www.wikidata.de-de.nina.az
Die FrieslandCampina Germany GmbH ehemals Campina GmbH amp Co KG ist ein grosses milchverarbeitendes Unternehmen mit Sitz in Heilbronn Ihr Mutterkonzern ist das Unternehmen Koninklijke FrieslandCampina das am 31 Dezember 2008 durch die Fusion von Friesland Foods und Campina BV entstand und seinen Hauptsitz in Amersfoort in den Niederlanden hat Der deutsche Zweig des Unternehmens ging 1996 aus der ehemaligen Sudmilch AG hervor FrieslandCampina Germany GmbHLogoRechtsform GmbHGrundung 31 Dezember 2008Sitz HeilbronnMitarbeiterzahl 1809Umsatz 865 Mio EURBranche Nahrungsmittel MilchverarbeitungWebsite www frieslandcampina deStand 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ursprunge 1 1 1 Milchversorgung Stuttgart GmbH 1 1 2 Wurttembergische Milchversorgung AG 1 2 Die Marke Sudmilch 1 3 Intermilch 1 4 Fusion zur Sudmilch AG 2 Sudmilch AG 2 1 An der Borse 2 2 Sponsoring des VfB Stuttgart 2 3 Der finanzielle Niedergang 2 3 1 Molkereineubau in Leppersdorf in der Nahe von Dresden 2 3 2 Die gerichtlichen Vergleichsverfahren der Sudmilch Unternehmen 2 3 3 Ubernahme durch Campina 2 4 Sudmilch Skandal 3 Campina GmbH 4 Kritik 5 Auswahl der Marken 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenUrsprunge Bearbeiten Milchversorgung Stuttgart GmbH Bearbeiten Die Geschichte des Unternehmens beginnt im Jahre 1917 mit der Grundung der Milchversorgung Stuttgart GmbH durch die Stadt Stuttgart Die Gesellschaft sollte die Milchversorgung fur die Stadt Stuttgart sicherstellen 1 Die Versorgung grosser Stadte mit frischer unverdorbener Milch war im 19 Jahrhundert und noch im beginnenden 20 Jahrhundert ein weitgehend ungelostes Problem Besondere Schwierigkeiten bereitete der Transport der Milch in die Grossstadte Die leicht verderbliche Milch musste mit Pferde und Ochsenfuhrgespannen in Kannen und Bottichen auf oft langen Wegen vom Dorf in die Stadt transportiert werden Vor allem im Sommerhalbjahr bestand die Gefahr dass die Milch sauer und ungeniessbar beim Kunden ankam Viele Handler versuchten das Sauerwerden und Gerinnen der Milch durch Zusatz von Natron phosphorsaurem Kalk oder anderen Stoffen zu verhindern in der Regel ohne Erfolg War die Milch angesauert nahm man haufig Zucker um den Geschmack zu verbessern Ein ungelostes Problem war auch die weitverbreitete Milchpanschei Zunachst begegneten Ende des 19 Jahrhunderts private Unternehmer diesem Problem indem sie die Milcherzeugung in die Stadt verlegten und dort Kuhstalle unterhielten von denen sie die Milch direkt an die stadtische Bevolkerung auslieferten Dies reichte jedoch nicht aus den Bedarf in den Stadten zu decken 1 In Stuttgart nahm sich die Stadtverwaltung dieses Problems im Jahr 1917 an Sie grundete die Milchversorgung Stuttgart GmbH und sorgte dafur dass Milch die in Stuttgart ankam gereinigt und tiefgekuhlt wurde Damit wurde zunachst ein Privatunternehmen die Neue Stuttgarter Milchzentrale in der Lindenspurstrasse beauftragt Erst im Jahre 1926 wurde diese Aufgabe von der Milchversorgung Stuttgart GmbH selbst ubernommen 1 Wurttembergische Milchversorgung AG Bearbeiten Am 13 August 1930 wurde die Wurttembergische