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Der Abri von Raymonden ist ein Abri in der franzosischen Gemeinde Chancelade im Departement Dordogne Sie war wahrend des Jungpalaolithikums bewohnt und hat neben vielen Artefakten und Kunstgegenstanden auch ein menschliches Skelett enthalten RaymondenDer Eingang zum AbriDer Eingang zum AbriLage Dordogne Nouvelle Aquitaine FrankreichGeographischeLage 45 12 25 N 0 40 25 O 45 206944444444 0 67361111111111 Koordinaten 45 12 25 N 0 40 25 OAbri von Raymonden Dordogne Geologie Turoniumf3 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie Geologie und Lagebeschreibung 2 Geschichte 3 Stratigraphie 4 Funde 4 1 Grabmal 5 Raymonden Nord 6 Alter 7 Literatur 8 WeblinksGeographie Geologie und Lagebeschreibung BearbeitenRaymonden liegt etwa ein Kilometer nordlich des Ortskerns von Chancelade auf der linken Talseite der Beauronne eines rechten Nebenflusses der Isle Der Fluss macht hier eine Maanderschleife die auf 800 Meter von einer Felswand begleitet wird Das flachliegende Gestein besteht aus Kalken das sogenannte Angoumien eine Formation des Turoniums daruber folgt dann Coniacium Das Angoumian wurde intensiv als naturlicher Baustein abgebaut eine hartere Bank aus dieser Formation wurde insbesondere zur Herstellung von Mahlsteinen genutzt Die Hohle befindet sich an dieser Felswand mitten zwischen zwei grossen Steinbruchen unweit der Ortschaft Les Grezes In unmittelbarer Nahe verlauft die D 939 von Perigueux nach Brantome en Perigord Geschichte BearbeitenDie prahistorische Fundstatte wurde 1876 von M Hardy entdeckt der daraufhin auch Grabungen durchfuhrte Auf ihn folgten 1883 zwei Gymnasiallehrer Beim Bau der Bahnstrecke von Perigueux nach Brantome im Jahr 1887 wurden irrtumlicherweise die Ablagerungen am Hohleneingang als Gleisschotter mitverwendet und uber drei Kilometer verstreut darunter viele Steinartefakte und Knochenreste Hardy und M Feaux unternahmen daraufhin eine systematische Untersuchung die bis 1888 dauerte Ihre Anstrengungen waren erfolgreich denn sie stiessen an der Basis der archaologischen Ablagerungen auf eine menschliche Grabstatte 1927 grub L Didon im vorderen Bereich von Raymonden Nach seinem Tod wurde seine Arbeit von J Bouyssonie von 1928 bis 1929 fortgesetzt Stratigraphie BearbeitenDer Raubbau der Bahnarbeiter hat der Hohle schwer geschadet Trotz allem konnte Hardy 1891 in der insgesamt 1 35 Meter dicken archaologischen Schicht noch vier Feuerlagen unterscheiden welche von dunnen sandigen und tonigen Niveaus getrennt wurden Leider wurde es versaumt die jetzt im Musee du Perigord in Perigueux aufbewahrten Fundstucke spezifischen Niveaus zuzuordnen Anhand gewisser charakteristischer Funde lasst sich aber dennoch der Zeitraum Magdalenien IV VI erkennen Didon und Bouyssonie konnten bei ihren Grabungen im vorderen Bereich der Hohle der vom Fluss uberschwemmt werden konnte ebenfalls vier Schichten unterscheiden die aber dem Magdalenien I III zuzuordnen sind Im Nachhinein betrachtet war somit Raymonden die einzige Fundstatte im Perigord die samtliche Stufen des Magdalenien vorzuweisen hatte Funde Bearbeiten nbsp Schadel des Chancelade MannesRaymonden enthielt zahlreiche Steinartefakte und Knochenreste aus dem Magdalenien darunter auch zahlreiche Kunstgegenstande Bekannt wurde beispielsweise die sehr schone und etwas ratselhafte Wisentplakette franz plaquette au bison Das Magdalenien I enthielt uberwiegend Kratzer aber keinerlei Klingen Das Magdalenien II hingegen war sehr reich an Klingen gefolgt von gleich stark vertretenen Schabern und Sticheln Im Magdalenien III dominierten eindeutig die Stichel Die Knochenfunde werden eindeutig vom Ren beherrscht Im Magdalenien II erscheint dann die Saigaantilope Bemerkenswert sind die Knochenfunde von Seehunden im Magdalenien VI Grabmal Bearbeiten Das Grabmal an der Basis enthielt ein menschliches Skelett den sogenannten Mensch von Chancelade der sich relativ stark vom Cro Magnon Menschen unterschied Er lag auf der linken Seite die Knie waren stark angezogen die linke Hand ruhte unter dem Schadel die Rechte unter dem Kinn Er war mit rotem Eisenoxidpulver Ocker uberpudert worden zu erkennen an den rot eingefarbten Knochen Dieser Homo sapiens sapiens befindet sich jetzt im Musee du Perigord Es handelt sich hier um einen 35 40 Jahre alten und 1 60 Meter grossen Mann mit ziemlich langen Armen und gespreizten Zehen Sein Gehirnvolumen betragt 1675 Kubikzentimeter und liegt damit weit uber dem gangigen Durchschnitt Er litt offensichtlich an chronischem Rheuma Die rechte Schadelhalfte hatte Lasionen erlitten die aber wieder verheilt waren Raymonden Nord BearbeitenEtwas weiter nordlich befindet sich ein kleinerer Abri Raymonden Nord manchmal auch als Hohle von Chancelade bezeichnet Er enthalt Artefakte aus dem Mousterien MTA Typus aus dem Unteren Perigordien und aus dem Aurignacien Alter BearbeitenRaymonden Nord ist ein eindeutig alterer Siedlungsbereich der bereits im Mousterien aufgesucht worden war Die Haupthohle uberspannt ihrerseits das gesamte Magdalenien d h in etwa die Zeitspanne von 17 000 bis 11 000 Jahren BP Sie reicht womoglich auch noch ins Azilien hinein Literatur BearbeitenDelluc B amp G Roussot A amp Roussot Larroque J Connaitre la prehistoire en Perigord Editions SUD OUEST 1990 ISBN 2 87901 048 9 Platel J P et al Perigueux Ouest In Carte geologique de la France a 1 50 000 BRGM Orleans 1989 ISBN 2 7159 1758 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Abri de Raymonden Chancelade Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abri von Raymonden amp oldid 235733679