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Dieser Artikel behandelt das Atoll der Ralik Kette der Marshallinseln Zum Motu des Likiep Atolls siehe Ronglap Das Rongelap Atoll auch Gross Rong oder Rimskij Korsakowinseln liegt im Nordwesten der Marshallinseln und gehort geographisch zur Ralik Kette Das Gebiet besteht aus 61 Inseln die eine Flache von 7 95 km einnehmen 1 Die Lagune hat eine Flache von etwa 1000 km 2 RongelapNASA Bild von Rongelap NASA Bild von RongelapGewasser Pazifischer OzeanArchipel MarshallinselnGeographische Lage 10 21 N 166 50 O 10 343055555556 166 83166666667 Koordinaten 10 21 N 166 50 ORongelap Atoll Marshallinseln Anzahl der Inseln 61Hauptinsel RongelapLandflache 7 95 km Lagunenflache 1 004 km Einwohner 79 2011 Vorlage Infobox Atoll Wartung HoeheFehlt Der durchschnittliche jahrliche Niederschlag betragt 1527 mm 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Atoll liegt in der Ralik Kette zwischen den Atollen Ailinginae im Westen und Rongdrik im Osten Nach Suden erstreckt sich eine Verwerfung die in den Lewonjoui Guyot mundet 3 In der Verlangerung dieser Linie findet sich im Sudwesten das Wotho Atoll Schantzinseln Das Kernwaffentestgelande Bikini Atoll liegt etwa 40 km weiter westlich Die Riffkrone des Atolls erinnert entfernt an den Umriss der Iberischen Halbinsel Der sudlichste Punkt ist der Jaboan Point auf der namengebenden Insel Rongelap von dort zieht sich die Riffkrone zunachst nach Osten und nach Westen Bei Burok wendet sich das Riff nach Norden bis Naen und dann weiter nach Osten bis zum ostlichsten Punkt bei Anielap Mit einigen Kurven zieht sich die Riffkrone dann nach Suden bis Rongelap 4 Die Insel Rongelap bildet ein liegendes L das weit nach Westen ausgezogen ist Ganz im Westen befindet sich der Jaboan Point Dort schliesst sich der South Pass an An der Ferse befindet sich im Sudosten der Rongelap Airport eine Kirche und zwei Siedlungen mit jeweils ca 19 Einwohnern sind verzeichnet Die nachstgelegenen Motu sind Arubaru im Westen und Rugoddagai Busch Island im Nordosten 5 Geschichte BearbeitenIn diesem Artikel oder Abschnitt fehlen noch folgende wichtige Informationen Die Zeit vor 1948 fehlt z B Erstbesiedlung Hilf der Wikipedia indem du sie recherchierst und einfugst Wie der Rest der Marshallinseln wurde Rongelap vor der Zeitenwende durch Einwanderer von den Salomon Inseln die uber Kiribati nach Norden vordrangen besiedelt 6 Diese Datierung beruht auf einem Modell Mobile founding Migrant model nicht auf archaologischen Funden auf den Inseln selbst 7 1948 hatte die Insel Rongelap 106 Einwohner 1 Die Hauptinsel des Atolls Rongelap wurde durch die radioaktive Kontamination von 64 Insulanern infolge eines radioaktiven Fallout bekannt Am 1 Marz 1954 28 Februar 1954 18 45 Uhr GMT hatten die USA auf dem westlich gelegenen Bikini Atoll eine Wasserstoffbombe Operation Castle gezundet Die Bombe mit dem Codenamen Bravo auch Bravo Bombe hatte eine Sprengkraft von ca 1300 Hiroshima Bomben es war die starkste Atombombe die die USA jemals zundeten Sie wurde zwei Meter uber dem Erdboden gezundet Rongelap ist ca 160 km von Bikini entfernt Die Bewohner sahen eine zweite Sonne im Westen erscheinen und horten den Donner der Explosion wie John Anjain der Burgermeister der Insel 1977 in einer Anhorung beschrieb 8 Durch den Wind wurde kontaminierter Staub in funfeinhalb Stunden 9 auf das Rongelap Atoll getragen Er sandte b und g Strahlung aus Er soll ausgesehen haben wie Schnee 10 oder Asche 8 Die 64 Bewohner der Inseln waren nicht gewarnt worden Sie tranken das verseuchte Wasser aus den Zisternen