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Rudolf Paul Friedrich Paulsen 18 Marz 1883 in Steglitz 30 Marz 1966 in Berlin war ein deutscher Schriftsteller Er war der Sohn des Philosophen Friedrich Paulsen Paulsen gehorte zu den Mitbegrundern der Zeitschrift Charon die von 1904 bis 1914 erschien und als fruhes Sprachrohr der Expressionisten gilt 1931 trat er der NSDAP bei Rudolf Paulsen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenNach dem Abitur in Berlin Steglitz 1901 und einjahrig freiwilligem Militardienst studierte Paulsen einige Semester Altphilologie Kunstgeschichte und Philosophie in Erlangen Berlin und Kiel Wahrend seines Studiums wurde er in Erlangen 1901 Mitglied der Burschenschaft der Bubenreuther 1 Ab 1911 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin Bestimmend fur Paulsens Leben und Werk war die Begegnung mit dem Lyriker Otto zur Linde dessen Charon Kreis er als Mitglied des inneren Charon seit 1904 zusammen mit Karl Rottger und Rudolf Pannwitz angehorte Im Kontext des Charon Kreises und in starker Anlehnung an zur Lindes eigene lyrische Produktion entstanden die zwischen 1910 und 1915 in den Sammlungen Tone der stillen Erinnerung 1910 Gesprache des Lebens 1911 Lieder aus Licht und Liebe 1912 Im Schnee der Zeit 1915 publizierten Gedichte Wie die Lyrik der Charontiker insgesamt ist auch die Paulsens durch den Versuch der Integration von Dichtung Philosophie und Religion gekennzeichnet Unter Berufung auf Friedrich Nietzsche trat Paulsen nach dem Ersten Weltkrieg an dem er ebenso wie sein Mentor zur Linde teilnahm fur die Ruckbindung des einzelnen Individuums an die Volksgemeinschaft ein Die Seele des Einzelnen sollte sich zu einer Universalseele erweitern die zugleich die Seele seines Volkes und damit auch die deutsche Seele sei Die Sendung 1923 Parallel zu solcher Verankerung des Einzelnen in seinem Volk sollte auch die Masse auf dem Weg uber ein erneuertes Christentum zum Volk geformt werden Damit fielen Kunstlerindividualitat und Volk weitestgehend zusammen bzw musste das Volk durch Dichtung und Kunst uberhaupt erst wieder gewonnen werden Solche Denkfiguren und ein seit Mitte der 20er Jahre zunehmender kosmischer Licht und Lebenskult Die kosmische Fibel 1924 ermoglichten Paulsen ohne Notwendigkeit theoretischer Neu Formulierungen Volk Religion u Kunst 1937 dann den Anschluss an den Nationalsozialismus 1931 trat er in die NSDAP und die SA ein und schrieb seitdem regelmassig fur die nationalsozialistische Presse die ihn ihrerseits als Dichter der Nation feierte Nach dem Zweiten Weltkrieg bemuhte sich Paulsen erfolglos die Charon Gemeinde uber eine Reihe von hektographierten Charon Briefen wiederzubeleben Auch schriftstellerisch trat er kaum noch hervor Paulsen fand wegen des hermetisch wirkenden religiosen und mythischen Grundtons seiner Dichtungen nie breitere Resonanz Mit Ausnahme volkischer Vertreter wie Adolf Bartels und Hellmuth Langenbucher fand bei der Literaturkritik allein sein Bekenntnis zu Otto zur Linde Anerkennung Werke BearbeitenTone der stillen Erinnerung und der Leidenschaft zum Kommenden 1910 Gedichte Gesprache des Lebens 1911 Gedichte Lieder aus Licht und Liebe 1912 Gedichte Im Schnee der Zeit 1922 Gedichte Und wieder geh ich unruhvoll 1923 Gedichte Die kosmische Fibel 1924 Gedichte Christus und der Wanderer 1924 Die hohe heilige Verwandlung 1925 Gedichte Der Mensch an der Waage 1926 Prosa Vor der See 1927 Gedichte Aufruf an den Engel 1927 Prosa Auf trunkenen Daseinswogen 1933 Gedichte Das festliche Wort 1935 Gedichte Kunst und Glaube 1935 Mein Leben 1936 Wiederkehr der Schonheit 1937 Musik des Alls und Lied der Erde 1954 ausgewahlte GedichteEhrungen Bearbeiten1935 Literaturpreis der Reichshauptstadt BerlinLiteratur BearbeitenErich Bockemuhl in Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur hrsg v Hermann Kunisch u Hans Hennecke Munchen Nymphenburger Verlagshandlung 2 Aufl 1969 Karl Borinski Geschichte der deutschen Literatur 2 Band Union Deutsche Verlagsgesellschaft 1921 S 633 634 Guido K Brand Werden und Wandlung Berlin 1933 S 318f Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band II Kunstler Winter Heidelberg 2018 ISBN 978 3 8253 6813 5 S 537 538 Beatrix Geyer Paulsen und Pannwitz Dissertation Wien 1943 Hans Henning Erich Schulze Die deutsche Literatur Geschichte und Hauptwerke in den Grundzugen Ziemsen Verlag Wittenberg 3 Auflage 1923 S 403 404 Anselm Salzer Illustrierte Geschichte der Deutschen Literatur von den altesten Zeiten bis zur Gegenwart Band 5 Regensburg 1932 S 2218f Anselm Salzer und Eduard von Tunk Illustrierte Geschichte der Deutschen Literatur von den altesten Zeiten bis zur Gegenwart Neubearbeitung von C Heinrich und J Munster Holzlar Band 5 Koln 1999 S 161f Rolf Parr Paulsen Rudolf In Neue Deutsche Biographie NDB Band 20 Duncker amp Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 00201 6 S 129 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Willy Nolte Hrsg Burschenschafter Stammrolle Verzeichnis der Mitglieder der Deutschen Burschenschaft nach dem Stande vom Sommer Semester 1934 Berlin 1934 S 366 Weblinks BearbeitenKurzbiographie und Angaben zum Werk von Rudolf Paulsen Schriftsteller bei LiteraturportNormdaten Person GND 116066121 lobid OGND AKS VIAF 47504268 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Paulsen RudolfALTERNATIVNAMEN Paulsen Rudolf Paul Friedrich vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher SchriftstellerGEBURTSDATUM 18 Marz 1883GEBURTSORT SteglitzSTERBEDATUM 30 Marz 1966STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf Paulsen Schriftsteller amp oldid 213691203