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Ryszard Gansiniec andere Schreibweisen Richard Ganschinietz oder Ryszard Ganszyniec 1 6 Marz 1888 in Siemianowitz 8 Marz 1958 in Krakau war ein polnischer Klassischer Philologe Religionswissenschaftler und Kulturhistoriker der an den Universitaten in Warschau 1915 1917 Posen 1917 1919 Lwow 1920 1941 Wroclaw 1946 1948 und Krakau Jagiellonen Universitat 1948 1958 tatig war Er veroffentlichte Monografien Aufsatze und Lexikonartikel zur antiken Religions und Kulturgeschichte sowie zur Kultur und Wissenschaftsgeschichte im Mittelalter und in der Renaissance Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenRyszard Gansiniec besuchte Gymnasien in Neisse Oberschlesien und Modling bei Wien und ging anschliessend an das Wiener Priesterseminar das er jedoch 1910 ohne Abschluss verliess Er studierte ab 1911 Klassische Philologie und Germanistik an den Universitaten zu Munster beim Wilhelm Kroll und Berlin bei Hermann Diels In Berlin arbeitete er ab 1914 als Assistent am Museum fur Volkerkunde zugleich veroffentlichte er wissenschaftliche Aufsatze und Artikel in Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs unterbrach er sein Studium 1915 und meldete sich freiwillig zum Dienst im Deutschen Heer Aufgrund seiner polnischen Sprachkenntnisse erhielt er noch im selben Jahr eine Dozentenstelle an der Universitat Warschau die kurz zuvor wiedereroffnet worden war und unter der deutschen Besatzung erstmals Polnisch als Unterrichtssprache hatte Aber schon nach kurzer Zeit wurde Gansiniec wieder abberufen und an die Front geschickt 2 Im Oktober 1917 kehrte er an die Universitat Warschau zuruck die nunmehr unter polnischer Verwaltung stand und schloss sein Studium mit der Promotion zum Dr phil ab Seine lateinische geschriebene Dissertation De Agathodaemone erschien zwei Jahre spater Von 1917 bis 1919 war Gansiniec ausserordentlicher Professor fur Klassische Philologie an der Universitat Posen 1920 wechselte er an die Universitat Lwow die vor kurzem unter polnische Souveranitat gekommen war Dort wirkte Gansiniec als ordentlicher Professor Lehrstuhlinhaber und Leiter des Instituts fur Klassische Philologie Er war ab 1921 Mitglied der Lwower Wissenschaftlichen Gesellschaft und betrieb von 1930 bis 1939 einen eigenen Buchverlag Wahrend er bis in die 1920er Jahre noch vorwiegend auf Deutsch publiziert hatte wechselte er nun zum Polnischen und Franzosischen In Lwow begrundete er die Zeitschriften Filomata Palaestra und Przeglad Klasyczny in denen Aufsatze und Rezensionen zur antiken Literatur und Geschichte erschienen Beim Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nahm Gansiniec fur kurze Zeit am polnischen Verteidigungskampf teil der jedoch die Besetzung Ostpolens durch die Sowjetunion nicht verhindern konnte Unter sowjetischer Besatzung musste Gansiniec seinen Buchverlag und seine Zeitschriften einstellen behielt jedoch zunachst seinen Lehrstuhl an der nunmehrigen Nationalen Iwan Franko Universitat Das anderte sich im Sommer 1941 mit dem Uberfall der deutschen Wehrmacht auf die Sowjetunion Die Universitat wurde geschlossen Professoren und Studenten mussten unter der deutschen Besatzung Repressalien erdulden Gansiniec arbeitete als Bauarbeiter und Angestellter eines Kuhlhauses Nach dem Abzug der Wehrmacht 1944 verdachtigte die sowjetische Militaradministration ihn wie viele andere der Kollaboration mit den Deutschen und inhaftierte ihn bis zum 25 Mai 1945 Gansiniec blieb nach seiner Freilassung in Lwow wurde aber schliesslich wie die meisten polnischen Einwohner 1946 expatriiert und zog zunachst nach Wroclaw