Milchversorgung AG mit einem Kapital von 450 000 Reichsmark gegrundet An ihr war die Stadt Stuttgart der Milchhandel und die Landwirtschaft zu je einem Drittel beteiligt Die bisherige Firma Milchversorgung Stuttgart GmbH wurde liquidiert Die Wurttembergische Milchversorgung AG gewann in den 1930er Jahren an grosser Bedeutung denn es gab zwischenzeitlich das Verbot einer direkten Abgabe von Milch durch die Bauern an die Verbraucher Den Molkereien wurde jetzt die Versorgung der Bevolkerung mit Milch und Milcherzeugnissen auferlegt 1 Die Marke Sudmilch Bearbeiten nbsp Sudmilch AG LogoWahrend des Zweiten Weltkrieges und den ersten Jahren der Nachkriegszeit war Milch eine Mangelware und musste mit Lebensmittelmarken bewirtschaftet werden Erst im Jahre 1950 wurde wieder so viel Milch erzeugt dass alle Wunsche der Verbraucher erfullt werden konnten und in steigendem Masse Qualitat gefragt wurde Dies fuhrte dazu dass die Wurttembergische Milchverwertung AG sich im Jahre 1950 verpflichtete die von 50 Molkereibetrieben gelieferten Erzeugnisse unter der Marke Sudmilch zu vertreiben Mit einer schlagkraftigen Marke sollten die Ertragnisse fur die Landwirte gesteigert werden Auslieferungslager wurden ausgebaut und das Angebot an Milchprodukten um Kakaotrunk Schlag und Sauerrahm Joghurt Butter Speisequark Hart und Weichkase sowie Milchpulver erweitert Die Wurttembergische Milchverwertung AG baute ihre Marktposition standig aus erhielt im Jahre 1954 den Namenszusatz Sudmilch und firmierte seitdem als Wurttembergische Milchverwertung Sudmilch AG Die grossere Marktprasenz fuhrte zu der Notwendigkeit Mitte der 1960er Jahre die Produktionsbetriebe in Stuttgart auszubauen 1 Intermilch Bearbeiten Am 21 Juni 1969 grundete die Wurttembergische Milchverwertung Sudmilch AG zusammen mit vier weiteren Molkereien der Landgold Milch GmH aus Kunzelsau Milchwerk Donau Alb eG aus Riedlingen Milchzentrale Nordbaden AG aus Mannheim und Moha und Zentra Vereinigte Milchwerke GmbH aus Hungen die Intermilch Interessengemeinschaft Milch Dieser schlossen sich auch die Milchversorgung Heilbronn GmbH und das Dauermilchwerk Hohenlohe Franken GmbH aus Kunzelsau an In den folgenden Jahren schlossen sich acht weitere Molkereien an 1 Die Intermilch ubernahm fur alle Gesellschafter den Vertrieb von Frischprodukten insbesondere auch der Trinkmilch Die Intermilch grundete dafur eine eigene Absatzorganisation die Frischdienst Zentrale Sud GmbH und Co die erfolgreich arbeitete und im Jahre 1992 einen Umsatz von 2 55 Milliarden DM erzielte Intermilch hatte rund 1 400 Beschaftigte 1 Fusion zur Sudmilch AG BearbeitenAm 29 Juni 1972 fusionierte die Wurttembergische Milchverwertung Sudmilch AG mit der Milchversorgung Heilbronn GmbH zur Sudmilch AG nbsp Campina Unternehmenssitz in Heilbronn 2006 Die Milchversorgung Heilbronn GmbH MVH wurde am 1 Juli 1924 in Heilbronn gegrundet und ersetzte das seit 1914 bestehende stadtische Milchamt Gesellschafter der MVH waren zunachst die Stadt Heilbronn zu 60 und die Ein und Verkaufsgenossenschaft der Milchhandler zu 40 Am 21 Februar 1926 nahm die Milchversorgung den neu erbauten Heilbronner Milchhof in Betrieb 2 Bis 1933 