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Sandor Wolf auch Alexander W 21 Dezember 1871 in Eisenstadt Osterreich Ungarn 2 Janner 1946 in Haifa Mandatsgebiet Palastina war ein osterreichischer Sammler Kunstmazen und Weinhandler Seine Sammlung diente als Grundstock des Burgenlandischen Landesmuseums das er mitgegrundet hat Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Restitution und Verbleib der Sammlung 4 Anerkennung 5 Veroffentlichungen 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenSandor Wolf wurde als Sohn des judischen Weinhandlers Igna t z Wolf 27 August 1841 in Eisenstadt 18 Januar 1906 Eisenstadt 1 und dessen Ehefrau Minna Hermine geb Gomperz geboren 2 Er hatte mehrere Schwestern Ernestine verh Schleisser Flora verh Braun 26 Marz 1868 Eisenstadt 1920 Adelheid verh Bohm 1 November 1870 Gisela verh Gomperz um 1873 1937 in Wien Mutter der Topferin Lucie Rie 3 Frieda verh Lowy 27 Januar 1877 Eisenstadt Haifa 11 Juli 1963 Alice 1906 in Bern und Helene verh Stern sowie einen Bruder Leopold 27 Mai 1868 Eisenstadt 14 Mai 1926 Leben BearbeitenDie von ihm gefuhrte Weingrosshandlung Leopold Wolf s Sohne war eine der grossten in der Donaumonarchie Spatestens mit der Jahrhundertwende setzten seine archaologischen und historischen Interessen ein Ab 1920 entwickelte Wolf eine Sammlerleidenschaft zur Geschichte des Burgenlandes und zur judischen Geschichte So hatte er in einem Zimmer einen judischen Kontor nachgebaut wie ihn sein Vater noch ein voller echter Ghettohandler 4 betrieben hatte Seine Nahe zum Zionismus beweist seine 1923 unternommene Reise nach Israel Auf seine Initiative hin kam es 1926 zur Grundung des Burgenlandischen Landesmuseums 5 welches von 1926 bis 1938 im Leinnerhaus seines Familienunternehmens untergebracht war Seine Sammlung umfasste 1932 ohne die archaologischen Objekte bereits mehr als 5800 Objekte Fur die Beteiligung an der Grundung wurde er zum Konservator des osterreichischen Bundesdenkmalamtes ernannt Im Marz 1938 wurde Sandor Wolf im Zuge des Anschlusses von Osterreich an Hitler Deutschland von der Gestapo verhaftet und gezwungen auf sein Vermogen und seine Sammlung freiwillig zu verzichten Wahrend Teile der burgenlandischen Sammlung in Eisenstadt blieb durfte seine Bibliothek mit Judaica nach Berlin gebracht worden sein 6 Wolf musste mit seiner Schwester Frieda Lowy uber Fiume und Triest nach Palastina fluchten wo er in Haifa einen Landsitz erwarb Moglicherweise gelang es ihm seine Bibliothek hierher nachkommen zu lassen 7 In den Jewish Social Studies von 1946 gab er als eigene Auskunft an dass die Bibliothek und das Museum von Sandor Wolf in Palastina aus 31 000 Buchern zur Geschichte und Kunst Ungarns bestunde Das Museum ware aufgeteilt in die Bereiche Archaologie Kunst und Geschichte 8 Eine mogliche Ruckkehr nach Osterreich lehnte er in einem seiner letzten Briefe ab mit einem Gefuhl grosser Unlust weil man uns die Heimatsliebe ausgeblaut hat und wir jetzt schon unsere neue alte Heimat lieben gelernt haben Er starb 1946 in Haifa 9 Restitution und Verbleib der Sammlung BearbeitenNach dem Krieg erbte seine Schwester Frieda Ihr war aber durch ein Kunstausfuhrgesetz eine Ausfuhr der Sammlung aus Osterreich verboten 1955 schenkte sie zumindest acht antike Mumienportrats 10 an das Antikenmuseum in Haifa 1957 einigten sie und ihr Anwalt Dr Karl Friedmann sich mit den offiziellen Stellen uber das weitere Schicksal des Nachlasses Teile der ehemaligen Wolf Sammlung wurden 1958 vom Land Burgenland erworben und werden im Wolf Haus des Landesmuseums ausgestellt Die restliche Sammlung wurde 1958 in Luzern durch das Auktionshaus Galerie Fischer versteigert In der Albertina in Wien befindet sich ein Nachlassteil uber dessen Restitution noch keine Entscheidung getroffen wurde 11 12 Anerkennung BearbeitenIn Eisenstadt ist das historische Wolf Haus und Wolf Museum integraler Bestandteil des Gebaudes des Landesmuseums Es gibt in Eisenstadt die nach ihm benannte Alexander Wolf Gasse Im Oberberg gibt es den sogenannten Wolfgarten mit dem Mausoleum der Wolf Familie Franz Werfel durfte Wolf in der Figur Baron Jacques Emanuel Weil in seinem Roman Cella portratiert haben 13 Veroffentlichungen BearbeitenRomerfunde von Eisenstadt Hrsg von Wilhelm Kubitschek mit einem Beitrage von Sandor Wolf Sonderschriften des Osterreichischen archaologischen Institutes in Wien Band 11 Osterreichische Verlagsgesellschaft B Filser amp Co Wien 