www.wikidata.de-de.nina.az
Das Romische Museum Remagen ist ein Museum zur romischen Geschichte der Stadt Remagen im Landkreis Ahrweiler in Rheinland Pfalz Das Gebaude steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz 1 Romisches Museum Remagen Romisches Museum RemagenDatenOrt RemagenArt romisches MuseumISIL DE MUS 166912 Inhaltsverzeichnis 1 Architektur des Museumsbaus 2 Geschichte des Museums 3 Ausstellung 4 Historischer Hintergrund Das Kastell Rigomagus 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArchitektur des Museumsbaus Bearbeiten nbsp Fundamente der Principia des Kastells Rigomagus im Keller des Romischen Museums RemagenDie ehemalige Kapelle St Magdalena ist eine schlichter aus unverputztem Feldstein errichteter Saal mit Satteldach und einem gotischen Dreiachtel Chorabschluss In seiner Substanz ist der gotische Chor mit Rippengewolbe skulptierten Konsolen und drei gotischen Masswerkfenstern erhalten geblieben 1903 bis 1905 wurde die Kapelle unter der Leitung des Bonner Architekten Carl Hupe museumstauglich umgebaut 2 Der neuen Nutzung entsprechend erhielt die Westfassade der Kapelle vier grossflachige Fenster und eine Empore wurde eingezogen Empore und Treppen wurden mit aufwendigen gusseisernen Gelandern wahrscheinlich aus einer der nahe gelegenen Eisengusshutten ausgestattet Die Umbauarbeiten 1903 brachten auch die grossen Saulenbasen knapp unter dem Fussboden zum Vorschein die zur Eingangshalle des Stabsgebaudes des romischen Militarlagers gehorten Die in situ erhaltenen Saulenbasen mitsamt ihren Fundamenten wurden im Keller zuganglich gemacht 3 Geschichte des Museums BearbeitenAm 10 Mai 1905 wurde das Gebaude als Heimatmuseum eroffnet Wahrend des Ersten Weltkriegs legte der damalige Museumsleiter der Apotheker Eugen Funck ein Inventarbuch an das er fortlaufend aktualisierte Von 1935 bis 1945 ubernahm dessen Sohn der Maler Karl Maria Funck die Museumsleitung 1939 waren insgesamt 2058 Objekte registriert 2 Mit Beginn der Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg hatte man einen Teil der Museumsbestande in Remagener Kellern untergebracht Einige besonders wertvolle Stucke wurden in das Kloster Marienstatt im Westerwald ausgelagert Der Museumsbau erlitt bei den Bombardierungen Remagens im Winter 1944 45 schwere Schaden 4 Insgesamt gingen ungefahr 80 der Sammlungsbestande verloren ein grosser Teil durch Plunderungen nach Kriegsende da das Haus lange ungesichert blieb Auch die in Kellern der Stadt untergestellten Kisten waren fast vollstandig ausgeplundert Die in Marienstadt untergebrachten Gegenstande dagegen wurden 1947 unbeschadigt nach Remagen zuruckgebracht 2 Erst 1948 wurde mit der Beseitigung der Kriegsschaden begonnen Zunachst wurden das Dach und die Fenster repariert Da der grosste Teil der Sammlung in den Nachkriegsjahren verschollen war richtete der Remagener Burgermeister Hans Kemming 1983 am 17 Dezember 1954 einen Aufruf an die Burger mit der Bitte etwa noch vorhandenen Stucke an die Stadt zuruckzugeben 1955 fand die erste Museumsausstellung nach dem Krieg statt kuratiert von dem Breslauer Prahistoriker Siegfried Gollub 1915 1983 2 Nach einer Neuausrichtung 1989 wurde es als Romisches Museum Remagen neu eroffnet Das Gebaude wurde 1994 unter Denkmalschutz gestellt 2 Ausstellung Bearbeiten nbsp MauerresteDas Museum dokumentiert anhand ausschliesslich in Remagen gefundener Ausstellungsstucke Leben und Tod in einem romischen Hilfstruppenkastell Die Funde der romischen Kaserne und der Zivilsiedlung aus drei Jahrhunderten und die Forschungsergebnisse der modernen Archaologie werden gezeigt Im Keller werden die Begrabnissitten des 1 und 2 Jahrhunderts anhand von acht Grabern dargestellt Im Erdgeschoss dokumentiert eine Vielzahl von in Remagen gefundenen lateinischen Inschriften das tagliche Leben der Soldaten Auf der Empore wird die romische Handwerkskunst durch Fundstucke aus Keramik Glas Terrakotta Terra sigillata und Metall gezeigt Eine der kleinsten Inschriften ist auch eine der interessantesten Auf einem Krugboden befindet sich eine romische Kursive eine lateinische Schreibschrift die nur Spezialisten lesen konnen 5 