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Quasimidi Eigenschreibweise QUASIMIDI war ein deutscher Hersteller von Synthesizern Gegrundet wurde Quasimidi im Jahre 1987 von Friedhelm Haar und Jorg Reichstein im hessischen Kirchhain Im Jahr 1998 wurde der Firmensitz nach Rauschenberg verlegt seit dem Jahre 2000 ist Quasimidi nicht mehr auf dem Markt prasent Synthesizer Polymorph von QuasimidiInhaltsverzeichnis 1 Die fruhen Jahre 1987 1993 2 Style Drive 1993 3 Quasar 1993 3 1 Konzept 3 2 Ausstattung und Bedienung 3 3 Tonerzeugung 3 4 Effekte 3 5 Erweiterungen 3 5 1 Techno Rave und Elektronik Modul TRE Modul 1994 3 5 2 RAM Board 1994 3 5 3 Hardcore Modul 1995 4 The Raven 1995 5 Cyber 6 1995 6 Sirius 1997 7 Rave O Lution 309 8 Polymorph 1998 9 Zusammenfassung 10 BelegeDie fruhen Jahre 1987 1993 BearbeitenIn den ersten Jahren produzierte Quasimidi MIDI Zubehor und Erweiterungen Hierbei hervorzuheben sind besonders die Erweiterungen fur das zwischen 1987 und Anfang der 90er Jahre ausserst populare MIDI Synthesizer Modul Roland MT 32 die Erweiterungen fur die Roland Keyboards der E Serie sowie der Masterkeyboard Controller Turbo Volcon D 1989 Style Drive 1993 BearbeitenDas erste grosse Quasimidi Gerat war der Style Drive ein recht universell einsetzbarer MIDI Prozessor der in einem 19 Zoll Gehause mit 1 Hoheneinheit untergebracht ist Neben dem Abspielen von Standard MIDI Files SMF die uber das eingebaute Disketten Laufwerk 720 kB geladen werden konnen auch eigene Styles also Sequenzen erstellt abgespielt und gespeichert werden Diese universelle Begleitautomatik machten den Style Drive in erster Linie fur Alleinunterhalter interessant Zusatzlich zum Style Drive erschien auch noch eine Fernbedienung der Style Drive Commander Durch diesen wurden die Moglichkeiten des Style Drive erheblich erweitert Damit ist der Style Drive auch noch fur heutige Anspruche ein uneingeschrankt praxistaugliches Gerat Die Kombination Style Drive und Commander ist heute 2008 noch bei etlichen Entertainern im Einsatz Quasar 1993 BearbeitenDer erste Synthesizer aus dem Hause Quasimidi war der Quasar mit dem sich die Firma 1993 auch einem grosseren Musikerkreis erschloss Auch der Quasar der in seiner Basis Version zum damaligen Zeitpunkt fast 2000 DM kostete war in einem 19 Zoll Gehause mit 2 Hoheneinheiten untergebracht 1 Konzept Bearbeiten Der Quasar war seinerzeit gewissermassen als eine Art Universalsynthesizer konzipiert der verschiedene Arten der synthetischen Tonerzeugung eine Effekt Sektion einen Arpeggiator sowie eine umfangreiche MIDI Implementation in einem einzigen Gerat vereinte Erhaltlich war der Quasar so wie alle darauffolgenden Quasimidi Gerate entweder direkt uber den Hersteller oder uber eine der ans Kirchhainer Mutterhaus angeschlossenen Filialen und Fachhandler aus dem DOEPFER Netz was sich auf eine grossflachige Verbreitung leider etwas negativ auswirkte wohl aber dafur sorgte dass der Verkaufspreis insgesamt weitgehend niedrig gehalten werden konnte und somit recht musikerfreundlich war Ein Teil des Erfolges des Quasar liegt sicherlich in der Tatsache begrundet dass das Gerat schon in seiner Grundausstattung mit einem sehr grossen Vorrat an Werkspresets aus den unterschiedlichsten Musikbereichen aufwarten konnte Punkten konnte der Quasar ausserdem mit seiner fur damalige Verhaltnisse aussergewohnlich einfachen Bedienung die zwar tiefergehende Klangbearbeitungen nicht zuliess aber auf recht elegante Weise elementare Klangeingriffe gestattete was wiederum fur die meisten der Quasarianer durchaus ausreichend war Als