Kinder schmierten sich den radioaktiven Staub in die Haare und taten so als sei es Seife Die Bewohner von Rongelap pflegten ihre Haare mit Kokosol zu behandeln und so setzte sich der Staub in den Haaren fest Der Fallout fing sich in den Hausern aus Mattengewebe und verstrahlte so auch die Kleinkinder 10 Die Bewohner von Rongelap waren durchschnittlich einer Strahlenbelastung von 45 mC kg 175 Rontgen ausgesetzt Bald litten die meisten Inselbewohner an Ubelkeit ca 75 einige an Erbrechen und Durchfall 10 Die Haut war verbrannt Nekrose und die Menschen litten an nicht stillbarem Durst durch Zelltod im Magen Darmtrakt alles Anzeichen akuter Strahlenkrankheit hervorgerufen durch die g Strahlung 11 Der Norden der Insel wurde am starksten verstrahlt 12 18 weitere Menschen befanden sich auf der nahegelegenen Insel Ailinginae darunter vier schwangere Frauen 11 Einheiten der US Armee besuchten die Insel und massen die Strahlung Sie rieten den Bewohnern das Wasser aus ihren Zisternen nicht zu trinken freilich gab es keine andere Quelle fur Trinkwasser auf der Insel 8 Die Einwohner des Atolls wurden zwei Tage spater von der US Marine zusammen mit den Bewohnern von Utirik und den 28 amerikanischen Soldaten die die Bomben Explosion von Rongerik aus beobachtet hatten 11 zur medizinischen Beobachtung durch Angehorige der Hamatologie Abteilung des Naval Medical Research Institute in Bethesda 10 in eine Militarbasis auf dem Kwajalein Atoll verbracht Projekt 4 1 13 Eine Behandlung der Strahlenkrankheit ist praktisch unmoglich viele der Verstrahlten starben einen langsamen und qualvollen Tod Die Symptome der Gamma Strahlung waren bei dem Transport nach Kwajalein abgeklungen 14 Etwa nach zwei Wochen fielen den meisten Strahlenopfern die Haare aus besonders den Kindern Dies war ein Resultat der Beta Strahlung Es bildeten sich schmerzhafte Geschwure und offene Wunden auf der Haut besonders an Stellen die nicht mit Kleidung geschutzt gewesen waren Die Zahl der weissen Blutkorperchen sank stark und viele Menschen erkrankten an schwerem Schnupfen Man entschied sich gegen eine Behandlung mit Penizillin 14 Nach 18 Monaten war es zu keinen Todesfallen gekommen die Kinder der vier schwangeren Frauen wurden als normal beurteilt Die Strahlenbelastung durch die Nahrung wurde als gering eingeschatzt 15 Die Bewohner von Utrik durften nach drei Monaten auf die verstrahlte Insel zuruckkehren die Soldaten wurden nach spatestens sechs Monaten als gesund entlassen 10 wahrend die Bewohner von Rongelap auf die Ejit Insel im Majuro Atoll im Zentrum der Marshall Inseln 11 gebracht und dort durch die amerikanische Kriegsmarine weiter beobachtet wurden 14 Die Bewohner von Rongelap hatten schwerere Schaden davongetragen als die Soldaten auf Rongerik die uber die Gefahren der Radioaktivitat aufgeklart worden waren und den Staub regelmassig abgewaschen hatten Sie erlitten weniger durch Radioaktivitat hervorgerufene Wunden 10 Auf Rongelap selber wurden die Ruckstande der Explosion wissenschaftlich untersucht Die amerikanische Atomic Energy Commission befand 1957 dass die Ruckkehr der Bewohner eine einmalige Chance biete zu untersuchen wie die Strahlung sich uber die Nahrungskette und im menschlichen Korper ausbreite Den Uberlebenden Rongelapis wurde versichert die Inseln seien nun ungefahrlich und sie wurden im Februar 1957 auf das Rongelap Atoll zuruckgebracht Sie waren durchschnittlich 2 Gray ausgesetzt gewesen 9 Man empfahl ihnen keine Palmendiebe zu essen 16 In der Folge litten die Bewohner unter Schilddrusenkrebs Leukamie und Fehlgeburten Kinder kamen geistig behindert