entstanden Molkereibetriebe in Ilsfeld Bretzfeld Neuenstadt am Kocher und Mainhardt die als Zweigbetriebe von der MVH ubernommen wurden 1933 kamen landwirtschaftliche Gesellschafter hinzu Im Jahr 1968 wurde ein neues Milchwerk in Neckargartach errichtet das damals zu den modernsten Anlagen dieser Art in Europa zahlte Nach Beginn des Betriebs in diesem Werk um die Jahreswende 1968 69 wurden der Heilbronner Milchhof samtliche bisherigen Zweigbetriebe und eine Zahl von Milchsammelstellen stillgelegt In Heilbronn wurden nach der Fusion in den Jahren 1973 bis 1975 ein Dessertwerk mit der Herstellung von Joghurt aufgebaut 1988 erfolgte die Verschmelzung der Milchversorgung Pforzheim GmbH auf die Sudmilch AG Sudmilch AG Bearbeiten nbsp Vorzugsaktie uber 100 DM der Sudmilch AG vom Juni 1972An der Borse Bearbeiten Aus dem standigen Wachstum der Sudmilch AG ergab sich ein entsprechender Kapitalbedarf den die ihre bauerlichen Gesellschafter nicht mehr aufbringen konnten Der Vorstand beschloss deshalb im Juni 1987 eine Wandelanleihe in Hohe von 45 Millionen DM auszugeben deren Inhaber berechtigt waren diese in Vorzugsaktien umzuwandeln Die seit Januar 1990 ausgegebenen Vorzugsaktien waren an der Borse Stuttgart und an der Borse Frankfurt amtlich notiert Von der Wandlung machten die meisten Inhaber der Anleihe Gebrauch sodass der Umfang der Vorzugsaktien sich im Jahre 1993 auf 25 7 Millionen DM belief Damit schaffte der Vorstand eine Konfliktlage zu den bauerlichen Aktionaren der Sudmilch AG die in erster Linie an einem hohen Milchpreis und nicht an der Dividende der AG interessiert waren Die nicht bauerlichen Vorzugsaktionare dagegen wunschten eine hohe Dividende und ein niedriges Milchgeld Um dieses Spannungsfeld aufzulosen beschloss der Vorstand der Sudmilch AG im Marz 1991 die Sudmilch Landgold Holding AG in Kunzelsau zu grunden Diese Gesellschaft hatte zwei Aufgaben Zum ersten sollten die Bauern ihre Milch nicht mehr an die Sudmilch AG liefern sondern an die Sudmilch Landgold Holding AG Zum zweiten sollten die Landwirte ihre Aktien an der Sudmilch AG in Aktien der Sudmilch Landgold Holding AG tauschen Diese Gesellschaft sollte die Interessen der Landwirte an der Sudmilch AG allein vertreten Damit sollte auch erreicht werden dass in Hauptversammlungen der Sudmilch AG die bauerlichen Aktionare und Borsianer nicht physisch aufeinandertreffen 1 Sponsoring des VfB Stuttgart Bearbeiten Von 1987 bis 1996 war die Sudmilch AG offizieller Sponsor des VfB Stuttgart Wahrend dieser Zeit war auf den Spielertrikotts vorne in der Mitte das Sudmilch Logo zu sehen 3 Der finanzielle Niedergang Bearbeiten Zum finanziellen Niedergang der Sudmilch AG fuhrte nach der Wiedervereinigung Deutschlands ihr Engagement bei der Sachsenmilch AG Sudmilch folgte dem Aufruf des Landes Baden Wurttemberg zur Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachsen Nachdem die Kombinate in Sachsen aufgelost wurden sollte die Milchverarbeitung dort nach dem Vorbild der Organisation der Sudmilch AG gestaltet werden Die Sudmilch AG ging deshalb nach der Wiedervereinigung bereits am 30 Marz 1990 eine Kooperation mit der Dresdner Milchversorgungs