Manko des Quasar und seiner Verwandten Technox Caruso und The Raven kann angesehen werden dass der erzielbare Frequenzbereich recht eingeschrankt ist Bei ca 12 kHz ist Schluss Grund hierfur ist die Tatsache dass die verwendeten Bauteile zur Klangerzeugung und beeinflussung bis an ihre Grenzen ausgereizt werden obwohl die eingesetzte DA Wandler Technologie durchaus auch hochwertigere Signale hatte wiedergeben konnen Hochwertigere Klangqualitat in Bezug auf den erzielbaren Frequenzbereich hatte aber einen nicht unerheblichen Mehraufwand bei den Signalverarbeitungskomponenten zur Folge gehabt was den Herstellungs und Verkaufspreis des Quasar in andere Hohen getrieben hatte Ausstattung und Bedienung Bearbeiten Der Quasar verfugt als eines der wenigen Gerate seiner Zeit uber mehrere Endlos Drehregler sog Alpha Dials die einen schnellen Zugriff auf die verschiedenen Klangparameter sowie auf die Gerateeinstellungen ermoglichen Als Display fungieren sowohl ein hintergrundbeleuchtetes 2x40 Zeichen LC Display als auch eine 2 stellige LED Anzeige fur die Anzeige des gewahlten Performance Programmes Verschiedene Taster die teilweise uber LED Statusanzeigen verfugen runden das ubersichtlich gestaltete Bedienfeld auf der Geratefront ab Auf der Ruckseite finden sich die Schnittstellen zur Aussenwelt Stereo Summenausgange 4 Einzel Ausgange 2 MIDI In gemerged MIDI Out und Thru 1 programmierbarer Fussschalter AnschlussTonerzeugung Bearbeiten Quasimidi taufte die im Quasar verwendete Art der Klangerzeugung M A S S Multi Algorithm Sound Synthesis System wohl um darauf hinzuweisen dass hier verschiedene Klangsynthese Techniken zum Einsatz kamen Klangliches Herzstuck des Quasar war ein Soundchip des franzosischen Herstellers DREAM heute Atmel der folgende Synthese Arten auf einem Chip vereinigt FM Synthese Additive Synthese Subtraktive Synthese Sampling SyntheseAls Basis fur die meisten Klange dient ein 8 MB grosses ROM insgesamt verfugt der Quasar uber einen Soundvorrat von uber 1000 Klangen Single Sounds Diese liefern ihrerseits wieder die Basis fur 200 ROM basierte Performance Sounds weitere 100 Performances lassen sich als benutzerdefinierte Klang Kombinationen im Quasar internen RAM abspeichern Eine Performance kann bis zu 4 verschiedenen Single Sounds bestehen die beliebig geschichtet gelayered und oder ineinander uberblendet werden konnen Insgesamt ist der Quasar 24 stimmig polyphon im Single Modus und via MIDI 16 fach multitimbral spielbar Effekte Bearbeiten Basis der Effektsektion des Quasar ist ein Digitaler Signalprozessor DSP von Analog Devices ADSP 2105 Dieser eine Chip ist fur die beiden unabhangig voneinander ansprechbaren Effektsektionen zustandig obwohl also Quasimidi im Original Quasar Prospekt von 1993 von zwei Hochleistungs Effektprozessoren PDF 1 37 MB spricht so ist es doch nur ein einziger Rechenknecht der die gesamte Effekt Arbeit verrichten muss Neben den ublichen Effekten wie u a Hall Chorus Flanger und verschiedenen Delays Echo Effekten verfugt der Quasar auch uber Rotor Kabinett Effekte was ihn fur die Erzeugung ansprechender Orgel Sounds pradestiniert Anmerkung Die Programmierung von mehr oder weniger realistischen Hall Effekten ist ausserst aufwendig Entwicklung und Implementation der entsprechenden DSP Routinen konnen vor allem bei kleinen Unternehmen einen nicht unerheblichen finanziellen Mehraufwand darstellen Um den erforderlichen Aufwand in vertretbaren Grenzen zu halten kam es den Quasar Entwicklern zugute dass just zu jener Zeit eine aussereuropaische Synthesizer Schmiede fur die Realisation