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Carl Maximilian Roland Anheisser 18 Dezember 1877 in Dusseldorf 16 Marz 1949 in Jugenheim Hessen war ein deutscher Maler Grafiker Botaniker Zeichenlehrer und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1 1 Familie 1 2 Die fruhen Jahre 1 3 Reisen 2 Werke 3 Publikationen 3 1 Illustration botanischer Werke 3 2 Eigene Buch und Mappenwerke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenRoland Anheisser studierte Botanik und Zoologie an den Universitaten Bonn und Jena 1898 wurde er Universitats Zeichenlehrer in Jena 1899 promovierte er Ab 1900 war er Assistent am Botanischen Institut Basel wo er auch die Kunstgewerbeschule besuchte und von Franz Schider unterrichtet wurde An der Kunstakademie Karlsruhe waren seine Lehrer Walter Conz und Hellmut Eichrodt Ab 1902 war Anheisser Assistent an der TH Darmstadt Familie Bearbeiten Roland Anheisser wurde als Sohn des Gross Kaufmanns Jacob Anheisser und Bertha Anheisser geb Sudhoff in Dusseldorf geboren Das Ehepaar lebte mit den Kindern in Dusseldorf und Koln Roland Anheisser hatte zwei Bruder Der altere Bruder Hugo der Kaufmann wurde wanderte nach Chicago aus Der jungere Bruder Siegfried 9 Dezember 1881 war zunachst auch Kaufmann studierte spater Musikwissenschaften und wurde mit einer Arbeit uber Wagners Tristan promoviert Er war spater Intendant des Langenberger Senders und machte sich als Mozartforscher und Ubersetzer von Mozarts italienischen Opern einen Namen Siegfried Anheissers Sohn war Opernsanger Wolfgang Anheisser Dieser verungluckte am Neujahrstag 1974 auf der Buhne der Kolner Oper und starb wenige Tage spater an den Unfallfolgen Die fruhen Jahre Bearbeiten Als Funfjahriger malte und zeichnete er Pflanzen und Tiere Als Achtjahriger hatte er eine Kladde mit gemalten Pflanzen und Vogeln Sein Interesse an der Pflanzenwelt begleitete ihn sein ganzes Leben schon ab der Quinta am Koniglichen Gymnasium in Dusseldorf wurde er zu einem Pflanzensammler Die Moorwiesen von Dusseltal und die Sumpfe der Hammer Wiesen am Rhein boten eine Fulle von Natureindrucken interessanten Tieren und Pflanzen Weil ihm Kunstler zu werden verwehrt wurde fing er zunachst eine Gartnerlehre an um spater Gartenbaudirektor zu werden wechselte zwei Betriebe und wurde dann Lehrling in der Kolner Flora Fur ihn eine der schonsten Garten Deutschlands Hier erlernte er alle Gebiete des Gartenbaues Wohnen konnte er im grossvaterlichen Haus in Koln Auf den Wegen zur Flora erlebte er das alte Koln bei verschiedenen Tagesbeleuchtungen und sein Wunsch dies alles festzuhalten und zu malen wurde immer starker Er fing an im Sommer vor Arbeitsbeginn die schonen alten Gebaude zu zeichnen und zu aquarellieren In seiner Freizeit wanderte er gern und sammelte weiter Pflanzen In dieser Zeit reifte in ihm der Gedanke die Wissenschaft der Pflanzenkunde als Lebensberuf zu wahlen 1898 fangt Roland Anheisser ein Studium an der Universitat Bonn an und wird Student der Naturwissenschaften mit Botanik als Hauptfach und daneben vor allem Zoologie Anatomie Geologie u a Hier in Bonn entstand die Freundschaft zu seinem Lehrer Andreas Franz Wilhelm Schimper dem grossen Pflanzengeographen Fur ihn illustrierte er dessen grosses Werk Pflanzengeographie auf physiologischer Grundlage 1898 Schimper war Elsasser und mit ihm unternahm Roland Anheisser Wanderungen