quisquis amat pueros sene finem puellas rationem sacli no refert Der Bonner Altphilologe Franz Bucheler ubersetzte dies 1907 frei Wer Knaben liebt und Madchen ohne End mit dessen Beutel geht es bald zu End und wies auf vergleichbare Graffiti in Pompeji hin Einer einfacheren Erklarung nach diente der Krug moglicherweise als Spardose 6 Die romische Schreibschrift ist von solchen Graffiti auf Wanden und Gegenstanden bekannt Auch auf hier gefundenen Wachstafelchen lassen sich manchmal Texte entziffern die mit einem Griffel hineingeritzt wurden Tintenfasser und Schreibfedern aus Stahl wurden ebenso gefunden Historischer Hintergrund Das Kastell Rigomagus BearbeitenRigomagus wie das Kastell von Remagen in der Antike genannt wurde lag an einer wichtigen Strasse Richtung Koln bzw Mainz am nordlichen Ende des Rheinischen Schiefergebirges Am Ubergang zum Niederrheingebiet nahm es eine Sperrfunktion ein Das Kastell bestand fur knapp 450 Jahre von ca 5 v Chr bis etwa 450 n Chr Durch Inschriften auf Ziegeln und Grabsteinen konnte die Anwesenheit von funf verschiedenen Truppen Kohorten nachgewiesen werden Die Zivilsiedlung vicus erstreckte sich grossflachig ostlich und sudostlich des Kastells Er entstand zur gleichen Zeit wie das Kastell Es ist wahrscheinlich dass die Siedlung ebenfalls bis in das 5 Jh n Chr hinein bestand Die Graberfelder lagen an den Strassen die nach Osten Sudosten und Westen aus der Siedlung herausfuhrten Es fanden sich Graber aus dem fruhen 1 Jh n Chr Die jungsten Graber stammen aus dem 5 6 Jh n Chr aus der Zeit der Merowinger Einen besonderen Fund bildet ein romischer Grabstein der in Remagen gefunden wurde 7 Er besagt dass ein 35 jahriger Soldat namens Dasmenus aus dem Gebiet des heutigen Serbien in Remagen begraben war Der Stein stammt aus der Zeit zwischen 40 und 69 n Chr 8 Die romischen Reste sind heute fast vollstandig von der modernen Stadt uberbaut Die Lage des Kastells sowie der Verlauf der romischen Strassen sind aber im heutigen Stadtbild teilweise noch erkennbar Kastell Zivilsiedlung und Graberfelder befinden sich im heutigen Stadtgebiet im Ortsteil Remagen Remagen ist einer von 44 Standorten im Antrag zur Aufnahme des Niedergermanischen Limes als UNESCO Welterbestatte Der Antrag wurde von Vertretern der Niederlande Nordrhein Westfalen sowie Rheinland Pfalz am 9 Januar 2020 beim World Heritage Center der UNESCO in Paris eingereicht Literatur BearbeitenEugen Funck Fuhrer durch die Sammlungen des Stadt Museums zu Remagen und Abriss der Geschichte der Stadt in frankischer und romischer Zeit Georgi Bonn 1905 Digitalisat Kurt Kleemann Das Romische Museum Remagen Rheinische Kunststatten Heft 401 Koln 1994 ISBN 3 88094 759 7 Kurt Kleemann 100 Jahre Romisches Museum Remagen 1905 2005 In Kreis Ahrweiler Heimatjahrbuch 2005 S 107ff Digitalisat Weblinks BearbeitenRomisches Museum auf den Webseiten der Stadtverwaltung Remagen mit Offnungszeiten abgerufen am 17 Juni 2020 Romisches Museum Remagen Museumsverband Rheinland Pfalz abgerufen am 17 Juni 2020 Museen Romisches Museum Remagen Mos majorum abgerufen am 17 Juni 2020 Einzelnachweise Bearbeiten Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz Hrsg Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmaler Kreis Ahrweiler Mainz 2022 Version 2023 liegt vor S 57 PDF 5 1 MB a b c d e Kurt Kleemann 100 Jahre Romisches Museum Remagen 1905 2005 In Kreis Ahrweiler Heimatjahrbuch 2005 S 107ff Digitalisat Memento des Originals vom 1 November 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kreis ahrweiler de Romisches Museum RheinSteig Romantischer Rhein Tourismus GmbH abgerufen am 16 Juni 2020 Der 7 Marz 1945 Die Brucke von Remagen Landeshauptarchiv abgerufen am 16 Juni 2020 AE 1908 00189 Beschreibung und Daten der Inschrift in der Epigraphischen Datenbank Heidelberg abgerufen am 22 April 2021 CIL 13 07801 Beschreibung und Daten der Grabstele auf lupa at abgerufen am 22 April 2021 50 579686111111 7 2275888888889 Koordinaten 50 34 46 9 N 7 13 39 3 O Normdaten Korperschaft GND 10102558 0 lobid OGND AKS VIAF 145231346 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Romisches Museum Remagen amp oldid 229484808