der Effektsektion eines ihrer Gerate genau den gleichen DSP Chip wie Quasimidi einsetzte Es folgte ein wenig Disassemblierung etwas Kosmetik und Voila Der Quasar hatte seinen eigenen Hall Erweiterungen Bearbeiten Schon recht bald nach seinem Erscheinen im Jahr 1993 zeigte sich dass das Gerat vor allem bei Musikern aus dem Techno Bereich auf grosse Resonanz gestossen war Das lag zum einen an seiner einfachen Bedienbarkeit und zum anderen an der fur diese Art von Musik hervorragenden Sound Auswahl Wenngleich im Quasar nach wie vor viele Klange aus der Tanzmusiker und Alleinunterhalter Sektion zu finden waren wie z B Akkordeons und verschiedene Orgeln so konnte der Quasar durch seine reiche Auswahl an techno kompatiblen Bass und Drum Sounds in diesem Bereich viele Freunde finden Nun zeigte sich weiterhin dass Quasimidis Konzept beim Quasar von Anfang an auf Erweiterbarkeit zu setzen aufgehen konnte und auch tat Zwei Erweiterungssteckplatze im Innern des Gerats hatten die Entwickler dem Quasar spendiert Techno Rave und Elektronik Modul TRE Modul 1994 Bearbeiten Als erstes Erweiterungsmodul erschien Anfang 1994 das sogenannte TRE Modul Hierbei handelt es sich um ein recht klobig wirkendes in Kunstharz gegossenes 1 MB grosses ROM Modul dessen zumeist rein synthetisches Klangmaterial die Basis fur weitere 256 Klange und 100 Performances aus den Bereichen Techno Trance House und Elektronik Musik bildet RAM Board 1994 Bearbeiten Dieses Erweiterungsmodul setzt die Version 2 0 des Quasar Betriebssystems voraus welche Anfang 1994 in Form von 2 E PROMs an die Quasar Gemeinde ausgeliefert wurde Mit dem RAM Board kann der Quasar nun auch mit Fremd Klangmaterial gefuttert werden 768 kByte nichtfluchtiger Speicher stehen hierfur zur Verfugung Das ins Gerat eingebaute Modul wird via MIDI Sample Dump Standard also uber SysEx Daten mit Samples versorgt Dies setzte den Gebrauch eines MIDIfizierten Computers samt passender Samplebearbeitungs Software fast zwingend voraus womit der Kreis der damaligen RAM Board User insgesamt recht eingeschrankt war und dieses Modul gewissermassen zu einem Mauerblumchen Dasein verdammt war Hardcore Modul 1995 Bearbeiten Bis heute ein Unikum im Bereich Sound Erweiterungen stellt das Hardcore Modul dar das auf der Musikmesse Frankfurt 1995 vorgestellt wurde Wie sein Bruder das TRE Modul verfugt auch das Hardcore Modul uber 256 Single Sounds und 100 Performances in seinem 1 MB ROM Die Klang Auswahl in erster Linie harte oft verzerrte Synthetik Klange und Metall Sounds richtet sich hier in erster Linie an Musiker aus den Bereichen Gabber Hardcore Industrial und Electronic Body Music Anmerkung Ein Teil der Quasimidi Sound Designer verbrachte mehrere Nachte damit die heimischen Kuchen auf der Suche nach klanglich Verwertbarem durchzuforsten Ein nicht unerheblicher Teil der im Hardcore Modul zu findenden Metall Sounds besteht somit aus diversen Pfannen Topfen mit und ohne Deckel Deckel solo alles geschlagen mit allem was sich hierzu heranziehen lasst Hammer Kochloffel diverse Messer Schraubendreher The Raven 1995 Bearbeiten nbsp Quasimidi RavenDer Raven war als klassisches Masterkeyboard fur den Dance Techno orientierten Musiker konzipiert und enthielt im Gegensatz zum Cyber 6 eine Klangerzeugung Cyber 6 1995 BearbeitenDer Cyber 6 war als klassisches Masterkeyboard fur den Dance Techno orientierten Musiker konzipiert und enthielt keine eigene Klangerzeugung Er kam im robusten Metallgehause mit klassisch angehauchten Seitenteilen aus Echtholz sowie einer qualitativ hochwertigen Klaviatur daher Er verfugte