durch das Elsass den Breisgau und das Gebiet des Oberrheins Im April 1898 wechselte Anheisser nach drei Semestern in Bonn zur Universitat Jena uber Hier waren es u a Ernst Stahl und Wilhelm Detmer die ihn beeinflussten In dieser Zeit war Ernst Haeckel der beruhmteste Mann an der Universitat Jena Dieser entdeckte sehr bald das zeichnerische Talent bei seinem Studenten Anheisser und beide verstanden sich sehr gut In spateren Jahren widmete Anheisser sein grosses Tafelwerk Mikroskopische Kunstformen des Pflanzenreiches seinem verehrten Lehrer Vom 5 Semester an wurde Roland Anheisser Assistent am botanischen Institut in Jena und ihm oblag das Malen grosser Wandtafeln fur die botanischen Vorlesungen Bei Stahl promovierte Anheisser Uber die aruncoide Blattspreite ein Beitrag zur Pflanzen zur Pflanzenbiologie zum Dr phil im Dezember 1899 mit magna cum laude Ab Januar 1900 lebte Roland Anheisser in Basel dort Hinwendung zur kunstlerischen Arbeit Sein Bonner Lehrer Karl Friedrich Schimper war nach seiner Ruckkehr von der Deutschen Tiefsee Expedition Valdivia Ordinarius fur Botanik in Basel geworden Bei ihm wurde Anheisser Assistent Sehr bald begann er mit der Illustration der grossen wissenschaftlichen Veroffentlichungen uber die Ergebnisse von Schimper Ausserdem illustrierte er hier auch das Buch von Hermann Christ Die Farnkrauter der Schweiz das Lehrbuch der Botanik Jena 1904 fur Hochschulen das sogenannte Bonner Lehrbuch von Eduard Strasburger Fritz Noll Heinrich Schenck und George Karsten sowie einige Bilder fur das Lehrbuch der Pharmakologie von George Karsten Durch die Arbeit an der Pflanzengeographie wurde der bedeutende Botaniker Dietrich Brandis auf Anheisser aufmerksam und liess ihn sein grosses Werk Indian Trees illustrieren Durch Sir Dietrich entstanden fur Anheisser auch Verbindungen nach London In Basel begann Anheisser seine eigentlichen Malstudien Dafur bekam er von der Universitat freie Stunden auch nutzte er dazu seine Freizeit Er begann an der Kunstgewerbeschule bei Fritz Schider dem Freund Leibls zu malen Lithografieren und die Radierkunst lernte er bei J Billeter Diese Studien setzte er spater an der Karlsruher Kunstakademie und in London wo er die Technik des bekannten englischen Radierers James McNeill Whistler studierte fort Anheissers Lehrer Schimper starb 1901 an Malaria Sein Buch uber die Valdivia Expedition wurde von August Schenk fortgefuhrt 1 Durch diesen Kontakt kam Anheisser an das Botanische Institut in Darmstadt Er lehnte ein Angebot des Expeditionsleiters Carl Chun ab Schimpers Stelle zu ubernehmen Damit verzichtete Anheisser auf die Laufbahn eines Universitatsprofessors und entschloss sich zum Leben eines freischaffenden Kunstlers Nun wandte er sich endgultig der kunstlerischen Arbeit zu Er malte in einem Atelier in der Kunstlerakademie setzte seine bei F Schider und J Billeter begonnenen Mal und Radierstudien fort befasste sich auch mit mittelalterlicher Baukunst 1904 genoss er eine graphische Ausbildung an der Akademie in Karlsruhe und malt an der dortigen Kunstakademie bei Walter Conz Hellmut Eichrodt Leopold von Kalckreuth und Hans Thoma Reisen Bearbeiten Es begannen die Jahre des Reisens Wanderns und Malens Systematisch durchwanderte Anheisser das Niederrhein Gebiet Baden Wurttemberg das Elsass Thuringen den Odenwald die ganze Gegend um Darmstadt die gesamte Schweiz und