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Der Stangelkohl Brassica rapa subsp sylvestris var esculenta 1 ist eine dem Rubstiel ahnliche Varietat des Rubsens Brassica rapa aus der Familie der Kreuzblutler Brassicaceae Stangelkohl wird je nach Gegend auch Rappa Cima di Rapa oder Broccoli raab genannt und als Gemuse genutzt Stangelkohl italienisch Cima di rapa Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Merkmale 1 2 Unterscheidung 1 3 Herkunft und Geschichte 1 4 Bedeutung 2 Nutzung 2 1 Anbau und Ernte 2 2 Krankheiten und Schadlinge 3 Verwendung 3 1 Kuche 3 2 Lagerung 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenMerkmale Bearbeiten Stangelkohl ist eine einjahrige Pflanze Sie schosst schon im Jahr der Aussaat Die Struktur und Farbe der Blatter ist dem des Rubsens Rettichs Rubstiels oder Chinakohls ahnlich und ist hellgrun Beim Schossen treibt Stangelkohl gestauchte gelbbluhende Blutentrauben und wird damit etwa 80 Zentimeter hoch Die Blatter sind kraus Unterscheidung Bearbeiten Von der genetisch nahestehenden Speiserube mit starker Rubenbildung und wenig Blattern unterscheidet sich Stangelkohl durch viele feine Wurzeln mehr Blatt und schnelles Schossen Durch das rubsen rettich oder chinakohl ahnliche Blatt unterscheidet sich Stangelkohl auch deutlich vom bekannten Sprossen Broccoli mit vielen kleinen Einzelblutenstanden der spater als Broccoli der heutigen Zuchtform ahnlich wie Kopfkohl oder Blumenkohl ein eher ledriges und mit starker Wachsschicht versehenes Blatt besitzt Herkunft und Geschichte Bearbeiten Stangelkohl stammt wie die Speiserube vom Wild Rubsen Brassica rapa subsp campestris ab Beide Formen wurden in der Gegend von Apulien und Kampanien viel angebaut und haben sich von dort aus verbreitet Stangelkohl gehort auch zusammen mit Sprossen Broccoli Chinakohl Broccoli und Broccoletti zur Gruppe der Broccoletto Broccoliartigen 2 Bedeutung Bearbeiten Gewerbsmassig wird Stangelkohl hauptsachlich in Italien angebaut vor allem in den suditalienischen Provinzen Kampanien und Apulien Begrenzten Anbau gibt es noch in der Schweiz In den ubrigen Landern wird er eher als Delikatesse und fur Kenner auf Wochenmarkten angeboten Der Stangelkohl stellt damit eine typische Nischenkultur des Gemusebaus dar Nutzung BearbeitenAnbau und Ernte Bearbeiten Im professionellen Anbau wird satzweise das ganze Jahr hindurch angebaut Fur den Anbau nordlich der Alpen werden die mittelfruhen mittelschnell wachsenden Sorten aus Italien verwendet Soll mit leichten Frosten oder frostfrei uberwintert werden so eignen sich spate langsam wachsende Sorten des winterharten Chinesischen Brokkoli Brassica oleracea convar botrytis var alboglabra fur den gleichen Zweck Die Wintersatze werden in Erdpresstopfen angezogen und im Treibhaus kultiviert Fur die erste Ernte im Freiland wird auch in Presstopfen vorkultiviert Im spateren Fruhjahr bis Herbst wird direkt an Ort und Stelle ins Beet auf Endabstand gesat Dazu werden 60 bis 100 Gramm Saatgut benotigt die fur 100 Quadratmeter ausreichen So stehen auf einem Ar 100 m etwa 2000 bis 2500 Pflanzen Vom Fruhjahr zum Sommer hin benotigt die Kultur 2 5 bis 2 Monate und bis zum letzten Freilandsatz wieder bis zu 3 Monate Vor dem Aufbluhen der Knospen wird geerntet da dann der Kohlgeschmack noch nicht so intensiv ist In der Vermarktung sind frische Stangel knackige Blatter und geschlossene Bluten ein Qualitatsmerkmal Krankheiten und Schadlinge Bearbeiten Stangelkohl kann von denselben Schadlingen die auch andere Kohlarten befallen geschadigt werden Verwendung BearbeitenKuche Bearbeiten Er gilt in Italien Portugal und Galicien als typisches Wintergemuse Das Gemuse riecht nach Kohl hat ein leicht bitteres Aroma und schmeckt sanfter solange die Blutenknospen noch geschlossen sind Der Geschmack ist jedoch deutlich intensiver als bei vielen anderen Kohlarten und wird teilweise als streng empfunden 3 Gehen die Bluten auf wird der Geschmack noch starker broccoliartig scharfer und etwas bitterer 4 Danach nimmt die Intensitat des Geschmacks weiter stark zu In Deutschland wird er nur regional oder gelegentlich auf Marktplatzen oder z B bei turkischen Gemuseladen unter dem Namen Rappa angeboten Essbar sind vor allem die Blutenknospen aber auch Blatter und Stiele Er wird gegart verwendet Dazu wird Stangelkohl in Roschen und Stiele geteilt und gewaschen In Apulien wird Cima di Rapa in Stuckchen geschnitten und mit Orecchiette zubereitet Weitere Zutaten sind gehackte Sardellenfilets zerdruckter Knoblauch Salz und Olivenol In Norditalien dagegen blanchiert man den Stangelkohl mischt ihn mit Essig und Ol und gibt ihn als Beilage zu Bollito misto In der internationalen Kuche wird das Gemuse auch blanchiert mit Sahne verfeinert mit geriebenem Kase und Semmelbroseln gemischt und als Gratin gebacken Sprossen aus Samen des Stangelkohls schmecken angenehm scharf Sie werden unter Salate und Rohkost gemischt Lagerung Bearbeiten Nach Dumont ist Stangelkohl bei Zimmertemperatur zwei Tage im Plastikbeutel im Gemusefach bei zwei bis funf Grad Celsius bis zu sieben Tagen haltbar Literatur BearbeitenFritz Keller Jurg Luthi Kurt Rothlisberger 100 Gemuse LMZ Zollikofen 1986 ISBN 3 9066 7901 2 S 74 75 Herkunft Anbau Verwendung Barbel Schermer Redaktion Die grosse Teubner Kuchenpraxis Kochtechnik Warenkunde und Varianten vom Spitzenkoch Teubner Munchen 2008 ISBN 3 8338 1178 1 S 50 Kuche Touring club italiano Hrsg Frutta e ortaggi in Italia Guide enogastronomia Touring club italiano Mailand 2005 ISBN 8 8365 3294 2 S 86 Einzelnachweise Bearbeiten Collezione fotografica Nicht mehr online verfugbar 25 August 2014 archiviert vom Original am 25 August 2014 abgerufen am 21 Januar 2022 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot dipsa unibo it Joy Larkcom Oriental Vegetables Frances Lincoln London 2007 ISBN 0 7112 2612 1 S 35 U Lindner Gemusearten fur den Wok In Gemuse Nr 11 1998 S 608 611 Barbara Wilde Broccoli Raab In Organic Gardening 55 April 2008 S 34 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stangelkohl amp oldid 232064864