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Raber ist ein Ortsteil der Gemeinde Suderburg in der Samtgemeinde Suderburg und liegt im Sudwesten des Landkreises Uelzen in Niedersachsen Im Jahr 1313 wurde der Ort erstmals urkundlich erwahnt und am 1 Juli 1972 nach Suderburg eingemeindet RaberGemeinde SuderburgKoordinaten 52 53 N 10 24 O 52 876356 10 407308 70 Koordinaten 52 52 35 N 10 24 26 OHohe 70 mEinwohner 199 2023 Eingemeindung 1 Juli 1972Postleitzahl 29556Vorwahl 05826Dorfplatz in RaberDorfplatz in Raber Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Mittelalter und Fruhe Neuzeit 2 2 19 und 20 Jahrhundert 2 3 21 Jahrhundert 2 4 Ortsname 2 5 Gebietszugehorigkeiten 2 6 Entwicklung der Einwohnerzahl 3 Kultur und Sehenswurdigkeiten 3 1 Vereine und Dorfleben 3 2 Ortsansichten 3 3 Sehenswurdigkeiten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Raber SpringRaber liegt im Suden der Luneburger Heide im Hardautal das ein Ubergangsgebiet der Grosslandschaften von Hoher Heide und Uelzener Becken ist Das Dorf ist fast vollstandig vom Lusswald umschlossen Im Norden des Ortes der vor allen durch landwirtschaftliche Nutzflachen gekennzeichnet ist fliesst der Olmsbach Durch den Ort Raber fliesst die Raber Spring Beide Gewasser munden sudlich in die Hardau Das Strassendorf entfaltet sich hauptsachlich entlang der Alten Dorfstrasse umfasst aber auch einen westlichen Auslaufer sowie ein Neubaugebiet Raber West II Vom Nordosten ausgehend umgeben Raber die Orte Unterluss Dreilingen Graulingen Suderburg und Hosseringen Die Entstehung des Ortes fallt vermutlich mit der Entstehung der Heidelandschaft zusammen Wahrend deren Ursprung oft mit dem umfangreichen Holzbedarf der Luneburger Salinen begrundet wird 1 zeigte sich tatsachlich bereits ab dem Jahr 1000 ein starker Ruckgang der Waldbestande sowie eine sukzessive Ausbreitung der Besenheide Luneburger Heide Die Volkerwanderung und der damit einhergehende Siedlungsruckgang sowie eine intensive Beweidung scheinen fur das Abnehmen des ursprunglichen Waldbestands und der Entstehung grosserer offener Flachen gesorgt haben in der sich die Besenheide ausbreiten konnte Die leicht hugelige Landschaft um Raber wurde durch die Saale Eiszeit gestaltet Ihr von Endmoranen durchzogenes Terrain fuhrte zu der Bezeichnung des oberen Bachteils der Raber Spring als Rabersche Schweiz Geschichte BearbeitenMittelalter und Fruhe Neuzeit Bearbeiten Lokale Nachforschungen legen nahe dass das Gebiet um Raber bereits in der Bronzezeit besiedelt war Die Ortssiedlung selbst entstand vermutlich im 8 Jahrhundert Eine erste urkundliche Erwahnung des Dorfs findet sich in einem Kaufvertrag uber einen Hof in Raber aus dem Jahre 1313 Im Mittelalter wechselte das Dorf vielfach die Besitzer aus Klostern und Angehorigen des Ritterstands Im 16 Jahrhundert findet sich erstmals ein Nachweis fur den ortlichen Hofbestand mit 3 Vollhofen 3 Halbhofen und 4 Koten sowie eine Schatzung der Einwohnerzahl zwischen 30 und 60 In der Neuzeit kam es laut den lokalen Dorfchroniken zu Epidemien wie Pest und Typhus sowie zu Verwustungen als Folge des Dreissigjahrigen Krieges Die Abseitslage des Orts erwies sich anscheinend als ein Vorteil so folgenreiche Ereignisse nur abgemildert erfahren wurden Im Dorf entwickelte sich zwar kein umfangreiches Handwerks oder Kaufmannsmilieu 1 jedoch eine erfolgreiche Landwirtschaft Ein Chronist konstatierte ruckblickend Die Armut scheint in Raber auszusterben Heimisch war sie hier wohl noch nie 2 19 und 20 Jahrhundert Bearbeiten Uberlieferungen zufolge gab es bereits im Jahr 1730 eine kunstliche Wiesenbewasserung entlang der Raber Spring gab Eine Technik die etwa hundert Jahre spater an der Wiesenbauschule Suderburg institutionalisiert bzw gelehrt wurde und an deren Grundung 1853 sich Einwohner von Raber als Stifter beteiligten Der Anschluss des Orts an das Eisenbahnnetz erfolgte im Zuge des Eisenbahnneubaus von Lehrte nach Harburg im Jahr 1847 Der teils auf einem Damm teils im Gelandeeinschnitt verlaufende inzwischen auch zur ICE Strecke ausgebaute Schienenstrang trennt noch