uber zwei Motivatoren Quasimidis Begriff fur eine dem Arpeggiator angelehnte Erzeugung von Notensequenzen die jedoch uber die herkommlichen Moglichkeiten eines Arpeggiators hinausgingen einen 8 Spur Sequenzer Endlosdrehregler fur MIDI Controller sowie zwei MIDI Ausgange Trotz des gelungenen Konzepts war dem Cyber 6 jedoch nur geringer Erfolg beschieden wozu etliche Schwachen in der implementierten Firmware beitrugen Sirius 1997 BearbeitenDer Sirius ist Synthesizer 11 Band Vocoder und Sequencer zugleich Des Weiteren wurden Drumsounds Effekte und ein Arpeggiator integriert Der Synthesizer bietet bei 28 Stimmen 7 fache Multitimbralitat mit je 2 Oszillatoren je Stimme die sich aus einem Pool von 128 Wellenformen bedienen Spezielles Gimmick ist eine integrierte Zufallsfunktion fur samtliche Parameter Der Vocoder lasst sich auch als Filterbank fur die Synth Parts verwenden Die Klaviatur verfugt uber vier Oktaven Besonders gelobt wird die Benutzerfreundlichkeit der Bedienoberflache mit ihren Reglern und Tastern die zum Teil mehrfach belegbar sind 2 Rave O Lution 309 BearbeitenDie Rave O Lution war eine Groove Box mit Sequenzer und einer Vielzahl von Drum und Bass Klangen mit der Moglichkeit der Echtzeitmanipulation Sie war 5 fach multitimbral mit 5 separaten parts fur Kick Snares Hi Hats Percussion und Bass deren Klang in vielfaltiger Weise beeinflussbar war Das Konzept war an die TB303 angelehnt und fur Techno ausgelegt Gegenuber der ersten Version wurden spater Erweiterungen vorgenommen zwei Audioeingange und zwei weitere Audioausgange kamen hinzu Ferner gab es mehr Drum und Percussion Samples sowie Midi synchronisierte LFOs hinzu Die Synthese Engine hatte einen zweiten Bass Lead Synth 3 Polymorph 1998 Bearbeiten nbsp PolymorphDer Polymorph war ein Rack Synthesizer der ebenfalls auf der Modellierung analoger Klange basierte und der Nachfolger der Ravelution Er hatte 128 sounds und 64 setups 16 parts und eine aufwandige Filtersektion 4 Klange konnten auf der Basis von 3 Oszillatoren per morphing ineinander uberfuhrt werden Einzelne Hullkurven und Filter pro Oszillator boten eine vollstandig optimierbare Synthese Es gab einen Sequenzer mit 16 Schritte 8 Variationen 4 Stimmen Parts und einzelne Noten konnten in Echtzeit stummgeschaltet oder geandert werden 5 Zusammenfassung BearbeitenIm Jahre 2001 ging die Firma in die Insolvenz 6 Trotz der kurzen Firmengeschichte erfreuten sich die Gerate wegen ihrer innovativen Technologien und des vergleichsweise gunstigen Preises grosser Beliebtheit unter Musikern u a Kraftwerk Tangerine Dream Klaus Schulze Jean Michel Jarre QUASIMIDI Supportseite Index In quasimidi eu Matthias Spelbrink archiviert vom Original am 14 Oktober 2009 abgerufen am 4 Mai 2021 erstes verfugbares Memento weitere in der Zeitleiste anklickbar Sirius auf vintageSynth com Rave O Lution 309 auf vintageSynth com Polymorph auf vintageSynth com Quasimidi Techno Box auf encyclotronic com Sirus auf matrixSynth com Sirius auf sequencer deBelege Bearbeiten QUASIMIDI Quasar W W W K D 2015 abgerufen am 19 Juli 2020 Quasimidi Sirius Vintage Synth Explorer Abgerufen am 19 Juli 2020 Quasimidi Rave O Lution 309 Vintage Synth Explorer Abgerufen am 19 Juli 2020 Quasimidi PolyMorph Vintage Synth Explorer Abgerufen am 19 Juli 2020 Jens Vetter Green Box Quasimidi Polymorph VA Synthesizer In AMAZONA de 18 Juli 2015 abgerufen am 18 Juli 2020 Interview Jorg Schaaf von Quasimidi bis Radikal Technologies In AMAZONA de 12 April 2015 abgerufen am 18 Juli 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Quasimidi amp oldid 231686071