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Rudiger Rosenthal 25 Februar 1952 in Boizenburg Elbe ist ein deutscher Lyriker und Journalist Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Rezeption 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenRosenthal wuchs im heutigen Mecklenburg Vorpommern auf machte 1970 das Abitur und beendete zugleich eine Ausbildung als Schiffbauschlosser in der Elbewerft Boizenburg Danach studierte er Physik an der Technischen Universitat Magdeburg Ab 1974 war er zunachst Hochschulassistent dann Entwickler und Ingenieur im Oberschoneweider Werk fur Fernsehelektronik Rosenthal war in Ost Berlin und Mecklenburg ausserdem als Autor u a im Lyrikclub Pankow und als Journalist unter Pseudonymen fur westdeutsche Medien tatig und gehorte zu verschiedenen alternativen Kultur Friedens und Umweltkreisen der DDR Opposition Wegen langjahriger Publikations Auftritts und Reiseverbote und weitergehenden politischen Verfolgungsdrucks ubersiedelte er 1987 nach West Berlin In der DDR konnte Rosenthal nur wenig publizieren z B in der Literaturzeitschrift Temperamente Die meisten Veroffentlichungen erfolgten ohne Genehmigung in westdeutschen und osterreichischen Zeitschriften sowie in der Westberliner Literaturzeitschrift Litfass Berliner Zeitschrift fur Literatur 1984 publizierte er illegal im Westberliner Oberbaum Verlag den Gedichtband Polnische Reise Poetische Erzahlungen und andere Gedichte mit Radierungen von Cornelia Schleime In Polnische Reise beschreibt Rosenthal das Polen der Solidarnosc die Texte entstanden kurz vor Ausrufung des Kriegsrechts 1981 nach der Verweigerung jeglicher weiterer Reisen ins Nachbarland Polen durch die DDR Behorden Weitere Texte in Polnische Reise beschaftigen sich mit Diktaturerfahrungen und der Verteidigung der Sprache in der Diktatur Bis 1989 arbeitete Rosenthal als Journalist u a fur die Sendung Radio Glasnost beim West Berliner Radio 100 sowie die Tageszeitung taz fur deren dort publizierte Artikel er 1989 den Konrad Adenauer Journalistenpreis erhielt 1989 kehrte Rosenthal nach Ostberlin zuruck wurde zunachst Pressesprecher bei der Grunen Partei der DDR spater bei Bundnis 90 Die Grunen sowie bei Umweltverbanden Rezeption BearbeitenEine Reihe von Texten erschienen verstreut in Zeitschriften und Anthologien u a in dem Band Beruhrung ist nur eine Randerscheinung Neue Literatur aus der DDR der die alternative Literatur Szene vom Prenzlauer Berg vorstellte In seinem Essay Hintergrund und Widerstand die Parallelkultur in Berlin Ost im Buch Freiheit ist immer Freiheit Die Andersdenkenden in der DDR beschrieb Rosenthal Ost Berlins kulturelle und oppositionelle Szenerie in dem Essay Stalins Erbe in Aufbruch in eine andere DDR Reformer und Oppositionelle zur Zukunft ihres Landes die Notwendigkeit einer Entstalinisierung der DDR 1990 gab Rosenthal den Sammelband Robert Havemann Die Stimme des Gewissens Texte eines deutschen Antistalinisten heraus Das Buch enthalt Reden Aufsatze und Briefe des DDR Dissidenten Havemann 2005 veroffentlichte er zusammen mit Gerald Praschl und Barbel Bohley Mut Frauen in der DDR ein Buch uber das widerstandige Leben acht ostdeutscher Frauen Zusammen mit Stephan Bickhardt und uber 100 Unterstutzern aus dem Kreis der DDR Burgerrechtler veroffentlichte er die Erklarung zu Chemnitz die sich im Zuge der Ausschreitungen in Chemnitz 2018 gegen die Instrumentalisierung des Mordes an Daniel H wandte aber auch die politische Vereinnahmung von Burgerrechtler Slogans fur andere politische Ideen insbesondere durch rechtsextreme Gruppen kritisierte 1 Werke Auswahl Bearbeitenals AutorNorbert Haase Lothar Reese Peter Wensierski Hrsg VEB Nachwuchs Jugend in der DDR Rowohlt Reinbek 1983 ISBN 3 499 15178 2 Rororo Panther 5178 Dorothea von Torne Hrsg Vogelbuhne Gedichte im Dialog Verlag der Nation Berlin 1983 Lutz Rathenow Hrsg einst war ich fanger im schnee Neue Texte und Bilder aus der DDR Oberbaum Verlag Berlin 1984 ISBN 3 87628 213 5 Christoph Buchwald Ursula Krechel Hrsg Luchterhand Jahrbuch der Lyrik Jg 2 1985 ISSN 0179 9150 Christoph Buchwald Elke Erb Hrsg Luchterhand Jahrbuch der Lyrik Jg 3 1986 ISSN 0179 9150 Christoph Buchwald Jurgen Becker Hrsg Luchterhand Jahrbuch der Lyrik Jg 4 1987 88 ISSN 0179 9150 Peter Geist Hrsg Ein Molotow Cocktail auf fremder Bettkante Lyrik der siebziger achtziger Jahre von Dichtern aus der DDR ein Lesebuch Reclam Leipzig 1991 ISBN 3 379 00694 7 Klaus Michael Thomas Wohlfahrt Hrsg Vogel oder Kafig sein Kunst und Literatur aus unabhangigen Zeitschriften in der DDR 1979 1989 Druckhaus Gralev Berlin 1992 ISBN 3 910161 10 3 Ferdinand Kroh Hrsg Freiheit ist immer Freiheit Die Andersdenkenden in der DDR Ullstein Frankfurt M 1988 ISBN 3 548 34489 5 Elke Erb Sascha Anderson Hrsg Beruhrung ist nur eine Randerscheinung Neue Literatur aus der DDR Verlag Kiepenheuer amp Witsch Koln 1985 ISBN 3 462 01734 9 Hubertus Knabe Hrsg Aufbruch in eine andere DDR Reformer und Oppositionelle zur Zukunft ihres Landes Rowohlt Reinbek 1989 ISBN 3 499 12607 9 als HerausgeberRobert Havemann Die Stimme des Gewissens Texte eines deutschen Antistalinisten Rowohlt Hamburg 1990 ISBN 3 499 12813 6 Mut Frauen in der DDR Herbig Munchen 2005 ISBN 3 7766 2434 5 zusammen mit Gerald Praschl und Barbel Bohley Literatur BearbeitenAndrea Jager Schriftsteller aus der DDR Ausburgerungen und Ubersiedlungen von 1961 bis 1989 Autorenlexikon Peter Lang Verlag Frankfurt M 1995 ISBN 3 631 48643 X S 519f Schriften zur Europa und Deutschlandforschung 1 2 Einzelnachweise Bearbeiten Burgerrechtler veroffentlichen Erklarung zu Chemnitz Abgerufen am 9 Juli 2019 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Rudiger Rosenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Erklarung zu Chemnitz auf den Seiten der Robert Havemann GesellschaftNormdaten Person GND 110710487 lobid OGND AKS LCCN n91095603 VIAF 10451988 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenthal RudigerKURZBESCHREIBUNG deutscher Autor Lyriker Herausgeber und JournalistGEBURTSDATUM 25 Februar 1952GEBURTSORT Boizenburg Elbe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudiger Rosenthal amp oldid 226891415