heute den nordlichen Ortsrand von dem sich daran anschliessenden Wald Der Zweite Weltkrieg endete vor Ort mit dem Einmarsch der Alliierten in das Dorf am 14 April 1945 In der Folge stand das Dorf aufgrund der anhaltenden Kampfe um Uelzen fur neun Tage unter Besatzung und war von den Einwohnern zu raumen Auswirkungen auf die Gemeinde hatte der Zuzug von Heimatvertriebenen aus dem Osten der fur eine anhaltende Wohnungsnot sorte So verdoppelte sich nach dem Krieg die Einwohnerzahl und wuchs auf 435 Personen Einige Heimatvertriebene blieben dauerhaft und veranderten die Sozialstruktur des Dorfes nachhaltig Die Nachkriegschroniken Rabers berichten vor allem vom wirtschaftlichen Wiederaufbau den landwirtschaftlichen Ertragen und den klimatischen Bedingungen wie etwa folgenschwere Orkane 1956 oder sich abwechselnde Durre und Rekorderntejahre 1959 60 Die Anlegung des nichtkirchlichen Ortsfriedhofs erfolgte 1951 und die Fertigstellung der dort befindlichen Kapelle 1954 Das Ehrenmal der Gefallenen vom Dorfplatz wurde 1959 dorthin umgesetzt 3 Der Gemeinde Raber selbst wurde bereits im Jahre 1940 die Berechtigung erteilt im Suden des Ortes an der Einmundung von Raber Spring und Hardau einen Badeteich anzulegen Doch erst im Jahr 1969 kam es zur Bauentscheidung und am 29 Juli 1971 zur Einweihung des Hardausees Am 1 September 1977 fand nach einjahriger Bauzeit die Einweihung des Springsees statt Der in der Nahe des sudlichen Ortseingangs liegende Dorfteich samt Rundwanderweg hat eine Flache von ca 1 5 ha Die im Jahre 1818 erstmals und nach einem Brand im Jahre 1864 neu erbaute Ortsschule wurde im Jahr 1972 geschlossen und in ein Wohnhaus umgewandelt 3 Im Mai 1976 erhielt Raber Strassenbezeichnungen mit Hausnummern Seit dem Jahr 1979 nahm der Ort am Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft teil 4 1981 und 1983 erreichte das Dorf den 1 Platz im Landesvergleich sowie 1992 und 2008 im Kreiswettbewerb 1984 scheiterte der Versuch die Genehmigung fur ein Dorfwappen zu erhalten vor allem daran dass dem Dorf die Gemeindeeigenschaft fehlt 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 2013 fand die 700 Jahr Feier des Orts mit entsprechender Gedenksteinlegung in der Ortsmitte statt Ortsname Bearbeiten Mythologische Uberlieferungen berichten von Riesen die im Gebiet von Raber gewohnt haben und uber den Berg hinweg nach Hosseringen gerufen haben sollen Kummt doch mol rober roober rooober 5 Etymologische Studien befordern die These dass das Wort bearo bero die Schweinemast bezeichnet und aufgrund der hochst erfolgreichen lokalen Schweinemast dies dem Ort wohl den Namen eingetragen habe Andere Quellen interpretieren der ursprunglichen Ortsnamen als Flusswald da das Dorf an der Raber Spring dem umliegenden Wald und somit in einer lebensgunstigen Umgebung entstanden sei So datiert eine entsprechende erstmalige Erwahnung als Retbere auf das Jahr 1033 1 Andererseits gibt es Zweifel ob eine Flurbezeichnung die mit Auwald ubersetzt werden kann stimmt Diese ergibt sich wenn man das Grundwort b e aro Wald mit dem Bestimmungswort Hriot Schilf oder niederdeutsch Reet zusammensetzt 3 In historischen Dokumenten finden sich zudem zahllose weitere Schreibweisen des Ortsnamens 6 1313 Redhebere 1328 Reberen 1329 Redhere 1360 Reybere 1420 Redebere 1429 RedeberGebietszugehorigkeiten Bearbeiten Aus den historischen Dokumenten leiten sich folgende Zugehorigkeiten ab 7 Bis 1794 Vogtei Bienenbuttel Bis 1859 Amt Bodenteich Bis 1885 Amt Oldenstadt Ab 1885 Landkreis Uelzen Bis 1966 Kassen und Rechnungsverband Raber Bahnsen Bis 1972 Samtgemeinde Hosseringen kleine Samtgemeinde mit Bahnsen und Hosseringen Seit 1 Juli 1972 Samtgemeinde SuderburgEntwicklung der Einwohnerzahl Bearbeiten Entsprechend der verfugbaren Dokumente zeigt sich folgende Entwicklung Jahr 00 1823 00 1848 00 1867 00 1871 00 1885 00 1895 00 1910 00 1920 00 1925 00 1933 00 1937 00 1939 00 1946 00 1947 00 1950 00 1961 00 1970 00 1990 00 2002 00 2017Einwohner 131 236 215 233 251 248 220 227 214 208 217 217 163 433 438 308 257 251 205 190Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenVereine