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Ruschweiler ist eine Ortschaft mit rund 900 Einwohnern in der Gemeinde Illmensee in Baden Wurttemberg und grenzt direkt an den Ortsteil Illmensee RuschweilerGemeinde IllmenseeEhemaliges Gemeindewappen von RuschweilerKoordinaten 47 52 N 9 22 O 47 874736111111 9 3711222222222 723 Koordinaten 47 52 29 N 9 22 16 OHohe 723 mEinwohner 919 2021 1 Eingemeindung 1 September 1971Postleitzahl 88636Vorwahl 07558 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gliederung 1 3 Ruschweiler See 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 NS Zeit 2 3 Neuzeit 3 Politik 3 1 Wappen 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Bauwerke 4 2 Regelmassige Veranstaltungen 5 Einzelnachweise 6 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Ruschweiler liegt in einer eiszeitlichen Seenplatte mit dem Ruschweiler See dem Volzer See und dem Illmensee die vor allem fur den Tourismus genutzt wird Gliederung Bearbeiten Zu Ruschweiler gehoren die Dorfer Ruschweiler Judentenberg und Neubrunn der Gampenhof die Hauser Im Klafflerosch Im Pfisteri Im Sturmberg In den Bachackern In den Furtackern Hungerberg die Volzenhofe sowie die abgegangenen Orte Ruschried und Seligenstatt bei Judentenberg 2 Ruschweiler See Bearbeiten nbsp Ruschweiler SeeAuf der Gemarkung des Ortes liegt der rund 22 Hektar grosse Ruschweiler See Mit einer mittleren Tiefe von 8 9 und einer maximalen Tiefe von 17 3 Metern ist er tiefer als der benachbarte grossere Illmensee Geschichte BearbeitenDie fruheste Besiedlung Ruschweilers konnte durch jungsteinzeitliche Pfahlbauten am Ostufer des Ruschweiler Sees nachgewiesen werden 3 Mittelalter Bearbeiten Der Dorfname heisst erst ab etwa dem Jahre 1600 Ruschweiler Um 1228 schrieb es sich Rustenswilare ein Jahrhundert spater gar Rusoltswiler und um das Jahr 1479 Russchwyler Bezugswort fur den Ortsnamen ist der Personennamen Ruadstein also der Weiler von Ruadstein 4 1645 war Ruschweiler Bestandteil der Grafschaft Heiligenberg Dem Ruschweiler Amt waren Brunnhausen Egelreute Gampenhof Judentenberg Neubrunn Ruschweiler und Volzenhof untergeordnet Spater kamen Andelsbach Huttenberg Illmensee und Pfrungen hinzu NS Zeit Bearbeiten nbsp Polen Erlass Heinrich Himmler 1940Langenargen Meckenbeuren Brochenzell Oberteuringen und Madenreute waren Schauplatz einer ganzen Reihe von NS Verbrechen und Menschenrechtsverletzungen 5 Unter Initiative des Friedrich Mussgays wurde im August 1940 die 17 jahrige Anna F verhaftet Ihr wurde vorgeworfen sich mit dem polnischen Zwangsarbeiter Mieczyslaw Gawlowski eingelassen zu haben Mieczyslaw Gawlowski und Anna F wurden inhaftiert 6 7 Die Exekution des Polen reihte sich ein in eine ganze Reihe weitere Exekutionen in Oberteuringen Langenargen und Meckenbeuren welche Gestapochef Friedrich Mussgay aus Stuttgart mit den jeweiligen Burgermeistern und Ortspolizeistationen organisierte Alle Frauen wurden nach den Morden ins KZ Ravensbruck verbracht 8 Am 27 Juli 1941 wurde der Gawlowski vor allen polnischen Zwangsarbeitern der Gemeinde in Ruschweiler erhangt und zur Gerichtsmedizin Tubingen gekarrt Hohepunkt der perfiden Veranstaltungen im Mai Juni 1941 in Oberschwaben waren das Treffen der Entourage des Todes nach der Exekution vom 30 Mai 1941 in Oberteuringen im Gasthof Zur Post Aussage Polizeimeister Reck 16 10 