zwergwuchsig oder sonst missgebildet zur Welt 13 Mediziner des Brookhaven National Laboratory untersuchten jahrlich den Gesundheitszustand der Bewohner 11 Zahlreichen Einwohnern wurde die Schilddruse entfernt 16 Erst 1982 gab die amerikanische Environmental Protection Agency zu dass die Inseln immer noch hochgradig verseucht waren Die amerikanische Regierung lehnte jedoch eine Umsiedlung der Einwohner ab die Insel sei sicher 1985 transportierte das Schiff Rainbow Warrior der Umweltschutz Organisation Greenpeace die Insulaner nach Kwajalein 17 Jeton Anjain der Burgermeister der Insel betonte dass dies auf Wunsch der Inselbewohner geschah Sie misstrauten den amerikanischen Wissenschaftlern und fuhlten sich von ihnen immer noch als Versuchstiere behandelt 18 Die Rongelapesen leben heute uberwiegend wieder auf Mejatto im Kwajalein Atoll sowie in Ebeye an der Kwajalein Lagune und in der Inselhauptstadt Majuro 19 Sie fuhlen jedoch dass sie wegen der Strahlenschaden und der Geburt missgebildeter Kinder von anderen Bewohnern der Marschall Inseln gemieden werden 20 Sie leiden weiterhin unter Tumoren einer erhohten Krebsrate besonders von Schilddrusenkrebs ausserdem treten verstarkt Zuckerkrankheit Herzkrankheiten Schilddrusenuberfunktion Osteoarthritis und Hypercholesterinamie auf 21 Die Korper verstorbener ehemaliger Bewohner die im Rahmen eines durch den US Kongress geforderten Programms uber die Gesundheit der Bewohner von Rongelap auf Mejatto durch australische Archaologen ausgegraben wurden 22 enthielten radioaktive Transurane 23 24 1986 erhielten die Marschall Inseln 150 Millionen Dollar von der US Regierung um damit alle Schadensersatzforderungen wegen Strahlenschaden abzudecken 12 Im Juli 1989 besuchte der Burgermeister der Insel Jeton Anjain Washington um 6 6 Millionen Dollar fur Umweltstudien auf Rongelap zu fordern 12 Er wurde dabei durch den deutschen Biologen Bernd Franke unterstutzt 1988 stellte die US Regierung fest der Suden der Insel sei fur Erwachsene ungefahrlich 12 was die Bewohner aber nicht zu einer Ruckkehr bewog Im September 1996 unterzeichnete das US amerikanische Innenministerium eine 45 Millionen Dollar Ubereinkunft die eine Wiederansiedlung auf Rongelap ermoglichen soll 2007 sprach das Nuclear Claims Tribunal den Bewohnern von Rongelap eine Entschadigung von 1 031 231 200 zu 25 Bis heute warten die Opfer der Nukleartests im Pazifik auf angemessene Kompensationszahlungen bzw die Anerkennung der Schaden die die Bomben an ihrer Gesundheit und ihrem Land anrichteten Viele Menschen erkrankten an Krebs und anderen schweren Krankheiten die offenbar mit den Tests in Verbindung stehen sie werden auch in anderen ehemaligen Kernwaffen Testgebieten beobachtet Einige Inseln wurden durch die nukleare Verstrahlung unbewohnbar Die Bewohner verloren ihre Heimat ihre kulturellen Wurzeln und ihre wirtschaftliche Unabhangigkeit 26 Literatur BearbeitenBarbara Rose Johnston Holly M Barker Consequential Damages of Nuclear War The Ronge lap Report Left Coast Press Walnut Creek Calif 2008 ISBN 978 1 598 74345 6 Stichwort Rongelap Online in Deutsches Kolonial Lexikon Band III Leipzig 1920 S 126 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Ian Williamson und Michael D Sabath Small Population Instability and Island Settlement Patterns In Human Ecology 12 1 1984 S 29 Geography of the Marshall Islands Abgerufen am 23 Marz 2015 geonames org geonames org geonames org Rongelap Village Steve Brown Archaeology of brutal Encounter Heritage and Bomb Testing on Bikini Atoll Republic of the Marshall Islands Archaeology in Oceania 48 1 