viele Gebiete der Alpen bis nach Tirol und Osterreich Insgesamt entstanden an 10 000 Zeichnungen und Aquarelle die er spater zur Anfertigung seiner Radierungen bzw fur die Illustration seiner Bucher nutzte 1910 heiratete Roland Anheisser Bei seinen spateren Besuchen in Jena hatte er Margarethe von Hase 1874 1959 eine Tochter aus dem Musik Verlagshaus Breitkopf amp Hartel kennengelernt Sie war die Tochter von Oskar von Hase und Enkelin des Jenaer Kirchenhistorikers Karl von Hase Auch nach der Heirat setzte Anheisser mit seiner Frau die Wanderjahre fort Sie kamen nach Italien nach Belgien Flandern und Holland 1918 erwarb Anheisser ein Haus in Jugenheim heute Seeheim Jugenheim und richtete ein Atelier und eine Kupferdruckerei ein Hier entstanden die vielen Radierungen Lithographien die Bildbande und Olgemalde Auch beschaftigt sich Anheisser mit figurlichen Darstellungen Portrats Akt und Tanzbildern auch als Radierung Bis auf wenige sind diese Werke verbrannt 1942 im Dezember brannte das Haus Anheisser durch Kriegseinwirkung bis auf die Grundmauern nieder und damit war der grosste Teil des Lebenswerks von Anheisser vernichtet Nachbarn und Tochter halfen einen Teil der Bilder zu retten so auch einen Teil der Kupferplatten auf denen Anheisser seine Radierungen schuf Anheisser hat den Verlust seines Hauptwerkes nie verwunden Er starb sechs Jahre spater am 16 Marz 1949 kurz nach dem Wiederaufbau seines Hauses Roland Anheisser war Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 2 dem er bis zu dessen Zwangsauflosung 1936 angehorte 3 Werke Bearbeiten nbsp Koln Singmeisterhauschen und Dreikonigenpfortchen bei Sankt Maria im Kapitol Bleistift 1912Offentlicher Besitz seiner Werke Deutschland Kolnisches Stadtmuseum ca 1100 Blatt Architektonische Zeugnisse mittelalterlicher Wohnhauser rechts und links des Rheins Zeichnungen Federzeichnungen und Aquarelle Derzeit noch nicht erfasst bzw nicht zuganglich Dito ca 500 Zeichnungen Federzeichnungen und Aquarelle von mittelalterlichen Gebauden in Koln Erfasst mit Abbildungen im Rheinischen Bildarchiv des Kolnischen Stadtmuseums Universitat Frankfurt ca 250 Pflanzenzeichnungen Federzeichnungen und Aquarelle Einige Blatter im Germanischen Museum in Munchen bei der Denkmalpflege in Bonn Munchen Karlsruhe Freiburg Rudesheim und Goslar Landeskonservator Mainz im Frankfurter Historischen Museum Landesmuseum DarmstadtSchweiz Burgerbibliothek Bern 145 Blatt Bleistiftzeichnungen ca 65 Blatt in anderen Museen Diverse Olgemalde Aquarelle Bleistift und Federzeichnungen Radierungen sowie Platten in Privatbesitz ca 200 Olgemalde beim Hausbrand zerstort Publikationen BearbeitenIllustration botanischer Werke Bearbeiten E Strasburger Lehrbuch der Botanik Jena 1903 G Karsten Lehrbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreiches Jena 1903 D Brandis Indian Trees London 1906 Eigene Buch und Mappenwerke Bearbeiten Uber die aruncoide Blattspreite Ein Beitrag zur Blattbiologie Dissertation 1899 Mikroskopische Kunstformen des Pflanzenreiches Kuthmann Dresden 1904 Malerische Architektur Skizzen Mappenwerk Kanter amp Mohr Berlin 1904 Ornament und Buchschmuck Mappenwerk im Schuber Kuthmann Dresden 1905 Altschweizerische Baukunst Architecture Suisse Sammelmappenwerk zweisprachig Francke Bern 1906 1907 Digitalisat Malerische Baukunst in Tirol Mappenwerk Keller Frankfurt 1908 Digitalisat