1959 Wir bekamen jeder 2 Glas Bier und 1 Paar Wurste Die Gemeinde Ruschweiler stellte 2005 einen Gedenkstein am Hinrichtungsort auf 9 10 Er erinnert an den 23 jahrigen Polen Mirtek Grabowski ein Archivbestand hat den Namen Mieczyslaw kurz Mietek Gawlowski aus Lodz der nach einem Rassenschandeprozess am 24 Juli 1941 wegen seiner Liebe zu dem 17 jahrigen Ruschweiler Madchen Anna Frirdich von den Nationalsozialisten an einem Birnbaum oberhalb von Ruschweiler erhangt wurde 11 Ganz in der Nahe der Mordstelle steht auf dem Gedenkstein des Mahnmals eine von Jorg Ehni verfasste Inschrift Rede Stein Schweige nicht 12 Frirdich musste seinerzeit in zahllosen Verhoren im Jugendgefangnis Preungesheim und im KZ Ravensbruck aus dem sie im Dezember 1942 entlassen wurde fur ihre Liebe leiden 13 14 15 16 17 Neuzeit Bearbeiten Ruschweiler war eine selbstandige Gemeinde im Landkreis Uberlingen bevor sie sich am 1 September 1971 mit Illwangen und Illmensee zusammenschloss 18 Politik BearbeitenWappen Bearbeiten Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Ruschweiler zeigt in Blau mit blau silbernem Wolkenbord einen schragen silbernen Waller Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenBauwerke Bearbeiten nbsp Kapelle in Ruschweiler nbsp Gedenksaule fur einen hier verungluckten GeistlichenDie der Maria Mutter der immerwahrenden Hilfe geweihte Kapelle in Ruschweiler wurde im Jahr 1908 erbaut Die Kapelle dient nicht nur der katholischen Pfarrgemeinde Illmensee Ruschweiler sondern wird auch fur evangelische Gottesdienste genutzt Direkt an der Kirche befindet sich eine ungewohnliche Gedenksaule die an den Unfalltod eines ortlichen Pfarrers erinnert Der Kapellenvorplatz mit einer Natursteinmauer aus Luzerner Gneis und dem neuen von Kunstschmiedemeister Peter Klink entworfenen Ruschweiler Dorfbrunnen wurde 2008 neu gestaltet Alle Namenswandlungen der Ruschweiler Ortsnamen Forschung sind auf dem Taillenband des neuen Dorfbrunnens in Metall geschlagen und verewigt In Judentenberg steht die im Kern romanische Martinskapelle die im 11 Jahrhundert erstmals erwahnt wurde Nahe dem Ortskern von Judentenberg wurden 1997 die 3 ersten wirtschaftlich betriebenen Windkraftanlagen Oberschwabens errichtet Typ Nordex N54 mit je 1 MW Anlagenleistung An der Strasse von Ruschweiler in Richtung Judentenberg befindet sich ein am 11 September 2005 im Rahmen des damaligen Denkmaltages Statten des Erinnerns eingeweihtes und zuvor von Ruschweiler Burgern errichtetes Denkmal Es erinnert an den 23 jahrigen Polen Mirtek Grabowski ein Archivbestand hat den Namen Mieczyslaw kurz Mietek Gawlowski aus Lodz der nach einem Rassenschandeprozess am 24 Juli 1941 wegen seiner Liebe zu dem 17 jahrigen Ruschweiler Madchen Anna Frirdich von den Nationalsozialisten an einem Birnbaum oberhalb von Ruschweiler erhangt wurde 19 Ganz in der Nahe der Mordstelle steht auf dem Gedenkstein des Mahnmals eine von Jorg Ehni verfasste Inschrift Rede Stein Schweige nicht 20 Frirdich musste seinerzeit in zahllosen Verhoren im Jugendgefangnis Preungesheim und im KZ Ravensbruck aus dem sie im Dezember 1942 entlassen wurde fur ihre Liebe leiden 21 22 23 24 25 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten In Ruschweiler wird am Funkensonntag ein Funken entzundet Das Kapellenfest auch Kapele Fest genannt ist eine traditionelle Veranstaltung