2013 28 Alvaro Montenegro Richard T Callaghan Scott M Fitzpatrick Using seafaring simulations and shortest hop trajectories to model the prehistoric colonization of Remote Oceania Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America 113 45 2016 12685 a b c John Anjain I Saw the Ash Fall on Him Excerpt from Testimony before the United States Senate Committee on Energy and Natural Resources June 16 1977 In Anthropology Now 1 2 SPECIAL ATOMIC ISSUE September 2009 S 10 a b Steven L Simon Andre Bouville und Charles E Land Fallout from Nuclear Weapons Tests and Cancer Risks Exposures 50 years ago still have health implications today that will continue into the future In American Scientist 94 1 2006 S 52 a b c d e f Radioactive Fallout in the Marshall Islands In Science New Series 122 No 3181 Dec 16 1955 S 1178 a b c d e Stuart Kirsch Lost Worlds Environmental Disaster Culture Loss and the Law In Current Anthropology 42 2 April 2001 S 169 a b c d Eliot Marshall Fallout from Pacific Tests Reaches Congress In Science New Series 245 No 4914 Jul 14 1989 S 123 a b Barbara Rose Johnston Atomic Times in the Pacific In Anthropology Now 1 2 Special Atomic Issue September 2009 2 JSTOR 41203536 a b c Radioactive Fallout in the Marshall Islands In Science New Series 122 No 3181 Dec 16 1955 S 1178 nach Interviews mit Robert A Conard vom Naval Medical Research Institute Bethesda A small amount of fallout was absorbed internally with food and water but the amount has been calculated to be too small to be harmful Radioactive Fallout in the Marshall Islands Science New Series 122 No 3181 Dec 16 1955 1178 nach Interviews mit Robert A Conard vom Naval Medical Research Institute Bethesda a b John Anjain I saw the Ash fall on him Excerpt from Testimony before the United States Senate Committee on Energy and Natural Resources June 16 1977 Anthropology Now 1 2 SPECIAL ATOMIC ISSUE September 2009 S 11 Barbara Rose Johnston Atomic Times in the Pacific In Anthropology Now 1 2 Special Atomic Issue September 2009 3 JSTOR 41203536 Stewart Firth The Nuclear Issue in the Pacific Islands In Journal of Pacific History 21 4 1986 S 209 Stuart Kirsch Lost Worlds Environmental Disaster Culture Loss and the Law In Current Anthropology 42 2 April 2001 S 170 Barbara Rose Johnston Atomic Times in the Pacific In Anthropology Now 1 2 Special Atomic Issue September 2009 7 JSTOR 41203536 Barbara Rose Johnston Atomic Times in the Pacific In Anthropology Now 1 2 Special Atomic Issue September 2009 8 JSTOR 41203536 csusap csu edu au B Franke R Schupfner H Schuttelkopf Dirk H R Spennemann Transuranics in Bones of deceased former Residents of Rongelap Atoll Marshall Islands In Applied Radiation and Isotopes 46 11 1995 S 1253 1258 csusap csu edu au Barbara Rose Johnston Social Responsibility and the Anthropological Citizen In Current Anthropology 51 S2 2010 Sonderheft Engaged Anthropology Diversity and Dilemmas S 241 Stuart Kirsch Lost Worlds Environmental Disaster Culture Loss and the Law In Current Anthropology 42 2 April 2001 S 186 Normdaten Geografikum GND 4774531 9 lobid OGND AKS Atolle und Einzel Inseln der Marshallinseln Ratak Kette Ailuk Arno Atoll Aur Bikar Bokak Erikub Knox Atoll Likiep Majuro Atoll Maloelap Mili Toke Utirik WotjeKeinem Atoll zugehorige Inseln Jemo Mejit Ralik Kette Ailinginae Ailinglaplap Bikini Atoll Ebon Atoll Eniwetok Jaluit Kwajalein Lae Atoll Namorik Namu Rongdrik Rongelap Atoll Ujae Ujelang WothoKeinem Atoll zugehorige Inseln Jabwot Kili Lib Beansprucht Wake Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rongelap Atoll amp oldid 238200512