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Raphael Levy geboren 1612 in Flevy Chelaincourt gestorben 17 Januar 1670 in Metz war ein franzosischer Viehhandler der aufgrund eines antijudaistischen Ritualmordvorwurfs auf dem Scheiterhaufen verbrannt wurde Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachwirkung 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLevy war ein kleiner Viehhandler im lothringischen Boulay der 1669 kurz vor Rosch ha Schana nach Metz reiste um dort fur die Hohen Feiertage einen Schofar zu erwerben Dort wurde er festgenommen da auf der Strasse zwischen Boulay und Metz der dreijahrige christliche Didier Le Moyne verschwunden war und man Levy des Ritualmordes an dem Kind bezichtigte In einem voll antisemitischem Hass gefuhrten Verfahren wurde Levy angeklagt dieser beteuerte jedoch trotz Folter seine Unschuld Sein Verteidiger Meyer Schwabe einer der Altesten der Gemeinde zu Metz wurde selbst mit konstruierten Vorwurfen der Verspottung Jesu am Karfreitag uberzogen Obwohl die Vorwurfe gegen Schwabe und Levy immer bizarrer und widerspruchlicher wurden verurteilte man beide zum Tode Der konigliche Intendant von Metz konnte jedoch durch sein Eingreifen Schwabe noch retten und auch ein Pogrom gegen die judische Gemeinde verhindern doch fur Levy kam jede Hilfe zu spat Er wurde am 17 Januar 1670 in Metz auf dem Scheiterhaufen offentlich verbrannt 1 Nachwirkung BearbeitenDer konigliche Staatsrat untersagte den lokalen Behorden die Bestrafung Schwabes Ludwig XIV selbst verbot allgemein jeden weiteren Ritualmordprozess und untersagte sogar den blossen Glauben an eine entsprechende Anschuldigung Der Justizmord zeigt jedoch dass sich die Ritualmordlegende als Instrument christlich motivierten Judenhasses in Frankreich auch uber den Beginn der Neuzeit hielt Klerikal reaktionare Kreise machten dort die Juden fur die im Zuge der Aufklarung fortschreitende Trennung von Kirche und Staat verantwortlich und schreckten vor kaum einer Verleumdung zuruck Noch in der Dreyfus Affare warf die klerikale Zeitung La Croix dem Angeklagten vor dass die Juden nun die christliche Seele Frankreichs durch ihre angeblich radikale sakular antikatholische Agenda ebenso zerstoren wurden wie sie fruher kleine Christenkinder ermordet hatten 1 Glatigny die Heimatgemeinde des angeblichen Opfers Levys verbot allen Juden das Betreten des Ortes und hob diesen 344 Jahre strikt eingehaltenen Bann erst 2014 auf 2 Literatur BearbeitenPierre Birnbaum A Tale of Ritual Murder in the Age of Louis XIV The Trial of Raphael Levy 1669 Stanford University Press Stanford 2012 ISBN 978 0 8047 7404 8Einzelnachweise Bearbeiten a b Zvi J Kaplan From Ritual Murder to Treason Antisemitism in Early Modern and Modern France Rezension zu Pierre Birnbaum A Tale of Ritual Murder in the Age of Louis XIV The Trial of Raphael Levy 1669 auf H Net Mai 2013 Ulrich Sahm Bann nach 344 Jahren aufgehoben Judische Allgemeine vom 22 Januar 2014Normdaten Person GND 1091094926 lobid OGND AKS LCCN no2009146713 VIAF 98022201 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Levy RaphaelKURZBESCHREIBUNG Opfer eines antisemitischen JustizmordesGEBURTSDATUM 1612GEBURTSORT Flevy ChelaincourtSTERBEDATUM 17 Januar 1670STERBEORT Metz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raphael Levy amp oldid 229984794