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Ruth Cidor Citroen geboren als Franziska Margarete Vallentin 25 November 1906 in Berlin gestorben 26 Februar 2002 in Jerusalem war eine deutsch israelische Kunstlerin Links Ruth Cidor Citroen 1958 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMargarete Vallentin wuchs in einem Elternhaus auf das enge Kontakte zu deutschen Revolutionaren russischen Exilanten und europaischen Avantgardekunstlern unterhielt Ihr Vater war der Schauspieler und Schriftsteller Franz Albert Vallentin 1882 1918 Die besten und treuesten Freunde ihrer Eltern waren die Liebknechts und Rosa Luxemburg wenn sie nicht gerade im Gefangnis sassen oder versteckt waren Karl Liebknechts Kinder waren ihre liebsten Spielkameraden 1 Uber ihren Onkel den Regisseur Richard Vallentin hiess es in der Vossischen Zeitung Der geniale Schweizer Richard Vallentin der eigentliche Erfinder der neuen Reinhardt Buhnen Dessen Sohn Maxim Vallentin ging ebenfalls ans Theater Ihre Mutter Margarete Vallentin geb Hoffmeister Februar 1917 in Berlin war gelernte Lehrerin sie schrieb Kinderopern die in Schulen und kleinen Theatern aufgefuhrt wurden und verdiente der Familie mit Kinderbuchern Spielheften mit Ausschneidebogen etwas hinzu 2 3 Ruth hatte vier Geschwister die alteste war die 1905 geborene Judith verheiratete Auer ein Jahr spater kam der Bruder Lucas und 1910 die Zwillingsgeschwister Andreas und Gabriele die in einem Kinderheim und spater bei Pflegeeltern aufwuchsen 4 Ihre Eltern starben jedoch fruh und sie kam in Pflegefamilien Zusammen mit ihrer Schwester Judith besuchte sie das private Kollmorgensche Lyceum in der Berliner Keithstrasse von der Schulgeldzahlung waren sie befreit 2 Bis kurz vor ihrem 13 Geburtstag lebte sie mit ihrer Schwester Judith zusammen 2 Ende des Jahres 1919 also bereits als Dreizehnjahrige erhielt sie eine Lehrstelle in der Teppichweberei des gerade gegrundeten Bauhauses in Weimar Vallentin Citroen war mit eigenen Entwurfen an der Wanderausstellung von Bauhaus Stoffen beteiligt die im Oktober 1930 bei J B Neumann in Munchen ihren Anfang nahm 5 Mit 17 Jahren verliess sie das Bauhaus und ging nach Berlin 6 nbsp Botschafter Hanan Aharon Cidor Niederlande 1960 Im Jahr 1925 lebte Ruth Vallentin zusammen mit ihrer Schwester Judith in der Frobenstrasse in Berlin Wedding 2 Im Oktober dieses Jahr heiratete sie als 18 Jahrige den 19 Jahre alten angehenden Berliner Pelzhandler Hans Citroen 1905 1985 7 8 jungerer Bruder des Bauhauslers Paul Citroen dessen Familie aus den Niederlanden stammte Spater in Israel nannten sie sich in Cidor um Nach der Machtubergabe an die Nationalsozialisten 1933 musste Hans Citroen aus rassistischen Grunden sein Pelzgeschaft A B Citroen in Berlin veraussern und das Ehepaar wanderte mit der 1926 geborenen Tochter Charlotte genannt Dolly spater umbenannt in Tamar nach Frankreich aus wo sich Hans Citroen in Paris erneut selbstandig machte Sie wohnten nicht weit davon in Ville d Avray 1934 kamen hier ihr Sohn Vincent und 1939 ihre zweite Tochter Eliane zur Welt Ruth Vallentin erhielt Auftrage fur die Ausgestaltung von Kinderbuchern im Verlag Flammarion Bei der deutschen Besetzung Frankreichs 1940 floh die Familie nach Vichy Frankreich etliche Familienmitglieder in Deutschland und in den Niederlanden wurden Opfer der deutschen Judenverfolgung Ruth Vallentins Schwester Judith Auer die in ihrem Keller mit anderen Aktivisten Flugblatter druckte wurde Ende 1944 als Widerstandskampferin in Berlin enthauptet 9 Im Herbst 1942 gelang der Familie von Le Sappey aus eine dramatische Flucht uber die verschneiten Alpen in die Schweiz wo sie in einem Fluchtlingslager bei Genf unterkamen 10 1952 wanderten sie nach Israel aus Ruth Cidor war dort weiterhin kunstlerisch tatig Hanan Aharon Cidor arbeitete fur das Israelische Aussenministerium und war von 1957 bis 1963 