Anstalt in Dresden Plauen ein Nachdem das Kombinat aufgelost worden war beschloss der Vorstand eine Sachsenmilch AG zu grunden die Molkerei und Vertrieb ubernahm Auch die Sachsenmilch AG sollte wie die Sudmilch AG teilweise uber die Borse finanziert werden Es wurde deshalb nur bis zu 49 Prozent des Kapitals an der Borse gebracht 51 Prozent des Kapitals hielt eine milchwirtschaftliche Genossenschaft an der die Landwirte in Sachsen mit 50 5 Prozent und die Sudmilch AG mit 49 5 Prozent beteiligt ist 1 Das Unternehmen notierte als erstes in Ostdeutschland mit der ISIN DE000A0DRXC4 an der Deutschen Borse 4 Molkereineubau in Leppersdorf in der Nahe von Dresden Bearbeiten Im April 1992 erfolgte durch die Sachsenmilch AG der erste Spatenstich und im August 1992 die Grundsteinlegung fur einen der grossten Molkerei Neubauten in Deutschland durch die Sachsenmilch AG in Leppersdorf in der Nahe von Dresden Das Milchwerk wurde mit einer Investitionssumme von rund 260 Millionen DM geplant Die jahrlich zu verarbeitenden Milchmenge wurde mit 550 Mio kg Milch ausgewiesen Fur das Projekt erhielt die Sachsenmilch offentliche Fordermittel in Hohe von rund 100 Mio DM Im Verlauf der Realisierung des Projektes wurde deutlich dass die geplanten Herstellungskosten weit uberschritten wurden Im Juli 1993 wurden die Kosten der Fertigstellung auf 350 Mio DM geschatzt Die Banken waren nicht mehr bereit nachzufinanzieren Die Sachsenmilch AG musste deshalb am 23 Juli 1993 Antrag auf Eroffnung des Gesamtvollstreckungsverfahrens ein Konkursverfahren der ehemaligen DDR stellen Zum Sequester Verwalter wurde der Ulmer Rechtsanwalt Hans Jorg Derra bestellt 1 Derra verkaufte die Sachsenmilch AG an die Unternehmensgruppe Theo Muller die unter den Markennamen Sachsenmilch und Kasemeister weiterhin produziert Die gerichtlichen Vergleichsverfahren der Sudmilch Unternehmen Bearbeiten Die Deutsche Bank die den Borsengang der Sachsenmilch AG begleitete hatte gerne deren Insolvenz vermieden Die Sudmilch AG hatte jedoch seit dem 1 September 1992 mit Frank A Staudacher einen neuen Vorstandsvorsitzenden der den langjahrigen Vorstandsvorsitzenden Wolfgang Weber abloste Staudacher war der Auffassung sich uber ein Gesamtvollstreckungsverfahren der Sachsenmilch AG von den finanziellen Verpflichtungen die die Sudmilch AG in Sachsen eingegangen war befreien zu konnen und verweigerte seine Hilfe fur die Sachsenmilch AG 1 Die Insolvenz der Sachsenmilch AG hatte zur Folge dass auch die Sudmilch AG zahlungsunfahig wurde Deshalb stellte sowohl die Sudmilch AG am 27 Juli 1993 als auch die Sudmilch Langold Holding GmbH einen Tag spater beim Amtsgericht in Stuttgart Antrag auf Eroffnung eines gerichtlichen Vergleichsverfahrens zur Abwendung des Konkurses Beide Gesellschaften wurden zahlungsunfahig weil die bei der Sachsenmilch geschadigte Deutsche Bank AG und der Bauunternehmer Roland Ernst aus Heidelberg ihre Forderungen nunmehr auch bei der Sudmilch AG geltend machten Fur beide Verfahren hat das Amtsgericht Stuttgart den Stuttgarter Rechtsanwalt Dr Volker Grub als Vergleichsverwalter bestellt Er entwickelte mit einem Mitarbeiterteam aus dem Unternehmen ein