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Der Serbisch byzantinische Stil ist eine Zusammenfassung dreier zeitlich aufeinanderfolgender Stilrichtungen der Byzantinischen Kunst im mittelalterlichen Serbien zwischen dem 12 Jahrhundert und dem Ausgang des 16 Jahrhunderts Durch architektonische Verschmelzung westlicher romanischer und ostlicher byzantinischer Elemente ist die Raska Schule im 12 bis 13 Jahrhundert gekennzeichnet Von byzantinischen und bulgarischen 1 Kunstzentren in Thessaloniki Ohrid 1 dem Athos ist ab der Zeit von Stefan Uros II Milutin 1282 1321 der Stil der Palaiologischen Renaissance bindend Insbesondere ist aber durch eine andere Behandlung des Baukorpers in dieser sogenannten Mazedonischen Schule die Entwicklung eines serbisch byzantinischen Architekturstils zu erkennen der sich in der abschliessenden Periode der Byzantinischen Kunst in Serbien in den Bauwerken der Morava Schule voll ausbildet Zu der harmonisch ausgewogenen Gruppe von Kirchen und Klostern in Nordserbien mit ihren vielfaltigen neuen Elementen gehoren die innovativsten und experimentellsten Bauwerke der Byzantinischen Architektur Studenica Muttergotteskirche 12 JahrhundertKloster GradacVisoki Decani 1335Konigskirche von Konig Miutin um 1314 gestiftetKloster Kalenic 1414 Inhaltsverzeichnis 1 Raska Schule 1 1 Architektur 1 2 Fresken 2 Mazedonische Schule 2 1 Architektur 2 2 Fresken 3 Ikonen 4 Morava Schule 4 1 Architektur 4 2 Fresken 4 3 Ikonen 5 Literatur 5 1 Allgemein 6 Malerei 6 1 Architektur 6 2 Plastik 7 EinzelnachweiseRaska Schule BearbeitenZur Raska Schule gehoren die altesten kirchlichen Bauwerke in Serbien mit Ausnahme der schon im 9 Jahrhundert erbauten Petrova crkva die als Rotunde der byzantinischen Klassik unter Justinian verpflichtet ist Zur Raska Schule zahlen insbesondere die Klosterkirchen von Studenica Zica Mileseva Kloster Sopocani und das Kloster Gradac Das kunstlerische Zentrum der Raska Schule befand sich Raszien um Stari Ras der alten serbischen Hauptstadt Architektur Bearbeiten Die Kirchen sind als kreuzformige Basiliken mit Kuppel ausgefuhrt Grundungsbau und Vorbild fur spatere Grundungen ist die Muttergotteskirche in Studenica Mit Ausnahme der Kuppel sind die Bauwerke im romanischen Stil errichtet Der Baustil ist uber die dalmatinischen Kustenorte insbesondere Dubrovnik und Kotor nach Serbien vermittelt Fresken Bearbeiten Die Fresken in den Kirchen der Raska Schule sind rein byzantinische Arbeiten von erstaunlichem Niveau Charakteristisch ist der blaue oder goldene Grund in Studenica und die emotionale Darstellung der Kreuzigung Christi Die Darstellung des Engels am Grabe Christi in Milesevo sowie die der Fruhrenaissance angehorenden monumentalen antikisierenden Fresken in Sopocani stehen auf grunem Grund Mazedonische Schule BearbeitenMit dem starkeren byzantinischen kunstlerischen Einfluss seit Anfang des 14 Jahrhunderts verlagerte sich das bauliche Zentrum auch in den Kosovo und nach Mazedonien Hier entstanden die Hauptwerke der Mazedonischen Schule die in der Klosterkirche von Gracanica ihren Hohepunkt erreichten Architektur Bearbeiten Ein direkter griechischer Einfluss ist in der Architektur der Bauwerke Milutins durch Vermittlung uber die Architektur in Thessaloniki spurbar Jedoch ist der Hohendrang der Bauwerke die in Serbien errichtet werden in der damaligen byzantinischen Kunst unbekannt Erstmals werden in Serbien auch Funfkuppelkirchen gebaut Kreuzkuppelkirchen mit funf Kuppeln sind Gracanica 1311 1321 Staro Nagoricane 1317 18 und Bogorodica Ljeviska 1310 13 Neben diesen Hauptwerken sind auch einfachere Kirchen mit nur einer Kuppel wie die Kirche des Hl Erzengel Michael in Lesnovo aber insbesondere die konigliche Kapelle Konigskirche im Kloster Studenica zu nennen Fresken Bearbeiten nbsp Kreuzigung Christi 12 Jh Muttergotteskirche Studenica nbsp Der Weisse Engel am Grab Christi um 1230 nbsp Monumentalfresko Entschlafen Mutter Gottes Sopocani ca 1260 nbsp Evangelisten des