1926 Hrsg Eisenstadter Forschungen Holzhausen Wien 1922 Literatur BearbeitenAndre Csatkai Dagobert Frey Die Denkmale des politischen Bezirkes Eisenstadt und der freien Stadte Eisenstadt und Rust Mit archivalischen Beitragen von Staatsarchiv Dr Rudolf Wolkan Wien Filser 1932 Osterreichische Kunsttopographie Band 24 Bibliothek aus der Sammlung Sandor Wolf Luzern Galerie Fischer 20 Juni 1958 Grosse Kunstauktion in Luzern Privatmuseum Sandor Wolf in Eisenstadt Miniatursammlung eines Prinzen Taschenuhrkollektion I Ostasiatica Nachlass Konsul Klein Galerie Fischer 1958 Bibliothek aus der Sammlung Sandor Wolf Luzern Galerie Fischer 3 Teil Manuskripte Miniaturen Drucke und Holzschnitt Werke des 15 und 16 Jahrh Luzern Galerie Fischer 1959 Jewish Frontier Band 27 1960 Hugo Gold Gedenkbuch der untergegangenen Judengemeinden des Burgenlandes Ed Olamenu 1970 Susanne Blumesberger Michael Doppelhofer Gabriele Mauthe Handbuch osterreichischer Autorinnen und Autoren judischer Herkunft 18 bis 20 Jahrhundert Band 3 S Z Register Hrsg von der Osterreichischen Nationalbibliothek Saur Munchen 2002 ISBN 3 598 11545 8 S 1500 Dieter Szorger Sandor Wolf 1871 1946 Grunder des Landesmuseums In Burgenland 90 Jahre 90 Geschichten Begleitband zur Ausstellung Wissenschaftliche Arbeiten aus dem Burgenland Band 137 Landesmuseum Burgenland Eisenstadt 2011 ISBN 978 3 85405 180 0 S 190f Wolf Sandor in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Band 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 831Weblinks BearbeitenSandor Wolf Wiener Kunstgeschichte gesichtet Artikel Sandor Wolf beim Landesmuseum Burgenland Exlibris fur Sandor Wolf von Sascha Kronburg ONB Fotografie einer Ausgrabung durch Sandor WolfEinzelnachweise Bearbeiten Osterreichische Nationalbibliothek ONB ANNO AustriaN Newspaper Online In anno onb ac at Abgerufen am 15 Februar 2016 Sonia Wachstein Hagenberggasse 49 Erinnerungen an eine Wiener judische Kindheit und Jugend Bohlau Verlag Wien 1996 ISBN 978 3 205 98604 1 google com abgerufen am 15 Februar 2016 Osterreichische Nationalbibliothek ONB ANNO AustriaN Newspaper Online In anno onb ac at Abgerufen am 15 Februar 2016 Jan Bjorn Potthast Das judische Zentralmuseum der SS in Prag Gegnerforschung und Volkermord im Nationalsozialismus Campus Verlag 2002 ISBN 978 3 593 37060 6 google at abgerufen am 15 Februar 2016 Osterreichische Nationalbibliothek ONB ANNO AustriaN Newspaper Online In anno onb ac at Abgerufen am 15 Februar 2016 Dirk Rupnow Vernichten und Erinnern Spuren nationalistischer Gedachtnispolitik Wallstein Verlag 2005 ISBN 978 3 89244 871 6 google com abgerufen am 15 Februar 2016 Historikerkommission der Republik Osterreich Arisierungen beschlagnahmte Vermogen Ruckstellungen und Entschadigungen in Oberosterreich Oldenbourg 2004 ISBN 978 3 7029 0521 7 google com abgerufen am 15 Februar 2016 Jewish Social Studies Conference on Jewish Social Studies 1 Januar 1946 google com abgerufen am 15 Februar 2016 Gabriele Bodei sagt und sie alle werden nicht mehr zuruckkehren Abgerufen am 15 Januar 2021 deutsch Womoglich auch zehn Am 20 Januar 1956 wurden im Museum fur Antike Kunst in Haifa acht Werke mit den Signaturen 5094 5101 unter ihrer Stifterschaft einsigniert Am gleichen Tag folgte noch ein Doppelportrat Signatur 5093A und 5093B das durch die zeitliche Nahe der Aufnahme ebenfalls von ihr stammen durfte Freundliche Auskunft des Museums 15 Februar 2016 Gabriele Anderl wesentlich mehr Falle als angenommen 10 Jahre Kommission fur Provenienzforschung Bohlau Verlag Wien 2009 ISBN 978 3 205 78183 7 google at abgerufen am 15 Februar 2016 ALBERTINA Albertina Reports for the Commission for Provenance Research Nicht mehr online verfugbar In albertina at Archiviert vom Original am 15 Februar 2016 abgerufen am 15 Februar 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot albertina at Hans Wagener Wilhelm Hemecker Judentum in Leben und Werk von Franz Werfel Walter de Gruyter 2012 ISBN 978 3 11 025282 8 google com abgerufen am 15 Februar 2016 Normdaten Person GND 129294713 lobid OGND AKS VIAF 77389441 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wolf SandorALTERNATIVNAMEN Wolf AlexanderKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Weinhandler und MuseumsgrunderGEBURTSDATUM 21 Dezember 1871GEBURTSORT Eisenstadt BurgenlandSTERBEDATUM 2 Januar 1946STERBEORT Haifa Israel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sandor Wolf amp oldid 236849955