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Der Rappenhof ist ein historisches Hofgut auf der Gemarkung der Stadt Weinsberg im Landkreis Heilbronn im nordlichen Baden Wurttemberg Der Rappenhof von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Fruhe Besiedlung und Nutzung 2 2 Grundung des Rappenhofs 1782 2 3 Christliche Kolonie 1815 16 2 4 Besitz der Fursten von Hohenlohe Bartenstein 1858 1876 2 5 Gaststattenbetrieb seit 1951 3 Literatur 4 WeblinksGeografie BearbeitenDer Rappenhof liegt knapp zwei Kilometer sudostlich der Ortsmitte von Weinsberg umgeben von Weinbergen am rechten Hang des Stadtseebachs auf dem flachen Nordfuss der Lowensteiner Berge Das Hofgut erstreckt sich uber die Fluren Gauch s berg und Rappenweide Geschichte Bearbeiten nbsp Der Rappenhof auf einer Karte von 1798Fruhe Besiedlung und Nutzung Bearbeiten 1710 wird der Gauchsberg als Filial von Weinsberg mit 16 Einwohnern genannt ob es schon eine fruhere Besiedlung gegeben hat ist unbekannt Im 15 Jahrhundert ist dort Weinbau bezeugt und im fruhen 18 Jahrhundert wurde erneut ein Weinberg auf dem Gauchsberg angelegt wahrend die angrenzende Rappenweide langere Zeit brach lag Um 1780 lag der Gauchsberg wust Grundung des Rappenhofs 1782 Bearbeiten Im Jahr 1782 besass der vormalige Spitalpachter Kolb beide Fluren und grundete auf der Hugelkuppe ein Hofgut Der Weinsberger Rat forderte den Bau mit der Lieferung von Eichenschwellen aus dem Stadtwald und gab dem Gut nach der Rappenweide den Namen Rappenhof 1795 erwarb der Prestenecker Amtmann Friedrich Anns das Hofgut und erhielt das Weinsberger Burgerrecht war aus wirtschaftlichen Grunden jedoch bereits 20 Jahre spater wieder zum Verkauf gezwungen Christliche Kolonie 1815 16 Bearbeiten nbsp Der Rappenhof 1835Als neuer Kaufer trat 1815 ein Balthasar Wepfer aus Diessenhofen im Kanton Schaffhausen auf den Plan der sich jedoch als Strohmann des Genfer Pastors Frederic Fontaine entpuppte der wiederum im Auftrag von Juliane von Krudener handelte Fontaine und Krudener hatten zuvor auf dem Hofgut Katharinenplaisir bei Brackenheim eine die Apokalypse heraufbeschworende christliche Kolonie gegrundet und waren wegen ihrer Umtriebe 1809 aus Wurttemberg ausgewiesen worden Der Kauf des Rappenhofs auf dem Fontaine erneut die Apokalypse zu predigen begann und von dem aus Krudener Kontakt zum russischen Zaren Alexander I aufnahm blieb daher auch strittig Schliesslich wurde Fontaine verhaftet und 1816 abermals ausgewiesen woraufhin das inzwischen 107 Morgen umfassende Hofgut an die Stadt Weinsberg fiel Die Besitzverhaltnisse in den nachfolgenden Jahren sind nur luckenhaft bekannt Besitz der Fursten von Hohenlohe Bartenstein 1858 1876 Bearbeiten 1858 verkaufte eine Besitzergemeinschaft den Hof an die Fursten von Hohenlohe Bartenstein die erfolglos eine Vereinigung des Hofes mit dem kurz zuvor bereits von ihnen erworbenen Hofgut Lehren anstrebten Der erste hohenlohische Pachter Friedrich Conrad Seefeld aus Lochgau verstiess gegen den Pachtvertrag und musste 1867 den Hof verlassen Unter dem zweiten hohenlohischen Pachter Karl Friedrich Burkle aus Schmieden bei Cannstatt brannte der Hof am 20 Mai 1876 vollstandig nieder Die Fursten von Hohenlohe Bartenstein verausserten das inzwischen uber 152 Morgen umfassende Hofgut daraufhin an die Handelsleute Jonas Strauss aus Ohringen und Moses Maier aus Lehrensteinsfeld die die Grundstucksflachen parzellieren und einzeln weiterverkaufen wollten was am Widerstand des Weinsberger Stadtrats scheiterte Um 1900 besass der Weinsberger Stadtschultheiss Seufferheld Vater des Kunstlers Heinrich Seufferheld den Hof Die abgebrannten Gebaude waren 1904 noch immer nicht wiederhergestellt worden Gaststattenbetrieb seit 1951 Bearbeiten Uber wechselnden Besitz erwarb die Familie Wurster aus Bockingen schliesslich von 1927 bis 1929 das gesamte Hofgut auf dem sich inzwischen wieder ein Wohnhaus und verschiedene Wirtschaftsgebaude befanden Der Hof der den Zweiten Weltkrieg unzerstort uberdauert hat wurde 1946 47 baulich bedeutend erweitert 1951 wurde eine Gastwirtschaft eroffnet die bis heute inzwischen vielfach umgebaut und um ein Hotel erweitert weiterhin von den Wurster Nachfahren betrieben wird Ein Gedenkzimmer erinnert an die Schriftstellerin Juliane von Krudener Literatur BearbeitenWeinsberg In Ferdinand Ludwig Immanuel Dillenius Hrsg Beschreibung des Oberamts Weinsberg Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 43 Karl Aue Stuttgart 1862 S 131 168 hier S 159 Digitalisat Wikisource Rappenhof im Text Simon M Haag Zur Baugeschichte der Oberamtsstadt Weinsberg Verlag Nachrichtenblatt der Stadt Weinsberg Weinsberg 1995 ISBN 3 9802689 8 5 S 221 225 Fritz Peter Ostertag Robert G Koch Burg und Stadt Weinsberg Quellen und Zeugnisse ihrer Geschichte im Mittelalter Dokumentation einer Ausstellung im Stauferjahr 1977 Stadt Weinsberg Weinsberg 1977 S 18 Weblinks BearbeitenWebsite des Rappenhofs49 139472222222 9 301875 Koordinaten 49 8 22 N 9 18 7 O Normdaten Geografikum GND 7830415 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rappenhof Weinsberg amp oldid 212893232