mit heiliger Messe auf dem Vorplatz der Kapelle und weltlicher Feierlichkeit im Festzelt auf der Huberwiese 26 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen Daten Fakten Gemeinde Illmensee Abgerufen am 1 Oktober 2022 Vgl Verwaltungsraum Pfullendorf In Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VII Regierungsbezirk Tubingen hrsg von d Landesarchivdirektion Baden Wurttemberg Verlag W Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004807 4 S 834 850 hier Illmensee c Ruschweiler S 844f Listeneintrag Illmensee Ruschweilersee Memento des Originals vom 5 Marz 2016 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot sites palafittes org auf UNESCO Weltkulturerbe Prahistorische Pfahlbauten um die Alpen Heinrich Loffler Die Weilerorte in Oberschwaben Stuttgart 1968 http www landesarchiv bw de plink f 2 107700 Ermittlungsakte Mussgay 1959 1960 https www tuebingen de Dateien graeberfeldx verzeichnis pdf Liste der ermordeten im Graberfeld Tubingen https zwangsarbeitermorde jimdosite com Zwangsarbeitermorde in Oberschwaben und Linzgau https www dsk nsdoku oberschwaben de fileadmin benutzerdaten dsk nsdoku oberschwaben de Forschungsergebnisse Meckenbeuren Scherung einer Frau pdf SZ Bericht zu Widerstand in Meckenbeuren Mieczyslaw Gawlowski Artikel Sudkurier 01 09 2022 https www dsk nsdoku oberschwaben de erinnerungswege stadt ulm und landkreise alb donau und biberach illmensee ruschweiler schauplatz rassenschande mord NS Dokumentation Ruschweiler Olaf Brandt Jorg Ehni Der Gedenkstein fur Anna Frirdich und Mirtek Grabowski Gedenkfeier am 11 September 2005 Ruschweiler 2005 DNB 1027082165 masch schr vervielfaltigt Der erwahnte Archivbestand umfasst die Einleitungsvermerke des Generalstaatsanwalts bei dem Kammergericht Berlin aus den sechziger Jahren aus einer Ermittlung gegen ehemalige Angehorige des Reichssicherheitshauptsamts wegen der Erteilung sogenannter Sonderbehandlungs Erlaubnisse das heisst Exekutionsverfugungen an die Staatspolizei Leitstellen im Reich diese Einleitungsvermerke sind erhalten im Landesarchiv Berlin im Bestand B Rep 057 01 in der Akte Nr 110 Die erste Erwahnung des Namens Gawlowski Miecyslaw steht in Nr 110 auf Blatt 40 des Einleitungsvermerks zu 1 AR 123 63 vom 8 Dezember 1964 Seite 49 Dort ist auch verwiesen auf das Aktenzeichen VI KLs 2 62 der Staatsanwaltschaft Karlsruhe die bereits kurz zuvor eigene Ermittlungen angestellt hatte Im selben Bestand auf Blatt 194 steht im Einleitungsvermerk vom 8 Juli 1966 zu 1 Js 4 64 RSHA auf Seite 2 der Name Gawlowski Mieczyslaw geboren am 15 November 1915 Das zugehorige Aktenzeichen der Karlsruher Staatsanwaltschaft wird dort als 22 Js 514 60 bezeichnet das spater zu VI KLs 2 62 zusammengefasst worden sei Gudrun Beicht bei Treffen der Geschichtsfreunde In Sudkurier 26 Juni 2008 Ingo Selle Gemeinde setzt ein grosses Zeichen In Schwabische Zeitung 7 September 2005 Gudrun Beicht Rede Stein Schweige nicht In Sudkurier 13 September 2005 Gudrun Beicht Erinnerung an eine grausame Tat wachhalten In Sudkurier 13 September 2005 Olaf Brandt Schauplatz Rassenschande Mord in Illmensee Ruschweiler In Denkstattenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben Hrsg Denkorte an oberschwabischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen 2012 S 34 In Baden Wurttemberg bestehen ahnliche Gedenkzeichen sowohl