinwirkung beim Wiedereintritt in die Atmosphare Erst beim Test der zweiten Baureihe im Juli 1951 erreichten 12 von 13 gestarteten Raketen das Zielgebiet in 553 km Entfernung 3 178 179 Im November 1951 war die Entwicklung beendet worauf bis 1953 eine grossere Anzahl von Raketen in Dienst gestellt wurde Verwendung BearbeitenObgleich die Rakete leistungsfahiger als ihre Vorlauferin R 1 war wurde sie innerhalb kurzer Zeit obsolet da fur den Start einer R 2 allein sechs Stunden und etwa zwanzig Fahrzeuge benotigt wurden Ein weiteres Manko war das nach wie vor verwendete steuerungsabhangige Flugleitsystem Ab 1956 wurde sie durch ihre Nachfolgerin die R 5 erganzt und 1962 ausser Dienst gestellt Der militarische Nutzen der R 2 war durch die geringe Grosse ihres Gefechtskopfs 1 000 kg begrenzt Fur den Einsatz wurde daher zunachst ein radiologischer Behalter Geran dt Storchschnabel vorgeschlagen der in grosser Hohe stark radioaktives Material als giftiges Aerosol verteilen sollte Nach zwei Versuchen wurde das Projekt im Jahr 1953 eingestellt weil die Bestuckung mit einem atomaren Sprengkopf vorgezogen wurde 3 217Eine Modifikation die R 2A wurde fur geophysikalische Untersuchungen eingesetzt mit ihr wurden wie schon mit der R 1 Hunde in den Weltraum transportiert Die R 2 wurde entsprechend einem Lizenzabkommen vom 6 Dezember 1957 in China als Dongfeng 1 nachgebaut Weblinks Bearbeiten nbsp Commons R 2 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien R 2 in der Encyclopedia Astronautica englisch http www russianspaceweb com r2 html englisch Einzelnachweise Bearbeiten Mark Wade G 1 Alternativbezeichnung R 10 In Encyclopedia Astronautica Abgerufen am 19 Juni 2020 englisch Development of guided missiles at Bleicherode and Institut 88 PDF 1 1 MB In CIA Historical Collections 22 Januar 1954 abgerufen am 30 September 2022 englisch a b c Matthias Uhl Stalins V 2 Der Technologietransfer der deutschen Fernlenkwaffentechnik in die UdSSR und der Aufbau der sowjetischen Raketenindustrie 1945 bis 1959 Dissertationsschrift mit Reproduktion vieler Originaldokumente Bernard amp Graefe Verlag Bonn 2001 ISBN 978 3 7637 6214 9 304 S Abgerufen von https de wikipedia org w index php title R 2 Rakete amp oldid 237570430