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Ralph Pohland 8 Juni 1946 in Klingenthal Sa 7 Februar 2011 in Plauen war ein Nordischer Kombinierer aus der DDR der durch seine 1968 erfolgte Flucht in den Westen Aufmerksamkeit erregte Anschliessend konnte er gewisse sportliche Erfolge auch in Westdeutschland verzeichnen Ralph PohlandVoller Name Ralph PohlandNation Deutschland Demokratische Republik 1949 Deutsche Demokratische RepublikDeutschland Bundesrepublik BR DeutschlandGeburtstag 8 Juni 1946Geburtsort Klingenthal Sa DeutschlandSterbedatum 7 Februar 2011Sterbeort PlauenKarriereKarriereende 1972 Karriere BearbeitenRalph Pohland vom SC Dynamo Klingenthal im Erzgebirge war mehrmaliger Jugend und Juniorenmeister der DDR in der Nordischen Kombination Bei den DDR Meisterschaften in dieser Disziplin erreichte er 1965 bei den Erwachsenen Rang 5 Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1966 am Holmenkollen in Norwegen errang Pohland Platz 4 Bereits dort hatte er sich mit Fluchtabsichten in den Westen getragen und dies an den westdeutschen Olympiasieger Georg Thoma herangetragen Wegen der Liebe dem Abenteuer und weil ich mich im Osten enorm erdruckt und gegangelt fuhlte 1 Im Folgejahr 1967 gewann er den Titel bei den DDR Meisterschaften und siegte bei den Oberhofer Skispielen sowie bei den vorolympischen Wettkampfen in Autrans Bei den im selben Jahr stattfindenden Salpausselka Spielen Lahti Skigames in Finnland sowie bei den Holmenkollen Skispielen wurde er Zweiter Er wurde zudem 1967 in den Zentralrat der FDJ gewahlt nachdem er noch kurz vorher mit vollmundigen DDR Bekenntnissen aufgefallen war 2 Pohland galt als eine wesentliche Medaillenhoffnung der DDR fur die Olympischen Winterspiele 1968 in Grenoble doch hatte er nach wie vor seine Flucht im Sinn Diese erfolgte am 20 Januar 1968 vom Schweizer Wintersportort Le Brassus aus mit tatkraftiger Unterstutzung durch Thoma 3 4 Den Fluchtplan besprachen beide auf dem Anlaufturm der Sprungschanze da man davon ausging dass sich dort keine DDR Betreuer aufhalten wurden Alles verlief reibungslos Nach dem Abendessen warf Pohland seine Koffer aus dem Hotelfenster und vergrub sie gut 100 Meter entfernt im Schnee Anschliessend ging er wieder auf sein Zimmer das er gegen Mitternacht unbemerkt verlassen konnte Thoma wartete vor dem Haus im Auto auf ihn Aber nicht nur er Auch Bruno Moravetz war mit einem Team vor Ort Thoma hatte den ZDF Reporter in sein Vorhaben eingeweiht 5 Das dabei entstandene Video von Pohlands Flucht wurde jedoch nie ausgestrahlt Thoma der spater Trauzeuge Pohlands bei dessen Hochzeit mit der Norwegerin Marit Myhre wurde hat seine Fluchthilfe im Nachhinein bereut da es Pohland in den Jahren nach seiner Flucht mental nicht gut ging und er Schwierigkeiten hatte im Westen beruflich Fuss zu fassen 6 In der Folge wurde Pohland wurde durch die Propaganda der DDR zum Verrater stilisiert Seine Eltern verloren ihre Arbeit sein Vater wurde zwischenzeitlich inhaftiert sein Trainer Gerhard Glass dispensiert Sein gesamtes in der DDR verbliebenes familiares Umfeld wurde mit der Staatssicherheit durchsetzt und Pohland selbst sogar im Westen unter Beobachtung gehalten Der letzte Eintrag in seiner Stasiakte stammt aus den 80er Jahren wo er unter dem operativen Vorgang Sportverrater abgelegt war 7 Sein Freund Andreas Kunz eroberte bei Olympia 1968 die Bronzemedaille und wurde anstelle von Pohland als Held gefeiert Da er jedoch die personliche Freundschaft der beiden aufrechterhielt wurde Kunz 1970 in der DDR kaltgestellt und mit Berufsverbot belegt Wenige Tage nach den Winterspielen gewann Pohland am 23 Februar 1968 bei den bundesdeutschen Skimeisterschaften den Titel in der Nordischen Kombination vor Olympiasieger Franz Keller 8 Diesen Erfolg vermochte er 1969 zu verteidigen 9 Das Wagnis jedoch bei der 1970 in Strbske Pleso damals CSSR stattfindenden Nordischen Skiweltmeisterschaften teilzunehmen wollte er nicht eingehen weil er den langen Arm der DDR vor Augen hatte und eine mogliche Inhaftierung wegen sogenannter Republikflucht zu befurchten war In Sapporo bei den Olympischen Spielen 1972 startete er fur die Bundesrepublik und wurde Zehnter beim Olympiasieg von Ulrich Wehling Nach der Flucht lebte Pohland zunachst bei Georg Thoma in Hinterzarten der ihm bei der Arbeitsplatzsuche half Zeitweise arbeitete er als Postzusteller in Freiburg und bei der Gemeinde Hinterzarten verantwortete er die Betreuung der Tennisplatze 10 Nach Ende seiner aktiven Sportlaufbahn war Pohland 1974 75 kurzzeitig Bundestrainer der Nordisch Kombinierten Nachdem er schon in der DDR als Sportsoldat in der Nationalen Volksarmee gedient hatte wurde er in der Folge in die Bundeswehr ubernommen Dort wurde er Feldwebel im Skizug der Ausbildungskompanie 7 10 der 10 Panzerdivision in Todtnau Fahl und wirkte als Trainer fur Spitzensportler unter anderen von Urban Hettich und Georg Zipfel Im Ruhestand kehrte er ins Vogtland zuruck und lebte zeitweise in Schneeberg Er starb an Krebs Weblinks BearbeitenRalph Pohland in der Datenbank des Internationalen Skiverbands englisch Ralph Pohland in der Datenbank von Olympedia org englisch Jutta Braun Michael Barsuhn Flucht zum Freund Der Tagesspiegel 24 Februar 2008 Ralph Pohland Leistungstrager von druben In Zeitzeugenportal Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland 28 September 2011 abgerufen am 6 April 2020 Christoph Gunkel Olympia 1968 DDR gegen BRD Er darf mich nicht einholen einestages auf Spiegel Online 15 Februar 2018Belege Bearbeiten Gunnar Meinhardt Georg Thoma Der Olympiasieger der seinem DDR Konkurrenten zur Flucht verhalf In Die WELT Geschichte 24 Marz 2020 abgerufen am 9 Februar 2023 Volker Kluge Das grosse Lexikon der DDR Sportler 2 aktualisierte Auflage Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2004 ISBN 3 89602 538 4 S 434 Karin Konig Warum die Stasi vor drei Jahrzehnten in Hinterzarten schnuffelte Die Akte liest sich wie ein Krimi Weltmeister und Olympiasieger Georg Thoma half dem DDR Wintersportler Ralph Pohland bei der Flucht in den Westen In 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Mai 2015 PersonendatenNAME Pohland RalphKURZBESCHREIBUNG deutscher Nordischer KombiniererGEBURTSDATUM 8 Juni 1946GEBURTSORT KlingenthalSTERBEDATUM 7 Februar 2011STERBEORT Plauen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ralph Pohland amp oldid 230723114