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Der Rote Baumwollkapselwurm Pectinophora gossypiella ist ein Kleinschmetterling aus der Familie der Palpenmotten Gelechiidae Die Raupen verursachen durch Frass in Knospen und Fruchtkapseln erhebliche wirtschaftliche Schaden an Baumwolle Roter BaumwollkapselwurmRoter Baumwollkapselwurm Pectinophora gossypiella SystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Schmetterlinge Lepidoptera Familie Palpenmotten Gelechiidae Unterfamilie PexicopiinaeGattung PectinophoraArt Roter BaumwollkapselwurmWissenschaftlicher NamePectinophora gossypiella Saunders 1844 Larven in einer geoffneten FruchtDarstellung des Lebenszyklus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Biologie 3 1 Schadwirkung und Bekampfung 3 2 Naturliche Feinde 4 Quellen 4 1 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksMerkmale BearbeitenDie Falter haben eine Flugelspannweite von 13 Millimetern Die Fuhler sind fahlgrau und dreifach dunkel geringelt Die Vorderflugel sind insbesondere auf der hinteren Flugelhalfte unregelmassig mit dunklen Flecken gezeichnet Die Hinterflugel sind rauchgrau und mit langen Fransenschuppen versehen Die Larven sind zunachst blass weisslich im dritten Larvenstadium sind sie blass rosa gefarbt Die einzelnen Segmente sind sparlich mit Borsten versehen an der Borstenbasis befindet sich ein schwarzer Fleck Die Eier sind rund und abgeflacht Sie sind zunachst hellgrun und werden vor dem Schlupf der Larve dunkler Verbreitung BearbeitenDas ursprungliche Verbreitungsgebiet des Roten Baumwollkapselwurms ist unbekannt wird aber im indisch pakistanischen Raum vermutet In Australien wurden erste Exemplare 1911 beobachtet in Afrika Tansania 1904 In der westlichen Hemisphare wurde der Parasit 1911 bis 1913 durch Baumwollsaat verbreitet In den USA trat er erstmals 1917 in Texas in Erscheinung und konnte zunachst wieder ausgerottet werden Ab den 1950er Jahren erfolgte erneut die grossflachige Ausbreitung Heute ist der Rote Baumwollkapselwurm weltweit in nahezu allen baumwollanbauenden Landern anzutreffen Biologie BearbeitenDie Falter sind nachtaktiv und paaren sich kurz nach dem Schlupf Ab dem dritten Tag beginnen die Weibchen mit der Eiablage Dabei werden bis zu 450 Eier abgelegt im Durchschnitt sind es 125 Der Zeitraum fur die Eiablage ist von der Witterung abhangig und kann vier bis 25 Tage dauern Die erste Generation entwickelt sich in den Knospen und Bluten der Baumwolle nachfolgende Generationen leben in jungen oder ausgereiften Samenkapseln Das Larvenstadium dauert acht bis 14 Tage wobei drei Larvenstadien durchlaufen werden Die Larven verpuppen sich nach einer kurzen Ruhephase in der Streuschicht oder im Boden gelegentlich wird auch ein an Pflanzenteilen angehefteter Kokon angefertigt Die Puppenruhe dauert sechs bis 20 Tage Man unterscheidet zwischen einem kurzen und einem langen Generationszyklus In ersterem Fall verpuppen sich die Larven unmittelbar nachdem sie ausgewachsen sind Ein Generationszyklus dauert dann etwa 30 Tage Im zweiten Fall legen die Larven eine acht bis zehnmonatige Diapause ein und uberwintern Pro Jahr werden vier bis sechs Generationen gebildet 1 Neben verschiedenen Baumwollarten Gossypium wurden Larven des Roten Baumwollkapselwurms auf folgenden Pflanzen nachgewiesen Okra Abelmoschus esculentus Abutilon indicum verschiedene Hibiskusarten wie Kenaf Hibiscus cannabinus und Roselle Hibiscus sabdariffa Luzerne Medicago sativa und Eibischarten Althaea Schadwirkung und Bekampfung Bearbeiten Der Larvenfrass schadigt die Knospen und fuhrt dazu dass die Pflanze Fruchtkapseln abwirft In weiter entwickelten Kapseln fressen die Larven einerseits die Samen aus denen Baumwollsamenol gewonnen wird und schadigen andererseits die Baumwollfasern Die Ertragsverluste ohne Pflanzenschutzmassnahmen liegen bei uber 80 Prozent werden Pflanzenschutzmassnahmen durchgefuhrt liegt der Verlust immer noch bei etwa 37 Prozent Aufgrund des hohen Schadpotentials des Roten Baumwollkapselwurms hat sich der Baumwollanbau zu einem Hauptmarkt fur Pflanzenschutzmittel entwickelt 2 Neben der traditionellen Bekampfung mit Insektiziden wird seit der Einfuhrung von Bt Baumwolle 1996 diese Methode heute auf rund der Halfte der Anbauflache weltweit angewendet Im Marz 2010 wurde von indischen Exemplaren berichtet die eine Resistenz gegen das Toxin Cry1Ac der ersten Generation Bt Baumwolle entwickelt haben 3 Als mogliche Ursachen gelten nicht ausreichende Refugienflachen oder unautorisierte Vermehrung von Bt Baumwolle mit zu geringem Gehalt an Bt Toxin Naturliche Feinde Bearbeiten Aus der Literatur ist eine Vielzahl naturlicher Feinde bekannt zu denen unter anderem verschiedene Schlupfwespenarten Gattungen Apanteles Trichogramma Brackwespenarten Gattungen Bracon Microchelonus Florfliegenarten und Kaferarten Collops vittatus Hippodamia convergens zahlen Pathogen wirken verschiedene Unterarten des Bakteriums Bacillus thuringiensis Versuche naturliche Feinde zur biologischen Kontrolle des Baumwollkapselwurms einzusetzen waren nicht erfolgreich 1 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten a b Pectinophora gossypiella PDF englisch PDF 190 kB Nicht mehr online verfugbar CariPestNet archiviert vom Original am 30 Januar 2012 abgerufen am 23 April 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www caripestnetwork org Pflanzenschutzmittel im Baumwollanbau Proplanta GmbH amp Co KG abgerufen am 23 April 2010 Gentechnisch veranderte Bt Baumwolle Resistente Schadlinge in Indien nachgewiesen biosicherheit de abgerufen am 23 April 2010 Literatur BearbeitenSteven E Naranjo George D Butler Jr und Thomas J Henneberry 2001 A Bibliography of the Pink Bollworm Pectinophora gossypiella Saunders U S Department of Agriculture Agricultural Research Service Bibliographies and Literature of Agriculture 136 PDF 160 S englisch Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roter Baumwollkapselwurm Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pectinophora gossypiella bei Fauna Europaea Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roter Baumwollkapselwurm amp oldid 188439590