Konzept wie die Sudmilch AG nach einer erfolgten Entschuldung durch einen Vergleich eigenstandig weiterbestehen kann Gleichzeitig fuhrte der Vergleichsverwalter jedoch auch mit interessierten Grossmolkereien aus Westeuropa Ubernahmeverhandlungen Aus der Reihe der Interessenten stachen zwei hervor Der franzosische Milchkonzern Boussois Souchon Neuvesel der in Deutschland mit der Munchner Tochtergesellschaft Gervais Danone bekannt war und die hollandische Genossenschaft Campina die zu den grossten Molkereibetrieben in Europa mit einem Umsatz von 5 Mrd DM gehorte Ihre Angebote waren so gut dass sich weitere Bemuhungen die Sudmilch AG aus eigener Kraft zu sanieren erubrigten Insbesondere war es nicht moglich aus dem Kreis der Aktionare Landwirte und der Politik Finanzmittel zu bekommen die eine eigenstandige Fortfuhrung der Sudmilch AG ermoglicht hatten Beide Interessenten wurden gebeten auf Sitzungen der Aufsichtsrate und Glaubigerausschusse der Sudmilch AG und der Holding ihre Konzepte fur die Fortfuhrung der Sudmilch AG und deren Finanzierung vorzustellen Das uberzeugenteste Angebot unterbreitete die hollandische Campina weil sie sich mit einer Mehrheitsbeteiligung von 51 der Aktien der Sudmilch AG begnugte und mit ihrer bauerlich gepragten Gesellschaftsform als Genossenschaft und mit dem Produktsegment am besten zur Sudmilch passte Campina war nicht nur bereit mindestens 51 Prozent des Kapitals der Sudmilch AG erwerben sondern auch eine Kapitalerhohung in Hohe von 120 Millionen DM zu garantieren mit der dann auch eine Vergleichsquote an die Glaubiger der Sudmilch AG und der Holding bezahlt werden konnte und die Sudmilch AG damit uber einen gerichtlichen Vergleich entschuldet werden konnte 1 Ubernahme durch Campina Bearbeiten Auf der Grundlage des Angebots von Campina unterbreitete die Sudmilch AG und Holding ihren Glaubigern das Angebot eine Vergleichsquote von 46 Prozent auf die vom Vergleich betroffenen Forderungen zu bezahlen Zusatzlich wurde eine Besserungsklausel angeboten falls gewisse Ruckstellungen die im Vergleichsstatus gebildet wurden nicht in Anspruch genommen werden In den Glaubigerversammlungen der Sudmilch AG und Holding am 1 und 2 Dezember 1993 wurden die Vergleichsvorschlage mit einer Mehrheit von uber 90 Prozent aller Glaubiger angenommen Damit war der Weg offen dass Campina die Mehrheit an der Sudmilch AG ubernehmen konnte Nach der Auflosung von Ruckstellungen erhielten die Glaubiger der Sudmilch AG auf ihre feste Vergleichsquote von 46 Prozent eine weitere Zahlung von 10 Prozent 1 Sudmilch Skandal Bearbeiten Es kam bei der Sachsenmilch zu einer Wirtschaftsaffare verursacht durch Wolfgang Weber und offentlich bekannt als Sudmilch Skandal welcher mit Freiheitsstrafen fur einige beteiligte Manager endete Wolfgang Weber war von 1972 bis 1992 Vorstandsvorsitzender und danach bis Januar 1993 Aufsichtsratschef der Sudmilch AG in Stuttgart Die Sudmilch AG war damals der grosste deutsche Molkereikonzern 1990 war unter Fuhrung der Sudmilch AG die Sachsenmilch AG gegrundet worden deren Leitungsfunktionen weitgehend mit Personen aus dem Sudmilch Vorstand besetzt wurden Nach