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Die Readerscan Methode ist ein elektronisches Verfahren zur Erfassung des Leseverhaltens bei Printmedien Es ist das erste und einzige Verfahren weltweit welches erlaubt das Lesen von redaktionellen Texten und Anzeigen in gedruckten Medien aller Arten Zeitungen Zeitschriften Bucher Versandkataloge Werbeprospekte usw gleichzeitig und in Echtzeit auszuweisen Das Leseverhalten wird fur jeden einzelnen redaktionellen Artikel in Form der Lesequote der Beachtungsquote der Lesedauer und Lesefolge dargestellt Bei den Anzeigen interessieren insbesondere die Beachtungsquote und die Beachtungsdauer Die Lesedaten zur Artikel und Anzeigennutzung werden von den Verlagen in dreifacher Weise genutzt 1 Die Redaktionen verwenden die Leseinformationen um die Lesernahe des gedruckten Mediums zu beurteilen und durch lesernahe Massnahmen bezuglich Inhalt und Gestaltung zu fordern 2 Fur das Lesermarketing bilden die Daten eine wesentliche Grundlage um die Leserschaft mit werbewirksamen Argumenten fur das Produkt zu gewinnen 3 Die Anzeigenabteilungen nutzen die Daten fur die Kundenberatung um Inhalt Gestaltung Platzierung und Schaltfrequenz der Anzeigen leserorientiert zu optimieren Letztlich geht es fur Redaktion Lesermarketing und Anzeigenabteilung darum dank verstarkter Leserorientierung die verkauften Auflagen der gedruckten Medien zu halten oder zu steigern Die Readerscan Methode zur Erfassung der Lesegewohnheiten mit Hilfe eines Scanners in Stiftform entwickelte der Schweizer Carlo Imboden im Jahr 2004 Nutzer von Readerscan sind fuhrende Zeitungs und Zeitschriftenverlage in Europa Sie verwenden das System fur uberregionale und regionale Tageszeitungen Wochenzeitungen Sonntagszeitungen Boulevardzeitungen Kundenzeitungen Mitarbeiterzeitschriften Wochenzeitschriften und Monatszeitschriften Zu den Anwendern gehoren die Frankfurter Allgemeine Zeitung FAZ die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung FAS Die Zeit die Neue Zurcher Zeitung NZZ die NZZ am Sonntag Die Welt die Welt am Sonntag Die Presse die Bild der Blick die Kronen Zeitung der Berliner Kurier die Salzburger Nachrichten die Tiroler Tageszeitung die Augsburger Allgemeine die Main Post die Berliner Zeitung die Berliner Morgenpost der Mannheimer Morgen die Neue Osnabrucker Zeitung die Westfalische Nachrichten die Nurnberger Nachrichten die Nurnberger Zeitung die Deister und Weserzeitung die Schaumburger Nachrichten die Neu Ulmer Zeitung die Freie Presse die Sachsische Zeitung der Nordkurier die Aargauer Zeitung die Tribune de Geneve die Coopzeitung der Focus das ZEITMagazin das NZZ Folio der Kicker das Network der Deutschen Post englisch und deutsch insgesamt uber 100 Printtitel Gestutzt auf die Ergebnisse von Readerscan hat ihr Entwickler Medienforscher und berater Carlo Imboden die Entwicklung der gedruckten Zeitung in Europa nach dem Jahrtausendwechsel wesentlich gepragt Schon fruh liess sich aus den Readerscan Anwendungen herauslesen dass sich die gedruckte Zeitung im Wettbewerb mit den digitalen Medien von ihrer traditionellen Rolle als Chronisten des Tagesgeschehens verabschieden musse wolle sie den Leser weiterhin erreichen 1 2 Statt News die dem englischsprachigen Begriff newspaper zugrunde liegen erwartet der Leser in der gedruckten Zeitung immer mehr Hintergrund Vertiefung Erklarung und Kommentierung von ihm wichtig erscheinenden Themen Damit wird auch der Begriff newspaper zunehmend zu einem Widerspruch in sich Fur die gedruckte Zeitung ebenso wichtig waren die Erkenntnisse von Readerscan bezuglich der Zeitungsgestaltung weg von einem primar asthetischen Anspruch hin zu einer bedingungslos funktionalen Blattgestaltung welche dem Leser ein hindernisfreies Aufnehmen von Text und Bild entlang der habitualisierten Rezeption erlaubt Inhaltsverzeichnis 1 Methode 2 Kritik 3 Weblinks 4 Literatur 5 QuellenMethode BearbeitenEine Gruppe von 120 bis 400 