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Lautheit ist eine psychoakustische Grosse die beschreibt wie eine Anzahl von Testpersonen die empfundene Lautstarke von Schall uberwiegend beurteilt Sie dient zur proportionalen Abbildung des menschlichen Lautstarkeempfindens Wenn der Schall als doppelt so laut empfunden wird verdoppelt sich die Lautheit Die Lautheit ist durch Normen festgelegt Messverfahren in DIN 45631 und ISO 532 B und wurde 1936 von Stanley Smith Stevens erstmals definiert Inhaltsverzeichnis 1 Definition und Masseinheit 2 Ursache 3 Lautheit im Vergleich zum bewerteten Schalldruckpegel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseDefinition und Masseinheit Bearbeiten nbsp Zusammenhang zwischen Sone und PhonDie Masseinheit der Lautheit ist das Sone mit dem Einheitenzeichen sone Das Sone ist definiert als die empfundene Lautstarke eines Schallereignisses 1 Sone entspricht einem Lautstarkepegel von 40 phon d h einem breitbandigen Schall der genauso laut wahrgenommen wird wie ein Sinuston der Frequenz 1 kHz mit einem Schalldruckpegel von 40 dB SPL englisch Sound Pressure Level Bei einem Sinuston der Frequenz 1 kHz fuhrt eine Erhohung der Lautstarke um 10 phon zu einer Verdopplung der Lautheit Dieser Zusammenhang entspricht dem Stevensschen Potenzgesetz gilt jedoch nur fur mittlere und hohe Lautstarken ab 40 phon Bei niedrigeren Lautstarken fuhrt schon eine geringere Lautstarkeerhohung als 10 dB zum Gefuhl der Verdopplung der Lautheit vgl Abbildung Die Lautheit hangt ab vom Schalldruckpegel dem Frequenzspektrum und dem Zeitverhalten des Schalls Es gibt unterschiedliche Verfahren zu Lautheitsberechnungen Ursache BearbeitenHervorgerufen wird das Lautheitsempfinden von der Art und Weise der Schallverarbeitung im Innenohr Dort werden die Schallschwingungen in Nervenimpulse umgewandelt Je nach Starke der Erregung der Nervenzellen wird ein Gerausch lauter oder leiser beurteilt Die Lautheit eines Gerausches beeinflusst auch die Wahrnehmung seiner zeitlichen und spektralen Struktur Es gibt Modelle die aufbauend auf der Innenohrmechanik die Lautstarkewahrnehmung des Menschen beschreiben konnen Modellierung von Maskierungseffekten Seit einiger Zeit sind technische Gerate vorhanden die die Lautstarkewahrnehmung des Menschen simulieren und dadurch messen konnen Ergebnis ist hier die Lautheit in sone Lautheit im Vergleich zum bewerteten Schalldruckpegel Bearbeiten nbsp Bewertungsfilter A B C D und Empfindlichkeit des GehorsIn der Gerauschmessung und bewertung werden statt der Lautheit uberwiegend bewertete Schalldruckpegel benutzt uberwiegend allein die A Bewertung manchmal die C Bewertung nur noch selten die B und D Bewertung Die bewerteten Schalldruckpegel sollen die unterschiedliche Empfindlichkeit des Gehors fur verschiedene Frequenzen nachbilden jedoch bleiben die Verdeckung und andere psychoakustische Parameter unberucksichtigt Der Verlauf der A Bewertung entspricht etwa dem Frequenzgang des Gehors bei niedrigen Schalldruckpegeln um etwa 30 dB und senkt im Vergleich zu anderen Bewertungsfiltern hoch und niederfrequente Gerauschanteile stark ab Die A Bewertung wie Lautstarke und Lautheit basiert auf reinen Sinustonen und kann nicht direkt auf komplexere Gerausche ubertragen werden Da eine solche einfache Pegelmessung die Lautheit oder gar die Larmwirkung mit ihrer Lastigkeit nicht adaquat ausdrucken kann werden bei der Bewertung von Schallemissionen vielfach Zuschlage vergeben die die Fehler der bewerteten Pegelmessung ausgleichen sollen z B Zuschlage fur Tonhaltigkeit oder fur Impulshaltigkeit Aus dem Messwert und den Zuschlagen wird dann ein Beurteilungspegel gebildet Im Bezug zu digitalen Audioubertragungen wie Rundfunkaussendungen Audio Streaming Diensten und ahnlichen wird zur Bewertung der Lautheit eine K Bewertung vorgenommen und diese relativ zu dem digitalen Vollpegel von 0 dBFS gesetzt und als relative Lautheit Einheit LKFS oder LUFS ausgedruckt Normiert ist diese Art der Lautheitsmessung in LUFS in der EBU Empfehlung R 128 und dazu gleichwertig als LKFS in der ITU R BS 1770 4 1 Literatur BearbeitenVille Pulkki Matti Karjalainen Communication Acoustics An Introduction to Speech Audio and Psychoacoustics John Wiley amp Sons 2015 ISBN 978 1 118 86654 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Lautheit Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Lautheit Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Lautheit amp Lautheitskrieg Podcast zum Thema Lautheit und Dynamikumfang Umrechnung von sone in phon und umgekehrt Die Schallpegelanderung in dB und der dazugehorende Faktor bei Lautstarke bzw Lautheit Steigende Lautheit beeintrachtigt die Klangqualitat Video 1 53 min englisch Laut lauter schwerhorig Im Gesprach mit dem Tonmeister und Lautheitsexperten Askan Siegfried vom Norddeutschen Rundfunk Deutsches Medizinradio Dezember 2012 MP3 23 42 min 21 8 MB Memento vom 18 Oktober 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten ITU R BS 1770 4 Algorithms to measure audio programme loudness and true peak audio level PDF International Telecommunication Union ITU R Oktober 2015 abgerufen am 27 Dezember 2022 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Lautheit amp oldid 231571077