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Pseudolechriops ist eine Gattung der Kafer aus der Familie der Russelkafer Curculionidae Sie wurde 1906 anhand von zwei Individuen der Art Pseudolechriops megacephala durch George Charles Champion beschrieben Mittlerweile sind etwa 20 Arten bekannt Die Verwandtschaftsverhaltnisse der Gattung innerhalb der Unterfamilie der Conoderinae sind noch nicht hinreichend untersucht Die Tiere kommen in der Neotropis vor in der auch ihre Nahrungspflanzen die Ameisenbaume Cecropia wachsen PseudolechriopsPseudolechriops megacephalusSystematikKlasse Insekten Insecta Ordnung Kafer Coleoptera Unterordnung PolyphagaFamilie Russelkafer Curculionidae Unterfamilie ConoderinaeGattung PseudolechriopsWissenschaftlicher NamePseudolechriopsChampion 1906Merkmale BearbeitenDie Kafer haben einen breiten Kopf und ein fast gerades abgeflachtes Rostrum lat Russel Der Halsschild ist kurz und nahezu zylindrisch geformt Die Facettenaugen weisen einen relativ grossen Abstand zueinander auf Die Geschlechter der meisten Arten konnen anhand von ausserlichen Merkmalen unterschieden werden Innerhalb der Gattung unterscheidet man zwei Gruppen von Arten Die Megacephala Gruppe die die Art Pseudolechriops megacephala beinhaltet umfasst meist schwarz gefarbte Tiere deren Korper in der Aufsicht die Form eines Rhombus hat Die Tibien der Hinterbeine sind seitlich abgeflacht und im hinteren Teil mehr oder weniger bogenformig gekrummt Die Mannchen unterscheiden sich von den Weibchen durch ihr unterschiedlich geformtes Rostrum Die Vertreter der Coleyae Gruppe sind meist rotbraun gefarbt und haben einen schlankeren Korperbau als die Arten der anderen Gruppe Die Tibien der Hinterbeine sind bei ihnen nahezu zylindrisch geformt und die Mannchen haben im Vergleich zu den Weibchen entweder gleich oder fast gleich geformte Rostren Die beiden Gruppen scheinen sich morphologisch soweit voneinander zu unterscheiden dass sie als eigene Gattungen betrachtet werden konnten aber nicht nur dass die Larven in ihrer Lebensweise sehr ahnlich sind besitzt die Art Pseudolechriops klopferi Merkmale beider Gruppen Die Arten innerhalb der beiden Gruppen konnen vor allem durch ihre Behaarung die Farbung der Beine und die Form der Rostren unterschieden werden Pseudolechriops imitiert vermutlich das Aussehen von Azteca Ameisen die auf den Ameisenbaumen leben Sie haben nicht nur eine deutliche Ahnlichkeit zu diesen sondern sind auch oft zwischen ihnen auf der Blattunterseite sitzend zu finden Lebensweise BearbeitenLarven aller bekannten Arten ernahren sich von frischen oder abgestorbenen Blattstielen der Ameisenbaume Fast alle Arten der Baume leben in einer Myrmekophylaxis genannten Symbiose mit Ameisen insbesondere der Gattung Azteca Die Pflanzen bilden unter anderem protein und fettreiche Muller sche Korperchen an den Haarpolstern Trichilium der Unterseite der Blattansatze aus welche von den Ameisen gefressen werden Die Imagines der Kafer halten sich bevorzugt auf der Blattunterseite von frischen Blattern auf und sind seltener fressend an den Muller schen Korperchen zu finden Die einzelnen Arten der Pseudolechriops sind stark an jeweils nur eine Art der Ameisenbaume angepasst Lediglich Pseudolechriops howdenorum wurde an trockenen Stangeln von zwei Arten namlich Cecropia insignis und Cecropia obtusifolia gefunden Daruber betrifft die Spezialisierung das Alter der Pflanzen Beschadigungen verursacht von Pseudolechriops wrightae konnten beispielsweise an etwa 60 der Stangel alter Pflanzen von Cecropia hispidissima gefunden werden an jungen fand man keine Bei Cecropia obtusifolia verhielt sich Pseudolechriops coleyae genau umgekehrt nur an jungen Pflanzen fand man ihre Spuren Die Auswahl anhand des Alters der Baume durfte mit der Lebensweise der Azteca Ameisen zusammenhangen aber genaue Zusammenhange sind noch unerforscht Anhand der Lebensweise der Larven in abgestorbenen oder frischen Blattstielen unterscheiden sich die beiden oben genannten Gruppen erneut Die Weibchen der an frischen Stangeln lebenden Arten legen ihre Eier in etwa 0 25 Millimeter im Durchmesser messende Einkerbungen die direkt am Trichilium junger Blatter in die Stangel gefressen werden Man fand pro Stangel ein bis vier gelegte Eier bzw Larven im ersten Stadium ausgewachsene Larven findet man aber immer alleine Dies lasst vermuten dass altere Larven miteinander solange konkurrieren bis nur eine ubrig bleibt Dies ist aber ebenso unklar wie die Frage ob die Eier von verschiedenen oder demselben Weibchen gelegt werden wobei ersteres wahrscheinlicher ist Die Larven leben innerhalb der Stangel in denen sie auf und ab wandern und auf ganzer Lange das nahrstoffarme Gewebe bzw Mark fressen Gelegentlich werden auch angrenzende nahrstoffreichere Zellen gefressen Das Blatt wird durch den Frass nicht beeintrachtigt Die Entwicklung der Tiere dauert in etwa drei Monate drei bis vier Monate betragt auch die durchschnittliche Lebensdauer eines Ameisenbaumblattes Vor der Verpuppung wird eine Puppenkammer gebaut die an beiden Seiten durch Kot verschlossen wird Dabei kann sich diese Kammer entlang des gesamten Stangels befinden Die Larven von an abgestorbenen Stangeln lebenden Arten leben nicht entlang des gesamten Stangels sondern uberwiegend in dessen verdickter holziger Basis Die holzigen Stiele alterer Blatter verrotten deutlich langsamer und bieten auch mehr Schutz vor Fressfeinden weswegen diese bevorzugt werden Die Puppekammer wird auch in der Stangelbasis gebaut Referenzen BearbeitenHenry A Hespenheide Louis M Lapierre A review of Pseudolechriops Champion Coleoptera Curculionidae Conoderinae Zootaxa Band 1384 S 1 39 2006 ISSN 1175 5326 Online pdf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pseudolechriops amp oldid 226084436