den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zeichneten sich bereits 1991 finanzielle Probleme bei der Umsetzung des Projekts ab Weber betrog die Aktiengesellschaft um ca 38 Millionen DM 5 Dieser Millionenbetrug gelang ihm uber einen Manager Mittater bei der Deutschen Bank der dem damaligen Aufsichtsratsvorsitzenden der Sudmilch AG Friedrich Wilhelm Schnitzler gefalschte Bankunterlagen Bilanzen vorlegte und weitere Beteiligte tauschte Nach Aussage der Staatsanwaltschaft steht Weber im Verdacht mit einem Know how Verkauf versucht zu haben die Sudmilch AG zu Lasten der ostdeutschen Sachsenmilch AG zu sanieren In diesem Zusammenhang soll er mit dem von der Sudmilch AG betreuten Borsengang der Sachsenmilch AG durch falsche Angaben die Aktienkaufer sowie die Emissionsbank geschadigt haben Neben gemeinschaftlichen Betrug wirft ihm die Staatsanwaltschaft auch Untreue zum Nachteil der Sachsenmilch AG vor Weber floh 1993 nach Paraguay wo er mit diesem Geld Rinderzuchtfarmen grundete und McDonald s mit Fleischprodukten belieferte Noch 1992 brachte Wolfgang Weber Frank Staudacher von der Kraft Foods Group nach Stuttgart Staudacher wurde durch den Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden der Sudmilch gewahlt So wurde von 1992 bis Januar 1993 Wolfgang Weber zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Sudmilch AG gewahlt da der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Friedrich Wilhelm Schnitzler bedingt durch Tatigkeiten als Aufsichtsrats und Vorstandsvorsitzender in weiteren Konzernen nur noch als Aufsichtsrat bei der Sudmilch AG tatig sein wollte Frank Staudacher wurde jedoch bedingt durch einen geheimen Zusatzvertrag mit einem anderen Unternehmen Betrugsfall durch den Aufsichtsrat der Sudmilch AG sofort wieder entlassen 6 Danach im Januar 1993 wurde Friedrich Wilhelm Schnitzler vom Aufsichtsrat wieder zum Aufsichtsratsvorsitzenden und zum Vorstandsvorsitzenden der Sudmilch AG an die Konzernspitze gewahlt wodurch Schnitzler die Ausnahme Doppelfunktion des Aufsichtsratsvorsitzenden und des Vorstandsvorsitzenden bedingt durch Freiheitsstrafen mehrerer Manager innehatte Mehrere Manager der Sudmilch AG wurden zu mehrjahrigen Haftstrafen verurteilt Bei Weber wurde der Haftbefehl gegen eine Sicherheitsleistung von 100 000 Euro im Jahr 2003 ausser Vollzug gesetzt Friedrich Wilhelm Schnitzler wickelte Ende 1993 die Fusion mit der damaligen Campina BV heute FrieslandCampina Germany in Holland erfolgreich ab Dadurch konnte die Sudmilch als Marke innerhalb der FrieslandCampina Germany bis heute erhalten werden 7 Campina GmbH BearbeitenIm Jahr 1996 entstand die Campina AG aus der ehemaligen Sudmilch AG Nach Fusionen mit anderen deutschen Campina Melkunie Tochterfirmen wurde das Unternehmen 1999 in die Campina GmbH 2002 in die Campina GmbH amp Co KG umgewandelt Ab 1997 wurden die Milchversorgung Rheinland und die Milchwerke Koln Wuppertal mit Betrieben in Koln Wuppertal Essen Iserlohn und Lindlar Hommerich integriert Ausserdem wurden Emzett Kutel und Molkerei Strothmann ubernommen Seit September 2007 nannte sich das Unternehmen Campina GmbH 2009 wurde es wegen der Fusion des Mutterkonzerns in