Lesern reprasentativ ausgewahlt erhalt einen elektronischen Handscanner zum Erfassen der gelesenen Texte Die Redaktion legt Stichprobenzahl und struktur des zu messenden Printtitels fest Die Mitglieder der Gruppe lesen wie gewohnt die Zeitung oder Zeitschrift Mit dem Scanner erfassen sie wahrend des Lesevorganges die Texte und damit auch die Stellen bei denen sie aus dem Artikel aussteigen Die gescannten Ausstiegszeilen werden gespeichert und uber ein Modem in ein Rechenzentrum zur Auswertung ubertragen Im Rechenzentrum werden die eingescannten Zeilen mit der elektronischen Vorlage des Printobjektes abgeglichen Auf diese Weise lasst sich feststellen welcher Leser welchen Artikel bis zu welcher Stelle gelesen hat Der Durchschnitt aller Lesetiefen pro Artikel ergibt die Lesequote des Artikels mit anderen Worten den Nutzungsgrad 3 Fur jeden einzelnen Artikel wird ausgewiesen wie intensiv er von der Leserschaft genutzt wurde Es kann festgestellt werden ob nur der Titel auch der Vorspann und ob der Fliesstext teilweise oder ganz gelesen wurde Die Daten uber das Leseverhalten werden unmittelbar nach dem Lesen der Ausgabe erfasst ausgewertet und stehen schon am Erscheinungstage der jeweiligen Ausgabe der Redaktion zur Verfugung Das Nutzungsverhalten der Leserschaft wird ublicherweise in mehreren Messwellen gemessen Dabei bestimmt die Redaktion Anzahl und Lange der Messwellen Bei Tages und Wochenzeitungen hat sich ein mehrstufiges Verfahren eingeburgert mit drei bis vier Messperioden von je vier bis 14 Wochen Die Redaktionen konnen die Daten aus Readerscan verwenden um die Lesernahe des Blattes zu beurteilen und die Nutzung der verschiedenen Ressorts Das Interesse der Verlage besteht darin ihre Auflage durch leserangepasste Inhalte zu halten oder zu steigern Kritik BearbeitenDas Verfahren sei nur beschrankt geeignet die fluchtigen Momente des Leseverhaltens festzuhalten so etwa das Screening von Seiten beim Umschlagen der Zeitungsseiten Hierzu eigne sich besser der Einsatz von Blickverlaufsverfahren Eye Tracking Die Kriterien fur die Auswahl der Testleser seien fur die Redaktionen nicht nachvollziehbar die Zahl sei zu klein fur verlassliche Aussagen der Zeitraum von drei Wochen zu kurz Testpersonen verhielten sich in einem kurzen Zeitraum moglicherweise anders als ausserhalb des Tests Das Programm der Fernsehanstalten verbessere sich objektiv auch nicht durch die Ermittlung der Einschaltquoten Der Einsatz der Hardware sei sehr kostspielig zudem beeinflusse der Einsatz dieser moglicherweise das Leseverhalten der Teilnehmer 120 Teilnehmer seien zu wenig um mit dem Test reprasentative Ergebnisse zu erhalten Weblinks BearbeitenChristian Leetz Carlo Imboden Medienforscher Berater und Erfinder von ReaderScan TN Deutschland vom 27 November 2017 Stefan Niggemeier Der Leser das unbekannte Wesen faz net vom 4 April 2006 Forscher ermitteln Verhalten von Zeitungskonsumenten ndr de vom 1 Dezember 2004 Kritischer Beitrag 120 Panelisten werden uns lehren das Lesen zu furchten 2007 Diktatur der Quote Der Einsatz von ReaderScan in deutschen Tageszeitungsredaktionen PDF 4 4 MB Dissertation von Sophie Bonk 2010Literatur BearbeitenBalz Ruchti Wie wir den Leser vergraulen Interview mit Carlo Imboden In NZZ Folio Nr 333 April 2019 S 48 ff Quellen Bearbeiten Carlo Imboden Die Zukunft der gedruckten Zeitung eine Vision basierend auf Readerscan In Zoran Ribarovic Hrsg Von Gutenberg bis zur Globalisierung Split 2010 ISBN 978 953 96566 5 0 S 85 98 Georg Taitl Nicht das erste sondern das letzte Wort haben Interview mit Carlo Imboden In Jahrbuch fur Journalisten 2010 Salzburg 2010 ISBN 978 3 901227 31 8 S 136 ff Michaela Bohm Readerscan angesetzt Leser markieren eigene Interessen Memento des Originals vom 12 Dezember 2006 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www verdi de verdi de vom 8 September 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Readerscan amp oldid 238585246