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Rupert Wildt 25 Juni 1905 in Munchen 9 Januar 1976 in Orleans Massachusetts war deutschamerikanischer Astronom Er erklarte erstmals den Energietransport in der Sonne Leben BearbeitenWildt Sohn von Hertha und Gero Wildt begann 1923 in Berlin mit dem Studium der Physik Chemie und Astronomie und schloss es 1928 mit der Promotion uber den Diffusionslichthof in Photoschichten ab Wildt hatte sich auf das Studium von Sternatmospharen und Planetenatmospharen spezialisiert Er wollte das Arbeitsgebiet Astrochemie begrunden 1931 bis 1934 identifizierte er anhand von Absorptionen im infraroten Spektrum des Jupiters und des Saturns das Vorhandensein von gasformigem Ammoniak und Methan Bei Uranus und Neptun wies er Methan nach Er entwickelte Modelle uber den inneren Aufbau der grossen Gas Planeten Von 1928 bis 1929 war er Assistent an der Sternwarte Bonn bei Arnold Kohlschutter von 1930 dann bis 1933 Assistent an der Sternwarte Gottingen bei Hans Kienle Wahrend Kienle seine weitere Laufbahn tatkraftig unterstutzte wurde er von einflussreichen NSDAP Stellen in Gottingen als politisch unzuverlassig eingestuft Deshalb sah Wildt in Deutschland keine Zukunft und erhielt ab 1 Januar 1935 mit Unterstutzung des Astrophysikers Henry Norris Russell ein Rockefeller Stipendium am Mount Wilson Observatorium in Pasadena So gelang seine Emigration in die USA In einem Nachruf berichtet sein Schuler DeMarcus 1977 dass die Nazis Wildts damalige judische Freundin in die USA entsandten um ihn zur Ruckkehr nach Deutschland zu uberreden Er habe das Ansinnen zuruckgewiesen Am 1 Januar 1935 ging er als Rockefeller Stipendiat unterstutzt von Henry Norris Russell an das Mount Wilson Observatorium in Pasadena USA ab 1936 an das Observatorium in Princeton Dort erklarte er 1939 seine wichtigste Entdeckung den Energietransport in der Photosphare der Sonne und kalter Sterne uber die Bildung und den Zerfall von schwachstabilen negativen H Ionen die dort sehr haufig sind Die Existenz dieses negativ geladenen Ions das durch Anlagerung eines freien Elektrons an ein neutrales H Atom entsteht wurde 1930 von Hans Bethe vorausgesagt und 1950 von Herbert Massey im Labor nachgewiesen Die notwendigen freien Elektronen kommen aus den Metall Atomen 1938 legte er ein Modell vom inneren Aufbau der Gasplaneten vor Seiner Vorstellung nach hatten diese einen festen erdahnlichen kleineren Kern umgeben von Schichten aus Wassereis kondensierten Gasen und aussen hochkomprimierten Gasen 1940 beschrieb er den Treibhauseffekt durch Kohlenstoffdioxid auf dem Planeten Venus der zuletzt durch die Sonde Venus Express vermessen wurde 1948 bis zu seiner Emeritierung 1973 arbeitet er als Professor fur Astronomie an der Yale Universitat Nach dem Krieg wirkte er 1947 in Basel und 1951 in Hamburg als Gastprofessor Zwischen 1957 und 1965 zog sich ein fur ihn schwieriges Wiedergutmachungsverfahren mit deutschen Behorden hin Dabei wurde er von Prof Kienle und Prof Otto Heckmann unterstutzt Am Ende erhielt er ruckwirkend ab 1 Oktober 1960 die Bezuge eines emeritierten Professors 1962 heiratete er Katherine Eldredge 1966 erhielt er die Eddington Medaille ausschliesslich fur seine Deutung des Energietransports in der Sonne Zuletzt beschaftigte sich Wildt mit dem Flash Spektrum der Sonne Er behandelte Sternatmospharen abweichend vom lokalen thermodynamischen Gleichgewicht eine heute anerkannte Methode Seinen Namen tragen der Asteroid 1953 Rupertwildt und der Krater Wildt auf dem Mond sein schriftlicher Nachlass befindet sich in der Yale Bibliothek Literatur BearbeitenRupert Wildt Negative Ions of Hydrogen and the Opacity of Stellar Atmospheres In The Astrophysical Journal 89 1939 ISSN 0004 637X S 295 301 und 90 1940 S 611 620 Aniko Szabo Vertreibung Ruckkehr Wiedergutmachung Gottinger Hochschullehrer im Schatten des Nationalsozialismus Mit einer biographischen Dokumentation der entlassenen und verfolgten Hochschullehrer Universitat Gottingen TH Braunschweig TH Hannover Tierarztliche Hochschule Hannover Veroffentlichungen des Arbeitskreises Geschichte des Landes Niedersachsen nach 1945 Bd 145 Wallstein Verlag Gottingen 2000 ISBN 3 89244 381 5 Zugleich Hannover Univ Diss 1998 Vertreibung Ruckkehr Wiedergutmachung in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgte Hochschullehrer die Universitat Gottingen als Fallbeispiel W C DeMarcus Obituary Rupert Wildt In Icarus 30 1977 ISSN 0019 1035 S 441 445 doi 10 1016 0019 1035 77 90182 8 Wildt Rupert in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1247Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rupert Wildt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Veroffentlichungen von R Wildt im Astrophysics Data System FotoNormdaten Person GND 1048304892 lobid OGND AKS LCCN no2004023952 VIAF 46468393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildt RupertKURZBESCHREIBUNG deutschamerikanischer AstronomGEBURTSDATUM 25 Juni 1905GEBURTSORT MunchenSTERBEDATUM 9 Januar 1976STERBEORT Orleans Massachusetts Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rupert Wildt amp oldid 230754731