FrieslandCampina Germany GmbH umbenannt Im Marz 2015 verfugte das Unternehmen uber Produktionsstatten in Heilbronn Koln Gutersloh und Schefflenz 8 Im Mai 2018 teilte der Konzern mit ab dem 4 Quartal 2018 wesentliche Teile der Verwaltung insbesondere das Marketing und den Vertrieb von Heilbronn nach Dusseldorf zu verlagern 9 Die Unternehmensgruppe Theo Muller UTM hat den Betrieb in Koln zum 1 April von FrieslandCampina ubernommen zusammen mit Betrieben in Heilbronn und Schefflenz und den Markenrechten fur Landliebe Tuffi und weitere Marken 10 Nach intensiver Prufung durch das Bundeskartellamt und aufgrund dessen wettbewerblicher Bedenken in Teilbereichen entschloss sich die Unternehmensgruppe Theo Muller zur Verausserung des gesamten Geschaftsbereichs Tuffi an eine unabhangige dritte Molkerei die Hochwald Foods GmbH 11 Da der Kolner Molkerei Standort ohne die Marke Tuffi nach Angaben der Unternehmensgruppe Theo Muller nicht wirtschaftlich sei werde dieser Ende Oktober 2023 geschlossen 12 Das Unternehmen in ZahlenCampina hat heute in Deutschland ca 2200 Mitarbeiter Der jahrliche Milchverbrauch betragt etwa 1 4 Milliarden Liter Stand Marz 2004 Umsatz 2005 in Deutschland 846 Mio weltweit 3569 Mio Kritik BearbeitenDer Konzern wurde 2005 von Umweltschutzorganisationen heftig dafur kritisiert dass Bauern die das Unternehmen mit Milch beliefern auch genmanipulierten Mais anbauen Greenpeace forderte das Unternehmen solle sicherstellen dass die Milchkuhe dieser Bauern nicht mit genverandertem Mais gefuttert werden Mehrere vergleichbare Molkereien setzten bereits auf zertifiziertes Futter 13 Thilo Bode Chef von Foodwatch erneuerte diese Kritik im Oktober 2007 14 Seit Oktober 2008 verzichtet Campina bei Frisch und H Milch der Marke Landliebe auf genmanipulierte Futtermittel und wirbt damit auch auf der Verpackung Ab April 2009 sollten auch Joghurt und Desserts ohne Gentechnik angeboten werden 15 inzwischen tragen mehrere Produkte der Marke die Ohne Gentechnik Kennzeichnung 16 Kritik wurde auch an der Regionalmarke Mark Brandenburg geubt Die unter dieser Marke fur die ostlichen Bundeslander vertriebene Milch stammte ausschliesslich aus Nordrhein Westfalen Hessen und Rheinland Pfalz Im September 2013 verkaufte FrieslandCampina die Marke zusammen mit der Joghurtmarke Milchreiter an die hessische Odenwald Fruchte GmbH 17 Auswahl der Marken Bearbeiten nbsp Fruttis LogoAlpa als MBP Milchprodukte GmbH Axel Frischmilch Ayyo Ayran Chocomel Desira als MBP Milchprodukte GmbH Fruttis Landliebe GmbH Milbona als MBP Milchprodukte GmbH Milfina Milsani als MBP Milchprodukte GmbH Optiwell Puddis Sudmilch Tuffi Ursi als MBP Milchprodukte GmbH ValessEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m Volker Grub Das gerichtliche Vergleichsverfahren der Sudmilch AG eine Dokumentation Schongeising 1998 ISBN 978 3 9805758 2 9 Eintrag Milchversorgung GmbH Heilbronn in der Datenbank HEUSS des Stadtarchivs Heilbronn Zeitgeschichtliche Sammlung Signatur ZS 880 Artikel und Fotoserie der Stuttgarter Zeitung Von Adidas bis Jako so haben sich die VfB Trikots verandert DGAP DD Sachsenmilch AG Zwei Jahre auf Bewahrung fur Ex Sudmilch Chef