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Als Rubstiel bezeichnet man die als Gemuse verwendeten Stiele und Blatter einiger Unterarten des Rubsen Meist handelt es sich um die jungen gestielten Blatter der Speiserube Daneben gibt es eine aus dem wilden Rubsen Stangelkohl Brassica rapa ssp silvestris gezuchtete Sorte Namenia und eine eigenstandige Varietat mit stark gefiederten Blattern Brassica rapa var rapifera subvar pabularia die keine bzw nur eine kleine Rube bilden Brassica rapa ssp silvestris Namenia Inhaltsverzeichnis 1 Weitere Namen 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Anbau und Ernte 5 Verwendung 6 EinzelnachweiseWeitere Namen BearbeitenSynonyme der Pflanze im Deutschen sind Rubstielchen Stangelmus Stangelripsen Stielmus Kohlstille Runkelstielchen Knisterfinken im westfalischen Platt auch Streppmaut Geschichte BearbeitenIm Rheinland und in den Niederlanden hat dieses Gemuse eine sehr lange Tradition In der Schweiz wird Rubstiel erst seit 1985 versuchsmassig angebaut 1 Beschreibung BearbeitenWie auch die engen Verwandten Rettich Senf Kresse und Kohl gehoren Speiseruben und Rubstiel zur Pflanzenfamilie der Kreuzblutengewachse Diesen allen gemeinsam ist eine besondere Gruppe der sekundaren Pflanzenstoffe Glucosinolate auch als Senfolglykoside bezeichnet Diese Stoffgruppe verursacht den typischen Kohlgeruch und verleiht je nach Menge und Zusammensetzung die Scharfe Anbau und Ernte BearbeitenDie Aussaat erfolgt meist im Fruhjahr Rubstiel ist ein typisches Fruhjahrsgemuse Angebaut wird Rubstiel meist durch sehr enge Aussaat von Speiseruben Brassica rapa ssp rapa z B Mai Herbst oder Weisse Ruben Die Aussaatdichte betragt im Hausgarten statt des zur Rubenproduktion ublichen einen Gramms pro Quadratmeter drei Gramm pro Quadratmeter fur die Blattproduktion 2 Enge Aussaat ist wichtig da nur die jungen Blatter verwertet werden und die Wurzeln sich daher nicht entwickeln sollen Oder es wird die spezielle aus dem wilden Rubsen Brassica rapa ssp silvestris gezuchtete Sorte Namenia eingesetzt Als Ersatz konnen auch Chinakohl oder Mangoldblatter verwendet werden Als Standort sind mittelschwere etwas sandige Boden von Vorteil Auch der Anbau im Gewachshaus ist ublich Die Kulturzeit betragt je nach verwendetem Gemuse 6 8 Wochen Geerntet wird mit den Wurzeln wenn die Blatter 10 bis 25 Zentimeter Lange erreicht haben Der mittlere Ertrag liegt bei drei Kilogramm pro Quadratmeter Dann werden sie nach Gewicht gebundelt und abgepackt Frisch geschnittener Rubstiel kann nur kurz fur zwei bis drei Tage im Kuhlschrank gelagert werden Verwendung Bearbeiten nbsp Stielmus Sorte Namenia die ahnlich wie Endiviensalat als Kopf wachst Rubstiel hat einen fein sauerlichen Geschmack und wird am besten frisch nach der Ernte verzehrt weil die zarten Blatter schnell welken Das Gemuse ist vor allem im Rheinland und in Westfalen bekannt Dort werden die Stiele der jungen Mai und Herbstruben meist gehackt und gedunstet zu Fleischgerichten serviert Ublich ist auch eine Mischung mit Kartoffelpuree oder Stampfkartoffeln In weiteren traditionellen Zubereitungen wird er zu Eintopf oder roh zu Salat verarbeitet 3 In Portugal und im spanischen Galicien ist das Gemuse als Grelos haufig zusammen mit Kartoffeln gekocht eine Beilage zu Fleischgerichten Einzelnachweise Bearbeiten Fritz Keller Jurg Luthi Kurt Rothlisberger 100 Gemuse LMZ Zollikofen 1986 ISBN 3 9066 7901 2 S 76 Johannes Bottner Hrsg Gartenbuch fur Anfanger 22 Auflage Frankfurt an der Oder 1940 S 281 Marianne Muller Gunter Rachfahl Hrsg Das grosse Lexikon der Hotellerie und Gastronomie Behr Hamburg 2004 ISBN 3 89947 114 8 S 546 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rubstiel amp oldid 220173077