wo er den neu eingerichteten III Lehrstuhl fur Klassische Philologie erhielt 1948 nahm er einen Ruf an die Jagiellonen Universitat in Krakau an die ihn zum Professor fur Antike Kultur und Klassische Philologie ernannte Dort blieb er bis zu seinem Tode in Lehre und Forschung aktiv Die Polnische Akademie der Gelehrsamkeit wahlte ihn 1945 zum korrespondierenden Mitglied und 1951 zum ordentlichen Mitglied Gansiniec leitete von 1950 bis 1952 ihre Philologische Sektion 1957 begrundete er die Zeitschrift Filomata erneut die bis 1993 in Krakau erschien Ryszard Gansiniec war ab 1940 mit der Kulturwissenschaftlerin Zofia geb Przygoda 1919 1988 verheiratet Schriften Auswahl BearbeitenHippolytos Capitel gegen die Magier Refut haer IV 28 42 Leipzig 1913 Texte und Untersuchungen 39 2 De Agathodaemone Warschau 1919 Travaux de la societe des sciences de Varsovie II Classe des sciences anthropologiques sociales d histoire et de philosophie 2 17 als Hrsg Brata Mikolaja z Polski pisma lekarskie Posen 1920 Prace naukowe uniwersitetu poznanakiego sekcja humanistycznae Band 2 Pas magiczny Studia do dziejow magii Lwow 1922 Polskie listy milosne dawnych czasow Lwow 1925 Sprawa numerus clausus i zasadnicze jej znaczenie Antysemityzm akademicki jako objaw antysemityzmu spolecznego Lwow 1925 Nagrobek Boleslawa Wielkiego In Przeglad Zachodni Band 6 1951 S 359 537 Eucharystia w wierzeniach i praktykach ludu In Lud Organ polskiego towarzystwa ludoznawczego Band 44 1957 S 45 117 Metrificale Marka z Opatowca i traktaty gramatyczne XIV i XV wieku Wroclaw 1960 Studia staropolskie 6 Nicolai Copernici De revolutionibus libri sex Warszawa 1975 Nicolai Copernici Opera Omnia 2 Literatur BearbeitenRyszard Gansiniec 1888 1958 In Kronika Uniwersytetu Jagiellonskiego Jahrgang 1957 S 223 Zofia Gansincowa Ryszard Gansiniec In Filomata Jahrgang 1958 Nr 117 S 248 252 Jerzy Lanowski Ryszard Gansiniec 6 III 1888 8 III 1958 In Kwartalnik Historii Nauki i Techniki Band 3 1958 S 629 637 mit Bild auf S 628 Tadeusz Ulewicz Ryszard Gansiniec i jego badania nad kultura umyslowa polskiego sredniowiecza i renesansu In Pamietnik Literacki Band 49 1958 S 645 666 Nachdruck Portrety uczonych polskich Krakow 1974 S 183 197 Piotr Grzegorczyk Ryszard Gansiniec In Kultura i spoleczenstwo Band 3 1959 S 133 f Jozef Sliwiok Prof dr Ryszard Gansiniec Z zycia i tworczosci materialy posesyjne Katowice 1997 Jerzy Starnawski Ryszard Gansiniec Ganszyniec 1888 1958 In Sylwetki lwowskich historykow literatury Lodz 1997 S 187 202Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Richard Ganschinietz Quellen und Volltexte Tagebuchnotizen von Ryszard Gansiniec vom Mai 1946 polnisch Anmerkungen Bearbeiten Die deutsche Schreibweise Richard Ganschinietz fuhrte er seit seiner Geburt und auch noch in seinen ersten wissenschaftlichen Publikationen Ab dem Ersten Weltkrieg bevorzugte er die polnische Schreibweise Ryszard Ganszyniec Nach dem Zweiten Weltkrieg anderte er die Schreibweise seines Nachnamens zu Gansiniec Trude Maurer Herausgeberin Kollegen Kommilitonen Kampfer Europaische Universitaten im Ersten Weltkrieg Stuttgart 2006 S 137 Normdaten Person GND 1036293548 lobid OGND AKS LCCN no2014024803 VIAF 52474490 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gansiniec RyszardALTERNATIVNAMEN Ganszyniec Ryszard bis 1945 Ganschinietz Richard Geburtsname KURZBESCHREIBUNG polnischer Klassischer Philologe Religionswissenschaftler und KulturhistorikerGEBURTSDATUM 6 Marz 1888GEBURTSORT Siemianowice SlaskieSTERBEDATUM 8 Marz 1958STERBEORT Krakau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ryszard Gansiniec amp oldid 239408407