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Quecksilber I iodid ist eine chemische Verbindung und gehort zu den Quecksilberhalogeniden Kristallstruktur Hg 0 I AllgemeinesName Quecksilber I iodidVerhaltnisformel Hg2I2Kurzbeschreibung gelbes Pulver 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 15385 57 6EG Nummer 239 409 6ECHA InfoCard 100 035 811PubChem 27243Wikidata Q60154EigenschaftenMolare Masse 654 98 g mol 1Aggregatzustand festDichte 7 7 g cm 3 2 Schmelzpunkt 140 C 2 Siedepunkt 290 C 2 Loslichkeit nahezu unloslich in Wasser Ethanol und Ether 3 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP 4 ggf erweitert 1 GefahrH und P Satze H 300 310 330 373 410P 260 264 273 280 284 301 310 1 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Inhaltsverzeichnis 1 Vorkommen 2 Gewinnung und Darstellung 3 Eigenschaften 4 Verwendung 5 EinzelnachweiseVorkommen BearbeitenQuecksilber I iodid kommt naturlich in Form der Minerale Moschelit und Iodhydrargyrit vor Gewinnung und Darstellung BearbeitenQuecksilber I iodid kann direkt aus den Elementen Quecksilber und Iod dargestellt werden 5 2 H g I 2 H g 2 I 2 displaystyle mathrm 2 Hg I 2 longrightarrow Hg 2 I 2 nbsp Es entsteht auch durch Fallung aus einer verdunnten Quecksilber I Losung wie Quecksilber I nitrat Losung mit Iodidionen Ein Uberschuss an Iodid ist dabei zu vermeiden da das Quecksilber I iodid dann zu einem 1 1 Gemisch aus elementarem Quecksilber und Tetraiodomercurat II disproportioniert das als Nessler Reagenz bekannt ist 6 H g 2 N O 3 2 H I H g 2 I 2 2 H N O 3 displaystyle mathrm Hg 2 NO 3 2 HI longrightarrow Hg 2 I 2 2 HNO 3 nbsp Quecksilber I iodid kann auch durch Reaktion von Quecksilber mit Quecksilber II iodid bei Temperaturen unter 564 Kelvin oder durch Reaktion von Quecksilber II chlorid mit Zinn II chlorid in alkoholischer Losung von Kaliumiodid gewonnen werden 7 Eigenschaften BearbeitenQuecksilber I iodid ist ein gelber Feststoff der sich unter Licht leicht zu Quecksilber und Quecksilber II iodid zersetzt Es bildet keine Hydrate und besitzt eine tetragonale Kristallstruktur 7 Bei Erwarmung farbt es sich uber orange zu rot 8 Verwendung BearbeitenQuecksilber I iodid war im 19 Jahrhundert ein verbreitetes Medikament 9 auch bekannt als protiodide of mercury der seltene Begriff protiodide bezeichnet das Iodid eines Elements mit dem geringsten Iod Anteil Es wurde gegen eine Vielzahl von Erkrankungen von der Akne bis zur Nierenkrankheit und insb auch der Syphilis propagiert Es war rezeptfrei in Apotheken in aller Welt erhaltlich eine haufige Darreichungsform enthielt neben dem Quecksilber I iodid Sussholz und Glycerin auf einem Marshmallow In geringer Dosis oral eingenommen lost es ubermassigen Speichelfluss Atemgeruch Zahnfleischbluten und schmerzen aus Eine noch hohere Dosis fuhrt zu Schwache Verlust der Zahne Hamolyse Knochennekrose und Zerstorung des Korpergewebes Fruhe Anzeichen einer solchen Dosierung sind Muskelzittern Chorea und Storung der Bewegungsfahigkeit Schweres Erbrechen von Blut kann auch auftreten Inzwischen ist Quecksilber I iodid als Arzneimittel verboten nachdem es noch Anfang des 20 Jahrhunderts in der Alternativ bzw Pseudomedizin genutzt wurde Einzelnachweise Bearbeiten a b c Datenblatt Mercury I iodide bei Sigma Aldrich abgerufen am 22 April 2011 PDF a b c Quecksilber I iodid bei webelements com Dale L Perry Sidney L Phillips Handbook of inorganic compounds ISBN 978 0 84938671 8 Nicht explizit in Verordnung EG Nr 1272 2008 CLP gelistet fallt aber mit der angegebenen Kennzeichnung unter den Gruppeneintrag inorganic compounds of mercury with the exception of mercuric sulphide and those specified elsewhere in this Annex im Classification and Labelling Inventory der Europaischen Chemikalienagentur ECHA abgerufen am 1 Februar 2016 Hersteller bzw Inverkehrbringer konnen die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern Bernard Moody Comparative Inorganic Chemistry Elsevier 2013 ISBN 978 1 4832 8008 0 S 414 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erwin Riedel Christoph Janiak Anorganische Chemie Walter de Gruyter 2007 ISBN 978 3 11 018903 2 S 765 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b L F Kozin S C Hansen Mercury Handbook Chemistry Applications and Environmental Impact Royal Society of Chemistry 2013 ISBN 978 1 84973 409 7 S 101 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Dale L Perry Handbook of Inorganic Compounds CRC Press 1995 ISBN 978 0 8493 8671 8 S 256 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Mark Weller Tina Overton Jonathan Rourke Fraser Armstrong Inorganic Chemistry OUP Oxford 2014 ISBN 978 0 19 964182 6 S 513 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Quecksilberhalogenide Quecksilber I Verbindungen Quecksilber I fluorid Quecksilber I chlorid Quecksilber I bromid Quecksilber I iodidQuecksilber II Verbindungen Quecksilber II fluorid Quecksilber II chlorid Quecksilber II bromid Quecksilber II iodidQuecksilber IV Verbindungen Quecksilber IV fluorid Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quecksilber I iodid amp oldid 227442897