auf dem Gebiet des ehemaligen Wurttemberg Hohenzollern als auch auf dem Gebiet des ehemaligen Baden Bezuglich Wurttemberg Hohenzollern ist dies das Denkmal fur Mieczyslaw Wiechec bei Ebersbach Sulpach Bezuglich Baden sind dies die Denkmale fur Jan Kobus in Pfullendorf fur Jan Ciechanowski nahe Haslach im Kinzigtal fur Bernard Perzynski sudlich von Schiltach im Kinzigtal fur Marian Lewicki zwischen Villingen und Pfaffenweiler fur Franciszek Zdrojewski und Jozef Wojcik bei Ichenheim in der Gemeinde Neuried und fur Marian Grudzien Jozef Krakowski und Brunon Orczynski nahe Rutte bei Herrischried Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 503 Olaf Brandt Jorg Ehni Der Gedenkstein fur Anna Frirdich und Mirtek Grabowski Gedenkfeier am 11 September 2005 Ruschweiler 2005 DNB 1027082165 masch schr vervielfaltigt Der erwahnte Archivbestand umfasst die Einleitungsvermerke des Generalstaatsanwalts bei dem Kammergericht Berlin aus den sechziger Jahren aus einer Ermittlung gegen ehemalige Angehorige des Reichssicherheitshauptsamts wegen der Erteilung sogenannter Sonderbehandlungs Erlaubnisse das heisst Exekutionsverfugungen an die Staatspolizei Leitstellen im Reich diese Einleitungsvermerke sind erhalten im Landesarchiv Berlin im Bestand B Rep 057 01 in der Akte Nr 110 Die erste Erwahnung des Namens Gawlowski Miecyslaw steht in Nr 110 auf Blatt 40 des Einleitungsvermerks zu 1 AR 123 63 vom 8 Dezember 1964 Seite 49 Dort ist auch verwiesen auf das Aktenzeichen VI KLs 2 62 der Staatsanwaltschaft Karlsruhe die bereits kurz zuvor eigene Ermittlungen angestellt hatte Im selben Bestand auf Blatt 194 steht im Einleitungsvermerk vom 8 Juli 1966 zu 1 Js 4 64 RSHA auf Seite 2 der Name Gawlowski Mieczyslaw geboren am 15 November 1915 Das zugehorige Aktenzeichen der Karlsruher Staatsanwaltschaft wird dort als 22 Js 514 60 bezeichnet das spater zu VI KLs 2 62 zusammengefasst worden sei Gudrun Beicht bei Treffen der Geschichtsfreunde In Sudkurier 26 Juni 2008 Ingo Selle Gemeinde setzt ein grosses Zeichen In Schwabische Zeitung 7 September 2005 Gudrun Beicht Rede Stein Schweige nicht In Sudkurier 13 September 2005 Gudrun Beicht Erinnerung an eine grausame Tat wachhalten In Sudkurier 13 September 2005 Olaf Brandt Schauplatz Rassenschande Mord in Illmensee Ruschweiler In Denkstattenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben Hrsg Denkorte an oberschwabischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen 2012 S 34 In Baden Wurttemberg bestehen ahnliche Gedenkzeichen sowohl auf dem Gebiet des ehemaligen Wurttemberg Hohenzollern als auch auf dem Gebiet des ehemaligen Baden Bezuglich Wurttemberg Hohenzollern ist dies das Denkmal fur Mieczyslaw Wiechec bei Ebersbach Sulpach Bezuglich Baden sind dies die Denkmale fur Jan Kobus in Pfullendorf fur Jan Ciechanowski nahe Haslach im Kinzigtal fur Bernard Perzynski sudlich von Schiltach im Kinzigtal fur Marian Lewicki zwischen Villingen und Pfaffenweiler fur Franciszek Zdrojewski und Jozef Wojcik bei Ichenheim in der Gemeinde Neuried und fur Marian Grudzien Jozef Krakowski und Brunon Orczynski nahe Rutte bei Herrischried Sabine Hug hug Kapellenfest lockt viele Glaubige nach Ruschweiler In Sudkurier vom 12 Juli 2011 Weblinks BearbeitenSeite der Gemeinde Illmensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ruschweiler amp oldid 232321401