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Raphael Molitor OSB 2 Februar 1873 in Sigmaringen als Fidelis Engelbert Molitor 14 Oktober 1948 in Beuron war ein deutscher Benediktiner und erster Abt der Abtei Gerleve im Munsterland zudem Kirchenrechtler und Musikwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 Quellen WeblinksLeben BearbeitenFidelis Engelbert Molitor war der Sohn des Domkapellmeisters Johann Baptist Molitor 1834 1900 und seiner Frau Maria Er hatte vier altere Geschwister drei Bruder Gregor Heinrich und Ambrosius und die Schwester Rosa Unter dem Einfluss seines Vaters war er schon fruh ein guter Organist und hatte umfangreiche Kenntnisse in Musiktheorie was dazu fuhrte dass er schon mit 17 Jahren zum koniglichen Stiftsorganisten am Emmauskloster in Prag ernannt wurde wo schon einer seiner Bruder als Organist wirkte Statt aber die Stelle anzutreten bat er 1890 wie zwei seiner Bruder um Aufnahme in die Erzabtei Beuron Dort bekam er den Ordensnamen Raphael Nach dem Noviziat und Studium in Beuron setzte er seine Studien in Dogmatik und Kirchenrecht an der internationalen Benedikterhochschule Sant Anselmo in Rom fort Nach der Priesterweihe im Jahr 1897 war er Dozent fur Dogmatik Kirchenrecht und Moraltheologie in Beuron und daneben dort auch zusammen mit einem seiner Bruder fur das Orgelspiel zustandig In dem von Beuron aus neu gegrundeten Kloster Gerleve war 1905 nach dem Tod des bisherigen Priors dieses Amt neu zu besetzen Der Beuroner Erzabt Placidus Wolter entsandte nun Pater Raphael Molitor dorthin um das Kloster als Prior zu leiten Obwohl er vornehmlich Wissenschaftler und Musiker war erfullte er die neue Aufgabe so erfolgreich dass ihn der Erzabt ein Jahr spater zum ersten Abt von Gerleve ernannte Am 16 Dezember 1906 erhielt Molitor im Dom zu Munster die Abtsweihe Abt Raphael legte grossen Wert auf den Choralgesang und die wissenschaftliche Orientierung des Konvents wozu auch der Aufbau und die sorgfaltige Pflege der Klosterbibliothek gehorten Ferner wurde unter seiner Amtszeit der Bau der Abteigebaude fortgesetzt Das Kloster entwickelte sich gut und war so anziehend dass ihm 1936 ungefahr 100 Monche angehorten die zum grosseren Teil aus der rheinisch westfalischen Umgebung des Klosters kamen 1941 wurden die Ordensangehorigen im Rahmen des Klostersturms von den Nationalsozialisten aus ihrem Kloster vertrieben und erhielten Aufenthaltsverbot in den Provinzen Rheinland und Westfalen Die Gebaude wurden fur verschiedene Zwecke der Herrschenden genutzt zuletzt als Lazarett das die befreiende US Army ubernahm 1946 konnten die Monche und auch ihr Abt wieder zuruckkehren Wahrend des ersten Generalkapitels der Beuroner Kongregation nach dem Zweiten Weltkrieg in Beuron das er als Abtprases seit 1936 zu leiten hatte starb Raphael Molitor Er wurde in Gerleve beigesetzt Werk BearbeitenAb 1901 veroffentlichte Molitor mehrere wissenschaftliche Studien vornehmlich auf dem Gebiet der Musikgeschichte Er wurde von Papst Pius X zum Konsultor der Papstlichen Kommission fur Kirchenmusik ernannt Er war an der Herausgabe des Graduale Romanum 1908 beteiligt wie auch als Kirchenrechtler an der Herausgabe des kirchlichen Gesetzbuches CIC 1917 Im Jahr 1931 wurde er in Munster zum Doktor der Theologie promoviert SchriftenJosef Rheinberger und seine Kompositionen fur die Orgel dem Andenken des verewigten Meisters gewidmet 1903 Die nachtridentinische Choralreform zu Rom Ein Beitrag zur Musikgeschichte des 16 und 17 Jahrhunderts Verlag Leuckart Leipzig 1901 1902 Nachdruck Olms Hildesheim 1967 Band 1 Die Choral Reform unter Gregor XIII Band 2 Die Choralreform unter Klemens VIII und Paul V Religiosi Iuris Capita Selecta adumbravit Raphael Molitor OSB Abbas St Joseph in Guestfalia Pustet Regensburg 1909 Aus der Rechtsgeschichte benediktinischer Verbande Untersuchungen und Skizzen Aschendorff Munster 1929 Band 1 Verbande von Kloster zu Kloster Band 2 Verband und Exemtion Vom Sakrament der Weihe Erwagungen nach dem Pontificale Romanum Pustet Regensburg 1938 Band 1 Theologische Vorfragen Tonsur Niedere Weihen Band 2 Subdiakonat Diakonat Presbyterat Literatur BearbeitenBasilius Steidle Abtprases Raphael Molitor In Benediktinische Monatsschrift Jg 24 1948 463 465 Gerhard Oesterle Abt Raphael Molitor als Schriftsteller des Ordensrechtes In Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige SMGB Bd 73 1962 14 40 Basilius Senger Molitor In SMGB Erganzungsband 29 2 1987 S 614ff Martin Uhlenbrock Molitor Raphael In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 727 f Digitalisat Marcel Albert Molitor Raphael In Maria Magdalena Ruckert Hrsg Wurttembergische Biographien unter Einbeziehung hohenzollerischer Personlichkeiten Band I Im Auftrag der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Kohlhammer Stuttgart 2006 ISBN 3 17 018500 4 S 181 183 online Quellen Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Raphael Molitor im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Raphael Molitor in der Biographia Benedictina Benediktinerlexikon de Orden online Molitor Raphael Raphael Molitor auf der Website der Abtei Gerleve Schwabische Orgelromantik Molitor Raphael O S BVorgangerAmtNachfolger Abt von Gerleve 1906 1948Pius I Buddenborg Raphael Walzer Abtprases der Beuroner Benediktinerkongregation 1936 1948Bernhard DurstNormdaten Person GND 127210202 lobid OGND AKS LCCN n87135214 VIAF 64528983 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Molitor RaphaelALTERNATIVNAMEN Molitor Fidelis Engelbert Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutscher Geistlicher Benediktiner und AbtGEBURTSDATUM 2 Februar 1873GEBURTSORT SigmaringenSTERBEDATUM 14 Oktober 1948STERBEORT Beuron Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raphael Molitor amp oldid 235379677