und Dorfleben Bearbeiten nbsp Feuerwehrhaus in RaberDie zentrale Gemeinschaft des Dorfs ist die Freiwillige Feuerwehr Raber Gegrundet am 18 Februar 1878 noch gemeinsam mit der Hosseringer Wehr stellt sie seit 1899 eine eigenstandige Wehr 8 Die nach wie vor prekare Lage der Heidelandschaft in Kombination mit der seinerzeit historischen Gefahr des Funkenflugs von Dampflokomotiven aber auch die typische Bauweise der lokalen strohgedeckten Hauser machen die ortliche Wehr seit jeher zu einem unverzichtbaren Element der Dorfgemeinschaft In den Jahren 1978 sowie 2003 wurde dementsprechend das 100 bzw 125 jahrige Bestehen umfassend offentlich gefeiert Ebenfalls bereits im 19 Jahrhundert und im Rahmen der Agrarreformen entstand die Realgemeinde Raber der alle Grundstuckseigentumer des Orts bis heute angehoren nbsp Veranstaltungsort Osterfeuer RaberDaruber hinaus erreichte der Kegelklub des Ortes eine uberregionale Bekanntheit als dieser durch den NDR Moderator Hubertus Meyer Burckhardt fur einen Tag besucht und schliesslich im Rahmen der Sendung Der Vereinsmeyer am 4 Januar 2014 vorgestellt wurde Im Rahmen der Ausstrahlung der Sendung waren zudem einige Vereinsmitglieder als Teil der Sendung DAS zu Gast auf dem Roten Sofa Das jahrliche Osterfeuer ist ein bedeutendes Ereignis an dem fast die gesamte Dorfgemeinschaft teilnimmt Ortsansichten Bearbeiten nbsp Ostlicher Ortseingang mit Ortsschild nbsp Ostlicher Ortseingang Willkommensstein nbsp Dorfplatz nbsp Wanderweg nordlicher DorfrandSehenswurdigkeiten Bearbeiten Etwa zwei Kilometer sudostlich des Dorfes befindet sich der Hardausee an dem ein Grill und Campingplatz liegt Zwischen Raber und Hosseringen befindet sich der Aussichtsturm Raber Hosseringen Der 37 5 m hohe verklinkerte Turm dient als Trager von Mobilfunkantennen bietet aber auch eine in 35 Meter Hohe liegende Aussichtsplattform Raber ist Teil der ersten Stoppomat Strecke Norddeutschlands 9 Diese fuhrt als 10 km langer Rundkurs von Suderburg uber Raber und Hosseringen Im Nachbarort befinden sich das Museumsdorf Hosseringen sowie der rekonstruierte ehemalige Landtagsplatz des Furstentums Luneburg Literatur BearbeitenFreiwillige Feuerwehr Raber 100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Raber Selbstverlag Raber 1978 Rolf Hillmer Geschichte der Gemeinde Suderburg Bahnsen Boddenstedt Graulingen Hamerstorf Hosseringen Holxen Oldendorf I Raber Schriften zur Uelzener Heimatkunde Nr 6 ISSN 0941 1666 C Becker Uelzen 1986 Tilman Grottian Geschichte der Gemeinde Suderburg Edition Anderweit Hosseringen 2004 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Raber Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Chronik des Ortes Raber in der Luneburger Heide Dorfbeschreibung mit historischen FotosEinzelnachweise Bearbeiten a b c Roman Fritsch Raber Die geschichtliche Entwicklung In Freiwillige Feuerwehr Raber Hrsg Festschrift zum 100 jahrigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Raber Eigenverlag Raber 1978 Aus der nach napoleonischen Zeit In Chronik des Ortes Raber 13 Juli 2017 abgerufen am 26 Juni 2020 a b c Rolf Hillmer Geschichte der Gemeinde Suderburg Becker Verlag Uelzen 1986 Dorfverschonerung In Chronik des Ortes Raber 13 Juli 2017 abgerufen am 29 Juni 2020 Raber Abgerufen am 26 Juni 2020 Das Mittelalter bis zur Reformation In Chronik des Ortes Raber 13 Juli 2017 abgerufen am 26 Juni 2020 Gebietszugehorigkeit In Chronik des Ortes Raber 13 Juli 2017 abgerufen am 26 Juni 2020 Tilman Grottian Geschichte der Gemeinde Suderburg Edition Anderweit Hosseringen 2004 ISBN 3 931824 33 0 Erste Stoppomat in Norddeutschland Samtgemeinde Suderburg im Kreis Uelzen Abgerufen am 27 Juni 2020 Orte und Ortsteile in der Samtgemeinde Suderburg Eimke mit den Ortsteilen Dreilingen Eimke Ellerndorf und Wichtenbek Gerdau mit den Ortsteilen Bargfeld Barnsen Bohlsen Gerdau Gross Sustedt und Holthusen II Suderburg mit den Ortsteilen Bahnsen Boddenstedt Hamerstorf Hosseringen Holxen Raber und Suderburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Raber Suderburg amp oldid 235481445