Suddeutsche Zeitung 19 Mai 2010 Abgerufen am 6 Juni 2017 Der bisherige Sudmilch Chef hatte geheimen Zusatzvertrag F A Z Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 14 September 1993 Quellen zum Abschnitt Sudmilch Skandal Der ehemalige Sudmilch Chef wurde in Paraguay verhaftet Er hat nicht viel zu furchten Quelle Der Spiegel vom 20 Marz 1995 Ex Sudmilch Chef Weber stellt sich der Staatsanwaltschaft Quelle Der Spiegel vom 16 September 2003 Fruherer Sudmilch Chef Weber legt Gestandnis ab Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ 21 Oktober 2003 Zwei Jahre auf Bewahrung fur Ex Sudmilch Chef Quelle Suddeutsche Zeitung vom 30 Oktober 2003 Ex Sudmilch Chef Weber wegen Untreue zu Bewahrungsstrafe verurteilt Quelle 123recht net Verkauf der Sudmilch Aktien Quelle Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ 25 November 1993 Ex Sudmilch Chef Weber zu zwei Jahren Bewahrungsstrafe verurteilt Quelle merkur online de vom 30 Oktober 2003 Ex Sudmilch Chef Weber zu Bewahrungsstrafe verurteilt Quelle Handelsblatt vom 30 Oktober 2003 Bewahrungsstrafen fur Sudmilch Manager Quelle Die Welt vom 17 Juni 1997 www campina de Standorte abgerufen am 21 Marz 2015 FrieslandCampina zieht nach Dusseldorf Bericht in der Tageszeitung Rheinische Post vom 29 Mai 2018 abgerufen am 29 Mai 2018 FrieslandCampina verkauft Landliebe und drei Standorte an Muller agrarheute am 15 Juni 2022 abgerufen am 1 Juni 2023 Die Unternehmensgruppe Theo Muller darf Teile des Molkereigeschafts von Royal Friesland Campina nach Zusagen ubernehmen Meldung des Bundeskartellamts vom 22 Februar 2023 abgerufen am 1 Juni 2023 Kolner Molkerei Standort wird Ende Oktober 2023 geschlossen Bericht im Kolner Express abgerufen am 1 Juni 2023 vgl die Stellungnahme von Greenpeace Gen Mais ausser Kontrolle Campina Lieferanten verfuttern Gen Mais an Milchkuhe online unter Greenpeace de Memento vom 29 September 2007 im Internet Archive Sie konnen sich auf nichts mehr verlassen Interview mit dem Foodwatch Chef Thilo Bode uber die Qualitat von Markenprodukten u a Landliebe In FAZ net vom 15 Oktober 2007 Milch ohne Gentechnik focus de 6 Oktober 2008 abgerufen am 30 November 2008 Das Landliebe Sortiment ohne Gentechnik www landliebe de abgerufen am 2 April 2020 http www tagesspiegel de berlin verbraucherposse die mark brandenburg kehrt zurueck nach brandenburg 8739146 htmlLiteratur BearbeitenKultur und Wirtschaftschronik Heilbronn Kunstverlag J Buhn Munchen o J Volker Grub Das gerichtliche Vergleichsverfahren der Sudmilch AG Brugger Schongeising 1998 ISBN 3 9805758 2 9 Martin Born Landliebe Filz und Betrug Die Sudmilchpleite Campus Verlag Frankfurt Main 1996 ISBN 3 593 35484 5Weblinks BearbeitenFriesland Campina Webprasenz Landliebe Webprasenz Fernsehsendung MUM Suedmilch AG Campina BV Teil 1 2 Quelle SWR Stuttgart Video auf YouTube Fernsehsendung MUM Suedmilch AG Campina BV Teil 2 2 Quelle SWR Stuttgart Video auf YouTube Fernsehwerbung der Sudmilch AG aus den 1990er Jahren Quelle Sat 1 Fernsehen 49 18152 9 199487 Koordinaten 49 10 53 5 N 9 11 58 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title FrieslandCampina Germany amp oldid 237892682