Die Rauhigkeit ist in der Physik eine psychoakustische Empfindungsgröße, die besonders bei frequenz- und amplitudenmodulierten Schallen wahrgenommen wird. Vor allem Schalle mit Modulationsfrequenzen zwischen ungefähr 30 und 300 Hz rufen Rauhigkeit hervor, z. B. das schnarrende bzw. brummende Geräusch eines fliegenden Käfers oder ein Elektro- bzw. Kolbenmotor.
Die Rauhigkeit lässt sich durch ein aufwendiges Rechenverfahren nachbilden. Ein hierfür entwickeltes Verfahren bildet die Wahrnehmung von realistischen Geräuschen recht gut nach.
Maßeinheit Bearbeiten
Die Rauhigkeit eines Geräuschs (Klangs) wird durch Hörversuche ermittelt und in der Maßeinheit asper angegeben. Ein Asper entspricht der Rauhigkeit eines zu 100 % mit 70 Hz amplitudenmodulierten 1-kHz-Sinustons bei einem Schalldruckpegel von 60 dB.
Rauhigkeit von Akkorden Bearbeiten
Beispiel:
In reiner Stimmung hört man bei der reinen Terz (Frequenzverhältnis 5:4, 386 Cent) keine Schwebung in den Obertönen.
Die „geschärfte“ Terz in gleichstufiger (400 Cent) wird als rau empfunden, da sich die Obertöne "reiben".
Rein: gleichstufig: |
Siehe: Intonation (Musik)
Siehe auch Bearbeiten
Einzelnachweise Bearbeiten
- Gerhard Müller, Michael Möser (Hrsg.): Taschenbuch der Technischen Akustik. 3., erweiterte und überarbeitete Auflage, 2003, S. 88. (Online bei Google Books)
- Ernst Terhardt: Akustische Kommunikation. Grundlagen mit Hörbeispielen. 1. Auflage, 1998, Springer-Verlag, ISBN 978-3-540-63408-9, S. 293. (Online bei Google Books)
- R. Sottek: Gehörgerechte Rauhigkeitsberechnung. (PDF, 3,1 MB).