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Die Pyramide Garzau ist die grosste Feldsteinpyramide Deutschlands Sie befindet sich in Garzau einem Ortsteil der Gemeinde Garzau Garzin im Landkreis Markisch Oderland in Brandenburg Pyramide Garzau 2014 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Kupferstich von 1790Die Pyramide ist Teil einer Gesamtanlage bestehend aus dem Schloss Garzau und dem zugehorigen Landschaftspark Friedrich Wilhelm Carl Graf von Schmettau legte den Park ab 1779 an die Pyramide entstand 1784 und hatte dem Grafen ursprunglich als Mausoleum dienen konnen Allerdings verkaufte er 1802 das Anwesen 1911 brannte der Vorgangerbau des Schlosses das Herrenhaus Garzau ab Wahrend man das Schloss neu errichtete verfiel die Pyramide Aufgrund ihres Anblicks nannte man das Bauwerk im Dorf die Ritterburg Es wurde erst 1999 wiederentdeckt Ein Jahr spater grundete sich der Forderverein Pyramide und Schlosspark Garzau e V legte das Bauwerk frei und baute es in den Jahren 2000 bis 2010 uberwiegend aus eigenen Mitteln wieder auf Der Innenraum befindet sich heute weitgehend im Originalzustand Architektur Bearbeiten nbsp Nord Sud Schnitt durch die PyramideDie Pyramide wurde auf einem Hugel im Landschaftspark errichtet Gartenplane aus der Bauzeit lassen den Schluss zu dass sie im Zentrum des Parks gelegen haben muss Weiterhin sind mehrere unsichtbare Linien erkennbar die zwar keiner Sichtachse entsprechen aber in ihrer Verlangerung beispielsweise auf Kirchturme benachbarter Orte hinweisen Dies legt die Vermutung nahe dass die Pyramide nicht als Mausoleum sondern dem Grafen als Bauwerk fur kartographische Beobachtungen diente Das Bauwerk mit seiner Pyramide als Grundform spiegelte den Zeitgeist des 18 Jahrhunderts wider Agypten ruckte in das Interesse der Machtigen in Europa und so floss auch fremdlandische Architektur in neu errichtete Bauwerke dieser Zeit mit ein Die Pyramide ist 44 preussische Fuss 13 80 Meter hoch und weist einen quadratischen Grundriss auf Das Aussere wurde aus unbehauenen Feldsteine errichtet Man betritt das Gebaude durch ein Portal das an einen griechischen Tempel erinnert Es besteht aus hellem Sandstein und setzt sich damit deutlich vom grauen Feldstein ab Der Architrav ist mit Triglyphen und Metopen verziert und zahlt damit zur Dorischen Ordnung Dies stellt einen Bezug zur antiken Architektur her wie auch das mit einem Zahnschnitt verzierte Tympanon Das Original des Portals wurde 1815 vom Inspektor des Strausberger Landarmenhauses Haberkorn an die Marienkirche nach Strausberg versetzt Hierauf weist das H sowie die Jahreszahl 1815 im Tympanon hin Das heute vorhandene Portal an der Pyramide mit seiner Eichentur ist eine Nachbildung Dahinter befindet sich ein uberwolbter Vorraum mit einem Opaion Schreitet man weiter in das Bauwerk hinein erreicht man den Hauptsaal Er wird von einem darauf aufgesetzten kleineren Kuppelraum mit vier Rundbogenoffnungen gekront Ein Opaion verbindet die beiden Geschosse Durch die Offnungen in der Kuppel fallt indirektes Licht uber das Opaion in den Hauptsaal Funf der zehn Sandsteinringe vom Deckenauge wurden bei der Restaurierung gefunden und wieder eingesetzt Zur Verbesserung der Baustatik fugte man in der Bauphase uber der oberen Kuppel eine Konstruktion aus Stahlbeton ein Der innere Durchmesser sowie die Hohe des Hauptsaales sind mit 5 9 Metern identisch und ergeben damit eine Raumharmonie Diese findet man beispielsweise auch im Pantheon in Rom Der Hauptsaal hat einen oktogonalen Grundriss mit gleich langen Seiten In den Nischen standen seinerzeit allegorische Figuren die nicht mehr vorhanden sind Die Wande waren verputzt und bemalt Im Sockel des Gebaudes wurden aussen bei den Restaurierungsarbeiten an der Ost und Westseite je zwei Kammern freigelegt die aufgebrochen waren Sie wurden anschliessend wieder verschlossen An der Nordseite konnten drei Eingange freigelegt werden Der mittlere fuhrt in ein unterirdisches Gewolbe Seine Bestimmung ist unklar es hatte als Gruft dienen konnen Das Bauwerk verfugt uber symmetrisch angeordnete Aufstiegsrampen und Aufgange aus roten Mauerziegeln uber die man von aussen auf die Spitze des Gebaudes gelangen kann Im unteren Bereich waren diese noch vorhanden im oberen Bereich fehlten sie bereits bei der Freilegung der Pyramide Anhand alter Ansichten wurden auch sie originalgetreu rekonstruiert Aus Sicherheitsgrunden ist der Aufgang fur Besucher gesperrt Eine Vedute aus dem Jahr 1790 zeigt ein Gelander an den Aufgangen Die Spitze der Pyramide bekront ein Pavillon Auf dem Hugel der Pyramide werden heute wieder Rebstocke kultiviert Der Architekt des Bauwerks ist nicht bekannt Vermutungen lassen jedoch den Schluss zu dass es sich um Carl Gotthard Langhans gehandelt haben konnte den Architekten des Brandenburger Tores Er entwarf beispielsweise fur Friedrich Wilhelm II einen Eiskeller in Form einer Pyramide im Neuen Garten von Potsdam Aus dem Jahr 1784 liegt eine Zeichnung von Langhans fur ein Portal vor das eine frappierende Ahnlichkeit mit dem Portal in Garzau besitzt Weiterhin bestand eine Verbindung zu Carl Heinrich August von Lindenau der in seinem Landschaftsgarten in Machern ebenfalls eine Pyramide unter der Leitung von Langhans errichten liess nbsp Portal Carl Gotthard Langhans Zeichnung 1784 nbsp Ruine 1999 nbsp Sicherung mit Dach 2003 nbsp Aufbau des Pavillondachs 2009Siehe auch BearbeitenListe neuzeitlicher PyramidenLiteratur BearbeitenWerner Hartke Garzau Historisch kritische Analysen und Darstellungen zur Berliner Aufklarung In Miniaturen zur Geschichte Kultur und Denkmalpflege Berlins Kulturbund der DDR Berlin 1982 S 80 Puckler Gesellschaft Hrsg Werner Hartke Leopold von Reichenbach Einige Bemerkungen uber die Garten in der Mark Brandenburg Mitteilungen der Puckler Gesellschaft 7 Heft 1991 Kahmann Druck Berlin 1991 S 134 Christian Reimann Der englische Garten Garzau Ein Beitrag zu seiner Interpretation Die GARTENkunst Wernersche Verlagsgesellschaft Worms 1 2000 S 63 73 ISSN 0935 0519 Jurgen Reimann Die Pyramide im Landschaftsgarten Garzau und das Testament ihres Erbauers Friedrich Wilhelm Carl von Schmettau Findling Verlag 2010 ISBN 978 3 933603 46 3 S 96 Kultur und Tourismusamt Markische Schweiz Die Pyramide in Garzau Flyer 2010Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pyramide Garzau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pyramide Garzau Webseite des Fordervereins52 538628 13 944869 Koordinaten 52 32 19 1 N 13 56 41 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pyramide Garzau amp oldid 239272062