Monumentalfreskos Entschlafen Mutter Gottes nbsp Stifterportrat Konigskirche Studenica 14 Jh nbsp Ikonostase und schmiedeeiserner Choros Konigskloster Decani Raska Schule 1328 1335 nbsp Ikonen im Kloster Decani von Zar Dusan um 1350 nbsp Stifterportrat Stefan Lazarevic Kloster Manasija Morava Schule 1407 1418Die palaiologische Renaissance fand durch die beiden Hofmaler Konig Milutins Michael Astrapas und Eustychios Eingang in die serbische Malerei Die bewegten detailreichen Figuren sind im Vergleich zur Monumentalmalerei der Raska Schule mehr stilisiert Die Maler der serbischen Kloster stammen aus der Malerschule von Ohrid Eine Sonderstellung stellt der Freskenzyklus im Kloster Visoki Decani dar Zwar ist das Kloster im Stil der apulischen Gotik gebaut und gehort in den Kontext der Raska Schule so sind die Fresken durch Stil und Figurenreichtum der Mazedonischen Schule zuzurechnen erreichen aber nicht die Qualitat der Fresken von Bogorodica Ljeviska der Konigskirche in Studenica oder Gracanica Ikonen BearbeitenNur wenige Ikonen sind aus der Zeit erhalten z B die funf Standikonen der Ikonostase in Decani Die langgliedrigen Figuren und feinen Zeichnungen sind ausgesprochen elegant Bedeutend sind die Ikonen die in Ohrid erhalten sind Sie zeigen eine verschwenderische Benutzung von Goldgrund Morava Schule BearbeitenDie letzte Phase der serbischen Kunst im Mittelalter die Morava Schule ist eine eigenstandige Leistung der serbischen Kunst die zwar Elemente der Athos Kloster aufnimmt aber ein grundlegend neues Schema fur den Kirchenbau entwirft Als ein internationaler Stil wird dieser serbische Stil auch uber die Landesgrenzen wirksam Moldaukloster Walachei Architektur Bearbeiten Die Dreikonchenanlagen zeichnen sich durch den farbigen Ziegelschmuck der Fassade und reichen bauplastischen Dekor in Flachrelieftechnik aus Fresken Bearbeiten Erst die Malerei der Morava Schule beabsichtigte wieder eine realistischere Darstellung Die Fresken in Kalenic und Manasija erreichen eine stilistische Feinheit und Eleganz die mit den besten Werken der gotischen Kunst gleichzieht Das Programm in Kalenic und Manasija kann als Beginn der Fruhrenaissance in der Malerei in Serbien gewertet werden Ikonen Bearbeiten Unter den Ikonen des spaten 14 und 15 Jahrhundert ragen insbesondere die grossformatigen Ikonen des Klosters Hilandar heraus Literatur BearbeitenAllgemein Bearbeiten Helen C Evans ed Byzantium Faith and Power 1261 1557 exh cat New York Metropolitan Museum of Art New Haven Yale University Press 2004 658 pp 721 color ills 146 b w Malerei BearbeitenSlobodan Curcic Some Uses and Reuses of Griffins in Late Byzantine Art In Byzantine East Latin West Art Historical Studies in Honor of Kurt Weitzmann edited by Christopher Moss and Katherine Kiefer pp 597 604 Princeton 1995 Vojislav J Duric La peinture murale de Resava Ses origines et sa place dans la peinture byzantine In Moravska skola i njeno doba Nauchmi skup u Resavi 1968 L Ecole de la Morava et son temps Symposium de Resava 1968 edited by Vojislav J Duric pp 277 91 Belgrade 1972 Tania Velmans Infiltrations occidentales dans la peinture murale byzantine au XIVe et au debut du XVe siecle In Moravska skola i njeno doba Nauchmi skup u Resavi 1968 L Ecole de la Morava et son temps Symposium de Resava 1968 edited by Vojislav J Duric pp 37 48 Belgrade 1972 Architektur Bearbeiten Slobodan Curcic Religious Settings of the Late Byzantine Sphere In Byzantium Faith and Power 1261 1557 edited by Helen Evans The Metropolitan Museum of Art New York 2004 Plastik Bearbeiten Nadezda Katanic Dekorativna kamena plastika Moravske skole Prosveta Republicki zavod za zastitu spomenika kulture Beograd 1988 ISBN 86 07 00205 8Einzelnachweise Bearbeiten a b Gerhard Podskalsky Theologische Literatur des Mittelalters in Bulgarien und Serbien 815 1459 Munchen Beck 2000 ISBN 3 406 45024 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Serbisch byzantinischer Stil amp oldid 221140533 Raska Schule