Altschweizerische Baukunst Neue Folge Franke Bern 1910 Altkolnische Baukunst Schwann Dusseldorf 1911 Flandern und Brabant Breitkopf amp Hartel Leipzig 1916 Im Oberelsass Dreissig Stadtebilder und Landschaften nach Originalradierungen Breitkopf amp Hartel Leipzig 1917 Mein Koln Bilder eines deutschen 4 Malers Schwann Dusseldorf 1926 Malerisches Rheinland Breitkopf amp Hartel Leipzig 1930 Malerisches Rheinland Ausgewahlt und eingeleitet von Werner Juttner Koehlers Verlagsgesellschaft Biberach 1961 Das mittelalterliche Wohnhaus in deutschstammigen Landen Strecker amp Schroder Stuttgart 1935 Wieder Koehler amp Amelang Leipzig 1937 Natur und Kunst Erinnerungen eines deutschen Malers Biografie Koehler amp Amelang Leipzig 1937 Das deutsche Elsass Kunst und Landschaft in ihrer malerischen Schonheit Bilder und Wanderungen Ludwig Kichler Darmstadt 1941 5 2 Auflage 1942 wieder ebd 1988 13 22 Tsd Literatur BearbeitenAlexa Beatrice Christ Anheisser Carl Maximilian Roland in Roland Dotzert et al Stadtlexikon Darmstadt Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2006 ISBN 978 3 8062 1930 2 S 33 Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft Das Handbuch der Personlichkeiten in Wort und Bild Erster Band Deutscher Wirtschaftsverlag Berlin 1930 S 26 27 Natur und Kunst Autobiographisches Werk von Roland Anheisser 2 Auflage Verlag von Hase amp Koehler Leipzig 1937 Anheisser Roland In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der bildenden Kunstler des XX Jahrhunderts Band 1 A D E A Seemann Leipzig 1953 S 54 Botanik Wissenschaft Kunst Pflanzenzeichnungen von Roland Anheisser Ausstellungskatalog Herausgegeben von der Senckenbergischen Bibliothek Ausstellung und Begleitheft Helmut Burckhardt mit Beitragen von Rosemarie Mann und Roland Anheisser Marz 1988 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Roland Anheisser Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Roland Anheisser im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Anheisser Carl Maximilian Roland Hessische Biografie Stand 16 Marz 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Website uber Roland Anheisser Memento vom 25 Juli 2017 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Fur Zittels Handbuch der Palaontologie ubernahm Schenk in Fortsetzung von Schimpers Arbeit uber Sporenpflanzen die Herausgabe der Phanerogamen wobei er seine Meinung uber die Florenumgrenzungen anderen Forschern gegenuber genauer prazisierte kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Anheisser Roland Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive abgerufen am 25 Januar 2016 1936 verbotene Bilder Ausstellungskatalog zur 34 Jahresausstellung des DKB in Bonn Deutscher Kunstlerbund Berlin 1986 S 98 Mitgliederverzeichnis 1936 bei den ff Titeln fallt das haufige Wort deutsch auf mit Orts und Namensverzeichnis im Anhang S 159Normdaten Person GND 11864937X lobid OGND AKS LCCN nr97009858 VIAF 18015645 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Anheisser RolandALTERNATIVNAMEN Anheisser Carl Maximilian Roland vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Grafiker Botaniker Zeichenlehrer und SchriftstellerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1877GEBURTSORT DusseldorfSTERBEDATUM 16 Marz 1949STERBEORT Jugenheim Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Roland Anheisser amp oldid 236627826