israelischer Botschafter in den Niederlanden 11 Ruths Bruder Andreas als aktiver Kommunist bekannt gelang es mit Hilfe im Untergrund tatiger linker Organisationen nach Russland zu fliehen wo er die russische Staatsburgerschaft erlangte Trotzdem unter Stalin als Emigrant deportiert verstarb er dort in einem Arbeitslager an Erschopfung Die Schwester Gabriele wanderte im Marz 1949 nach Jerusalem aus 12 Im Jahr 1979 kamen die Cidors einer Einladung des Regierenden Burgermeisters Dietrich Stobbe folgend noch einmal nach Berlin Nachdem eine erste Begegnung mit dem Deutschland der Nachkriegszeit im Jahr 1951 fur sie noch traumatisch verlaufen war beurteilte sie diese Reise spater uberwiegend positiv gelungen und interessant Anfang 1985 starb ihr Ehemann Sie verliess ihr Haus des im Sudwesten von Jerusalem gelegenen Viertels Beit HaKerem und zog in ein Seniorenheim wo sie 1997 im Alter von 91 Jahren begann ihre Erinnerungen aufzuschreiben Sie starb im Februar 2002 in Jerusalem zwei Jahre nach der Fertigstellung des als Buch erschienenen Auszugs ihres umfangreicheren Manuskripts 13 Schriften BearbeitenVom Bauhaus nach Jerusalem Stationen eines judischen Lebens im 20 Jahrhundert Nachwort Anja von Cysewski Metropol Verlag Berlin 2004 ISBN 978 3 936411 39 3 Neun Monate in Le Sappey Solidaritat und Hilfe fur deutsche Juden in Sudfrankreich Biografische Vorbemerkung Anja von Cysewski In Wolfgang Benz Hrsg Solidaritat und Hilfe fur Juden wahrend der NS Zeit Band 4 Rettung im Holocaust Bedingungen und Erfahrungen des Uberlebens Berlin Metropol 2001 ISBN 3 932482 80 8 S 9 28Literatur BearbeitenVolkhard Knigge Harry Stein Hrsg Franz Ehrlich Ein Bauhausler in Widerstand und Konzentrationslager Katalog zur Ausstellung der Stiftung Gedenkstatten Buchenwald und Mittelbau Dora in Zusammenarbeit mit der Klassik Stiftung Weimar und der Stiftung Bauhaus Dessau im Neuen Museum Weimar vom 2 August 2009 bis 11 Oktober 2009 Weimar 2009 ISBN 978 3 935598 15 6 S 143 Sigrid Wortmann Weltge Bauhaus Textilien Kunst und Kunstlerinnen der Webwerkstatt Ubersetzung aus dem Amerikanischen Schaffhausen Ed Stemmle 1993 Kurzbiografie als Ruth Vallentin S 206Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ruth Cidor Citroen Sammlung von Bildern Literatur von und uber Ruth Cidor Citroen im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 11 a b c d Ruth amp Gunter Hortzschansky Judith Auer 1905 1944 Moge alles Schmerzliche nicht umsonst gewesen sein Trafo Verlag Berlin 2004 ISBN 3 89626 507 5 S 13 17 18 33 Primarquellen Auskunfte Ruth Cidor und Gabriele Vallentin Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 9 13 Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 10 14 Sigrid Wortmann Weltge Bauhaus Textilien 1993 S 110f Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 13 42 Cidor Hanan Aharon bei Deutsches Kunstarchiv DKA Cidor Hanan Aharon in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 Bd 1 Politik Wirtschaft Offentliches Leben Munchen Saur 1980 S 111 Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 194 Cidor Citroen Ruth Memento des Originals vom 25 November 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot metropol verlag de Buchankundigung bei Metropol Hanan Cidor bei mfa Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 89 91 233 Anja von Cysewski Nachwort In Ruth Cidor Citroen Vom Bauhaus nach Jerusalem S 267 268 Normdaten Person GND 128883847 lobid OGND AKS LCCN no2005006452 VIAF 42901235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cidor Citroen RuthALTERNATIVNAMEN Citroen Ruth Vallentin Franziska Margarete Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsch israelische KunstlerinGEBURTSDATUM 25 November 1906GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 26 Februar 2002STERBEORT Jerusalem Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruth Cidor Citroen amp oldid 232760280